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==Kritik an der Nutzung des Namens Hannah Arendt==
 
==Kritik an der Nutzung des Namens Hannah Arendt==
Obwohl dem hier thematisierte Verein bislang eine relevante mediale Resonanz ausserhalb der Querdenken-Szene weitgehend versagt blieb, stiess die Berufung auf Hannah Arendt auf Kritik. Die Redaktion der "Zeitschrift für politisches Denken", die auch die Webseite HannahArendt.net nutzt, wandte sich im November 2021 energisch gegen den Missbrauch des Namens Hannah Arendt für die Zwecke des Vereins. Die Redaktion der Zeitschrift beruft sich auf Hannah Arendt ("Arendt Networking Group") und arbeitet mit dem Hannah Arendt-Zentrum an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und dem  Hannah Arendt Center der New School University in New York zusammen. Die Mitteilung erfolgte am 17. November 2021 auf den Webseiten der Zeitschrift. Wortlaut:
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Obwohl dem hier thematisierte Verein bislang eine relevante mediale Resonanz ausserhalb der Querdenken-Szene weitgehend versagt blieb, stiess die Berufung auf Hannah Arendt auf Kritik.  
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Der zuständige Trustee des Hannah Arendt Bluecher Literary Trust aus New York wandte sich an die Verantwortlichen des Hannah Arendt Akademie e.V.:
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:''..It has been brought to my attention that you are the head of an organization that bears the name Hannah Arendt in its title. As trustee of the Hannah Arendt Bluecher Literary Trust, this is my first experience of learning second hand of the use of her name. Other institutions, including diverse schools and intellectual foundations in Germany, have written to me asking for permission to cite the name Hannah Arendt. You never requested permission, nor has it ever been granted to you..''
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Die Redaktion der "Zeitschrift für politisches Denken", die auch die Webseite HannahArendt.net nutzt, wandte sich im November 2021 energisch gegen den Missbrauch des Namens Hannah Arendt für die Zwecke des Vereins. Die Redaktion der Zeitschrift beruft sich auf Hannah Arendt ("Arendt Networking Group") und arbeitet mit dem Hannah Arendt-Zentrum an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und dem  Hannah Arendt Center der New School University in New York zusammen. Die Mitteilung erfolgte am 17. November 2021 auf den Webseiten der Zeitschrift. Wortlaut:
 
:''Die Banalität der "Hannah-Arendt-Akademie der Denker" / The Banality of the "Hannah Arendt Academy of Thinkers"<br>Stellungnahme der Redaktion<br>Der neu gegründete Verein Hannah-Arendt-Akademie der Denker wirbt seit einigen Wochen im Internet um Bewerbungen auf ein Studium Generale. Adressaten sind junge Menschen an der Schwelle zur höheren Bildung, mit Hochschulreife aber ohne Immatrikulation. Ihnen wird im Wintersemester eine Reihe von Online-Wochenendseminaren in verschiedenen Fächern angeboten. Für eine Anmeldungsgebühr von 150€, bei regelmäßiger Teilnahme und erfolgreicher Seminarabschlussarbeit, bekommen die noch nicht Studierenden eine Teilnahmebestätigung „zur Vorlage bei Bewerbungen“, so verkündet der Verein auf seiner Website. Was hier aber nicht verraten wird: Der Pool der Dozierenden ist dem neurechten Milieu zuzuordnen, einige sind bekannte AfD-Unterstützer:innen und Verschwörungstheoretiker:innen, die mit ihren Doktor- und Professorentiteln hausieren gehen. Flankiert wird die geschwätzige Werbung („Wer sich erst einmal umschauen möchte, was die Welt im Innersten zusammenhält …“) von aus historischen und intellektuellen Kontexten herausgerissenen Zitaten von Arendt und anderen Philosoph:innen.<br>Wir verurteilen zutiefst diese Initiative und raten allen angesprochenen jungen Menschen davon ab, ihre intellektuelle Energie, ihre Wissbegier, ihre Zeit und nicht zuletzt ihr Geld in diese Falle zu stecken. Wir sind entsetzt über die Instrumentalisierung des Arendtschen Denkens, die hier am Werk ist. Arendts bekannte Figur eines „Denkens ohne Geländer“ verweist gerade nicht auf ein Denken, das sich losgelöst von jeglicher erfahrbaren und kommunizierbaren Wirklichkeit oder von der überprüfbaren Tatsachenwahrheit bewegt. Es geht hingegen darum, dieser Wirklichkeit ins Gesicht zu sehen („facing up to“) und zu widerstehen („resisting of“), also Urteile zu fällen gerade in Zeiten, in denen der Kompass der tradierten und verbrieften, moralischen wie rechtlichen Kategoriensysteme verloren gegangen ist. Zeiten, in denen Egoismus als Freiheit verkauft wird, Menschenrechte als Privilegien gelten und die Verbreitung von Halbwahrheiten Meinungsfreiheit genannt wird. In solchen Zeiten ist es besonders geboten, von der menschlichen Urteilskraft entschiedener Gebrauch zu machen, Recht von Unrecht und Wahrheit von Meinung zu unterscheiden.<br>Was hier angeboten wird ist keine Orientierung, keine Hilfe auf dem Weg in die universitäre Bildung und Karriere, was erlangt werden kann keine Freiheit, sondern es ist die Einübung in eine demokratiefeindliche Grundhaltung.<br>Berlin, 17. November 2021''<ref>https://www.hannaharendt.net/index.php/han/announcement</ref>
 
:''Die Banalität der "Hannah-Arendt-Akademie der Denker" / The Banality of the "Hannah Arendt Academy of Thinkers"<br>Stellungnahme der Redaktion<br>Der neu gegründete Verein Hannah-Arendt-Akademie der Denker wirbt seit einigen Wochen im Internet um Bewerbungen auf ein Studium Generale. Adressaten sind junge Menschen an der Schwelle zur höheren Bildung, mit Hochschulreife aber ohne Immatrikulation. Ihnen wird im Wintersemester eine Reihe von Online-Wochenendseminaren in verschiedenen Fächern angeboten. Für eine Anmeldungsgebühr von 150€, bei regelmäßiger Teilnahme und erfolgreicher Seminarabschlussarbeit, bekommen die noch nicht Studierenden eine Teilnahmebestätigung „zur Vorlage bei Bewerbungen“, so verkündet der Verein auf seiner Website. Was hier aber nicht verraten wird: Der Pool der Dozierenden ist dem neurechten Milieu zuzuordnen, einige sind bekannte AfD-Unterstützer:innen und Verschwörungstheoretiker:innen, die mit ihren Doktor- und Professorentiteln hausieren gehen. Flankiert wird die geschwätzige Werbung („Wer sich erst einmal umschauen möchte, was die Welt im Innersten zusammenhält …“) von aus historischen und intellektuellen Kontexten herausgerissenen Zitaten von Arendt und anderen Philosoph:innen.<br>Wir verurteilen zutiefst diese Initiative und raten allen angesprochenen jungen Menschen davon ab, ihre intellektuelle Energie, ihre Wissbegier, ihre Zeit und nicht zuletzt ihr Geld in diese Falle zu stecken. Wir sind entsetzt über die Instrumentalisierung des Arendtschen Denkens, die hier am Werk ist. Arendts bekannte Figur eines „Denkens ohne Geländer“ verweist gerade nicht auf ein Denken, das sich losgelöst von jeglicher erfahrbaren und kommunizierbaren Wirklichkeit oder von der überprüfbaren Tatsachenwahrheit bewegt. Es geht hingegen darum, dieser Wirklichkeit ins Gesicht zu sehen („facing up to“) und zu widerstehen („resisting of“), also Urteile zu fällen gerade in Zeiten, in denen der Kompass der tradierten und verbrieften, moralischen wie rechtlichen Kategoriensysteme verloren gegangen ist. Zeiten, in denen Egoismus als Freiheit verkauft wird, Menschenrechte als Privilegien gelten und die Verbreitung von Halbwahrheiten Meinungsfreiheit genannt wird. In solchen Zeiten ist es besonders geboten, von der menschlichen Urteilskraft entschiedener Gebrauch zu machen, Recht von Unrecht und Wahrheit von Meinung zu unterscheiden.<br>Was hier angeboten wird ist keine Orientierung, keine Hilfe auf dem Weg in die universitäre Bildung und Karriere, was erlangt werden kann keine Freiheit, sondern es ist die Einübung in eine demokratiefeindliche Grundhaltung.<br>Berlin, 17. November 2021''<ref>https://www.hannaharendt.net/index.php/han/announcement</ref>
 
Darauf machte auch der Religionswissenschaftler Michael Blume aufmerksam.<ref>twitter: https://twitter.com/beauftragtgg</ref> Blume ist Beauftragter der Landresregierung von Baden-Württemberg gegen Antisemitismus.
 
Darauf machte auch der Religionswissenschaftler Michael Blume aufmerksam.<ref>twitter: https://twitter.com/beauftragtgg</ref> Blume ist Beauftragter der Landresregierung von Baden-Württemberg gegen Antisemitismus.
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