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Broers' Erfindungen entstanden größtenteils vor seiner Zeit als Esoterik-Autor und drehen sich überwiegend um den Einfluss elektromagnetischer Felder auf biologische Systeme. Von ihm erfundene Geräte haben Namen wie "MEDAX", "ESM 150", "Mega-Med", "Mega-Waves", "MF-150" und Naturfeldstabilisator NFS. Zumindest einige dieser Geräte (MF 150, MF 150 A, MINI MF 150 A, NFS) werden von der Firma FM Elektronik (Peter Feucht e.K.) in Berlin<ref>Peter Feucht, FM ELEKTRONIK Peter Feucht e.K., Königsberger Straße 18, D-12207 Berlin (Lichterfelde)</ref> hergestellt.
 
Broers' Erfindungen entstanden größtenteils vor seiner Zeit als Esoterik-Autor und drehen sich überwiegend um den Einfluss elektromagnetischer Felder auf biologische Systeme. Von ihm erfundene Geräte haben Namen wie "MEDAX", "ESM 150", "Mega-Med", "Mega-Waves", "MF-150" und Naturfeldstabilisator NFS. Zumindest einige dieser Geräte (MF 150, MF 150 A, MINI MF 150 A, NFS) werden von der Firma FM Elektronik (Peter Feucht e.K.) in Berlin<ref>Peter Feucht, FM ELEKTRONIK Peter Feucht e.K., Königsberger Straße 18, D-12207 Berlin (Lichterfelde)</ref> hergestellt.
 
===Tätigkeit an der FU Berlin===
 
===Tätigkeit an der FU Berlin===
Bei Bakterien (z.B. E.&nbsp;coli) will Broers Veränderungen im Stoffwechsel festgestellt haben, wenn sie einem schwachen Magnetfeld mit einer Frequenz von ca. 150&nbsp;MHz ausgesetzt werden, welches mit niederfrequenten Signalen in der Größenordnung von 10&nbsp;Hz amplitudenmoduliert ist. Im Rahmen eines Drittmittelprojektes an der FU Berlin, das Broers nach seiner Aussage initiiert und geleitet habe, sei ein Einfluss solcher Felder auf bestimmte Pilze nachgewiesen worden.
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Bei Bakterien (z.B. E.&nbsp;coli) will Broers Veränderungen im Stoffwechsel festgestellt haben, wenn sie einem schwachen eektromagnetischen Feld mit einer Frequenz von ca. 150&nbsp;MHz ausgesetzt werden, welches mit niederfrequenten Signalen in der Größenordnung von 10&nbsp;Hz amplitudenmoduliert ist. Im Rahmen eines Drittmittelprojektes an der FU Berlin, das Broers nach seiner Aussage initiiert und geleitet habe, sei ein Einfluss solcher Felder auf bestimmte Pilze nachgewiesen worden.
    
Zwei aus diesem Forschungsvorhaben hervorgegangenen Veröffentlichungen aus den Jahren 1990<ref name="pub1990">Wittekind E, Broers D, Kraepelin G, Lamprecht I (1990): Influence of non-thermic AC magnetic fields on spore germination in a dimorphic fungus. Rad Environ Biophys 29:143-152</ref> und 1992<ref name="pub1992">[http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/030245989287003D Broers D, Kraepelin G, Lamprecht I, Schulz, O (1992): Mycotypha africana in low-level athermic ELF magnetic fields : Changes in growth parameters]. Bioelectrochemistry and Bioenergetics 27(3), 281-291</ref> beschreiben, dass Pilzsporen, die einem magnetischen Wechselfeld der oben beschriebenen Art ausgesetzt wurden, bei sehr niedrigen Feldstärken (magnetische Induktion 20...30&nbsp;pT) eine höhere Keimungsrate als bei stärkeren oder bei noch schwächeren Feldern zeigten. Bestimmte Kombinationen von Frequenz und Feldstärke würden das Wachstum hemmen. Fragwürdig ist u.a. die lakonische Mitteilung ''"When the 10&nbsp;Hz low frequency was applied without the 150&nbsp;MHz carrier frequency, neither mycelical nor yeast-like cultures exhibited any visible influence by the field"'', denn ein 10&nbsp;Hz-Wechselfeld würde einen völlig anderen Versuchsaufbau bedingen als das 150&nbsp;MHz-Hochfrequenzfeld. Den Frequenzbereich um 150&nbsp;MHz bezeichnet Broers auch als "Broers'sches Fenster". Angaben dazu, ob bzw. warum das behauptete Phänomen auf diesen Frequenzbereich beschränkt ist, existieren jedoch nicht. Eine wissenschaftliche Bestätigung des von der Berliner Forschergruppe festgestellten Effekts fehlt ebenfalls.
 
Zwei aus diesem Forschungsvorhaben hervorgegangenen Veröffentlichungen aus den Jahren 1990<ref name="pub1990">Wittekind E, Broers D, Kraepelin G, Lamprecht I (1990): Influence of non-thermic AC magnetic fields on spore germination in a dimorphic fungus. Rad Environ Biophys 29:143-152</ref> und 1992<ref name="pub1992">[http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/030245989287003D Broers D, Kraepelin G, Lamprecht I, Schulz, O (1992): Mycotypha africana in low-level athermic ELF magnetic fields : Changes in growth parameters]. Bioelectrochemistry and Bioenergetics 27(3), 281-291</ref> beschreiben, dass Pilzsporen, die einem magnetischen Wechselfeld der oben beschriebenen Art ausgesetzt wurden, bei sehr niedrigen Feldstärken (magnetische Induktion 20...30&nbsp;pT) eine höhere Keimungsrate als bei stärkeren oder bei noch schwächeren Feldern zeigten. Bestimmte Kombinationen von Frequenz und Feldstärke würden das Wachstum hemmen. Fragwürdig ist u.a. die lakonische Mitteilung ''"When the 10&nbsp;Hz low frequency was applied without the 150&nbsp;MHz carrier frequency, neither mycelical nor yeast-like cultures exhibited any visible influence by the field"'', denn ein 10&nbsp;Hz-Wechselfeld würde einen völlig anderen Versuchsaufbau bedingen als das 150&nbsp;MHz-Hochfrequenzfeld. Den Frequenzbereich um 150&nbsp;MHz bezeichnet Broers auch als "Broers'sches Fenster". Angaben dazu, ob bzw. warum das behauptete Phänomen auf diesen Frequenzbereich beschränkt ist, existieren jedoch nicht. Eine wissenschaftliche Bestätigung des von der Berliner Forschergruppe festgestellten Effekts fehlt ebenfalls.
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Die Firma [[Megawave|Mega Wave GmbH]] des Internisten Wolfgang Pries aus Bad Wörishofen in Bayern vertreibt ein Magnetfeld-Therapiegerät mit der Bezeichnung MW150, das mit einer Trägerfrequenz von 150&nbsp;MHz und Amplitudenmodulation bis 1&nbsp;kHz arbeiten soll und beruft sich dabei auf Broers.  
 
Die Firma [[Megawave|Mega Wave GmbH]] des Internisten Wolfgang Pries aus Bad Wörishofen in Bayern vertreibt ein Magnetfeld-Therapiegerät mit der Bezeichnung MW150, das mit einer Trägerfrequenz von 150&nbsp;MHz und Amplitudenmodulation bis 1&nbsp;kHz arbeiten soll und beruft sich dabei auf Broers.  
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Eine frühere Version trug die Bezeichnung MF150. Einige Anwender behaupten, das Gerät arbeite auf der Basis eines "informativ-energetischen DNS-Resonanz-Mechanismus", den Broers entdeckt habe. In einer Masterarbeit am [[Interuniversitäres Kolleg für Gesundheit und Entwicklung|Interuniversitären Kolleg für Gesundheit und Entwicklung]] in Graz wird das Gerät gar als "DNS-Resonanzgerät" bezeichnet.<ref>S. Holzmeister: Therapie von Rückenbeschwerden mit dem DNS-Resonanz-Gerät (DNS-RG) nach Broers: Ergebniskontrolle durch [[Stimmfrequenzanalyse|Stimmfrequenzanalyse (SFA) nach Heinen]] und Befindlichkeitsfragebogen SF36. Thesis zur Erlangung des Grades Master of Science (MSc) am Interuniversitären Kolleg für Gesundheit und Entwicklung Graz, Dezember 2010</ref>  
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Eine frühere Version trug die Bezeichnung MF150. Einige Anwender behaupten, das Gerät arbeite auf der Basis eines "informativ-energetischen DNS-Resonanz-Mechanismus" (DNS: DNA), den Broers entdeckt habe. In einer Masterarbeit am [[Interuniversitäres Kolleg für Gesundheit und Entwicklung|Interuniversitären Kolleg für Gesundheit und Entwicklung]] in Graz wird das Gerät gar als "DNS-Resonanzgerät" bezeichnet.<ref>S. Holzmeister: Therapie von Rückenbeschwerden mit dem DNS-Resonanz-Gerät (DNS-RG) nach Broers: Ergebniskontrolle durch [[Stimmfrequenzanalyse|Stimmfrequenzanalyse (SFA) nach Heinen]] und Befindlichkeitsfragebogen SF36. Thesis zur Erlangung des Grades Master of Science (MSc) am Interuniversitären Kolleg für Gesundheit und Entwicklung Graz, Dezember 2010</ref> Elektromagnetische Felder mit einer Frequenz von 150 MHz haben eine Wellenlänge von 2m. Eine unterstellte DNA-"Resonanz" soll desshalb auftreten können, weil die Gesamtlänge der menschlichen DNA in einer Zelle 2m beträgt. Was bei einer solhen Betrachtung aber nicht berücksichtigt wird, ist einmal die Tatsache dass menschliche DNA auf 46 Chromosomen aufgeteilt ist. Die jeweiligen DNA-Abschnitte sind entsprechend sehr viel kürzer als 2m. Hinzu kommt die komplexe Sekundär- und Tertiärstruktur der DNA. Die menschliche DNA einer diploiden Zelle besteht aus ungefähr 6 x 10 hoch 9 Basenpaaren, verteilt auf 46 Chromosomen. Jeder Zellkern enthält somit 46 DNA-Moleküle unterschiedlicher Grösse, hinzu kommt noch mitochondriale DNA.
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Umstrittene Experimente des französischen Virologen [[Luc Montagnier]], der im Rahmen einer [[Digitale Biologie|"Digitalen Biologie"]] einen Einfluss schwacher niederfrequenter Magnetfelder auf die DNA festgestellt haben will (und auch, dass die DNA selbst solche Felder erzeuge), werden von Broers so dargestellt, dass der Nobelpreisträger Montagnier ihn "bestätigt" habe, da er selbst diese Erkenntnis bereits 1992 in einem Patent umgesetzt habe.<ref>http://lebensfeldstabilisator.de/index.php/nobelpreistraeger-bestaetigt-dieter-broers Aufruf am 27. September 2012</ref>
 
Umstrittene Experimente des französischen Virologen [[Luc Montagnier]], der im Rahmen einer [[Digitale Biologie|"Digitalen Biologie"]] einen Einfluss schwacher niederfrequenter Magnetfelder auf die DNA festgestellt haben will (und auch, dass die DNA selbst solche Felder erzeuge), werden von Broers so dargestellt, dass der Nobelpreisträger Montagnier ihn "bestätigt" habe, da er selbst diese Erkenntnis bereits 1992 in einem Patent umgesetzt habe.<ref>http://lebensfeldstabilisator.de/index.php/nobelpreistraeger-bestaetigt-dieter-broers Aufruf am 27. September 2012</ref>
  
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