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==Behauptungen zu Ferninfrarot==
 
==Behauptungen zu Ferninfrarot==
Zunächst ist der Begriff "Ferninfrarot" irreführend. Mit "fernem Infrarot" wird üblicherweise elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen zwischen 50&nbsp;µm und 1&nbsp;mm bezeichnet. Von Anbietern werden dagegen Wellenlängen von 8 bis 10&nbsp;µm oder 6 bis 14&nbsp;µm genannt. Dies ist der Bereich ganz normaler Wärmestrahlung; bei einer 250&nbsp;°C heißen Oberfläche beispielsweise liegt das Maximum der Abstrahlung bei 10&nbsp;µm. Häufig heißt es, die Strahlung sei auf den genannten Wellenlängenbereich beschränkt. Belege dafür werden nicht gebracht. Die Behauptung ist auch nicht plausibel, denn dies wäre technisch sehr aufwändig und ist mit einfachen Wärmestrahlern, wie sie die angebotenen Geräte darstellen, nicht möglich.<ref>Das abgestrahlte Spektrum kann näherungsweise aus der Temperatur berechnet werden, siehe die Diagramme im [http://de.wikipedia.org/wiki/Plancksches_Strahlungsgesetz Wikipedia-Artikel zum Planckschen Strahlungsgesetz]). Sie gelten für die Strahlung des sog. [http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_K%C3%B6rper schwarzen Körpers] oder schwarzen Strahlers. Dieser ist ein idealisiertes physikalischen Modell und hat bei allen Wellenlängen den maximal möglichen Absorptions- und Emissionsgrad&nbsp;1. Bei realen Körpern sind diese Werte kleiner als&nbsp;1, sie haben eine schwächere Abstrahlung als der schwarze Körper (der bei hohen Temperaturen dem Auge natürlich nicht schwarz erscheinen würde, sondern rot- oder weißglühend).</ref>
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Zunächst ist der Begriff "Ferninfrarot" irreführend. Mit "fernem Infrarot" wird üblicherweise elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen zwischen 50&nbsp;µm und 1&nbsp;mm bezeichnet. Von Anbietern werden dagegen Wellenlängen von 8 bis 10&nbsp;µm oder 6 bis 14&nbsp;µm genannt. Dies ist der Bereich ganz normaler Wärmestrahlung; bei einer 250&nbsp;°C heißen Oberfläche beispielsweise liegt das Maximum der Abstrahlung bei 10&nbsp;µm. Häufig heißt es, die Strahlung sei auf den genannten Wellenlängenbereich beschränkt. Belege dafür werden nicht gebracht. Die Behauptung ist auch nicht plausibel, denn dies wäre technisch sehr aufwändig und ist mit einfachen Wärmestrahlern, wie sie die angebotenen Geräte darstellen, nicht möglich.<ref>Das abgestrahlte Spektrum kann näherungsweise aus der Temperatur berechnet werden, siehe die Diagramme im [http://de.wikipedia.org/wiki/Plancksches_Strahlungsgesetz Wikipedia-Artikel zum Planckschen Strahlungsgesetz]). Sie gelten für die Strahlung des sog. [http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_K%C3%B6rper schwarzen Körpers] oder schwarzen Strahlers. Dieser ist ein idealisiertes physikalischen Modell und hat bei allen Wellenlängen den maximal möglichen Absorptions- und Emissionsgrad&nbsp;1. Bei realen Körpern sind diese Werte kleiner als&nbsp;1, sie haben eine schwächere Abstrahlung als der schwarze Körper.</ref>
    
Betont wird, dass die medizinische positive Wirkung mit den besonderen Eigenschaften der Ferninfrarot-''Strahlen'' zusammenhänge, die besonders tief in das Gewebe eindringen würden. Manchmal finden sich auch konkrete Angaben wie "1&nbsp;1/2&nbsp;inch" (etwa 4&nbsp;cm) oder "Ferninfrarotstrahlen dringen durch die Haut 4-5&nbsp;cm in den Körper ein".<ref name="dahlke">[http://www.heilkundeinstitut.at/catalog/product_info.php?cPath=38&products_id=384 www.heilkundeinstitut.at] (Werbung für das Gerät "HTE HotHouse" im Web-Shop von [[Rüdiger Dahlke]]), Aufruf am 2. Januar 2012</ref> Solche Aussagen sind irreführend. Strahlung im genannten Wellenlängenbereich dringt nur sehr wenig in die Haut ein (unter 1&nbsp;mm). Es erfolgt eine Erwärmung der Körperoberfläche, die sich durch Wärmeleitung in tiefere Schichten ausbreitet. Ein Unterschied der angebotenen FIR-Geräte etwa zu gewöhnlichen Heizlampen kann darin gesehen werden, dass die Oberflächen kälter sind (also auch nicht glühen), weshalb sie aber größer ausgeführt und näher an den Körper herangeführt werden müssen.  
 
Betont wird, dass die medizinische positive Wirkung mit den besonderen Eigenschaften der Ferninfrarot-''Strahlen'' zusammenhänge, die besonders tief in das Gewebe eindringen würden. Manchmal finden sich auch konkrete Angaben wie "1&nbsp;1/2&nbsp;inch" (etwa 4&nbsp;cm) oder "Ferninfrarotstrahlen dringen durch die Haut 4-5&nbsp;cm in den Körper ein".<ref name="dahlke">[http://www.heilkundeinstitut.at/catalog/product_info.php?cPath=38&products_id=384 www.heilkundeinstitut.at] (Werbung für das Gerät "HTE HotHouse" im Web-Shop von [[Rüdiger Dahlke]]), Aufruf am 2. Januar 2012</ref> Solche Aussagen sind irreführend. Strahlung im genannten Wellenlängenbereich dringt nur sehr wenig in die Haut ein (unter 1&nbsp;mm). Es erfolgt eine Erwärmung der Körperoberfläche, die sich durch Wärmeleitung in tiefere Schichten ausbreitet. Ein Unterschied der angebotenen FIR-Geräte etwa zu gewöhnlichen Heizlampen kann darin gesehen werden, dass die Oberflächen kälter sind (also auch nicht glühen), weshalb sie aber größer ausgeführt und näher an den Körper herangeführt werden müssen.  
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