Vieva-Vital-Analyser.jpg
unsinniges Ergebnis einer Analyse. Es fehlen Angaben zu den verwendeten Einheiten und zur Genauigkeit der Anzeigewerte. Die Phantasiezahlen werden zum Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln herangezogen.
Werbung auf Webseiten von Ekwe Ebobisse

Vieva Vital-Analyser ist eines von vielen pseudomedizinischen Diagnosegeräten aus dem Bereich der sogenannten Bioresonanz. Für Tests mit diesem Gerät wird in Deutschland in Apotheken, bei Apotheken, Heilpraktikern, Fitnesscentern, Ernährungsberatern und Reformhäusern bundesweit geworben. Ohne jegliche Blutabnahme liefert der Test über 200 Gesundheitsparameter. Ein von Experten für den Bayerischen Rundfunk durchgeführter Test zeigt, daß die Vieva Vita Analyse für Patienten nutzlos ist. Offenbar besteht der Sinn des Geräts alleine darin, Kunden den Verkauf von möglichst vielen Nahrungsergänzungsmitteln plausibel zu machen. Die Ergebnisse des Vita Analyser sind auch nur dann ähnlich, und werden als reproduzierbar wahrgenommen, wenn der gleiche Proband sich mit dem gleichen Namen bei der PC-Software des Geräts angemeldet wird. Verwendet er einen anderen Namen, so sind die Ergebnisse völlig verschieden und somit nicht reproduzierbar und für Kunden nutzlos. Dies lässt darauf schließen, dass eine etwaige Messung durch das Gerät (zum Beispiel Hautwiderstand) gespeichert wird und bei späteren Messungen mit herangezogen wird.

Wie bei ähnlichen Geräten gestaltet sich die Suche nach dem eigentlichen Hersteller als schwierig. Psiram geht davon aus, dass die deutsche Firma Vitaltuning Systems GmbH aus D-35410 Hungen[1] entweder der Hersteller ist, oder der Importeur für Deutschland.

Werbung für den Vieva Vital Analyser macht David Ekwe Ebobisse ("Mr. Raw").

Methode

Der zu untersuchende Patient muss eine Handelektrode berühren. Anschließend werden über eine Computersoftware 250 verschiedene Parameter ausgegeben, die eine Aussage über den Gesundheitszustand eines Menschen möglich machen sollen.

Test des BR

2018 testete ein Reporterteam von "report München" des bayerischen Rundfunk Vieva Vital Analyser Testergebnisse. Die Journalisten nutzten dabei Geräte, die in Apotheke aufgestellt worden waren. Sie verglichen dabei die Testergebnisse eines Probanden, als dieser versuchsweise verschiedene unterschiedliche Altersangaben machte. Untersucht wurden auch die Messergebnisse bei Verwendung von einem Stück Leberkäse und einem feuchten Lappen. Die Messergebnisse hatten nichts mit tatsächlichen Laborwerten zu tun. Bei Verwendung eines Stück Leberkäse zeigten sich die gleichen Messergebnisse wie bei einer Person, wenn für den Leberkäse der Name und das gleiche Alter der Vergleichsperson angegeben wurde.[2][3]

Siehe auch

  • Bioscan-SWA der Firma Rilling GmbH
  • Vitascreen (Medicross Labs): mit Hilfe eines Radionik-Scharlataneriegeräts werden kostenpflichtig aus Haar-, Fell- und Urinproben Substanzen "ausgetestet".
  • Quantum Resonance Magnetic Analyser
  • GEMRA
  • Bio Quantum Analyse System
  • Quantum Resonance Magnetic Analyzer
  • ColorBox12 (auch Vieva ColorBox12 oder CB12)

Literatur

  • Walter Dorsch, Andreas Kolt: Einfache Testverfahren zur Überprüfung der Aussagekraft von Bioresonanz-basierten medizinischen Befunden — der Leberkäse-Test, Allergo Journal volume 28, S. 22–30, (2019)

Weblinks

Video von Daniel Pugge

Quellennachweise

  • Bayrischer Rundfunk (2018) Bioresonanz – Fragwürdige Messungen für den Verbraucher. Kontrovers. Beitrag vom 24. 10. 2018