Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
7 Bytes entfernt ,  23:19, 2. Jun. 2009
K
Zeile 61: Zeile 61:     
==Praktische Probleme==
 
==Praktische Probleme==
Man stellte bereits 1935 fest, dass bei der Produktion Teile der Wirkstoffmoleküle durch Adhäsion am Glasbehälter verbleiben und so zu einer höheren Verdünnung führen, als rechnerisch erwartet<ref>KUHN A: Kolloidchemie, Homöopathie und Medizin. Chem Ztg Bd 59, S. 85, 1935; MADAUS G, a.a.O. Bd 2, S. 302</ref>. Spätere Untersuchungen belegen auch die Abgabe von Substanzen aus der Gefäßwand an das Mittel<ref>Milgrom LR, King KR, Lee J, Pinkus AS. On the investigation of homeopathic potencies using low resolution NMR T2 relaxation times: an experimental and critical survey of the work of Roland Conte et al. Br Homeopath J. 2001 Jan;90(1):5-13.</ref>. Ab D8 bis D12 (je nach Molekülstruktur) ist die Verdünnung nicht mehr kalkulierbar. Da es für Homöopathen sehr wohl einen großen Unterschied zwischen z.B. D100 und D1.000 gibt und das höherverdünnte viel stärker wirksam sei, ist diese Erkenntnis eigentlich für die Homöopathie eine Katastrophe. Entsprechend wird das Thema totgeschwiegen.
+
Man stellte bereits 1935 fest, dass bei der Produktion Teile der Wirkstoffmoleküle durch Adhäsion am Glasbehälter verbleiben und so zu einer höheren Verdünnung führen, als rechnerisch erwartet.<ref>KUHN A: Kolloidchemie, Homöopathie und Medizin. Chem Ztg Bd 59, S. 85, 1935; MADAUS G, a.a.O. Bd 2, S. 302</ref> Spätere Untersuchungen belegen auch die Abgabe von Substanzen aus der Gefäßwand an das Mittel.<ref>Milgrom LR, King KR, Lee J, Pinkus AS. On the investigation of homeopathic potencies using low resolution NMR T2 relaxation times: an experimental and critical survey of the work of Roland Conte et al. Br Homeopath J. 2001 Jan;90(1):5-13.</ref> Ab D8 bis D12 (je nach Molekülstruktur) ist die Verdünnung nicht mehr kalkulierbar. Da es für Homöopathen sehr wohl einen großen Unterschied zwischen z.B. D100 und D1.000 gibt und das höherverdünnte viel wirksamer sei, ist diese Erkenntnis eigentlich für die Homöopathie eine Katastrophe. Entsprechend wird das Thema totgeschwiegen.
Bei der Einglasmethode (die Verdünnung wird immer im selben Behälter hergestellt), gibt es einen umgekehrten Effekt. Wird am Anfang mit Alkohol, dann mit Wasser und am Schluss wieder mit Alkohol verdünnt (Ein aus Sparsamkeitsgründen gerne verwendetes Verfahren), kann sich an der Glasoberfläche Substanz absetzen, die erst am Schluss wieder in Lösung übergeht. In Versuchen (A.&nbsp;Kuhn) hatte so eine angebliche D200 tatsächlich aber D6! Aus Sicht der Homöopathie vielleicht nicht schlimm, aus naturwissenschaftlicher Sicht umso mehr, da die Homöopathen auch giftige Substanzen wie Quecksilber verwenden. Bei D6 kann das zu einem ernsthaften Problem werden.
+
Bei der Einglasmethode (die Verdünnung wird immer im selben Behälter hergestellt), gibt es einen umgekehrten Effekt. Wird am Anfang mit Alkohol, dann mit Wasser und am Schluss wieder mit Alkohol verdünnt (ein aus Sparsamkeitsgründen gern verwendetes Verfahren), kann sich an der Glasoberfläche Substanz absetzen, die erst am Schluss wieder in Lösung übergeht. In Versuchen (A.&nbsp;Kuhn) hatte so eine angebliche D200 tatsächlich aber D6! Aus Sicht der Homöopathie vielleicht nicht schlimm, aus naturwissenschaftlicher Sicht umso mehr, da die Homöopathen auch giftige Substanzen wie Quecksilber verwenden. Bei D6 kann das zu einem ernsthaften Problem werden.
   −
Ein weiteres praktisches Problem ist, dass es nirgends komplett reine Arbeits- und Verdünnungsmittel gibt. So lassen sich selbst in hochreinem destilierten Wasser noch Unterschiede finden zu anderen Herstellern. In reinstem Wasser und Alkohol, die man beim "Potenzieren" zum Verdünnen nimmt, kommen in Spuren fast alle wichtigen, natürlichen Elemente vor. Diese Verschmutzungen sind dann viel höher konzentriert als der angestrebten Verdünnung der Ursubstanz entspricht. Ebenso im Glas selbst. Zudem werden die Potenzen nicht in Reinräumen hergestellt. So können sich auch mal verschiedenste Pollen, die z.T. ebenso als Ursubstanz gelten, in die Zubereitung mischen. Die Frage ist nun: Wie können die Stoffe unterscheiden, ob sie potenziert werden sollen oder nicht? Woher wissen z.B. Eisenmoleküle, dass sie diesmal nicht gemeint sind, ein andermal aber schon? Das „Gesetz des unendlich Kleinen“ behauptet, dass extreme Verdünnung die Wirksamkeit der verdünnten Substanz erhöht, aber nur die vorteilhaften Wirkungen, während alle schädlichen Wirkungen vermindert werden. Es gibt keinen Mechanismus, um auf diese einfache Weise erwünschte von unerwünschten Wirkungen zu trennen.
+
Ein weiteres praktisches Problem ist, dass es nirgends komplett reine Arbeits- und Verdünnungsmittel gibt. So lassen sich selbst in hochreinem destillierten Wasser noch Unterschiede finden zu anderen Herstellern. In reinstem Wasser und Alkohol, die man beim "Potenzieren" zum Verdünnen nimmt, kommen in Spuren fast alle wichtigen, natürlichen Elemente vor. Diese Verschmutzungen sind dann viel höher konzentriert als der angestrebten Verdünnung der Ursubstanz entspricht. Ebenso im Glas selbst. Zudem werden die Potenzen nicht in Reinräumen hergestellt. So können sich auch mal verschiedenste Pollen, die z.T. ebenso als Ursubstanz gelten, in die Zubereitung mischen. Die Frage ist nun: Wie können die Stoffe unterscheiden, ob sie potenziert werden sollen oder nicht? Woher wissen z.B. Eisenmoleküle, dass sie diesmal nicht gemeint sind, ein andermal aber schon? Das „Gesetz des unendlich Kleinen“ behauptet, dass extreme Verdünnung die Wirksamkeit der verdünnten Substanz erhöht, aber nur die vorteilhaften Wirkungen, während alle schädlichen Wirkungen vermindert werden. Es gibt keinen Mechanismus, um auf diese einfache Weise erwünschte von unerwünschten Wirkungen zu trennen.
    
Bereits im 19.&nbsp;Jahrhundert wurde für den Vorgang der Potenzierung sogenannte [[Potenziermaschine]]n erfunden.
 
Bereits im 19.&nbsp;Jahrhundert wurde für den Vorgang der Potenzierung sogenannte [[Potenziermaschine]]n erfunden.
5.966

Bearbeitungen

Navigationsmenü