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==Funktionsprinzip==
 
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Die EAV-Methode ist als eine Hautwiderstandmessung von verschiedenen Punkten der Haut zu einem Bezugspunkt zu verstehen, die mit einem imponierenden Ohmmeter mit Zeiger durchgeführt wird. Nach Eisenmann&nbsp;<ref>http://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2006/0117/pdf/dse.pdf</ref> ist ein EAV-Gerät als ein akkubetriebens hochohmiges Galvanometer zu betrachten. Die entsprechenden Hautpunkte werden als Akupunkturpunkte bezeichnet und sollen einen Bezug zur [[Akupunktur]] fernöstlicher Heilweisen herstellen. Der Hautwiderstand wird auf circa 1000 verschiedenen Akupunkturpunkten gemessen. In der Regel wird jedoch vorwiegend an 120&nbsp;Punkten an Händen und Füßen gemessen. Als Bezugspunkt kann eine Handelektrode dienen. Nach Voll soll der gemessene Widerstand zwischen etwa 10&nbsp;Kiloohm und maximal 4&nbsp;Megaohm betragen, bei einem Messstrom von 10&nbsp;µA. Der ermittelte Messwert wird bei den Geräten als eine Zahl zwischen 0&nbsp;und&nbsp;100 angezeigt. Der Wert&nbsp;0 soll den höchstmöglichen Hautwiderstand anzeigen, der Wert&nbsp;50 soll dabei einem Widerstand von 95&nbsp;Kiloohm entsprechen und der Wert&nbsp;100 wäre mit einem Kurzschluss (0&nbsp;Ohm) vergleichbar.
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Die EAV-Methode ist als eine Hautwiderstandmessung von verschiedenen Punkten der Haut zu einem Bezugspunkt zu verstehen, die mit einem imponierenden Ohmmeter mit Zeiger durchgeführt wird. Nach Eisenmann <ref>http://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2006/0117/pdf/dse.pdf</ref> ist ein EAV-Gerät als ein akkubetriebens hochohmiges Galvanometer zu betrachten. Die entsprechenden Hautpunkte werden als Akupunkturpunkte bezeichnet und sollen einen Bezug zur [[Akupunktur]] fernöstlicher Heilweisen herstellen. Der Hautwiderstand wird auf circa 1000 verschiedenen Akupunkturpunkten gemessen. In der Regel wird jedoch vorwiegend an 120&nbsp;Punkten an Händen und Füßen gemessen. Als Bezugspunkt kann eine Handelektrode dienen. Nach Voll soll der gemessene Widerstand zwischen etwa 10&nbsp;Kiloohm und maximal 4&nbsp;Megaohm betragen, bei einem Messstrom von 10&nbsp;µA. Der ermittelte Messwert wird bei den Geräten als eine Zahl zwischen 0&nbsp;und&nbsp;100 angezeigt. Der Wert&nbsp;0 soll den höchstmöglichen Hautwiderstand anzeigen, der Wert&nbsp;50 soll dabei einem Widerstand von 95&nbsp;Kiloohm entsprechen und der Wert&nbsp;100 wäre mit einem Kurzschluss (0&nbsp;Ohm) vergleichbar.
    
==EAV-Lehre==
 
==EAV-Lehre==
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==Wirksamkeitsnachweise und Kritik an der EAV==
 
==Wirksamkeitsnachweise und Kritik an der EAV==
Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es keinen Wirksamkeitsnachweis der EAV und sie wird als wirkungslos angesehen. Einen reproduzierbaren wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis blieben die Befürworter und Hersteller der Geräte schuldig. Der Hautwiderstand wird in erster Linie durch die Aktivität der Schweißdrüsen bestimmt. Allein deshalb ist seine Nutzung zur Diagnose und Bewertung von Krankheiten abwegig, denn ihre Aktivität wird auch von mehreren Faktoren beeinflusst, die nicht mit Krankheiten in Verbindung stehen. Des Weiteren kann der Behandler bei der Messung seine Testelektrode mehr oder weniger stark auf die Haut drücken, was eine Widerstandsänderung nach sich zieht und kann so nach Belieben das Messergebnis beeinflussen.&nbsp;<ref>G.T. Lewis, J.N. Kenyon, J. Broomfield, P. Prescott, J. Goddard, S.T. Holgate (2001): Is electrodermal testing as effective as skin prick tests for diagnosing allergies? A double blind, randomised block design study. BMJ (British Medical Journal) 322:131-134</ref><ref>R. Mosenkis (2001): Examination of a Vegatest device. Quackwatch, Sept 4, 2001</ref><ref>Van Wijk R, Homoeopathic remedies and pressure induced changes and the galvanic resistance of the skin. Utrecht: State University of Utrecht, Research Unit for Complementary Medicine, 1989</ref><ref>Semizzi M, A double-blind, placebo-controlled study on the diagnostic accuracy of an electrodermal test in allergic subjects, Clinical & Experimental Allergy Volume 32 S. 928, Juni 2002</ref><ref>Gloerfeld H. Elektroakupunktur nach Voll (EA V): ein Beitrag zur kritischen Einschätzung eines unkonventionellen Verfahrens [thesis]. Marburg, Germany: Philipp University of Marburg, 1987.</ref> Hersteller reagierten auf dieses Manko mit der Entwicklung von Hautelektroden, bei denen durch eine Feder ein konstanter Druck auf die Haut ausgeübt wird. Derartige Elektroden finden jedoch in der Regel keine Anwendung bei den einzelnen Therapeuten.
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Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es keinen Wirksamkeitsnachweis der EAV und sie wird als wirkungslos angesehen. Einen reproduzierbaren wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis blieben die Befürworter und Hersteller der Geräte schuldig. Der Hautwiderstand wird in erster Linie durch die Aktivität der Schweißdrüsen bestimmt. Allein deshalb ist seine Nutzung zur Diagnose und Bewertung von Krankheiten abwegig, denn ihre Aktivität wird auch von mehreren Faktoren beeinflusst, die nicht mit Krankheiten in Verbindung stehen. Des Weiteren kann der Behandler bei der Messung seine Testelektrode mehr oder weniger stark auf die Haut drücken, was eine Widerstandsänderung nach sich zieht und kann so nach Belieben das Messergebnis beeinflussen.<ref>G.T. Lewis, J.N. Kenyon, J. Broomfield, P. Prescott, J. Goddard, S.T. Holgate (2001): Is electrodermal testing as effective as skin prick tests for diagnosing allergies? A double blind, randomised block design study. BMJ (British Medical Journal) 322:131-134</ref><ref>R. Mosenkis (2001): Examination of a Vegatest device. Quackwatch, Sept 4, 2001</ref><ref>Van Wijk R, Homoeopathic remedies and pressure induced changes and the galvanic resistance of the skin. Utrecht: State University of Utrecht, Research Unit for Complementary Medicine, 1989</ref><ref>Semizzi M, A double-blind, placebo-controlled study on the diagnostic accuracy of an electrodermal test in allergic subjects, Clinical & Experimental Allergy Volume 32 S. 928, Juni 2002</ref><ref>Gloerfeld H. Elektroakupunktur nach Voll (EAV): ein Beitrag zur kritischen Einschätzung eines unkonventionellen Verfahrens [thesis]. Marburg, Germany: Philipp University of Marburg, 1987.</ref> Hersteller reagierten auf dieses Manko mit der Entwicklung von Hautelektroden, bei denen durch eine Feder ein konstanter Druck auf die Haut ausgeübt wird. Derartige Elektroden finden jedoch in der Regel keine Anwendung bei den einzelnen Therapeuten.
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Wissenschaftliche Untersuchungen im Bereich der [[Akupunktur]] konnten keine Hinweise für eine Existenz von [[Meridian]]en finden.&nbsp;<ref name="gerac-Gonarthrose-Ergebnisse">S. Witte, H.-P. Scharf , U. Mansmann, K. Streitberger, C. Klose, C. Knauer, J. Krämer, N. Victor: ''[http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/inst_med_biometrie/pdf/51_geracGA_Bericht.pdf Wirksamkeit und Sicherheit von Akupunktur bei gonarthrosebedingten chronischen Schmerzen: Multizentrische, randomisierte, kontrollierte Studie]'', Dezember 2005</ref><ref>Ernst E.: ''[http://www.jr2.ox.ac.uk/bandolier/booth/alternat/AT008.html Acupuncture as a Symptomatic Treatment of Osteoarthritis. A Systematic Review.]'', Scand J. Rheumatol, 26:444–447, 1997</ref><ref>Berggold O, der sogenannte Medikamententest in der Elektroakupunktur, Zeitsch Allgemeinmed,1976,52 S.312</ref> Widerstands- oder Impedanzänderungen an Akupunkturpunkten zu benachbarten Punkten konnten nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden.&nbsp;<ref>Pearson S, Colbert AP, McNames J, Baumgartner M, Hammerschlag R., Electrical skin impedance at acupuncture points, J Altern Complement Med. 2007 May;13(4):409-18</ref><ref>Ahn AC, Wu J, Badger GJ, Hammerschlag R, Langevin HM, Electrical impedance along connective tissue planes associated with acupuncture meridians, BMC Complement Altern Med. 2005 May 9;5:10</ref>
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Wissenschaftliche Untersuchungen im Bereich der [[Akupunktur]] konnten keine Hinweise für eine Existenz von [[Meridian]]en finden.<ref name="gerac-Gonarthrose-Ergebnisse">S. Witte, H.-P. Scharf , U. Mansmann, K. Streitberger, C. Klose, C. Knauer, J. Krämer, N. Victor: ''[http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/inst_med_biometrie/pdf/51_geracGA_Bericht.pdf Wirksamkeit und Sicherheit von Akupunktur bei gonarthrosebedingten chronischen Schmerzen: Multizentrische, randomisierte, kontrollierte Studie]'', Dezember 2005</ref><ref>Ernst E.: ''[http://www.jr2.ox.ac.uk/bandolier/booth/alternat/AT008.html Acupuncture as a Symptomatic Treatment of Osteoarthritis. A Systematic Review.]'', Scand J. Rheumatol, 26:444–447, 1997</ref><ref>Berggold O, der sogenannte Medikamententest in der Elektroakupunktur, Zeitsch Allgemeinmed,1976,52 S.312</ref> Widerstands- oder Impedanzänderungen an Akupunkturpunkten zu benachbarten Punkten konnten nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden.<ref>Pearson S, Colbert AP, McNames J, Baumgartner M, Hammerschlag R., Electrical skin impedance at acupuncture points, J Altern Complement Med. 2007 May;13(4):409-18</ref><ref>Ahn AC, Wu J, Badger GJ, Hammerschlag R, Langevin HM, Electrical impedance along connective tissue planes associated with acupuncture meridians, BMC Complement Altern Med. 2005 May 9;5:10</ref> In der Allergiediagnostik versagte das Verfahren der EAV bei wissenschaftlichen Studien.<ref>Katelaris CH, Vega testing in the diagnosis of allergic conditions. The Australian College of Allergy, Med J Aust. 1991 Jul 15;155(2):113-4</ref><ref>http://www.pubmedcentral.nih.gov/articlerender.fcgi?tool=pubmed&pubmedid=11159567</ref><ref>Bresser H, Allergietestung mit der Elektroakupunktur nach Voll, Hautarzt,1993 44 S.408</ref>
 
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In der Allergiediagnostik versagte das Verfahren der EAV bei wissenschaftlichen Studien.&nbsp;<ref>Katelaris CH, Vega testing in the diagnosis of allergic conditions. The Australian College of Allergy, Med J Aust. 1991 Jul 15;155(2):113-4</ref><ref>http://www.pubmedcentral.nih.gov/articlerender.fcgi?tool=pubmed&pubmedid=11159567</ref><ref>Bresser H, Allergietestung mit der Elektroakupunktur nach Voll, Hautarzt,1993 44 S.408</ref>
      
Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine EAV-Behandlung wegen des fehlenden Wirksamkeitsnachweises nicht.
 
Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine EAV-Behandlung wegen des fehlenden Wirksamkeitsnachweises nicht.
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