Zigarettenrauch-Therapie

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Die Zigarettenrauch-Therapie ist eine skurrile und überholte Therapie verschiedener Krankheiten (Beispiel: Asthma bronchiale / "Asthma-Zigaretten") durch das Rauchen von Zigaretten, das Einatmen von Zigarettenrauch, oder das Einblasen von Zigarettenrauch in die Ohren (gegen Ohrenschmerzen) bzw. andere Körperöffnungen (siehe Tabakrauch Einlauf). Methoden dieser Art waren in Europa vor allem im 19. Jahrhundert populär. Im antiken Griechenland empfahl der bekannte Arzt Hippokrates das Einatmen von Rauch (nicht von der Tabakpflanze) bei "Frauenkrankheiten". Nach der Entdeckung von Amerika wurden auch Berichte über das zeremonielle Rauchen von Tabak und der Gebrauch von Tabakrauch zu Heilzwecken durch die amerikanischen Ureinwohner ("Indianer") in Europa bekannt. Auch heute noch wird in Zentralamerika gelegentlich Tabakrauch über Gebärende geblasen. Der französische Diplomat Jean Nicot (nach dem das Nikotin benannt ist) berichtete in Europa über Heilwirkungen von Tabak.

Tabakrauchen und Infektionskrankheiten

1822 verbreitete sich in England die Vermutung, dass Tabakrauchen geeignet sei, sich vor der Cholera zu schützen. Auch 1918 kam diese Mode zur Zeit der Grippeepidemie wieder in Umlauf. Ärzte empfahlen ihren Patienten beispielsweise in Raucherabteilen der Eisenbahn zu reisen, da sie dort sicherer vor einer Ansteckung seien.

Literatur

  • Kell, Katharine T. (1965), "Tobacco in Folk Cures in Western Society", The Journal of American Folklore, 78 (308): 99–114, doi:10.2307/538277
  • Lawrence, Ghislaine (2002-04-20), "Tools of the Trade, Tobacco smoke enemas", The Lancet, 359 (9315): 1442, doi:10.1016/S0140-6736(02)08339-3

Siehe auch

Literatur

Quellennachweise