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'''Grünlippmuschel-Produkte''' (Grünschalmuschel-Extrakte) enthalten Extrakte aus Grünlippmuscheln (Perna canaliculus) und werden in der [[Alternativmedizin]]szene zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen wie (rheumatoider) Arthritis und Asthma beworben. Wirksam sollen dabei Glykosaminoglykane (langkettige Aminozuckerverbindungen) sein, die auch in der Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit) vorkommen.
 
'''Grünlippmuschel-Produkte''' (Grünschalmuschel-Extrakte) enthalten Extrakte aus Grünlippmuscheln (Perna canaliculus) und werden in der [[Alternativmedizin]]szene zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen wie (rheumatoider) Arthritis und Asthma beworben. Wirksam sollen dabei Glykosaminoglykane (langkettige Aminozuckerverbindungen) sein, die auch in der Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit) vorkommen.
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Studien zeigen eine Wirksamkeit im Tierversuch und beim Menschen. Problematisch sind mögliche Belastungen mit verschiedenen Algentoxinen.  
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Die wissenschaftliche Studienlage zu Grünlippmuschel-Produkten ist widersprüchlich. Einige Studien zeigen eine Wirksamkeit im Tierversuch und beim Menschen. Problematisch sind mögliche Belastungen mit verschiedenen Algentoxinen.  
    
Trotz einiger vielversprechender Studienergebnisse gibt es zur Zeit kein zugelassenes Arzneimittel, das Inhaltsstoffe aus Perna canaliculus enthält (Stand 2012). Dies ist erstaunlich, da bereits auf dem Markt befindliche und seit langem etablierte entzündungshemmende Arzneimittel (insbesondere [http://de.wikipedia.org/wiki/Nichtsteroidales_Antirheumatikum NSAR] und kortisonhaltige Mittel) ein nicht zu vernachlässigendes Nebenwirkungsspektrum haben wie vermehrte Blutungsneigung (Gerinnungshemmung), Auslösung von Asthmaanfällen oder Magengeschwüre. Potentielle Anwender von Grünlippmuschelextrakten sind daher gezwungen, auf Lebensmittel und diätetische Lebensmittel zurückzugreifen und müssen sich dabei auf die Angaben der jeweiligen Hersteller zum Inhalt der Produkte verlassen, die jedoch als Lebensmittel keinem Zulassungsverfahren analog zu Arzneimitteln unterworfen sind. Insbesondere muss der Käufer dem Hersteller in Bezug auf Konzentrationsangaben, Abwesenheit kontaminierender Mikroorganismen und Schwermetallgehalt vertrauen.
 
Trotz einiger vielversprechender Studienergebnisse gibt es zur Zeit kein zugelassenes Arzneimittel, das Inhaltsstoffe aus Perna canaliculus enthält (Stand 2012). Dies ist erstaunlich, da bereits auf dem Markt befindliche und seit langem etablierte entzündungshemmende Arzneimittel (insbesondere [http://de.wikipedia.org/wiki/Nichtsteroidales_Antirheumatikum NSAR] und kortisonhaltige Mittel) ein nicht zu vernachlässigendes Nebenwirkungsspektrum haben wie vermehrte Blutungsneigung (Gerinnungshemmung), Auslösung von Asthmaanfällen oder Magengeschwüre. Potentielle Anwender von Grünlippmuschelextrakten sind daher gezwungen, auf Lebensmittel und diätetische Lebensmittel zurückzugreifen und müssen sich dabei auf die Angaben der jeweiligen Hersteller zum Inhalt der Produkte verlassen, die jedoch als Lebensmittel keinem Zulassungsverfahren analog zu Arzneimitteln unterworfen sind. Insbesondere muss der Käufer dem Hersteller in Bezug auf Konzentrationsangaben, Abwesenheit kontaminierender Mikroorganismen und Schwermetallgehalt vertrauen.
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