Blutsedimentations-Kombitest

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Der Blutsedimentations-Kombitest (SKB-Test, auch Holistische Blutsedimentationsanalyse) ist ein außerwissenschaftlich-pseudomedizinischer Bluttest zur Feststellung von "metabolischen Dysfunktionen" und Frühstadien von Krebserkrankungen. Der Test heißt deshalb Kombitest, weil er in Wirklichkeit aus zwei getrennten Testverfahren besteht: Dem ROTS-Test und dem SKL-Test.

Für den Test werden vom Patienten nur zwei Blutstropfen benötigt, die durch einen kleinen Einstich in die Fingerbeere gewonnen werden.

Der Test wird nur in der Alternativmedizin eingesetzt, und offenbar auch dort nur selten. Das einzige Verbreitungsgebiet scheint Deutschland und Holland zu umfassen. Wissenschaftlich zu nennende Literatur oder validierende Untersuchungen fehlen völlig. Die Anwendung des Tests zur Krebserkennung scheint einzig auf Spekulationen eines deutschen Arztes namens Rudolf Sklenar zu beruhen.

Hinweis: Der hier gemeinte alternativmedizinische SKB-Test ist nicht mit dem aus der Bakteriologie bekannten SKB-Test nach Sandstedt, Kneen und Blish identisch.

ROTS-Test

 
ROTS-Test. Links "normal", rechts "pathologisch"

Beim ROTS-Test (traktiv-oxygen-toxischer Substanzentest) wird einer der beiden Blutstropfen in kleinen punktförmigen Mengen auf einem Objektträger zum Eintrocknen gebracht und unter dem Lichtmikroskop betrachtet. Der ROTS-Test basiert auf der Struktur getrockneten Blutes und den darin vorkommenden Zeichen. Nach der zugrunde liegenden Lehre sollen die gemeinten ROTS als "freie Radikale" als "Restprodukte von Stoffwechselprozessen und Dysfunktionen" stammen und das Trocknungsbild charakteristisch verändern. Insbesondere sollen "toxische Belastungen" sichtbar werden.
Zu diesem nicht validierten Test liegt keine auswertbare wissenschaftliche Literatur vor, sondern nur vage Beschreibungen von Anbietern und Anwendern. Die häufig im Internet vorgezeigten, angeblich "pathologischen" Trocknungsbilder können sich als Artefakte allein durch Erwärmung durch eine zu intensive elektrische Beleuchtung der Objektträger im Lichtmikroskop ergeben.

Eine Analogie ist zum Bradfordtest erkennbar.

SKL-Test

Der SKL-Test geht auf den 1912 geborenen Arzt Rudolf Sklenar aus Lich in Oberhessen zurück, der in den frühen 1960er Jahren eine "biologische Krebstherapie" (siehe: [1]) erfunden hat, deren Hauptbestandteil ein so genannter Teepilz namens Kombucha war, den er während des II. Weltkrieges in Russland kennengelernt haben wollte.

Bei dieser Methode wird ein Ausstrich eines Blutstropfens nach einer von Sklenar erfundenen Färbemethode eingesetzt. Im Blut von Krebskranken will Sklenar regelmäßig bestimmte Veränderungen an den roten Blutkörperchen und einen "umhüllenden Eiweißring" entdeckt haben, die sich zu einer Frühdiagnostik eignen sollten. Derartige Veränderungen nannte er "Biogranula".

Anwender dieses Tests behaupten, damit eine Früherkennung von Krebs zu ermöglichen. Auch zu diesem Test liegt keine auswertbare wissenschaftliche Literatur vor. Studienergebnisse fehlen ebenfalls.

Bei diesem Test wird auch die Form der roten Blutkörperchen auf Veränderungen hin untersucht (z.B. so genannte "Stechapfelform", "Sphärozytenform", "Sichelzellenform" usw.) Derartige Veränderungen, die auf Krankheiten hinweisen können, werden jedoch auch bei herkömmlichen, von Krankenkassen bezahlten Blutuntersuchungen untersucht und erkannt. Einige der derartigen Veränderungen können jedoch auch als Folge einer nicht korrekt durchgeführten Blutentnahme, falscher Verarbeitung oder zu langer Zeitdauer zwischen Blutentnahme und Begutachtung entstehen. Daher ist auch bei diesem Test ein standardisiertes Vorgehen notwendig. Eine Abweichung davon kann Artefakte zur Folge haben, die fälschlich als pathologisch eingestuft werden.

Literatur

  • Rudolf Sklenar: Krebsdiagnose aus dem Blut und die Behandlung von Krebs, Präkanzerosen und sonstigen Stoffwechselkrankheiten mit der Kombucha und Colipräparaten (keine weiteren Angaben zur Abhandlung bekannt)

Siehe auch

Weblinks