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Storl ist Autor eines Buches mit dem Titel "''Borreliose natürlich heilen''", erschienen im [[AT-Verlag]] (2007). In seinem Buch polemisiert Storl gegen "[[Schulmedizin|"Die Schulmedizin"]] und die Anwendung von Antibiotika gegen den Erreger der Borreliose (im Falle der Lyme-Borreliose ''Borrelia Burdorferi''). Die Infektionskrankheit Borreliose ist prinzipiell antibiotisch behandelbar (Beispielsweise mit dem preiswerten Mittel Doxyzyklin). Die Wirksamkeit einer frühzeitigen Antibiose ist unbestritten. In seinem Werk verbreitet Storl auch anekdotisch zu nennende Berichte und ausgesuchte Einzelfallbeschreibungen angeblicher Heilerfolge durch Kardentinktur. Wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit der Karden-Therapie sind hingegen keine vorhanden. Eine Wirksamkeit von Kardentinktur gegen Lyme-Borreliose ist nicht belegt. Weder in der traditionellen Pflanzenheilkunde noch in der modernen Phytotherapie-Fachliteratur gibt es ernstzunehmende Hinweise auf eine Wirkung der Kardentinktur gegen Borreliose.  
 
Storl ist Autor eines Buches mit dem Titel "''Borreliose natürlich heilen''", erschienen im [[AT-Verlag]] (2007). In seinem Buch polemisiert Storl gegen "[[Schulmedizin|"Die Schulmedizin"]] und die Anwendung von Antibiotika gegen den Erreger der Borreliose (im Falle der Lyme-Borreliose ''Borrelia Burdorferi''). Die Infektionskrankheit Borreliose ist prinzipiell antibiotisch behandelbar (Beispielsweise mit dem preiswerten Mittel Doxyzyklin). Die Wirksamkeit einer frühzeitigen Antibiose ist unbestritten. In seinem Werk verbreitet Storl auch anekdotisch zu nennende Berichte und ausgesuchte Einzelfallbeschreibungen angeblicher Heilerfolge durch Kardentinktur. Wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit der Karden-Therapie sind hingegen keine vorhanden. Eine Wirksamkeit von Kardentinktur gegen Lyme-Borreliose ist nicht belegt. Weder in der traditionellen Pflanzenheilkunde noch in der modernen Phytotherapie-Fachliteratur gibt es ernstzunehmende Hinweise auf eine Wirkung der Kardentinktur gegen Borreliose.  
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In seinem Werk geht Storl auch auf mögliche Anwendungen der Mistel (Weißbeerige Mistel, ''Viscum album'') bei der Borreliose ein. Diese Pflanze findet bei [[Unkonventionelle Krebstherapien|unkonventionellen Krebstherapien]] der [[Alternativmedizin]] (insbesondere der [[Anthroposophische Medizin|anthroposophischen Medizin]]) als [[Misteltherapie]] eine umstrittene Anwendung, für die trotz längerer Forschung kein seriöser Wirksamkeitsnachweis vorliegt. Storl macht in seinem Werk den unverzeihlichen Fehler nicht relevant resorbierbare "Misteltropfen" zu empfehlen. Die Mistelextrakte zeigen zwar gewisse immunstimulierende Effekte (die auch für die Nebenwirkungen verantwortlich sind), eine Wirkung gegen Borrelien ist aber unbekannt.  Diehochmolekularen Inhaltsstoffe können im Verdauungstrakt nicht nennenswert resorbiert werden und müssen injiziert werden. Auf diesen Umstand geht Storl offenbar aus Unkenntnis nicht ein.
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In seinem Werk geht Storl auch auf mögliche Anwendungen der Mistel (Weißbeerige Mistel, ''Viscum album'') bei der Borreliose ein. Diese Pflanze findet bei [[Unkonventionelle Krebstherapien|unkonventionellen Krebstherapien]] der [[Alternativmedizin]] (insbesondere der [[Anthroposophische Medizin|anthroposophischen Medizin]]) als [[Misteltherapie]] eine umstrittene Anwendung, für die trotz längerer Forschung kein seriöser Wirksamkeitsnachweis vorliegt.
 
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Weitere abwegige [[Pseudomedizin|pseudomedizinische]] Therapieempfehlungen von Storl betreffen die Anwendung von Katzenkralle (''Uncaria tomentosa, Cats Claw, Uña de Gato, Griffe de Chat, Samento''). In Untersuchungen der Vergangenheit zeigt sich jedoch, dass Katzenkrallen-Extrakte nicht nur gegen Borrelien wirkungslos sind, sondern sogar wahstumsförndernd wirken.<ref>http://www.borreliosemagazin.de/cms/index.php</ref> Die Katzenkralle (ein Lianengewächs aus der Familie der Rötegewächse ''Rubiaceae'') ist beliebter Inhaltsstoff zahlreicher wirkungsloser Anti-Krebs Mittel in der Alternativmedizin. Zu nennen sind hier beispielsweise [[N-Tense]] und der [[CoD-Tee]].
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Ausserdem propagiert Storl eine überflüssige und zugleich den Patienten belastende [[Hyperthermie]]-Behandlung bei Borreliose. Dabei soll die Körpertemperatur stark erhöht werden.
      
Analoge Überlegungen zur Verwendung von Pflanzeninhaltsstoffen auf Basis von Vergleichen der Erscheinungsform von einerseits Pflanze und andererseits Krankheitssymptom oder Patient sind in der [[Anthroposophische Medizin|anthroposophischen Medizin]] geläufig, und gehen letzendlich auf [[Hellsehen|"Schauungen"]] von [[Rudolf Steiner]] zurück. Die weißbeerige Mistel wird in der anthroposophischen Medizin als "Schmarotzer" im Dienst gegen den "schmarotzenden" Krebs gesehen. Männer sollen dabei Extrakte der Mistel von Tanne, Eiche oder Ulme bekommen, während Frauen von Misteln auf Pinie, Linde, Esche oder Weide profitieren sollen. Bei schnell wachsenden Tumoren sollen zudem Misteln auf schnell wachsenden Bäumen wie Pappeln am wirksamsten sein. Für sämtliche disbezügliche Annahmen und Behauptungen existieren keinerlei brauchbare experimentelle Belege.
 
Analoge Überlegungen zur Verwendung von Pflanzeninhaltsstoffen auf Basis von Vergleichen der Erscheinungsform von einerseits Pflanze und andererseits Krankheitssymptom oder Patient sind in der [[Anthroposophische Medizin|anthroposophischen Medizin]] geläufig, und gehen letzendlich auf [[Hellsehen|"Schauungen"]] von [[Rudolf Steiner]] zurück. Die weißbeerige Mistel wird in der anthroposophischen Medizin als "Schmarotzer" im Dienst gegen den "schmarotzenden" Krebs gesehen. Männer sollen dabei Extrakte der Mistel von Tanne, Eiche oder Ulme bekommen, während Frauen von Misteln auf Pinie, Linde, Esche oder Weide profitieren sollen. Bei schnell wachsenden Tumoren sollen zudem Misteln auf schnell wachsenden Bäumen wie Pappeln am wirksamsten sein. Für sämtliche disbezügliche Annahmen und Behauptungen existieren keinerlei brauchbare experimentelle Belege.
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