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Ursprünge braunökologischer Weltanschauungen finden sich unter anderem in der Romantik des 18. und frühen 19. Jahrhunderts, als die Bewegungen des Natur- und Heimatschutzes entstanden. Als ein weiterer Ursprung ist die [http://de.wikipedia.org/wiki/Artamanen Artamanen-Bewegung] der Weimarer Republik, einer Jugendorganisation im deutschnationalen Flügel der Deutschen Jugendbewegung und radikal-völkischen Siedlungsbund, zu sehen. Während der Zeit des Nationalsozialismus waren völkische Ideen von Blut und Boden populär, die sich auch mit Inhalten wie Natur- und Tierschutz sowie kleinbäuerlicher Wirtschaftsweise, Siedlerwesen, [[Biologisch-dynamische Landwirtschaft|biologisch-dynamischer Landwirtschaft]] u.a. beschäftigten. Vertreter waren beispielsweise Walther Darré und Heinrich Himmler, Reichsführer der SS, der u.a. die Mineraldüngung von Feldern ablehnte.
 
Ursprünge braunökologischer Weltanschauungen finden sich unter anderem in der Romantik des 18. und frühen 19. Jahrhunderts, als die Bewegungen des Natur- und Heimatschutzes entstanden. Als ein weiterer Ursprung ist die [http://de.wikipedia.org/wiki/Artamanen Artamanen-Bewegung] der Weimarer Republik, einer Jugendorganisation im deutschnationalen Flügel der Deutschen Jugendbewegung und radikal-völkischen Siedlungsbund, zu sehen. Während der Zeit des Nationalsozialismus waren völkische Ideen von Blut und Boden populär, die sich auch mit Inhalten wie Natur- und Tierschutz sowie kleinbäuerlicher Wirtschaftsweise, Siedlerwesen, [[Biologisch-dynamische Landwirtschaft|biologisch-dynamischer Landwirtschaft]] u.a. beschäftigten. Vertreter waren beispielsweise Walther Darré und Heinrich Himmler, Reichsführer der SS, der u.a. die Mineraldüngung von Feldern ablehnte.
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Im Konzentrationslager Dachau wurde auch ein "Kräutergarten" angelegt mit dessen Erträgen unter Anderem die Firma [[Weleda]] beliefert wurde. Hier wurde auch die biologisch-dynamische Anbauweise praktiziert und Versuche an Häftlingen, die an Tuberkulose erkrankt waren, mit [[Homöopathie|homöopathischen]] Mitteln vorgenommen.<ref>[http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/12700 Himmlers Bioladen] , Die SS betrieb bizarre Pseudowissenschaft und baute im KZ Dachau ökologische Nahrungsmittel an, Jüdische Allgemeine, online-Ausgabe vom 5. April 2012</ref>
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Im Konzentrationslager Dachau wurde auch ein "Kräutergarten" angelegt mit dessen Erträgen unter Anderem die Firma [[Weleda]] beliefert wurde. Hier wurde auch die biologisch-dynamische Anbauweise praktiziert und Versuche an Häftlingen, die an Tuberkulose erkrankt waren, mit [[Homöopathie|homöopathischen]] Mitteln vorgenommen.<ref>[http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/12700 Himmlers Bioladen] , Die SS betrieb bizarre Pseudowissenschaft und baute im KZ Dachau ökologische Nahrungsmittel an, Jüdische Allgemeine, online-Ausgabe vom 5. April 2012</ref> Der Kräutergarten war ein Projekt der [http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Versuchsanstalt_für_Ernährung_und_Verpflegung Deutschen Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung GmbH], einer zur Amtsgruppe W des SS-Wirtschafts- und Verwaltungsamtes des Reichsführers SS gehörenden Forschungsanstalt.
    
Als sich in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts die Umweltbewegung politisch formierte, waren dort auch Rechtskonservative und ehemalige NSDAP-Mitglieder involviert, wie zum Beispiel August Haußleiter, einer der drei ersten Sprecher der Grünen und ehemaliger Berichterstatter in antisemitischen Schriften sowie der Öko-Landwirt [http://de.wikipedia.org/wiki/Baldur_Springmann#Leben Baldur Springmann], ehemaliges Mitglied der SA, SS und NSDAP, der zusammen mit Herbert Gruhl die konservative Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) gründete. Springmann wird eine Vordenkerrolle für die braune Ökologie zugeschrieben, weil er wichtige Stichworte für eine Verbindung von Umwelt- und Einwanderungspolitik geliefert habe. Die Grüne Partei distanzierte sich bereits zeitig von solchen Mitgliedern, sodass diese dort keinen großen Einfluss erreichten. Auch die rechtsextreme NPD hat das Thema Umwelt für sich besetzt und macht Politik damit <ref name='Welt'></ref>, um unter dem Deckmantel der Ökologie rechtsradikales Gedankengut zu verbreiten. Slogans der NPD sind dabei zum Beispiel: "''Deutsche Landschaften sind Kulturlandschaften''." und "''Umweltschutz = Heimatschutz''".<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/rechtsextreme-entdecken-den-umweltschutz-a-814893.html Spiegel online, Neonazi-Strategie - Braune Bio-Kameradschaft vom 3. April 2012, abgerufen am 27. August 2012]</ref>
 
Als sich in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts die Umweltbewegung politisch formierte, waren dort auch Rechtskonservative und ehemalige NSDAP-Mitglieder involviert, wie zum Beispiel August Haußleiter, einer der drei ersten Sprecher der Grünen und ehemaliger Berichterstatter in antisemitischen Schriften sowie der Öko-Landwirt [http://de.wikipedia.org/wiki/Baldur_Springmann#Leben Baldur Springmann], ehemaliges Mitglied der SA, SS und NSDAP, der zusammen mit Herbert Gruhl die konservative Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) gründete. Springmann wird eine Vordenkerrolle für die braune Ökologie zugeschrieben, weil er wichtige Stichworte für eine Verbindung von Umwelt- und Einwanderungspolitik geliefert habe. Die Grüne Partei distanzierte sich bereits zeitig von solchen Mitgliedern, sodass diese dort keinen großen Einfluss erreichten. Auch die rechtsextreme NPD hat das Thema Umwelt für sich besetzt und macht Politik damit <ref name='Welt'></ref>, um unter dem Deckmantel der Ökologie rechtsradikales Gedankengut zu verbreiten. Slogans der NPD sind dabei zum Beispiel: "''Deutsche Landschaften sind Kulturlandschaften''." und "''Umweltschutz = Heimatschutz''".<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/rechtsextreme-entdecken-den-umweltschutz-a-814893.html Spiegel online, Neonazi-Strategie - Braune Bio-Kameradschaft vom 3. April 2012, abgerufen am 27. August 2012]</ref>
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