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Im August 1985 öffnet Hamer eine weitere nicht genehmigte Klinik namens "Freunde von Dirk" in Katzenelnbogen bei Koblenz (Rhein-Lahn-Kreis), die aufgrund haarsträubender skandalöser Zustände von den Behörden geschlossen werden musste nachdem Anzeigen erstattet wurden. (siehe dazu: [[GNM Dokumentation|Zeugenaussagen von Mitarbeiterinnen]]). Hamer ließ die Klinik beim Gewerbeamt als "Pension" eintragen. Vor der Nutzung durch Hamer als einzigen Arzt und ohne ausgebildete Krankenschwestern war die Anlage bereits von der evangelischen Kirche für einen Klinikbetrieb genutzt worden. In Katzenelnbogen nahm Hamer viele ausländische aber auch deutsche Krebspatienten auf, von denen (wie in Bad Krozingen) viele verstarben. Es sind auch keine Patienten bekannt geworden die dort eine Genesung erfahren hätten. Nach Aussagen von ehemaligen Angestellten der Klinik in Katzenelnbogen sollen fast alle Patienten verstorben sein.  
 
Im August 1985 öffnet Hamer eine weitere nicht genehmigte Klinik namens "Freunde von Dirk" in Katzenelnbogen bei Koblenz (Rhein-Lahn-Kreis), die aufgrund haarsträubender skandalöser Zustände von den Behörden geschlossen werden musste nachdem Anzeigen erstattet wurden. (siehe dazu: [[GNM Dokumentation|Zeugenaussagen von Mitarbeiterinnen]]). Hamer ließ die Klinik beim Gewerbeamt als "Pension" eintragen. Vor der Nutzung durch Hamer als einzigen Arzt und ohne ausgebildete Krankenschwestern war die Anlage bereits von der evangelischen Kirche für einen Klinikbetrieb genutzt worden. In Katzenelnbogen nahm Hamer viele ausländische aber auch deutsche Krebspatienten auf, von denen (wie in Bad Krozingen) viele verstarben. Es sind auch keine Patienten bekannt geworden die dort eine Genesung erfahren hätten. Nach Aussagen von ehemaligen Angestellten der Klinik in Katzenelnbogen sollen fast alle Patienten verstorben sein.  
 
[[Bild:hamer30geheilt.jpg|Bildzeitung über "Hamererfolge"|200px|thumb]]
 
[[Bild:hamer30geheilt.jpg|Bildzeitung über "Hamererfolge"|200px|thumb]]
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Um auf angebliche Heilerfolge aufmerksam zu machen, scheute sich Hamer in dieser Zeit nicht davor, angebliche Überlebende und deren Heilung via Röntgenaufnahme in den Medien zu präsentieren, die, wie die Recherchen von Panorama Hamburg (ARD Fernsehen) und der Spiegelredaktion seinerzeit ergeben hatten, nachweislich verstorben waren und auf dem Friedhof lagen. Von 10 ermittelten Hamerpatienten, waren innerhalb von 9 Monaten 8 verstorben, vermeldete die TV-Sendung Brisant (ARD).
 
[[Bild:zemelka2.jpg|Hamer mit O. Zemelka|300px|left|thumb]]
 
[[Bild:zemelka2.jpg|Hamer mit O. Zemelka|300px|left|thumb]]
Um auf angebliche Heilerfolge aufmerksam zu machen, scheute sich Hamer in dieser Zeit nicht davor, angebliche Überlebende und deren Heilung via Röntgenaufnahme in den Medien zu präsentieren, die, wie die Recherchen von Panorama Hamburg (ARD Fernsehen) und der Spiegelredaktion seinerzeit ergeben hatten, nachweislich verstorben waren und auf dem Friedhof lagen. Man zeigte damals in der ARD sogar die Gräber der vielen Verstorbenen.
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So präsentierte Hamer einen seiner Patienten, den Stuttgarter Oswald Zemelka im Jahre 1982 dem deutschen Fernsehpublik in der NDR-Sendung ''III nach 9''. Hamer meinte dass sein Patient nach einem Streit mit seinem Meister aufgrund des Streites einen Lungenkrebs bekommen hätte. Um den Krebs zu ''heilen'', hatte Hamer den Meister aufgefordert, sich bei Zemelka zu entschuldigen. Danach fühlte sich der Patient natürlich sofort besser. Gezeigt wurden Röntgenaufnahmen, die das Verschwinden eines Lungentumors dirch die Neue Germanische Medizin zeigen sollte. Peinlich wurde dann jedoch als sich herausstellte dass die Aufnahmen ''überbelichtet'' waren und sich zur Auswertung daher nicht eigneten. Auch in der Bildzeitung hatte Hamer stolz über seinen angeblichen Behandlungserfolg bei dem 51 jährigen Tischler berichtet. An den Dekan der medizinischen Fakultät der Universität Tübingen Prof Vogt schrieb er im September 1982 in diesem Zusammenhang: ...'' Ich führte Ihnen auch die Röntgenbilder eines Patienten (Zemelka) vor, bei dem exakt, praktisch mit der Minute der Konfliktausräumung eine so rasante Besserung des klinischen Bildes (12 kg Gewichtszunahme in 3 Wochen) und des röntgenolog. Bildes, das Sie selbst beurteilen konnten und dessen Regression des Plattenepithel-Bronchial-Ca so unübersehbar ist, daß die Verbesserung vom 17.8. auf 24.8. dem Röntgenologen Dr. Schweitzer in Stuttgart noch niemals in seiner jahrzehntelangen Röntgenpraxis vorgekommen war...''<br>  
 
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[[Bild:zemelka4.jpg|Grab von O. Zemelka (ARD)|200px|thumb]]
So präsentierte Hamer seinen stuttgarter Patienten Oswald Zemelka im Jahre 1982 dem deutschen Fernsehpublik in der NDR-Sendung ''III nach 9''. Hamer meinte dass sein Patient nach einem Streit mit seinem Meister aufgrund des Streites einen Lungenkrebs bekommen hätte. Um den Krebs zu ''heilen'', hatte Hamer den Meister aufgefordert, sich bei Zemelka zu entschuldigen. Danach fühlte sich der Patient natürlich sofort besser. Gezeigt wurden Röntgenaufnahmen, die das Verschwinden eines Lungentumors dirch die Neue Germanische Medizin zeigen sollte. Peinlich wurde dann jedoch als sich herausstellte dass die Aufnahmen ''überbelichtet'' waren und sich zur Auswertung daher nicht eigneten. Auch in der Bildzeitung hatte Hamer stolz über seinen angeblichen Behandlungserfolg bei dem 51 jährigen Tischler berichtet. An den Dekan der medizinischen Fakultät der Universität Tübingen Prof Vogt schrieb er im September 1982 in diesem Zusammenhang: ...'' Ich führte Ihnen auch die Röntgenbilder eines Patienten (Zemelka) vor, bei dem exakt, praktisch mit der Minute der Konfliktausräumung eine so rasante Besserung des klinischen Bildes (12 kg Gewichtszunahme in 3 Wochen) und des röntgenolog. Bildes, das Sie selbst beurteilen konnten und dessen Regression des Plattenepithel-Bronchial-Ca so unübersehbar ist, daß die Verbesserung vom 17.8. auf 24.8. dem Röntgenologen Dr. Schweitzer in Stuttgart noch niemals in seiner jahrzehntelangen Röntgenpraxis vorgekommen war...''<br> In seiner wegen Mängeln abgewiesenen Habilitationsschrift erwähnt Hamer seinen Patienten wieder und schreibt zur vorbehandelnden Oberärztin Hruska der Fachklinik Schillerhöhe:<br>
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[[Bild:zemelka5.jpg|Bildzeitung über Zemelka|300px|thumb]]
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In seiner wegen Mängeln abgewiesenen Habilitationsschrift erwähnt Hamer seinen Patienten wieder und schreibt zur vorbehandelnden Oberärztin Hruska der Fachklinik Schillerhöhe:<br>
 
Hamer: „Was sagt Ihnen jetzt Ihr ärztlicher Instinkt?" <br>
 
Hamer: „Was sagt Ihnen jetzt Ihr ärztlicher Instinkt?" <br>
 
Oberärztin: ..Ich bin wirklich gebügelt. Daß so eine dramatische Besserung überhaupt möglich ist. Zemelka lacht und scherzt, als wäre er gar nicht mehr krank."<br>
 
Oberärztin: ..Ich bin wirklich gebügelt. Daß so eine dramatische Besserung überhaupt möglich ist. Zemelka lacht und scherzt, als wäre er gar nicht mehr krank."<br>
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