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Das Entscheidende des Sexualkontaktes zwischen dem Lama und seiner „Weisheitsgefährtin“ ist zunächst die kategorische Verhinderung des Samenergusses: das „männliche Elixier“ müsse unbedingt im Körper zurückgehalten und dort mit dem anzueignenden „weiblichen Elixier“ verbunden werden. Das erstrebte „weibliche Elixier“, so die Vorstellung des Vajrayana, werde (auf magisch-mystische Art) durch den in die Vagina eingeführten Penis aufgesogen. Das Sperma vereinige sich mit den absorbierten weiblichen Fluiden und steige als „Medizin ewigen Lebens“ zum Schädeldach hinauf. Der Lama trage nun beide Lebenselixiere in sich, er werde sozusagen zu einem „aus sich selbst Geborenen“, der den Fluch der Wiedergeburt überwunden hat.
 
Das Entscheidende des Sexualkontaktes zwischen dem Lama und seiner „Weisheitsgefährtin“ ist zunächst die kategorische Verhinderung des Samenergusses: das „männliche Elixier“ müsse unbedingt im Körper zurückgehalten und dort mit dem anzueignenden „weiblichen Elixier“ verbunden werden. Das erstrebte „weibliche Elixier“, so die Vorstellung des Vajrayana, werde (auf magisch-mystische Art) durch den in die Vagina eingeführten Penis aufgesogen. Das Sperma vereinige sich mit den absorbierten weiblichen Fluiden und steige als „Medizin ewigen Lebens“ zum Schädeldach hinauf. Der Lama trage nun beide Lebenselixiere in sich, er werde sozusagen zu einem „aus sich selbst Geborenen“, der den Fluch der Wiedergeburt überwunden hat.
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==Die Lebensbedingungen der Tibeter unter Theokratie==
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==Die Lebensbedingungen der Tibeter unter der Theokratie==
 
Unter der uneingeschränkten Herrschaft des tibetischen Buddhismus waren die Lebensbedingungen der Tibeter entsetzlich. Die überwiegende Mehrzahl der Menschen war sehr arm. Unnachgiebig wurden sie von den Mönchen ausgebeutet, die ihre Machtansprüche durchaus mit brutaler Gewalt durchsetzen konnte, unter anderem mit Hilfe zweier Institutionen: der Mönchspolizei (Zimzag) und den Mönchssoldaten (Dob-Dobs). Außerhalb der Klostermauern konnte niemand lesen, ein Sozial- oder Gesundheitswesen für die breite Masse der Bevölkerung existierte nicht. Währenddessen brauchte die Mönchselite auf keinen Luxus zu verzichten.
 
Unter der uneingeschränkten Herrschaft des tibetischen Buddhismus waren die Lebensbedingungen der Tibeter entsetzlich. Die überwiegende Mehrzahl der Menschen war sehr arm. Unnachgiebig wurden sie von den Mönchen ausgebeutet, die ihre Machtansprüche durchaus mit brutaler Gewalt durchsetzen konnte, unter anderem mit Hilfe zweier Institutionen: der Mönchspolizei (Zimzag) und den Mönchssoldaten (Dob-Dobs). Außerhalb der Klostermauern konnte niemand lesen, ein Sozial- oder Gesundheitswesen für die breite Masse der Bevölkerung existierte nicht. Währenddessen brauchte die Mönchselite auf keinen Luxus zu verzichten.
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In Lhasa, der Hauptstadt und dem Regierungssitz des tibetischen Gottkönigs war er persönlicher Gast des seinerzeitigen Regenten Reting Rinpoche, in dessen Residenz er mit Pracht ausgestattete Klöster, Tempel, Paläste und Gärten vor (allein der Potala, Winterresidenz des Dalai Lama, verfügte über mehr als 1000 Prunkräume, die etwas außerhalb Lhasas gelegene Sommerresidenz von Norbulingka über 500 Räume samt einer mehr als vierzig Hektar großen Parkanlage) vorfand. Jenseits der Tempel- und Palastbezirke herrschten die gleichen elenden Lebensbedingungen wie überall.
 
In Lhasa, der Hauptstadt und dem Regierungssitz des tibetischen Gottkönigs war er persönlicher Gast des seinerzeitigen Regenten Reting Rinpoche, in dessen Residenz er mit Pracht ausgestattete Klöster, Tempel, Paläste und Gärten vor (allein der Potala, Winterresidenz des Dalai Lama, verfügte über mehr als 1000 Prunkräume, die etwas außerhalb Lhasas gelegene Sommerresidenz von Norbulingka über 500 Räume samt einer mehr als vierzig Hektar großen Parkanlage) vorfand. Jenseits der Tempel- und Palastbezirke herrschten die gleichen elenden Lebensbedingungen wie überall.
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Auch mit Herrschaftsantritt des derzeitigen Dalai Lama änderten sich die sozialen Bedingungen in Tibet nicht.  
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Auch mit Herrschaftsantritt des derzeitigen Dalai Lama änderten sich die sozialen Bedingungen in Tibet nicht.
    
==Drakonische Strafen==
 
==Drakonische Strafen==
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