Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 48: Zeile 48:     
Mindestens 22 Menschen in Israel sollen teilweise lebensbedrohliche Leberschäden davongetragen haben, nachdem sie zwischen 1998 und 2004 Nahrungsergänzungsmittel des US-Konzerns eingenommen hatten. Zwei Betroffene benötigten ein neues Organ, einer verstarb an den Folgen der Transplantation.<ref>[http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/news/herbalife_aid_234122.html FOCUS vom 20.01.2008: „Herbalife“ Krank statt schlank]</ref><ref>http://www.g-o.de/wissen-aktuell-12256-2010-09-14.html</ref>  
 
Mindestens 22 Menschen in Israel sollen teilweise lebensbedrohliche Leberschäden davongetragen haben, nachdem sie zwischen 1998 und 2004 Nahrungsergänzungsmittel des US-Konzerns eingenommen hatten. Zwei Betroffene benötigten ein neues Organ, einer verstarb an den Folgen der Transplantation.<ref>[http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/news/herbalife_aid_234122.html FOCUS vom 20.01.2008: „Herbalife“ Krank statt schlank]</ref><ref>http://www.g-o.de/wissen-aktuell-12256-2010-09-14.html</ref>  
 +
 +
Angesichts des Jahresumsatzes von 1,9 Milliarden US-Dollar netto im Jahr 2006 könnte die Zahl von 22 Leberschäden gering erscheinen. Von einer erheblichen Dunkelziffer ist jedoch auszugehen:
 +
Die israelischen Autoren hinterfragten in Kliniken lediglich Ereignisse des Jahres 2004 und in der Schweiz wurde konkret nach „toxischer Hepatitis durch Kräutermittel, insbesondere Herbalife” gefragt, was bereits eine entsprechende Verdachtsdiagnose voraussetzt. Dabei dürfte die Diagnose oft nicht gestellt werden, da Nahrungsergänzungsmittel wie Herbalife durch die übliche Medikamentenanamnese oft nicht erfasst werden. Ärzte fragen nicht konkret und insistierend genug nach, und Verbraucher erachten die überwiegend als pflanzlich deklarierten Mittel als „natürlichen” Beitrag zur Ernährung und daher nicht als erwähnenswert. Auch sind die Anwender meist vom Nutzen und der Unbedenklichkeit der Präparate, die sie sich für teures Geld
 +
leisten, überzeugt. So nehmen einige nach Abklingen der Leberbeschwerden gegen ärztlichen Rat erneut Herbalifeprodukte ein, bei fünf Patienten hat dies erneut eine Leberschädigung zur Folge.<ref NAME='arzneitelegramm'>http://www.arznei-telegramm.de/register/B4775BB.pdf</ref>
    
Auch aus Island kommen Hinweise auf Hepatitis in Verbindung mit Herbalifeprodukten bei sechs Personen. Trotz der klaren Zuordnung der Nebenwirkungen zu Herbalife blieben Fragen offen. Die Patienten konsumierten zwischen 3 und 17 verschiedene HERBALIFE-Produkte, meist gegen Übergewicht. Auf Anfragen weigert sich die Firma Herbalife, die Zusammensetzung der Präparate,
 
Auch aus Island kommen Hinweise auf Hepatitis in Verbindung mit Herbalifeprodukten bei sechs Personen. Trotz der klaren Zuordnung der Nebenwirkungen zu Herbalife blieben Fragen offen. Die Patienten konsumierten zwischen 3 und 17 verschiedene HERBALIFE-Produkte, meist gegen Übergewicht. Auf Anfragen weigert sich die Firma Herbalife, die Zusammensetzung der Präparate,
die möglicherweise international unterschiedlich ist, zu deklarieren.<ref>http://www.arznei-telegramm.de/register/B4775BB.pdf</ref>  
+
die möglicherweise international unterschiedlich ist, zu deklarieren. <ref NAME='arzneitelegramm'></ref>  
    
Bei Verdacht auf Leberschaden oder Verschlimmerung einer vorbestehenden Lebererkrankung sollte die Anwendung daher sofort beendet werden. Vor dem Hintergrund der möglichen Gefährdung ist anzumerken, dass in der anerkannten medizinischen Datenbank PubMed keinerlei Studien zu einer positiven Wirkung der Präparate verzeichnet sind.<ref>arznei-telegramm 2008; 39, Nr. 1</ref>
 
Bei Verdacht auf Leberschaden oder Verschlimmerung einer vorbestehenden Lebererkrankung sollte die Anwendung daher sofort beendet werden. Vor dem Hintergrund der möglichen Gefährdung ist anzumerken, dass in der anerkannten medizinischen Datenbank PubMed keinerlei Studien zu einer positiven Wirkung der Präparate verzeichnet sind.<ref>arznei-telegramm 2008; 39, Nr. 1</ref>
8.902

Bearbeitungen

Navigationsmenü