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Bischof machte sich in der Vergangenheit einen Namen als Propagandist für Brustvergrößerungsversuche durch "tägliche Selbsthypnose verbunden mit [[Visualisierung]], die er Frauen mit entsprechenden Wünschen als ernstzunehmende, "risikoarme" Alternative empfahl. Unverständlicherweise verwies er dabei auf die akademische Psychoneuroimmunologie, sowie auf inzwischen als uralt zu bezeichnende Artikel der 1970er Jahre aus Low-impact-factor-Journalen, die aus gutem Grund in Vergessenheit geraten sind.
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In der Vergangenheit machte Bischof sich einen Namen als Propagandist für Brustvergrößerungsversuche durch "tägliche Selbsthypnose verbunden mit [[Visualisierung]], die er Frauen mit entsprechenden Wünschen als ernstzunehmende, "risikoarme" Alternative empfahl. Unverständlicherweise verwies er dabei auf die akademische Psychoneuroimmunologie, sowie auf inzwischen als uralt zu bezeichnende Artikel der 1970er Jahre aus Low-impact-factor-Journalen, die aus gutem Grund in Vergessenheit geraten sind.
    
==Engagement für umstrittene Firma TransAltec AG==
 
==Engagement für umstrittene Firma TransAltec AG==
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==BMZ-Studie==
 
==BMZ-Studie==
Marco Bischof hat zusammen mit Thorsten Ludwig und Andreas Manthey, die ebenfalls im DVR-Vorstand sind, im Jahr 2005 eine Studie für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) erstellt, in der verschiedene pseudowissenschaftliche Verfahren beworben werden, zum Beispiel [[Browns Gas]] als Mittel zur Beseitigung radioaktiver Abfälle oder das [[Plocher]]-System und ähnliche &ndash; dort als [[Transmaterialer Katalysator|transmateriale Katalysatoren]] bezeichnete &ndash; Anordnungen und Substanzen.<ref>Marco Bischof, Thorsten Ludwig, Andreas Manthey (2005): Zukunftstechnologien für nachhaltige Entwicklung: Unkonventionelle Ansätze zur Energiegewinnung und Aktivierung biologischer Prozesse. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung BMZ, Forschungsbericht E&nbsp;5001-15, Berlin. [http://www.psiram.com/media/dvr/BMZ-E5001-15.pdf PDF]</ref> Nach dem Erscheinen des Berichts mit seinen zahlreichen unsinnigen Behauptungen<ref>[http://www.xy44.de/bmz_studie/index.html Kommentar von Klaus Keck zur BMZ-Studie von Bischof et&nbsp;al.]</ref> wurde bekannt, dass auch der verantwortliche Referent im BMZ, Jochen Böhmer, seit 1997 Mitglied der DVR ist.
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Zusammen mit Thorsten Ludwig und Andreas Manthey, die ebenfalls im DVR-Vorstand sind, hat Bischof im Jahr 2005 eine Studie für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) erstellt, in der verschiedene pseudowissenschaftliche Verfahren beworben werden, zum Beispiel [[Browns Gas]] als Mittel zur Beseitigung radioaktiver Abfälle oder das [[Plocher]]-System und ähnliche &ndash; dort als [[Transmaterialer Katalysator|transmateriale Katalysatoren]] bezeichnete &ndash; Anordnungen und Substanzen.<ref>Marco Bischof, Thorsten Ludwig, Andreas Manthey (2005): Zukunftstechnologien für nachhaltige Entwicklung: Unkonventionelle Ansätze zur Energiegewinnung und Aktivierung biologischer Prozesse. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung BMZ, Forschungsbericht E&nbsp;5001-15, Berlin. [http://www.psiram.com/media/dvr/BMZ-E5001-15.pdf PDF]</ref> Nach dem Erscheinen des Berichts mit seinen zahlreichen unsinnigen Behauptungen<ref>[http://www.xy44.de/bmz_studie/index.html Kommentar von Klaus Keck zur BMZ-Studie von Bischof et&nbsp;al.]</ref> wurde bekannt, dass auch der verantwortliche Referent im BMZ, Jochen Böhmer, seit 1997 Mitglied der DVR ist.
    
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==Promotion==
 
==Promotion==
2009 hat Bischof an der EUV zum Dr. phil. promoviert. Seine Dissertation, in der er sich mit dem Konzept der [[Salutogenese nach Antonovsky|Salutogenese]] beschäftigt, ist im esoterisch orientierten [[Drachen-Verlag]] von [[Club of Budapest|Johannes Heimrath]] erschienen.<ref>Marco Bischof: Salutogenese &ndash; Unterwegs zur Gesundheit: Neue Gesundheitsmodelle und die Entstehung einer integrierten Medizin. Drachen Verlag, Klein Jasedow 2010</ref> Gutachter waren Harald Walach und die Ethnologin Beatrix Pfleiderer, die als Lehrbeauftragte im Studiengang Komplementäre Medizin an der EUV genannt wird. Pfleiderer hat u.a. eine esoterische Therapiemethode namens "TARA-Process" erfunden, die mit "dem alten asiatischen Wissen des Chakrensystems" in Verbindung mit modernen Erkenntnissen "das gespeicherte Wissen in unseren Körperzellen" zugänglich mache und die "Selbstregulation" verbessere.<ref>http://www.taraprocess.com/de/global/tara_process.html</ref>
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2009 hat Bischof an der EUV zum Dr. phil. promoviert. Seine Dissertation ist im [[Drachen-Verlag]] von [[Club of Budapest|Johannes Heimrath]] erschienen.<ref>Marco Bischof: Salutogenese &ndash; Unterwegs zur Gesundheit: Neue Gesundheitsmodelle und die Entstehung einer integrierten Medizin. Drachen Verlag, Klein Jasedow 2010</ref> Gutachter waren Harald Walach und die Ethnologin Beatrix Pfleiderer (geb. 1941), die als Lehrbeauftragte im Studiengang Komplementäre Medizin an der EUV genannt wird. Pfleiderer ist vor allem als Autorin von esoterisch ausgerichteten Sachbüchern in Erscheinung getreten. Unter anderem hat sie eine Therapiemethode namens "TARA-Process" erfunden, die mit "dem alten asiatischen Wissen des [[Chakra|Chakrensystems]]" in Verbindung mit modernen Erkenntnissen "das gespeicherte Wissen in unseren Körperzellen" zugänglich mache, die "Selbstregulation" verbessere und die beleglos als geeignet zur Behandlung von psychisch traumatisierten Personen beworben wird.<ref>http://www.taraprocess.com/de/global/tara_process.html</ref>
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In seiner Doktorarbeit beschäftigt sich Bischof mit der [[Salutogenese nach Antonovsky]]. Das Konzept der Salutogenese, als Lehre der Gesundheitsentstehung (im Gegensatz zur Pathogenese, der Lehre von der Krankheitsentstehung), sei ein "sehr notwendiger Perspektivenwechsel" in der Medizin. Bischof hält diesen aber vorläufig für nicht realisierbar:
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:''Ich persönlich neige zu der Auffassung, dass Medizin und Ärzteschaft - als wichtige Stützen einer salutogenesefeindlichen Gesellschaft - die größten Hindernisse für eine konsequente Salutogenese darstellen und vermute deshalb, dass die hier entworfene Vision mit den Ärzten und innerhalb des bestehenden biomedizinischen Systems nicht realisierbar ist. Das biomedizinische System als Ganzes und die Mehrheit der Ärzte scheinen mir zu unflexibel und zu sehr am eigenen Machterhalt und an der Kontrolle des Gesundheitsmarktes - und zu wenig am Wohl der Patienten - interessiert zu sein.'' (S.286)
    
==Quellennachweise==
 
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