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Das '''Interuniversitäre Kolleg für Gesundheit und Entwicklung''' (Interuniversitäres Kolleg Graz/Schloss Seggau)<ref>Interuniversitäres Kolleg für Gesundheit und Entwicklung, Petrifelderstaße 4, A-8042 Graz</ref>ist eine österreichische Bildungseinrichtung, die verschiedene Masterlehrgänge auf [[Alternativmedizin|alternativmedizinischen]] Gebiet als (berufsbegleitende) Fernkurse anbietet. Angeboten wird ein Fernstudiengang zum ''Master in Complementary Health Sciences'' Die Führung eines der angebotenen Titel allein berechtigt den Titelinhaber jedoch weder zur Stellung von Diagnosen noch zur Durchführung therapeutischer Handlungen. Ausdrücklich weist das Kolleg darauf hin, dass der vergebene Master-Grad "Ihre wissenschaftliche Kompetenz im Komplementärheilkundlichen nach[weist], was Sie vor unqualifizierten Angriffen und Versuchen, Sie und Ihre Methode als Scharlatanerie abzustempeln, schützt".<ref>http://www.inter-uni.net/download/Expedition_Masters_Health_Sciences.pdf</ref>
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Das '''Interuniversitäre Kolleg für Gesundheit und Entwicklung''' (Interuniversitäres Kolleg Graz/Schloss Seggau)<ref>Interuniversitäres Kolleg für Gesundheit und Entwicklung, Petrifelderstaße 4, A-8042 Graz</ref>ist eine österreichische Bildungseinrichtung, die verschiedene Masterlehrgänge auf [[Alternativmedizin|alternativmedizinischen]] Gebiet als (berufsbegleitende) Fernkurse anbietet. Angeboten wird ein Fernstudiengang zum ''Master in Complementary Health Sciences'' Die Führung eines der angebotenen Titel allein berechtigt den Titelinhaber jedoch weder zur Stellung von Diagnosen noch zur Durchführung therapeutischer Handlungen. Ausdrücklich weist das Kolleg darauf hin, dass der vergebene Master-Grad "Ihre wissenschaftliche Kompetenz im Komplementärheilkundlichen nach[weist], was Sie vor unqualifizierten Angriffen und Versuchen, Sie und Ihre Methode als [[Zehn Indizien für Quacksalberei|Scharlatanerie]] abzustempeln, schützt".<ref>http://www.inter-uni.net/download/Expedition_Masters_Health_Sciences.pdf</ref>
    
2005 wurde das ''Ludwig Boltzmann Institut für Homöopathie'' (Leiter [[Michael Frass]]) als Institut des Kollegs übernommen.
 
2005 wurde das ''Ludwig Boltzmann Institut für Homöopathie'' (Leiter [[Michael Frass]]) als Institut des Kollegs übernommen.
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Der Standort Schloss Seggau in Leibnitz (Südsteiermark) ist ein Kongress-, Tagungs- und Seminarzentrum und verfügt über ein eigenes Hotel und ein Schloss-Café sowie einen überregional bekannten Weinkeller eines bischöflichen Weinguts. Der Bischofsitz Schloss Seggau ist vor allem auf Grund der dort stattfindenen Wein-Seminare bekannt.
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Der Standort Schloss Seggau in Leibnitz (Südsteiermark) ist ein Kongress-, Tagungs- und Seminarzentrum und verfügt über ein eigenes Hotel und ein Schloss-Café sowie einen überregional bekannten Weinkeller eines bischöflichen Weinguts. Der Bischofsitz Schloss Seggau ist vor allem auf Grund der dort stattfindenen Weinseminare bekannt.
    
==Personalia==
 
==Personalia==
 
[[image:endler.jpg|Christian Endler|thumb]]
 
[[image:endler.jpg|Christian Endler|thumb]]
Wissenschaftlicher Leiter ist Christian ("PC") Endler. Der wissenschaftskritische<ref>http://www.samuel-hahnemann-stiftung.de/veranst_diverse/02_tag_2001_endler.html</ref> Endler war früher am ''Ludwig Boltzmann Institut für Homöopathie''<ref>http://www.gwup.org/skeptiker/archiv/2007/1/media/gwup_alternativwissenschaften.pdf</ref> in Graz tätig, war Leiter der ''Ludwig Boltzmann Forschungsstelle für niederenergetische Bioinformation'' und publizierte über hochpotenzierte Schilddrüsenhormone. Medizinischer Leiter ist Jens Türp, die "tiefenpsychologische Leitung" hat Paul Paß. Für den Bereich Gesundheitsförderung ist Elke Mesenholl-Strehler zuständig. Im Beirat sitzen [[Michael Frass]], Veronique Gorris, Peter Helms, Max Haidvogl, K. R. Lewin, Jürgen Schulte und Franz Senekowitsch.
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Wissenschaftlicher Leiter ist Christian ("PC") Endler. Der wissenschaftskritische<ref>http://www.samuel-hahnemann-stiftung.de/veranst_diverse/02_tag_2001_endler.html</ref> Endler war früher am ''Ludwig Boltzmann Institut für Homöopathie''<ref>
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http://www.gwup.org/images/stories/pdf/skeptiker/vor%202008/altern.wiss.in-oesterreich-1.pdf</ref> in Graz tätig, war Leiter der ''Ludwig Boltzmann Forschungsstelle für niederenergetische Bioinformation'' und publizierte über hochpotenzierte Schilddrüsenhormone. Medizinischer Leiter ist Jens Türp, die "tiefenpsychologische Leitung" hat Paul Paß. Für den Bereich Gesundheitsförderung ist Elke Mesenholl-Strehler zuständig. Im Beirat sitzen [[Michael Frass]], Veronique Gorris, Peter Helms, Max Haidvogl, K. R. Lewin, Jürgen Schulte und Franz Senekowitsch.
    
Die Lehrkräfte sind häufig auch an anderen Einrichtungen und Hochschulen, wie den Universitäten Graz, Klagenfurt, Urbino und Freiburg, der Privatuniversität Witten-Herdecke und der Fachhochschule Neubrandenburg tätig. Eine Kooperation besteht mit der [[DGEIM|Deutschen Gesellschaft für Energetische- und Informationsmedizin (DGEIM)]].
 
Die Lehrkräfte sind häufig auch an anderen Einrichtungen und Hochschulen, wie den Universitäten Graz, Klagenfurt, Urbino und Freiburg, der Privatuniversität Witten-Herdecke und der Fachhochschule Neubrandenburg tätig. Eine Kooperation besteht mit der [[DGEIM|Deutschen Gesellschaft für Energetische- und Informationsmedizin (DGEIM)]].
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Die am Kolleg tätigen Sören Ventegodt und Joav Merrick unterrichten dort in "Komplementären Gesundheitswissenschaften" und sind als "ganzheitliche" Ärzte bekannt, die die [[Germanische Neue Medizin]] 2005 in einem Artikel des, von Ventegodt selbst betriebenen, ''Scientific World Journal'' verteidigten. Dort verkündeten sie, dessen "eiserne Regel" sei ein "etabliertes Prinzip der holistischen Medizin". Der [[Ganzheitlichkeit|"holistische"]] Autor Sören Ventegodt verlor inzwischen seine Approbation wegen "therapeutischer" Vaginalmassagen<ref>http://www.berlingske.dk/article/20051129/danmark/111290743/</ref><ref>http://www.kvp.se/Nyheter/1.397878/soren-ventegodt-ville-bota-med-vaginal-massage</ref> und ist nicht mehr am Kolleg tätig. Seinem ''Scientific World Journal'' wurde zudem vorgeworfen, Artikel gegen Bezahlung zu publizieren.<ref>http://kasperolsen.wordpress.com/2005/12/19/more-dangerous-pseudo-science/</ref> Die Ventegodt/Merrick-Studie ist auch dadurch gekennzeichnet, dass die Autoren fast nur sich selbst aus ihrer eigenen Zeitschrift heraus zitieren, anstatt auf die umfangreiche Fachliteratur zum Thema einzugehen.
 
Die am Kolleg tätigen Sören Ventegodt und Joav Merrick unterrichten dort in "Komplementären Gesundheitswissenschaften" und sind als "ganzheitliche" Ärzte bekannt, die die [[Germanische Neue Medizin]] 2005 in einem Artikel des, von Ventegodt selbst betriebenen, ''Scientific World Journal'' verteidigten. Dort verkündeten sie, dessen "eiserne Regel" sei ein "etabliertes Prinzip der holistischen Medizin". Der [[Ganzheitlichkeit|"holistische"]] Autor Sören Ventegodt verlor inzwischen seine Approbation wegen "therapeutischer" Vaginalmassagen<ref>http://www.berlingske.dk/article/20051129/danmark/111290743/</ref><ref>http://www.kvp.se/Nyheter/1.397878/soren-ventegodt-ville-bota-med-vaginal-massage</ref> und ist nicht mehr am Kolleg tätig. Seinem ''Scientific World Journal'' wurde zudem vorgeworfen, Artikel gegen Bezahlung zu publizieren.<ref>http://kasperolsen.wordpress.com/2005/12/19/more-dangerous-pseudo-science/</ref> Die Ventegodt/Merrick-Studie ist auch dadurch gekennzeichnet, dass die Autoren fast nur sich selbst aus ihrer eigenen Zeitschrift heraus zitieren, anstatt auf die umfangreiche Fachliteratur zum Thema einzugehen.
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Die ehemalige und von Kolleg-Leiter Peter Christian Endler geführte ''Ludwig Boltzmann Forschungsstelle für niederenergetische Bioinformation'' hat die Wirkung des Produktes "levitiertes Quellwasser-Informationskonzentrat" eQwell der Firma Atlion Wasserforschung GmbH bestätigt, die behauptet, eine Wasseraufbereitung mittels "Elektronenstrahlen" zu bewerkstelligen. Nach Endler sei die ungenaue Bezeichnung "niederenergetische Bioinformation" einfach als "extrem schwache Signale" zu verstehen, die Auswirkungen auf Lebewesen haben sollen. Endler darf seit seiner Tätigkeit als Lehrbeauftragter am Institut für ganzheitliche Medizin der Universität Urbino (Italien) als "Univ.-Prof. (ac., Italien) a. D." auftreten. In Homöopathie-Kreisen ist Endler für seine Kaulquappenversuche bekannt. In den Veröffentlichungen dazu ist die Angabe zu finden, dass das Hormon Thyroxin in der [[Potenzierung|Hochpotenz]] D30, laut Autoren dabei also so stark verdünnt, dass kein einziges Molekül des Hormons mehr zu erwarten ist ("substances so much diluted that no original molecule is present"<ref>http://www.giriweb.com/endler.htm</ref><ref>Endler PC, Pongratz W, Smith CW, Schulte J: Non-molecular information transfer from thyroxine to frogs with regard to homeopathic toxicology. Vet Hum Toxicol. 1995 Jun;37(3):259-60</ref>), dennoch die Entwicklung von Kaulquappen verlangsame. Angeblich genüge es dafür bereits, die [[Frequenz|"Frequenzen"]] der homöopathischen Lösung auf CD zu brennen, sie in Wasser einzuspielen und dieses in einer verschlossenen Glasphiole ins Becken der Froschlarven zu hängen, um einen Effekt zu erzielen.
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Die ehemalige und von Kollegleiter Peter Christian Endler geführte ''Ludwig Boltzmann Forschungsstelle für niederenergetische Bioinformation'' hat die Wirkung des Produktes "levitiertes Quellwasser-Informationskonzentrat" eQwell der Firma Atlion Wasserforschung GmbH bestätigt, die behauptet, eine Wasseraufbereitung mittels "Elektronenstrahlen" zu bewerkstelligen. Nach Endler sei die ungenaue Bezeichnung "niederenergetische Bioinformation" einfach als "extrem schwache Signale" zu verstehen, die Auswirkungen auf Lebewesen haben sollen. Endler darf seit seiner Tätigkeit als Lehrbeauftragter am Institut für ganzheitliche Medizin der Universität Urbino (Italien) als "Univ.-Prof. (ac., Italien) a. D." auftreten. In Homöopathiekreisen ist Endler für seine Kaulquappenversuche bekannt. In den Veröffentlichungen dazu ist die Angabe zu finden, dass das Hormon Thyroxin in der [[Potenzierung|Hochpotenz]] D30, laut Autoren dabei also so stark verdünnt, dass kein einziges Molekül des Hormons mehr zu erwarten ist ("substances so much diluted that no original molecule is present"<ref>http://www.giriweb.com/download/book/endler.htm</ref><ref>Endler PC, Pongratz W, Smith CW, Schulte J: Non-molecular information transfer from thyroxine to frogs with regard to homeopathic toxicology. Vet Hum Toxicol. 1995 Jun;37(3):259-60</ref>), dennoch die Entwicklung von Kaulquappen verlangsame. Angeblich genüge es dafür bereits, die [[Frequenz|"Frequenzen"]] der homöopathischen Lösung auf CD zu brennen, sie in Wasser einzuspielen und dieses in einer verschlossenen Glasphiole ins Becken der Froschlarven zu hängen, um einen Effekt zu erzielen.
    
Eine weitere Lehrkraft des Interuniversitären Kollegs ist der Zahnarzt Heinz Spranger, unter dessen Namen man auf Webseiten wie "VirusMyth" und [[HIV/AIDS-Leugnung|"AIDS-Kritik"]] stößt. Dort spekuliert Spranger über "chemische Vergiftungen" als wahre Ursache von BSE und äußert vehemente Zweifel an der von "amateurhafter Hilflosigkeit" geprägten Theorie, dass HIV die Ursache von AIDS sei. Im Beirat des Interuniversitären Kolleg sitzt Michael Frass, Leiter der AKH-Ambulanz "Homöopathie bei malignen Erkrankungen". Frass beschäftigt sich auch mit dem esoterischen [[Atox Bio Computer]], dem er eine Wirksamkeit attestierte.
 
Eine weitere Lehrkraft des Interuniversitären Kollegs ist der Zahnarzt Heinz Spranger, unter dessen Namen man auf Webseiten wie "VirusMyth" und [[HIV/AIDS-Leugnung|"AIDS-Kritik"]] stößt. Dort spekuliert Spranger über "chemische Vergiftungen" als wahre Ursache von BSE und äußert vehemente Zweifel an der von "amateurhafter Hilflosigkeit" geprägten Theorie, dass HIV die Ursache von AIDS sei. Im Beirat des Interuniversitären Kolleg sitzt Michael Frass, Leiter der AKH-Ambulanz "Homöopathie bei malignen Erkrankungen". Frass beschäftigt sich auch mit dem esoterischen [[Atox Bio Computer]], dem er eine Wirksamkeit attestierte.
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Erstaunlich ist auch das Staff-Mitglied Johannes Endler, seines Zeichens ehemaliger Assistent der Grazer Zirkusschule, das am Kolleg Trainer für Integratives Jonglieren ist.
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Erstaunlich ist auch das Staff-Mitglied Johannes Endler, seines Zeichens ehemaliger Assistent der Grazer Zirkusschule, das am Kolleg "Trainer für Integratives Jonglieren" ist.
    
==Literatur==
 
==Literatur==
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==Weblinks==
 
==Weblinks==
*http://www.wu-wien.ac.at/usr/vw5/uberger/QuantenmystikBiokram_Berger_Standard.pdf
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*[http://www.wu-wien.ac.at/usr/vw5/uberger/QuantenmystikBiokram_Berger_Standard.pdf Ulrich Berger: Kommentare der Anderen. Quantenmystik und Biokram ] Gastkommentar auf standard.at [http://derstandard.at/2975156] 25.10.2007
*http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=4103&Alias=wzo&cob=395802
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*http://derstandard.at/2975156
      
==Quellennachweise==
 
==Quellennachweise==
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