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==Neuere Studien zum Thema Autismus==
 
==Neuere Studien zum Thema Autismus==
Epidemiologische Forschungen zeigen für die vergangenen Jahrzehnte einen Anstieg bei Autismus. Die Ursache ist unklar, vielfach wird allerdings weniger ein realer Anstieg als die Veränderung der Diagnose- und Erhebungsmethodik als Grund vermutet.<ref>B Taylor et al.: ''Measles, mumps, and rubella vaccination and bowel problems or developmental regression in children with autism: population study''. British Medical Journal, Vol 324, 16. Feb. 2002, S. 393-396 [http://bmj.bmjjournals.com/cgi/reprint/324/7334/393?maxtoshow=&HITS=10&hits=10&RESULTFORMAT=1&author1=taylor%2C+b&author2=miller%2C+e&andorexacttitle=and&andorexacttitleabs=and&andorexactfulltext=and&searchid=1113249908936_21240&stored_search=&FIRSTINDEX=0&sortspec=relevance&resourcetype=1,2,3,4 PDF]</ref><ref>[http://bmj.bmjjournals.com/cgi/eletters/330/7483/112-d# BMJJournals.com] - 'Rapid Responses to: Increase in autism due to change in definition, not MMR vaccine' ''British Medical Journal'' (Meinungsaustausch der ''BMJ''-Website)</ref><ref name="Barbar">WJ Barbaresi et al.: ''The incidence of autism in Olmsted County, Minnesota, 1976-1997: results from a population-based study''. Arch Pediatr Adolesc Med. Jan. 2005, 159(1), S. 37-44 PMID 15630056</ref> So ist die Diagnose für Autismus in den vergangenen Jahren ausgeweitet worden und Kinder werden heute intensiver und eher als früher diagnostisch untersucht. Ein kausaler Zusammenhang zwischen MMR und Autismus kann dagegen inzwischen als so gut wie ausgeschlossen gelten, wie die im Folgenden zitierten, im Unterschied zu Wakefields Arbeit sehr umfangreichen, Studien gezeigt haben. Die Forschung geht heute davon aus, dass die verschiedenen Erscheinungsformen des Autismus ganz entscheidend von genetischen Faktoren mitbestimmt werden. Welch großen Stellenwert die Genetik bei der Entstehung von Autismus hat, zeigen unter anderem Zwillingsstudien: Während eineiige Zwillinge eine Konkordanz von&nbsp;80% bis 90% aufweisen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass beide Kinder erkranken, bei zweieiigen Zwillingen wesentlich geringer.
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Epidemiologische Forschungen zeigen für die vergangenen Jahrzehnte einen Anstieg bei Autismus. Die Ursache ist unklar; vielfach wird allerdings weniger ein realer Anstieg als die Veränderung der Diagnose- und Erhebungsmethodik als Grund vermutet.<ref>B Taylor et al.: ''Measles, mumps, and rubella vaccination and bowel problems or developmental regression in children with autism: population study''. British Medical Journal, Vol 324, 16. Feb. 2002, S. 393-396 [http://bmj.bmjjournals.com/cgi/reprint/324/7334/393?maxtoshow=&HITS=10&hits=10&RESULTFORMAT=1&author1=taylor%2C+b&author2=miller%2C+e&andorexacttitle=and&andorexacttitleabs=and&andorexactfulltext=and&searchid=1113249908936_21240&stored_search=&FIRSTINDEX=0&sortspec=relevance&resourcetype=1,2,3,4 PDF]</ref><ref>[http://bmj.bmjjournals.com/cgi/eletters/330/7483/112-d# BMJJournals.com] - 'Rapid Responses to: Increase in autism due to change in definition, not MMR vaccine' ''British Medical Journal'' (Meinungsaustausch der ''BMJ''-Website)</ref><ref name="Barbar">WJ Barbaresi et al.: ''The incidence of autism in Olmsted County, Minnesota, 1976-1997: results from a population-based study''. Arch Pediatr Adolesc Med. Jan. 2005, 159(1), S. 37-44 PMID 15630056</ref> So ist die Diagnose für Autismus in den vergangenen Jahren ausgeweitet worden und Kinder werden heute intensiver und eher als früher diagnostisch untersucht. Ein kausaler Zusammenhang zwischen MMR und Autismus kann dagegen inzwischen als so gut wie ausgeschlossen gelten, wie die im Folgenden zitierten, im Unterschied zu Wakefields Arbeit sehr umfangreichen Studien gezeigt haben. Die Forschung geht heute davon aus, dass die verschiedenen Erscheinungsformen des Autismus ganz entscheidend von genetischen Faktoren mitbestimmt werden. Welch großen Stellenwert die Genetik bei der Entstehung von Autismus hat, zeigen unter anderem Zwillingsstudien: Während eineiige Zwillinge eine Konkordanz von&nbsp;80% bis 90% aufweisen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass beide Kinder erkranken, bei zweieiigen Zwillingen wesentlich geringer.
    
* In der Folge von Wakefields Veröffentlichung folgten viele Studien, die den Zusammenhang zwischen MMR und Autismus untersuchten.<ref>Auflistung von 17&nbsp;Studien zum möglichen Zusammenhang MMR-Autismus, Immunization Action Coalition [http://www.immunize.org/catg.d/p4026.pdf]</ref> Im Oktober 2003 wurde eine von der Europäischen Union finanzierte Übersichtsarbeit veröffentlicht, welche die Ergebnisse aus 120&nbsp;anderen Studien und Nebenwirkungen des MMR-Impfstoffs zusammenfasste und näher analysierte.<ref>T Jefferson: ''Unintended events following immunization with MMR: a systematic review''. Vaccine. 2003 Sep 8;21(25-26), S. 3954-60 PMID 12922131</ref> Die Autoren schlossen:
 
* In der Folge von Wakefields Veröffentlichung folgten viele Studien, die den Zusammenhang zwischen MMR und Autismus untersuchten.<ref>Auflistung von 17&nbsp;Studien zum möglichen Zusammenhang MMR-Autismus, Immunization Action Coalition [http://www.immunize.org/catg.d/p4026.pdf]</ref> Im Oktober 2003 wurde eine von der Europäischen Union finanzierte Übersichtsarbeit veröffentlicht, welche die Ergebnisse aus 120&nbsp;anderen Studien und Nebenwirkungen des MMR-Impfstoffs zusammenfasste und näher analysierte.<ref>T Jefferson: ''Unintended events following immunization with MMR: a systematic review''. Vaccine. 2003 Sep 8;21(25-26), S. 3954-60 PMID 12922131</ref> Die Autoren schlossen:
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**'Das Design und der Bericht von sicherheitsrelevanten Ergebnissen in MMR-Impfstoff-Studien [...] sind überwiegend inadäquat.'
 
**'Das Design und der Bericht von sicherheitsrelevanten Ergebnissen in MMR-Impfstoff-Studien [...] sind überwiegend inadäquat.'
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* Im Januar 2005 wurde nach intensiver Forschung in einer einzelnen Grafschaft in Minnesota von einer Verachtfachung des Auftretens von Autismus berichtet. Der untersuchte Zeitraum umfasst die frühen 1980er Jahre und endet in den späten 1990ern. Bei der Forschung wurde kein Zusammenhang mit MMR entdeckt. Die Autoren vermuten, dass der Anstieg mit verbesserter Diagnostik der Störung und sich wandelnden Definitionen zu erklären ist.<ref name="Barbar"/>
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* Im Januar 2005 wurde nach intensiver Forschung in einem einzelnen Landkreis in Minnesota von einer Verachtfachung des Auftretens von Autismus berichtet. Der untersuchte Zeitraum umfasst die frühen 1980er Jahre und endet in den späten 1990ern. Bei der Forschung wurde kein Zusammenhang mit MMR entdeckt. Die Autoren vermuten, dass der Anstieg mit verbesserter Diagnostik der Störung und sich wandelnden Definitionen zu erklären ist.<ref name="Barbar"/>
    
* Im März 2005 schloss eine an 30.000 in einem Distrikt von Yokohama geborenen Kindern durchgeführte Studie, dass das Auftreten von Autismus weiterhin anstieg (von 46-86&nbsp;Fällen auf 10.000&nbsp;Kinder zu&nbsp;97-161 auf&nbsp;10.000), obwohl die Nutzung des MMR-Impfstoffs in Japan im April 1993 eingestellt wurde. Die Schlussfolgerung der Autoren lautet. ''"Die Bedeutung dieser Ergebnisse ist, dass MMR-Impfung höchst wahrscheinlich keine Hauptursache von ASD ist, da sich hiermit der Anstieg des Auftretens von ASD über die Zeit nicht erklären lässt und dass von einem Rückzug des MMR-Impfstoffs in denjenigen Ländern, die ihn noch verwenden, kein Rückgang im Auftreten von ASD zu erwarten ist"''.<ref>H Honda, Y Shimizu, M Rutter: ''No effect of MMR withdrawal on the incidence of autism: a total population study''. J Child Psychol Psychiatry. 2005 Jun;46(6):572-9. PMID 15877763</ref> Wakefield behauptet indes, der Anstieg von Autismus, welchen die Daten belegen, würde seine Hypothese stützen.<ref>''Japanese Study Is The Strongest Evidence Yet For A Link Between MMR And Autism''. The Red Flag, 6.&nbsp;März 2005 [http://www.redflagsweekly.com/articles/2005_mar06_2.html]</ref> Seine Ansichten fanden jedoch wenig Unterstützung.<ref>I Sample: ''Lingering fears of MMR-autism link dispelled''. The Guardian, 3.&nbsp;März 2005&nbsp;[http://www.guardian.co.uk/uk_news/story/0%2C3604%2C1429115%2C00.html]</ref>
 
* Im März 2005 schloss eine an 30.000 in einem Distrikt von Yokohama geborenen Kindern durchgeführte Studie, dass das Auftreten von Autismus weiterhin anstieg (von 46-86&nbsp;Fällen auf 10.000&nbsp;Kinder zu&nbsp;97-161 auf&nbsp;10.000), obwohl die Nutzung des MMR-Impfstoffs in Japan im April 1993 eingestellt wurde. Die Schlussfolgerung der Autoren lautet. ''"Die Bedeutung dieser Ergebnisse ist, dass MMR-Impfung höchst wahrscheinlich keine Hauptursache von ASD ist, da sich hiermit der Anstieg des Auftretens von ASD über die Zeit nicht erklären lässt und dass von einem Rückzug des MMR-Impfstoffs in denjenigen Ländern, die ihn noch verwenden, kein Rückgang im Auftreten von ASD zu erwarten ist"''.<ref>H Honda, Y Shimizu, M Rutter: ''No effect of MMR withdrawal on the incidence of autism: a total population study''. J Child Psychol Psychiatry. 2005 Jun;46(6):572-9. PMID 15877763</ref> Wakefield behauptet indes, der Anstieg von Autismus, welchen die Daten belegen, würde seine Hypothese stützen.<ref>''Japanese Study Is The Strongest Evidence Yet For A Link Between MMR And Autism''. The Red Flag, 6.&nbsp;März 2005 [http://www.redflagsweekly.com/articles/2005_mar06_2.html]</ref> Seine Ansichten fanden jedoch wenig Unterstützung.<ref>I Sample: ''Lingering fears of MMR-autism link dispelled''. The Guardian, 3.&nbsp;März 2005&nbsp;[http://www.guardian.co.uk/uk_news/story/0%2C3604%2C1429115%2C00.html]</ref>
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