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==Ginkgo-biloba und kognitive Funktion im Alter==
 
==Ginkgo-biloba und kognitive Funktion im Alter==
 
Die Einnahme von Ginkgo-biloba-Extrakten kann den kognitiven Abbau im Alter nicht stoppen. Zu diesem Ergebnis kommt eine randomisierte placebokontrollierte Studie in JAMA im Jahre 2009<ref>Snitz BE et al: ''Ginkgo biloba for preventing cognitive decline in older adults: a randomized trial.'', JAMA. 2009 Dec 23;302(24):2663-70</ref>. Wie Beth Snitz von der Universität Pittsburgh und Mitarbeiter berichten, konnten hier keine positiven Wirkungen des Extraktes gefunden werden – weder in den globalen Tests, noch in spezifischen Untersuchungen zur Gedächtnisleistung, zu den visuellem räumlichen Fähigkeiten, zu Sprache, Aufmerksamkeit und zur psychomotorischen Geschwindigkeit oder in den “exekutiven Funktionen” (Verstandsleistung). Die Ergebnisse stimmen mit der bisherigen Einschätzung der Cochrane Collaboration überein, die Ginkgo-biloba-Extrakten keine gesicherte Antidemenzwirkung attestieren konnte<ref>Cochrane Database Syst Rev. 2009 Jan 21;(1):CD003120)</ref>.
 
Die Einnahme von Ginkgo-biloba-Extrakten kann den kognitiven Abbau im Alter nicht stoppen. Zu diesem Ergebnis kommt eine randomisierte placebokontrollierte Studie in JAMA im Jahre 2009<ref>Snitz BE et al: ''Ginkgo biloba for preventing cognitive decline in older adults: a randomized trial.'', JAMA. 2009 Dec 23;302(24):2663-70</ref>. Wie Beth Snitz von der Universität Pittsburgh und Mitarbeiter berichten, konnten hier keine positiven Wirkungen des Extraktes gefunden werden – weder in den globalen Tests, noch in spezifischen Untersuchungen zur Gedächtnisleistung, zu den visuellem räumlichen Fähigkeiten, zu Sprache, Aufmerksamkeit und zur psychomotorischen Geschwindigkeit oder in den “exekutiven Funktionen” (Verstandsleistung). Die Ergebnisse stimmen mit der bisherigen Einschätzung der Cochrane Collaboration überein, die Ginkgo-biloba-Extrakten keine gesicherte Antidemenzwirkung attestieren konnte<ref>Cochrane Database Syst Rev. 2009 Jan 21;(1):CD003120)</ref>.
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==Fazit==
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Gingko-Zubereitungen sind durchaus, sofern dies in Absprache mit dem Arzt geschieht, eine mögliche Alternative bei bestimmten Erkrankungen. Ein Wundermittel stellen sie aber sicherlich nicht dar. Es gibt außerdem Unterschiede in der Produktqualität. Ein möglichst konstanter Gehalt der wirksamen Inhaltsstoffe ist in der Regel am ehesten in Arzneimittel-Zubereitungen aus der Apotheke gewährleistet. Das schließt nicht aus, dass auch frei verkäufliche bzw. als Lebensmittel preiswert angebotene Ginkgo-Produkte automatisch abzulehnen wären. Hier sollte man sich einfach beim Anbieter Prüfzertifikate zusenden lassen, die den Gehalt an den Inhaltsstoffen genau auflistet.
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Das Problem bei den auch als Arzneimitteln verkauften Phytopharmaka ist, dass seit dem Jahre 1995 hat das jetzt zuständige Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfrAM) die Fortführung der Monographien abgeschafft hat, in denen die positive oder negative Bewertung der Pflanzenmaterialien vorgeschrieben wurde. Dies geschah trotz des Protestes von phytopharmakologisch Forschenden und Therapierenden. Ab dem Jahr 2004 wird es nur noch pflanzliche Präparate geben, deren Hersteller einen Wirksamkeitsnachweis erbringen können. Das mag dazu führen, dass auch im Ginkgosektor die Produkte teilweise als Lebensmittel in den Regalen des Supermarktes landen und von den Patienten selbst bezahlt werden müssen. Dies mag, sofern diese Chance von seriösen Anbietern genutzt wird, die auch vor Analysenachweisen keine Scheu besitzen, für den Patienten aber auch vorteilhaft sein. Eine Preissenkung der Produkte wäre nämlich die logische Folge.
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Diese Preissenkungen wären auch dringend angezeigt. Allein im Apothekensektor werden jährlich 120&nbsp;Mio. Euro mit Ginkgo-Arneimitteln umgesetzt. Je nach Anbieter und Dosierung entstehen dem Verbraucher Kosten in Höhe bis zu 35&nbsp;Euro/Monat, im Lebensmittelsektor sind die Preise aber niedriger.
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Wirksamkeit: Es gibt unterschiedliche Untersuchungen am Menschen, die Datenlage ist widersprüchlich.
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Schadensfälle: Es werden gelegentlich Magenbeschwerden, Kopfschmerzen, Hautveränderungen und eine leichte Steigerung der Blutungsneigung beschrieben. Ginkgo verstärkt die Wirkung von Medikamenten, die die Thrombozytenaggregation hemmen. keine ernsten Nebenwirkungen bekannt.
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Fazit: Bei entsprechender Indikation eine interessante Therapiealternative.
      
==Weblinks==
 
==Weblinks==
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