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==Heilpilze und Vitalpilze==
 
==Heilpilze und Vitalpilze==
Sogenannte ''Heilpilze'' oder ''Vitalpilze'' sind gegenwärtig in einer großen Zahl von Produkten enthalten, teils auch nur angeblich. Die Produkte unterliegen als Lebensmittel dem [[LFGB]], und werden hauptsächlich über international operierende MLM-Networks aggressiv beworben. Zur Zeit (2008) scheint ein Heilpilz namens Shiitake (''Lentinula edodes'') aus der Familie der Schwindlingsartigen (''Marasmiaceae'') sehr beliebt zu sein, inklusive davon abgeleiteten Produkten wie Shiitake-Schokolade. Einige der Heilpilze werden vereinzelt sogar zur Behandlung von Krebserkrankungen beworben.
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Sogenannte ''Heilpilze'' oder ''Vitalpilze'' sind gegenwärtig in einer großen Zahl von Produkten enthalten, teils auch nur angeblich. Die Produkte unterliegen als Lebensmittel dem [[LFGB]] und werden hauptsächlich über international operierende MLM-Networks aggressiv beworben. Zur Zeit (2008) scheint ein Heilpilz namens Shiitake (''Lentinula edodes'') aus der Familie der Schwindlingsartigen (''Marasmiaceae'') sehr beliebt zu sein, inklusive davon abgeleiteter Produkte wie Shiitake-Schokolade. Einige der Heilpilze werden vereinzelt sogar zur Behandlung von Krebserkrankungen beworben.
 
Im Internet werden zahlreiche Bücher und Heftchen mit Anleitungen zum Selbstanbau der sogenannten Heilpilze angeboten. Derartigen Pilzprodukten werden grundsätzlich positive Wirkungen zugeschrieben, wie ''Aktivierung des Immunsystems'' oder ''cholesterinsenkende Wirkung'' usw. Auch werden Pilzprodukte in arzneiähnlicher Form (Kapseln und Tabletten zum Einnehmen) als [[Nahrungsergänzungsmittel]] vertrieben. Heilpilze waren auch bereits Thema im Rundfunk (z.B. in „Die Sprechstunde“, Bayerischer Rundfunk oder „ARD-Ratgeber“),<ref>http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID4223368,00.html</ref> mit durchweg werbendem Charakter - bei bislang nicht wissenschaftlich nachgewiesener Eignung zur Behandlung schwerer Erkrankungen.
 
Im Internet werden zahlreiche Bücher und Heftchen mit Anleitungen zum Selbstanbau der sogenannten Heilpilze angeboten. Derartigen Pilzprodukten werden grundsätzlich positive Wirkungen zugeschrieben, wie ''Aktivierung des Immunsystems'' oder ''cholesterinsenkende Wirkung'' usw. Auch werden Pilzprodukte in arzneiähnlicher Form (Kapseln und Tabletten zum Einnehmen) als [[Nahrungsergänzungsmittel]] vertrieben. Heilpilze waren auch bereits Thema im Rundfunk (z.B. in „Die Sprechstunde“, Bayerischer Rundfunk oder „ARD-Ratgeber“),<ref>http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID4223368,00.html</ref> mit durchweg werbendem Charakter - bei bislang nicht wissenschaftlich nachgewiesener Eignung zur Behandlung schwerer Erkrankungen.
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Im Zusammenhang mit gesundheitsbezogenen Aussagen kam es bereits zu Abmahnungen und Verurteilungen von Anbietern sogenannter Heilpilze, denn derartige Aussagen sind für Lebensmitteln und Nahrungsergänzungen untersagt.
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Im Zusammenhang mit gesundheitsbezogenen Aussagen kam es bereits zu Abmahnungen und Verurteilungen von Anbietern sogenannter Heilpilze, denn derartige Aussagen sind für Lebensmittel und Nahrungsergänzungen untersagt.
    
Mykotherapie als eigenständiges, pseudomedizinisches Konzept wird auch vom deutschen Mykologen Jan Lelley betrieben. Bislang ist seine Mykologie mit Pilzen der TCM jedoch kaum verbreitet.
 
Mykotherapie als eigenständiges, pseudomedizinisches Konzept wird auch vom deutschen Mykologen Jan Lelley betrieben. Bislang ist seine Mykologie mit Pilzen der TCM jedoch kaum verbreitet.
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In der Vergangenheit wurde das Erscheinen von Pilzen mit [[Miasma|Miasmen]] erklärt: Die Pilze entstünden durch schlechte Ausdünstungen der Erde oder durch faulenden Untergrund. Auch der Glaube an die Urzeugung (Generatio spontanea) wurde durch Pilze genährt, weil man ihre Sporen vor Erfindung des Mikroskops nicht sehen konnte. Siehe dazu auch [[Pleomorphismus]].
 
In der Vergangenheit wurde das Erscheinen von Pilzen mit [[Miasma|Miasmen]] erklärt: Die Pilze entstünden durch schlechte Ausdünstungen der Erde oder durch faulenden Untergrund. Auch der Glaube an die Urzeugung (Generatio spontanea) wurde durch Pilze genährt, weil man ihre Sporen vor Erfindung des Mikroskops nicht sehen konnte. Siehe dazu auch [[Pleomorphismus]].
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Ein bekanntes Produkt das aus Pilzen hergestellt wird ist [[Kombucha]].
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Ein bekanntes Produkt, das aus Pilzen hergestellt wird, ist [[Kombucha]].
    
==Die Pilze==
 
==Die Pilze==
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*Spaltblättling (''Schizophyllum commune'')
 
*Spaltblättling (''Schizophyllum commune'')
 
*Glänzender Lackporling (''Ganoderma lucidum'', chin. „Ling-Zhi“ oder japan. "Reishi") als ''Pilz der Unsterblichkeit''
 
*Glänzender Lackporling (''Ganoderma lucidum'', chin. „Ling-Zhi“ oder japan. "Reishi") als ''Pilz der Unsterblichkeit''
*Igelstachelbart oder als Affenkopfpilz bezeichnet (''Hericium erinaceus'')
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*Igelstachelbart, auch als Affenkopfpilz bezeichnet (''Hericium erinaceus'')
 
*Silberohr (''Tremella fuciformis'')
 
*Silberohr (''Tremella fuciformis'')
 
*Klapperschwamm oder Maitake-Pilz (''Grifola frondosa'')
 
*Klapperschwamm oder Maitake-Pilz (''Grifola frondosa'')
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==Heilpilze bei Krebs==
 
==Heilpilze bei Krebs==
Immer wieder wird von Seiten der Nahrungsergänzungsmittelindustrie behauptet, dass bestimmte Pilze bei Krebserkrankungen wirksam wären. Als Beispiel ist hier der Royal Agaricus (''Agaricus sylvaticus Shaeffer'') zu nennen, der aus Brasilien stammen soll, aber wohl auch bei uns angebaut wird. Tatsächlich sind jedoch auch andere Pilze unter dem Etikett des schwer anbaubaren Royal Agaricus in betrügerischer Absicht verkauft worden. Die überwiegende Zahl der heute vertriebenen Agaricusprodukte, unter den Namen Cogumelo do sol, Cogumelo da vida, Piedade-Cogumelo oder Agaricus-Mischungen enthalten in Wirklichkeit keine Bestandteile von Royal Agaricus.
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Immer wieder wird von Seiten der Nahrungsergänzungsmittelindustrie behauptet, dass bestimmte Pilze bei Krebserkrankungen wirksam seien. Als Beispiel ist hier der Royal Agaricus (''Agaricus sylvaticus Shaeffer'') zu nennen, der aus Brasilien stammen soll, aber wohl auch bei uns angebaut wird. Tatsächlich sind jedoch auch andere Pilze unter dem Etikett des schwer anbaubaren Royal Agaricus in betrügerischer Absicht verkauft worden. Die überwiegende Zahl der heute vertriebenen Agaricusprodukte, unter den Namen Cogumelo do sol, Cogumelo da vida, Piedade-Cogumelo oder Agaricus-Mischungen, enthalten in Wirklichkeit keine Bestandteile von Royal Agaricus.
    
Ausreichende klinische Studien für die Wirksamkeit von Heilpilzen gegen Krebserkrankungen liegen noch nicht vor<ref>http://www.krebsinformationsdienst.de/Aktuelles/2009/news20.php</ref>. Zwar sprechen experimentelle Daten aus präklinischen Erhebungen sowohl für direkte als auch indirekte Wirkungen auf Tumorzellen bei verschiedenen Tumorarten, diese sind aber unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten nicht ausreichend, um einen therapeutischen Einsatz außerhalb von Studien zu befürworten<ref>http://www.springerlink.com/content/f81720415045k824/</ref>.
 
Ausreichende klinische Studien für die Wirksamkeit von Heilpilzen gegen Krebserkrankungen liegen noch nicht vor<ref>http://www.krebsinformationsdienst.de/Aktuelles/2009/news20.php</ref>. Zwar sprechen experimentelle Daten aus präklinischen Erhebungen sowohl für direkte als auch indirekte Wirkungen auf Tumorzellen bei verschiedenen Tumorarten, diese sind aber unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten nicht ausreichend, um einen therapeutischen Einsatz außerhalb von Studien zu befürworten<ref>http://www.springerlink.com/content/f81720415045k824/</ref>.
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Das im Chinesischen Raupenpilz (''Ophiocordyceps sinensis'') entahltene Cordycepin<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Caterpillar_fungus#Caterpillar_fungus_research</ref> ist der Nukleobase Adenin strukturell sehr ähnlich. Einige Enzyme können deswegen neben Adensosin auch Cordycepin biochemisch weiter verarbeiten, z.B. in die RNA einbauen. Cordycepin hat außerdem die Fähigkeit, einige Proteinkinasen (Enzyme, die die Übertragung einer Phosphatgruppe von einem Donor, meist ATP auf die OH-Gruppe der Seitenkette einer Aminosäure bewirken) zu hemmen. Dies könnte zukünftig neue Wege in der Tumor- und Antivirentherapie eröffnen<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Cordycepin</ref>. Forschungen dazu stehen allerdings erst am Anfang. Klinische Wirksamkeitsnachweise fehlen derzeit.
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Das im Chinesischen Raupenpilz (''Ophiocordyceps sinensis'') enthaltene Cordycepin<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Caterpillar_fungus#Caterpillar_fungus_research</ref> ist der Nukleobase Adenin strukturell sehr ähnlich. Einige Enzyme können deswegen neben Adensosin auch Cordycepin biochemisch weiter verarbeiten, z.B. in die RNA einbauen. Cordycepin hat außerdem die Fähigkeit, einige Proteinkinasen (Enzyme, die die Übertragung einer Phosphatgruppe von einem Donor, meist ATP, auf die OH-Gruppe der Seitenkette einer Aminosäure bewirken) zu hemmen. Dies könnte zukünftig neue Wege in der Tumor- und Antivirentherapie eröffnen<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Cordycepin</ref>. Forschungen dazu stehen allerdings erst am Anfang. Klinische Wirksamkeitsnachweise fehlen derzeit.
    
==andere Anwendungsgebiete==
 
==andere Anwendungsgebiete==
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Auch gegen schwere Krankheiten und Infektionen sollen Heilpilze angeblich wirken, wie z.B. gegen Alzheimersche Krankheit, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Herzinsuffizienz, (Herzschwäche), Mukoviszidose, Multiple Sklerose, Parkinsonsche Krankheit, (Schüttellähmung), Grippe, Hepatitis und Herpes.
 
Auch gegen schwere Krankheiten und Infektionen sollen Heilpilze angeblich wirken, wie z.B. gegen Alzheimersche Krankheit, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Herzinsuffizienz, (Herzschwäche), Mukoviszidose, Multiple Sklerose, Parkinsonsche Krankheit, (Schüttellähmung), Grippe, Hepatitis und Herpes.
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Des Weiteren wird eine vorbeugende, stärkende und „reinigende“ Wirkung angepriesen, wie z.B. Herzinfarkt sowie bei Chemotherapie, zur [[Entgiftung]] und [[Entschlackung]]<ref>http://www.vitalpilze.de/Krankheiten_5.html</ref>.
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Des weiteren wird eine vorbeugende, stärkende und „reinigende“ Wirkung angepriesen, wie z.B. Herzinfarkt sowie bei Chemotherapie, zur [[Entgiftung]] und [[Entschlackung]]<ref>http://www.vitalpilze.de/Krankheiten_5.html</ref>.
    
[[image:Raupenpilz.jpg|Chinesischer Raupenpilz, Quelle: Wikipedia|thumb]]
 
[[image:Raupenpilz.jpg|Chinesischer Raupenpilz, Quelle: Wikipedia|thumb]]
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Der teuerste "Heilpilz" ist der '''Chinesische Raupenpilz''' (''Ophiocordyceps sinensis''). Dieser wächst endemisch im Hochland von Tibet. Dort befällt er die im Boden lebenden wurzelbohrenden Larven der der in Tibet endemischen Schmetterlings-Gattung ''Thitarodes'' und tötet sie, nachdem die Raupen durch eine Verhaltensänderung infolge der Pilzinfektion zur Erdoberfläche gekrochen sind. Danach wächst aus dem Kopf der Raupe ein 5 bis 15 cm langer Fruchtkörper. Die inneren Organe der Raupe sind durch Pilzhyphen (Pilzgeflecht) ersetzt worden.
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Der teuerste "Heilpilz" ist der '''Chinesische Raupenpilz''' (''Ophiocordyceps sinensis''). Dieser wächst endemisch im Hochland von Tibet. Dort befällt er die im Boden lebenden wurzelbohrenden Larven der in Tibet endemischen Schmetterlings-Gattung ''Thitarodes'' und tötet sie, nachdem die Raupen durch eine Verhaltensänderung infolge der Pilzinfektion zur Erdoberfläche gekrochen sind. Danach wächst aus dem Kopf der Raupe ein 5 bis 15 cm langer Fruchtkörper. Die inneren Organe der Raupe sind durch Pilzhyphen (Pilzgeflecht) ersetzt worden.
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Der Raupenpilz trägt allein über 95% zum Produktionswert der Pilzindustrie in Tibet Autonomen Region (TAR) bei. Gegenwärtig werden in Shanghai bis zu 240.000¥ (24.000€) pro Kg für die beste Güteklasse bezahlt. Der Raupenpilz hat sich für tibetische Nomaden und Bauern zur wichtigsten Geldquelle entwickelt. 40% des Bareinkommens der ländlichen Bevölkerung stammt vom Raupenpilz-Verkauf bzw. Handel in der TAR. Zum tibetischen Bruttosozialprodukt trägt der Raupenpilz etwas mehr bei als der gesamte Sekundärsektor von Industrie und Bergbau.
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Der Raupenpilz trägt allein über 95% zum Produktionswert der Pilzindustrie in Autonomen Region Tibet (TAR) bei. Gegenwärtig werden in Shanghai bis zu 240.000¥ (24.000€) pro Kg für die beste Güteklasse bezahlt. Der Raupenpilz hat sich für tibetische Nomaden und Bauern zur wichtigsten Geldquelle entwickelt. 40% des Bareinkommens der ländlichen Bevölkerung stammt vom Raupenpilz-Verkauf bzw. Handel in der TAR. Zum tibetischen Bruttosozialprodukt trägt der Raupenpilz etwas mehr bei als der gesamte Sekundärsektor von Industrie und Bergbau.
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Der Raupenpilz wird als ein Tonikum eingesetzt, das angeblich Lebenskraft spendet, Heilungsprozesse beschleunigt und dem Alterungsprozess entgegenwirkt. Zudem wird es gegen Leber-, Nieren- und Lungenleiden, als Mittel zur Stärkung des Immunsystems verwendet. Etliche Tests untersuchen seine krebs- und tumorhemmende Wirkung und. Es gibt zahllose chinesische Studien, aber nur eine begrenzte Anzahl von Doppelblindstudien. Ein wissenschaftlich eindeutig belegter Wirksamkeitsnachweise fehlt jedoch.<ref name='Raupenpilz'></ref>
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Der Raupenpilz wird als ein Tonikum eingesetzt, das angeblich Lebenskraft spendet, Heilungsprozesse beschleunigt und dem Alterungsprozess entgegenwirkt. Zudem wird es gegen Leber-, Nieren- und Lungenleiden sowie als Mittel zur Stärkung des Immunsystems verwendet. Etliche Tests untersuchten seine krebs- und tumorhemmende Wirkung. Es gibt zahllose chinesische Studien, aber nur eine begrenzte Anzahl von Doppelblindstudien. Ein wissenschaftlich eindeutig belegter Wirksamkeitsnachweise fehlt jedoch.<ref name='Raupenpilz'></ref>
    
Siehe auch: [[Zehn Indizien für Quacksalberei]]
 
Siehe auch: [[Zehn Indizien für Quacksalberei]]
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==Nebenwirkungen/Gefahren==
 
==Nebenwirkungen/Gefahren==
Viele der Pilze, die als Heilpilze bezeichnet werden, stehen auch traditionell auf dem Küchenzettel bestimmter Länder. Hier muss jeweils auf Garzeiten geachtet werden, bzw. auf die jeweilige Giftigkeit. Vom '''Shiitake'''-Pilz sind allergische Hautreaktionen bekannt (Shiitake-Dermatitis). Zum Risiko der Einnahme von Shiitake äußert sich das BfR [http://www.bfr.bund.de/cm/208/gesundheitliches_risiko_von_shiitake_pilzen.pdf].
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Viele der Pilze, die als Heilpilze bezeichnet werden, stehen auch traditionell auf dem Küchenzettel bestimmter Länder. Hier muss jeweils auf Garzeiten geachtet werden bzw. auf die jeweilige Giftigkeit. Vom '''Shiitake'''-Pilz sind allergische Hautreaktionen bekannt (Shiitake-Dermatitis). Zum Risiko der Einnahme von Shiitake äußert sich das BfR [http://www.bfr.bund.de/cm/208/gesundheitliches_risiko_von_shiitake_pilzen.pdf].
    
Der Heilpilz ''Ganoderma lucidum'' (Glänzender Lackporling - japan.: '''Reishi''', chin.: Ling Zhi) kann lebertoxisch wirken.<ref>Wanmuang H, Leopairut J, Kositchaiwat C, Wananukul W, Bunyaratvej S., Fatal fulminant hepatitis associated with Ganoderma lucidum (Lingzhi) mushroom powder. J Med Assoc Thai. 2007 Jan;90(1):179-81</ref>
 
Der Heilpilz ''Ganoderma lucidum'' (Glänzender Lackporling - japan.: '''Reishi''', chin.: Ling Zhi) kann lebertoxisch wirken.<ref>Wanmuang H, Leopairut J, Kositchaiwat C, Wananukul W, Bunyaratvej S., Fatal fulminant hepatitis associated with Ganoderma lucidum (Lingzhi) mushroom powder. J Med Assoc Thai. 2007 Jan;90(1):179-81</ref>
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Bensky et al. (2004) berichtete über einen Fall von Verdauungsproblemen und verringerter Darm-Peristaltik, zwei Fälle von unregelmäßiger Menstruation, und einen Fall von Amenorrhoe nach Einnahme von Tabletten oder Kapseln mit '''Raupenpilzen''', die aus Laborzüchtungen stammten.<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Caterpillar_fungus#Traditional_Asian_medicines</ref>
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Bensky et al. (2004) berichtete über einen Fall von Verdauungsproblemen und verringerter Darm-Peristaltik, zwei Fälle von unregelmäßiger Menstruation und einen Fall von Amenorrhoe nach Einnahme von Tabletten oder Kapseln mit '''Raupenpilzen''', die aus Laborzüchtungen stammten.<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Caterpillar_fungus#Traditional_Asian_medicines</ref>
    
==Rechtliches==
 
==Rechtliches==
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In China wurde ein Heilpilz namens Ling Zhi (''König der Heilpilze'') als verschreibungspflichtiges Medikament zugelassen. Der Leiter der chinesischen Zulassungsbehörde (China State Food and Drug Administration (SFDA) Zheng Xiaoyu wurde jedoch inzwischen wegen Korruption zum Tode verurteilt. Er hatte von acht Herstellerfirmen Bestechungsgelder angenommen und dafür Produkte zugelassen.<ref>http://www.chinadaily.com.cn/china/2007-05/29/content_882475.htm</ref>
 
In China wurde ein Heilpilz namens Ling Zhi (''König der Heilpilze'') als verschreibungspflichtiges Medikament zugelassen. Der Leiter der chinesischen Zulassungsbehörde (China State Food and Drug Administration (SFDA) Zheng Xiaoyu wurde jedoch inzwischen wegen Korruption zum Tode verurteilt. Er hatte von acht Herstellerfirmen Bestechungsgelder angenommen und dafür Produkte zugelassen.<ref>http://www.chinadaily.com.cn/china/2007-05/29/content_882475.htm</ref>
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Die US-amerikanische Aufsichtsbehörde warnte vor Betrug mit angeblichen Krebs-Wundermitteln aus Heilpilzen. Sie mahnte 23&nbsp;Firmen ab, die in ihren Werbungen suggerierten, dass ihre Produkte bei Krebs wirksam seien. Dabei wurden Aussagen getätigt wie "heilt alle Krebsarten" oder "wirkt gegen Krebszellen und schont gesundes Gewebe". Genannte Produkte waren der Mandelpilz Agaricus, Reishi- oder Shii-Take-Pilze. Die amerikanische Arzneimittelbehörde weist darauf hin, dass die Wirksamkeit der Mittel nicht belegt ist. Darüber hinaus fehlen auch Unterlagen zur Sicherheit oder mögliche Nebenwirkungen der angeblichen Krebs-Wundermittel.<ref>Pressemitteilung DKFZ: „FDA warnt vor betrügerischen Krebsmitteln“ vom 25.&nbsp;Juni 2008 [http://www.krebsinformationsdienst.de/Aktuelles/2008/news27.php]</ref><ref>http://www.cfsan.fda.gov/%7Edms/ds-warn.html</ref>
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Die US-amerikanische Aufsichtsbehörde warnte vor Betrug mit angeblichen Krebs-Wundermitteln aus Heilpilzen. Sie mahnte 23&nbsp;Firmen ab, die in ihrer Werbung suggerierten, dass ihre Produkte bei Krebs wirksam seien. Dabei wurden Aussagen getätigt wie "heilt alle Krebsarten" oder "wirkt gegen Krebszellen und schont gesundes Gewebe". Genannte Produkte waren der Mandelpilz Agaricus, Reishi- oder Shii-Take-Pilze. Die amerikanische Arzneimittelbehörde weist darauf hin, dass die Wirksamkeit der Mittel nicht belegt ist. Darüber hinaus fehlen auch Unterlagen zur Sicherheit oder mögliche Nebenwirkungen der angeblichen Krebs-Wundermittel.<ref>Pressemitteilung DKFZ: „FDA warnt vor betrügerischen Krebsmitteln“ vom 25.&nbsp;Juni 2008 [http://www.krebsinformationsdienst.de/Aktuelles/2008/news27.php]</ref><ref>http://www.cfsan.fda.gov/%7Edms/ds-warn.html</ref>
    
==Literatur==
 
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