Auftriebskraftwerk: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Psiram
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
(20 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[image:eurosch_Kraftwerk.jpg|thumb|Schematische Zeichnung eines Auftriebskraftwerks der Firma [[Rosch]], das nach dem physikalisch unmöglichen "hydrostatischen Paradoxon" funktionieren sollte. (Bild: eurosch-Präsentation)|320px]]
+
[[image:eurosch_Kraftwerk.jpg|thumb|Schematische Zeichnung eines Auftriebskraftwerks der Firma [[Rosch]], das nach dem physikalisch unmöglichen Prinzip des "hydrostatischen Paradoxon" funktionieren sollte. (Bild: eurosch-Präsentation)|320px]]
'''Auftriebskraftwerke''' sind physikalisch unmögliche Maschinen, die Energie aus dem Schwerefeld der Erde gewinnen sollen. Ihr Funktionsprinzip verstößt gegen anerkannte Gesetzmäßigkeiten der Physik. Aktuell (2015) ist kein Auftriebskraftwerk bekannt, das in der Lage wäre, wie behauptet zu funktionieren.
+
'''Auftriebskraftwerke''' sind physikalisch unmögliche Maschinen, die Energie aus dem Schwerefeld der Erde gewinnen sollen. Ihr Funktionsprinzip verstößt gegen anerkannte Gesetzmäßigkeiten der Physik. Das Gravitationsfeld der Erde ist ein konservatives Kraftfeld. Es ist fundamental unmöglich, aus einem [https://de.wikipedia.org/wiki/Konservative_Kraft konservativem Kraftfeld] kontinuierlich Energie zu gewinnen. Das ist seit langer Zeit theoretisch bewiesen<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Noether-Theorem</ref>, und seit Jahrhunderten sind alle praktischen Versuche in dieser Hinsicht gescheitert. Eine Berechnung im Rahmen der klassischen Physik, die zu einer nicht ausgeglichenen Energiebilanz führt, ist demnach mit Sicherheit entweder formal oder numerisch falsch. Aktuell (2021) ist kein Auftriebskraftwerk bekannt, das in der Lage wäre, wie behauptet zu funktionieren.
 
==Varianten==
 
==Varianten==
*Das Auftriebskraftwerk der Firma [[Rosch]]. Ein vom Gericht beauftragter Gutachter kam im März 2017 zum Ergebnis, dass es sich beim Rosch Auftriebskraftwerk um ein physikalisch unmögliches [[Perpetuum Mobile]] der 1. Art handele.<ref>https://www.psiram.com/ge/index.php/Datei:Rosch_Gutachten_Schmid_2017.pdf</ref> Einzige Einschränkung wäre eine (bislang unbekannte) Nutzung von Magneten zur Energieerzeugung. Rosch hatte in einem Schreiben dem Gutachter mitgeteilt, dass verwendete [https://de.wikipedia.org/wiki/Berylliumchlorid Beryrilliumchlorid]-Magneten sich als "Verbrauchsstoff" abnutzten (BeCl2 --> Be + Cl2) und regelmässig ausgetauscht werden müssten. Das Gutachten war erforderlich, da Privatkläger der Firma Rosch einen Kritiker des Rosch-Auftriebskraftwerks verklagten. Der Kritiker wies in seinen Texten im Internet darauf hin, dass das Auftriebskraftwerk von Rosch unmöglich im gemeinten Sinne funktionieren könne und als Betrug aufzufassen sei. Er belegte dies durch Berechnungen<ref>http://gaia.ws1.eu</ref>. Rosch wollte den Kritiker verklagen, zog die Klage jedoch zurück als das Gutachten vorlag.
+
*Das Auftriebskraftwerk der Firma [[Rosch]], auch [[Kinetic Power Plant]] genannt. Ein vom Gericht beauftragter Gutachter kam im März 2017 zum Ergebnis, dass es sich beim Rosch Auftriebskraftwerk um ein physikalisch unmögliches [[Perpetuum Mobile]] der 1. Art handele.<ref>https://www.psiram.com/ge/index.php/Datei:Rosch_Gutachten_Schmid_2017.pdf</ref> Einzige Einschränkung wäre eine (bislang unbekannte) Nutzung von Magneten zur Energieerzeugung. Rosch hatte in einem Schreiben dem Gutachter mitgeteilt, dass verwendete [https://de.wikipedia.org/wiki/Berylliumchlorid Beryrilliumchlorid]-Magneten sich als "Verbrauchsstoff" abnutzten (BeCl2 --> Be + Cl2) und regelmässig ausgetauscht werden müssten. Das Gutachten war erforderlich, da die Firma Rosch einen Kritiker des Rosch-Auftriebskraftwerks verklagte. Der Kritiker wies in seinen Texten im Internet darauf hin, dass das Auftriebskraftwerk von Rosch unmöglich im gemeinten Sinne funktionieren könne und als Betrug aufzufassen sei. Er belegte dies durch Berechnungen<ref>http://gaia.ws1.eu</ref>. Rosch wollte den Kritiker verklagen, zog die Klage jedoch zurück als das Gutachten vorlag.
 +
*[[EkW.103]], eine Variante des Kinetic Power Plant, welches ab etwa 2021 ohne öffentliche Werbung vermarktet wird. Das EkW.103 scheint ursprünglich von Eurosch (Robert Schrade) zu stammen. Es wird mit Stand von 2022 von deutschen Zwischenhändlern beworben. Das EkW.103 soll rund 2,1 Millionen € kosten.
 +
*Unterwasser-Elektrokonverter der Gravitationsenergie des Russen [[Viatcheslav Marukhin‎‎]]. Der angeblich von "Gravitationsenergie" angetriebene Generator soll elektrische Leistungen im 1 MW-Bereich ohne konventionelle Energiezufuhr möglich machen. Unter der Bezeichnung "Heurekamaschine" soll er 2018 vom Lizenznehmer [[Adolf Schneider]] angeboten werden. Unabhängige Bewertungen liegen nicht vor oder werden nicht genannt.
 
*Auftriebskraftwerk von [[Joe Spiteri-Sargent]] (Spiteri water pump)
 
*Auftriebskraftwerk von [[Joe Spiteri-Sargent]] (Spiteri water pump)
 
*[[Hydropetor]] der deutschen Firma APA Energie GmbH
 
*[[Hydropetor]] der deutschen Firma APA Energie GmbH
*Auftriebskraftwerk des Münchner Architekten Karl Grüter-Blasius von 1984. Bis heute (2016) liegt kein Nachweis der Funktionstüchtigkeit vor
+
*Gravitationskonverter oder Gewichtskraftmaschine des Münchner Architekten Karl Grüter-Blasius (1918-2015) von 1984, die Energie aus dem [https://de.wikipedia.org/wiki/Hydrostatisches_Paradoxon Hydrostatischen Paradoxon] gewinnen sollte
*Auftriebskraftwerk des Brasilianers Renato Ribero (Patent US 8042334B2)
+
*[[Gravitationsmotor nach Ribeiro|Auftriebskraftwerk des Brasilianers Renato Ribeiro]] (Patent US 8042334B2)
*Kinetisches Kraftwerk der Firma Nord-Energy (NE) von Andreas Heckel (Patentanmeldung (DE102009043356A1)  
+
*Kinetisches Kraftwerk der Firma Nord-Energy von Andreas Heckel (Patentanmeldung DE 102009043356 von 2009; Verfahren 2012 erloschen)
*Energiekonverter (auch Hydro-Gravitationskonverter) von [[Stickstoffmotor|Heinrich Schmid]]
+
*[[Energiekonverter nach Schmid]] (auch Hydro-Gravitationskonverter) von [[Stickstoffmotor|Heinrich Schmid]]
+
*Ein Gravitationskraftwerk EGIRA des italienischen Erfinders Loris Mazza. Egira soll Energie aus Luftdruck und Gravitation nutzen.
 +
*Projekte der Firma kib Technologie & Umwelt aus Moers.<ref>kib Technologie & Umwelt, Endstraße 7, D-47441 Moers<br>Geschäftsführende Gesellschafterin Hildegard Weiss<br>Forschung und Entwicklung, Richard Weiss<br>Koordination, Martina Weiss, Kaufmann, Rainer Weiss, Technischer Leiter, Günter Weiss<br>E-mail: info@kib-technologie.de<br>Berater Dipl.- Ing. Gerd Weiss, Prof.- Dr.-Ing. Martin Becker, TÜV.- Rheinland</ref> Die KIB der Familie Weiss behauptet seit 1993 "im Forschungsbereich der Schwerkraftnutzung" tätig zu sein. Es werden zwei angeblich erteilte Patente (EP 0741232, EP 1933006A1) genannt und das Buch "Die Historie der Schwerkraftnutzung" veröffentlicht. Szenetypisch werden trotz der langen Existenz der Firma keine Produkte zum Kauf angeboten. Vielmehr ist die Rede von einer zu gründenden Aktiengesellschaft.
 +
*[[Gravitations-Vakuum Motor nach Weber]]
 +
*[[Gravinergy]] von Markus Budniok
 +
*Gravitationsmotor SEMO (GMS) eines Erfinders Ahmed Semo aus der syrischen Stadt Afrin
 +
 
 
Viele dieser nicht realisierbaren Vorschläge beziehen sich auf Anwendungen des [https://de.wikipedia.org/wiki/Hydrostatisches_Paradoxon hydrostatischen Paradoxons]. Demnach solle sich am Boden zweier gleichtiefer Erdbohrungen ein Druckunterschied einstellen, der nutzbar wäre. In der wissenschaftlichen Physik hängt der Wasserdruck jedoch lediglich von der Höhe der Wassersäule und nicht von der Form des Gefäßes ab. Dies ist auch der Grund dafür, dass Auftriebskraftwerke nach dem Prinzip des hydrostatischen Paradoxons nicht funktionieren. Es ist bislang auch noch kein derartiges Auftriebskraftwerk vorgestellt worden, das im behaupteten Sinne funktioniert.<ref>http://gaia.ws1.eu</ref>
 
Viele dieser nicht realisierbaren Vorschläge beziehen sich auf Anwendungen des [https://de.wikipedia.org/wiki/Hydrostatisches_Paradoxon hydrostatischen Paradoxons]. Demnach solle sich am Boden zweier gleichtiefer Erdbohrungen ein Druckunterschied einstellen, der nutzbar wäre. In der wissenschaftlichen Physik hängt der Wasserdruck jedoch lediglich von der Höhe der Wassersäule und nicht von der Form des Gefäßes ab. Dies ist auch der Grund dafür, dass Auftriebskraftwerke nach dem Prinzip des hydrostatischen Paradoxons nicht funktionieren. Es ist bislang auch noch kein derartiges Auftriebskraftwerk vorgestellt worden, das im behaupteten Sinne funktioniert.<ref>http://gaia.ws1.eu</ref>
  
Zeile 23: Zeile 30:
 
<references/>
 
<references/>
 
[[category:Freie Energie]]
 
[[category:Freie Energie]]
 +
[[category:Energiegewinnung durch Gravitation]]

Aktuelle Version vom 31. Juli 2022, 18:13 Uhr

Schematische Zeichnung eines Auftriebskraftwerks der Firma Rosch, das nach dem physikalisch unmöglichen Prinzip des "hydrostatischen Paradoxon" funktionieren sollte. (Bild: eurosch-Präsentation)

Auftriebskraftwerke sind physikalisch unmögliche Maschinen, die Energie aus dem Schwerefeld der Erde gewinnen sollen. Ihr Funktionsprinzip verstößt gegen anerkannte Gesetzmäßigkeiten der Physik. Das Gravitationsfeld der Erde ist ein konservatives Kraftfeld. Es ist fundamental unmöglich, aus einem konservativem Kraftfeld kontinuierlich Energie zu gewinnen. Das ist seit langer Zeit theoretisch bewiesen[1], und seit Jahrhunderten sind alle praktischen Versuche in dieser Hinsicht gescheitert. Eine Berechnung im Rahmen der klassischen Physik, die zu einer nicht ausgeglichenen Energiebilanz führt, ist demnach mit Sicherheit entweder formal oder numerisch falsch. Aktuell (2021) ist kein Auftriebskraftwerk bekannt, das in der Lage wäre, wie behauptet zu funktionieren.

Varianten

  • Das Auftriebskraftwerk der Firma Rosch, auch Kinetic Power Plant genannt. Ein vom Gericht beauftragter Gutachter kam im März 2017 zum Ergebnis, dass es sich beim Rosch Auftriebskraftwerk um ein physikalisch unmögliches Perpetuum Mobile der 1. Art handele.[2] Einzige Einschränkung wäre eine (bislang unbekannte) Nutzung von Magneten zur Energieerzeugung. Rosch hatte in einem Schreiben dem Gutachter mitgeteilt, dass verwendete Beryrilliumchlorid-Magneten sich als "Verbrauchsstoff" abnutzten (BeCl2 --> Be + Cl2) und regelmässig ausgetauscht werden müssten. Das Gutachten war erforderlich, da die Firma Rosch einen Kritiker des Rosch-Auftriebskraftwerks verklagte. Der Kritiker wies in seinen Texten im Internet darauf hin, dass das Auftriebskraftwerk von Rosch unmöglich im gemeinten Sinne funktionieren könne und als Betrug aufzufassen sei. Er belegte dies durch Berechnungen[3]. Rosch wollte den Kritiker verklagen, zog die Klage jedoch zurück als das Gutachten vorlag.
  • EkW.103, eine Variante des Kinetic Power Plant, welches ab etwa 2021 ohne öffentliche Werbung vermarktet wird. Das EkW.103 scheint ursprünglich von Eurosch (Robert Schrade) zu stammen. Es wird mit Stand von 2022 von deutschen Zwischenhändlern beworben. Das EkW.103 soll rund 2,1 Millionen € kosten.
  • Unterwasser-Elektrokonverter der Gravitationsenergie des Russen Viatcheslav Marukhin‎‎. Der angeblich von "Gravitationsenergie" angetriebene Generator soll elektrische Leistungen im 1 MW-Bereich ohne konventionelle Energiezufuhr möglich machen. Unter der Bezeichnung "Heurekamaschine" soll er 2018 vom Lizenznehmer Adolf Schneider angeboten werden. Unabhängige Bewertungen liegen nicht vor oder werden nicht genannt.
  • Auftriebskraftwerk von Joe Spiteri-Sargent (Spiteri water pump)
  • Hydropetor der deutschen Firma APA Energie GmbH
  • Gravitationskonverter oder Gewichtskraftmaschine des Münchner Architekten Karl Grüter-Blasius (1918-2015) von 1984, die Energie aus dem Hydrostatischen Paradoxon gewinnen sollte
  • Auftriebskraftwerk des Brasilianers Renato Ribeiro (Patent US 8042334B2)
  • Kinetisches Kraftwerk der Firma Nord-Energy von Andreas Heckel (Patentanmeldung DE 102009043356 von 2009; Verfahren 2012 erloschen)
  • Energiekonverter nach Schmid (auch Hydro-Gravitationskonverter) von Heinrich Schmid
  • Ein Gravitationskraftwerk EGIRA des italienischen Erfinders Loris Mazza. Egira soll Energie aus Luftdruck und Gravitation nutzen.
  • Projekte der Firma kib Technologie & Umwelt aus Moers.[4] Die KIB der Familie Weiss behauptet seit 1993 "im Forschungsbereich der Schwerkraftnutzung" tätig zu sein. Es werden zwei angeblich erteilte Patente (EP 0741232, EP 1933006A1) genannt und das Buch "Die Historie der Schwerkraftnutzung" veröffentlicht. Szenetypisch werden trotz der langen Existenz der Firma keine Produkte zum Kauf angeboten. Vielmehr ist die Rede von einer zu gründenden Aktiengesellschaft.
  • Gravitations-Vakuum Motor nach Weber
  • Gravinergy von Markus Budniok
  • Gravitationsmotor SEMO (GMS) eines Erfinders Ahmed Semo aus der syrischen Stadt Afrin

Viele dieser nicht realisierbaren Vorschläge beziehen sich auf Anwendungen des hydrostatischen Paradoxons. Demnach solle sich am Boden zweier gleichtiefer Erdbohrungen ein Druckunterschied einstellen, der nutzbar wäre. In der wissenschaftlichen Physik hängt der Wasserdruck jedoch lediglich von der Höhe der Wassersäule und nicht von der Form des Gefäßes ab. Dies ist auch der Grund dafür, dass Auftriebskraftwerke nach dem Prinzip des hydrostatischen Paradoxons nicht funktionieren. Es ist bislang auch noch kein derartiges Auftriebskraftwerk vorgestellt worden, das im behaupteten Sinne funktioniert.[5]

Patente

  • DE 102009043356 A1, „Drehstromgeneratorantrieb“, Patent-Anmeldung, verfallen
  • DE 102012008161 A1, Strömungskraftmaschine „Hydropetor“, Patent-Anmeldung
  • US 6914339 B2, „Kinetic energy powered motor (KineMot) system“, Patent
  • DE 102014016202 A1, „Verfahren zur Nutzung des Abtriebes und der Auftriebsenergie von mit einem Endlosumlaufkettenförderer in einer Flüssigkeit umlaufenden Auftriebskörpern sowie Vorrichtung dafür“, Patent-Anmeldung (Offenlegungsschrift)

Weblinks

Quellennachweise

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Noether-Theorem
  2. https://www.psiram.com/ge/index.php/Datei:Rosch_Gutachten_Schmid_2017.pdf
  3. http://gaia.ws1.eu
  4. kib Technologie & Umwelt, Endstraße 7, D-47441 Moers
    Geschäftsführende Gesellschafterin Hildegard Weiss
    Forschung und Entwicklung, Richard Weiss
    Koordination, Martina Weiss, Kaufmann, Rainer Weiss, Technischer Leiter, Günter Weiss
    E-mail: info@kib-technologie.de
    Berater Dipl.- Ing. Gerd Weiss, Prof.- Dr.-Ing. Martin Becker, TÜV.- Rheinland
  5. http://gaia.ws1.eu