Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
226 Bytes hinzugefügt ,  14:32, 31. Dez. 2016
Passagen geändert, rausgenommen, Quellen ergänzt in Bereichen Entwicklung/Hintergründe, Pro/Contra
Zeile 15: Zeile 15:     
Es liegen sehr viele Mythen zu positiven und negativen Aspekten und Fragen bzgl. Inhalte, Formen der Aufnahme, Auswirkungen zugrunde, wie zb.  
 
Es liegen sehr viele Mythen zu positiven und negativen Aspekten und Fragen bzgl. Inhalte, Formen der Aufnahme, Auswirkungen zugrunde, wie zb.  
:''"Ist Zucker giftig; -macht Zucker süchtig; -macht Zucker dick; -verursacht Zucker Diabetes oder ADHS; -welche Nährstoffe oder Lebensmittelprodukte enthalten wieviel Zucker; -spielt die Farbe/Herkunft eine Rolle; -wird der Zuckerstoffwechsel in den Genen bestimmt; -ist Zucker notwendig für den Energieverbrauch und steigert er die Leistungsfähigkeit; -verbessert Zucker die Gehirnleistung; -ist Milchzucker wirklich Zucker; -ist Fructose der bessere Zucker; und nicht fehlen darf natürlich: -gibt es Zuckerverschwörungen u.s.w."''.
+
:''"Ist Zucker giftig; -macht Zucker süchtig; -macht Zucker dick; -verursacht Zucker Diabetes oder ADHS; -welche Nährstoffe oder Lebensmittelprodukte enthalten wieviel Zucker; -spielt die Farbe/Herkunft eine Rolle; -wird der Zuckerstoffwechsel in den Genen bestimmt; -ist Zucker notwendig für den Energieverbrauch und steigert er die Leistungsfähigkeit; -verbessert Zucker die Gehirnleistung; -ist Milchzucker wirklich Zucker; -ist Fructose der bessere Zucker;<ref>[http://www.agrarheute.com/wissen/10-haeufigsten-mythen-ueber-zucker Beispiele Zuckermythen]</ref> und: gibt es Zuckerverschwörungen?<ref>[http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2016-05/zucker-verschwoerung-ernaehrung-fett-uebergewicht Zuckerverschwörungen]</ref> "''.
    
Die Vielfalt der Mythen und Geschichten ist schwer zu überschauen und beliebig zu kombinieren. Diese Mythen und Unklarheiten werden auch gerne aus kommerziellen Gründen gepflegt und aufrechterhalten.  
 
Die Vielfalt der Mythen und Geschichten ist schwer zu überschauen und beliebig zu kombinieren. Diese Mythen und Unklarheiten werden auch gerne aus kommerziellen Gründen gepflegt und aufrechterhalten.  
Tausende von Untersuchungen und Studienergebnissen der letzten Jahre haben unmissverständlich belegt: Es gibt keinen einheitlichen wissenschaftlichen Beleg, dass irgendeine Ernährungsform oder gar ein Lebensmittel per se krank, gesund, schlank oder dick macht. Auch lassen sich aus den recht schwachen Daten der Ernährungsforschung keine allgemeingültige Ernährungsregeln ableiten. Die abstrakten oder gar nicht vorhandenen Ernährungsempfehlungen und Infos lassen Verbraucher und Konsumenten im Unklaren und sind der Boden für die entsprechenden Mythen.
+
Tausende von Untersuchungen und Studienergebnissen der letzten Jahre haben unmissverständlich belegt: Es gibt keinen einheitlichen wissenschaftlichen Beleg, dass irgendeine Ernährungsform oder gar ein Lebensmittel per se krank, gesund, schlank oder dick macht. Auch lassen sich aus den recht schwachen Daten der Ernährungsforschung keine allgemeingültige Ernährungsregeln ableiten. Die abstrakten oder gar nicht vorhandenen Ernährungsempfehlungen und Infos lassen Verbraucher und Konsumenten im Unklaren und sind der Boden für die entsprechenden Mythen.  
 
+
Diese wurden und werden dann von Industrie, Handel, Verkündern von Ernährungswahrheiten und natürlich von Konsumenten instrumentalisiert und dient damit als Rechtfertigung für die nicht immer adäquate Zufuhr.
Diese wurden und werden dann von Industrie, Handel, Verkündern von Ernährungswahrheiten und natürlich von Konsumenten instrumentalisiert und dient damit als Rechtfertigung für die nicht immer adäquate Zufuhr. So wird das schlechte Gewissen auch schon mit blumigen Begriffen wie "Kulinarische Körperintelligenz" abgefangen.
      
Gerade das Internet, speziell soziale Medien und Werbung, werden quasi als interaktive Schlachtfelder benutzt, um Glaubenskriege zu entfesseln. Es gibt zahlreiche Studien, die von Ideologen und Lobbyisten der jeweiligen Ernährungsreligionen entsprechend zurechtgebogen werden, um eine Art Gesundheitskraft bzw. negative Folgen für die Gesundheit zu belegen. Zucker ist ein elementarer Bestandteil davon.  
 
Gerade das Internet, speziell soziale Medien und Werbung, werden quasi als interaktive Schlachtfelder benutzt, um Glaubenskriege zu entfesseln. Es gibt zahlreiche Studien, die von Ideologen und Lobbyisten der jeweiligen Ernährungsreligionen entsprechend zurechtgebogen werden, um eine Art Gesundheitskraft bzw. negative Folgen für die Gesundheit zu belegen. Zucker ist ein elementarer Bestandteil davon.  
Zeile 30: Zeile 29:  
=====Pro und Contra: Wesentliche Vertreter und ihre Thesen=====  
 
=====Pro und Contra: Wesentliche Vertreter und ihre Thesen=====  
 
====== Robert Lustig======
 
====== Robert Lustig======
Ein Vertreter zuckerkritischer Thesen/Mythen ist der amerikanische Endokrinologe Robert Lustig. Seit 2009 verbreitet er Behauptungen, Zucker löse Suchtverhalten aus.<ref>https://en.wikipedia.org/wiki/Robert_Lustig</ref> Durch ein virales Youtube-Video erhielt diese Behauptung mit spektakulären, dramatischen Aussagen eine breite Öffentlichkeit in den USA. Diese Behauptung ist aber heftig umstritten, auch wenn Zucker im Belohnungsareal Reize ähnlich einer Droge auslöst, die den Konsum begünstigen. Eine Sucht mit Entzugserscheinungen wie Heroin löst Zucker nicht aus; die gängige deutsche Formulierung ist daher "suchtähnliches Verhalten". In Deutschland finden sich solche spektakulären Aussagen vor allem bei alternativen Anbietern wie dem Zentrum der Gesundheit, selbstverständlich mit kostenpflichtigen Angeboten zum "Ausstieg".  
+
Ein Vertreter zuckerkritischer Thesen/Mythen ist der amerikanische Endokrinologe [https://en.wikipedia.org/wiki/Robert_Lustig Robert Lustig]. Seit 2009 verbreitet er Behauptungen, Zucker löse Suchtverhalten aus. Durch ein virales Youtube-Video erhielt diese Behauptung mit spektakulären, dramatischen Aussagen eine breite Öffentlichkeit in den USA <ref>[https://www.youtube.com/watch?v=dBnniua6-oM  Sugar: The Bitter Truth]</ref> Diese Behauptung ist aber heftig umstritten, auch wenn Zucker im Belohnungsareal Reize ähnlich einer Droge auslöst, die den Konsum begünstigen. Eine Sucht mit Entzugserscheinungen wie Heroin löst Zucker nicht aus; die gängige deutsche Formulierung ist daher "suchtähnliches Verhalten". In Deutschland finden sich solche spektakulären Aussagen vor allem bei alternativen Anbietern wie dem Zentrum der Gesundheit, selbstverständlich mit kostenpflichtigen Angeboten zum "Ausstieg".  
    
Durch Aussagen wie "''Viele wissen gar nichts von ihrer Sucht''" werden im Sinne einer [[Krankheitserfindung]] Ängste geschürt und genutzt, um einen Markt für überflüssige Produkte und Dienstleistungen zu erschließen (siehe -> Macht Zucker süchtig?). Auch Zitate wie ''"Fructose ist Gift. Fructose schädigt die Leber, in derselben Art und Weise wie Alkohol"'' und ''"Ich stehe heute hier um Euch zu rekrutieren. Für einen Krieg gegen schlechtes Essen"'' sorgten für Aufsehen.<ref> http://www.deutschlandradiokultur.de/ernaehrung-auf-zucker.976.de.html?dram:article_id=324215</ref>
 
Durch Aussagen wie "''Viele wissen gar nichts von ihrer Sucht''" werden im Sinne einer [[Krankheitserfindung]] Ängste geschürt und genutzt, um einen Markt für überflüssige Produkte und Dienstleistungen zu erschließen (siehe -> Macht Zucker süchtig?). Auch Zitate wie ''"Fructose ist Gift. Fructose schädigt die Leber, in derselben Art und Weise wie Alkohol"'' und ''"Ich stehe heute hier um Euch zu rekrutieren. Für einen Krieg gegen schlechtes Essen"'' sorgten für Aufsehen.<ref> http://www.deutschlandradiokultur.de/ernaehrung-auf-zucker.976.de.html?dram:article_id=324215</ref>
Zeile 44: Zeile 43:     
======John Yudkin======
 
======John Yudkin======
Yudkin (geb. 8. August 1910 in London; gest 12. Juli 1995) war ein britischer Ernährungswissenschaftler und gilt als Pionier zum Thema schädigende Effekte von Zucker. Ab 1938 arbeitete er am Dunn Nutrition Laboratorium und erforschte dort Vitamin A und Riboflavin. Er untersuchte als erster die Zusammenhänge zwischen Zucker in der Ernährung und verschiedenen degenerativen Erkrankungen. International bekannt wurde er durch sein Buch :''"Pure, White and Deadly",'' das im Jahre 1974 unter dem Titel ''Süß, aber gefährlich'' auch auf Deutsch erschien. Auch um ihn ranken sich Gerüchte: "''Aber die Anti-Fett-Lobby machte ihn mundtot''" (Zitat aus: Zeit-Online Mai 2016, siehe Zuckerverschwörungen).
+
Yudkin (geb. 8. August 1910 in London; gest 12. Juli 1995) war ein britischer Ernährungswissenschaftler und gilt als Pionier zum Thema schädigende Effekte von Zucker. Ab 1938 arbeitete er am Dunn Nutrition Laboratorium und erforschte dort Vitamin A und Riboflavin. Er untersuchte als erster die Zusammenhänge zwischen Zucker in der Ernährung und verschiedenen degenerativen Erkrankungen. International bekannt wurde er durch sein Buch :''"Pure, White and Deadly",'' das im Jahre 1974 unter dem Titel ''Süß, aber gefährlich'' auch auf Deutsch erschien. Auch um ihn ranken sich Gerüchte: "''Aber die Anti-Fett-Lobby machte ihn mundtot''" <ref>[http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2016-05/zucker-verschwoerung-ernaehrung-fett-uebergewicht Zitat Zeit-Online Mai 2016]</ref>
    
=====Zuckermythen in Politik/Medien=====
 
=====Zuckermythen in Politik/Medien=====
1.682

Bearbeitungen

Navigationsmenü