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===Noch mehr Mythen konkret beleuchtet===
 
===Noch mehr Mythen konkret beleuchtet===
 
====Verbesserung der Gehirnleistung====
 
====Verbesserung der Gehirnleistung====
Dieser Mythos beruht wohl auf der Tatsache, dass Zucker, genauer Glucose, der wichtigste Energielieferanten für die Zellen im Gehirn ist und das dies auch meisten Kalorien benötigt. Und das die Folgen einer Unterversorgung wie z.B. bei Diabetikern schnell gravierende Auswirkungen haben können. Bei ihnen verursachen Behandlungsfehler mit zuckersenkenden Wirkstoffen mitunter eine so ausgeprägte "Energiekrise" im Gehirn, dass dies zu Bewusstseinseintrübungen, Bewusstlosigkeit und schlimmstenfalls sogar zum Tode führt. Von daher ist eine permanente Glucosezufuhr unabdingbar. SO wäre die Aussage korrekt im Sinne der grundsätzlich notwendigen Leistungsfähigkeit, denn das Gegenteil bedeutet das Ableben des Betroffenen. Daraus zu folgern, dass mehr Zucker auch mehr Gehirnleistung bringt ist zu kurz gegriffen und nicht haltbar. Der Stoffwechsel regelt und verwertet den Bedarf für das Gehirn automatisch. Einen Speicher gibt es nicht.
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Dieser Mythos beruht wohl auf der Tatsache, dass Zucker, genauer Glucose, der wichtigste Energielieferanten für die Zellen im Gehirn ist und das dies auch meisten Kalorien benötigt. Und das die Folgen einer Unterversorgung wie z.B. bei Diabetikern schnell gravierende Auswirkungen haben können. Bei ihnen verursachen Behandlungsfehler mit zuckersenkenden Wirkstoffen mitunter eine so ausgeprägte "Energiekrise" im Gehirn, dass dies zu Bewusstseinseintrübungen, Bewusstlosigkeit und schlimmstenfalls sogar zum Tode führt. Von daher ist eine permanente Glucosezufuhr unabdingbar. SO wäre die Aussage korrekt im Sinne der grundsätzlich notwendigen Leistungsfähigkeit, denn das Gegenteil bedeutet das Ableben des Betroffenen. Daraus zu folgern, dass mehr Zucker auch mehr Gehirnleistung bringt, ist zu kurz gegriffen und nicht haltbar. Der Stoffwechsel regelt und verwertet den Bedarf für das Gehirn automatisch. Einen Speicher gibt es nicht.
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Auch hier wird sich in Artikeln auf die Studie der Forscher an der Universität von Kalifornien berufen (siehe Zuckerstoffwechsel und Gene). Ähnliche Versuche gab es an der University of New South Wales in Australien <ref>https://www.welt.de/gesundheit/article148017029/Warum-zu-viel-Zucker-uns-dumm-macht.html</ref>. Und daraus werden Schlagzeilen abgeleitet:"''Sechs Wochen Süßes und Limo machen dumm"''<ref>http://www.fr-online.de/gesundheit/ernaehrungsstudie-zu-viel-zucker-macht-dumm-und-vergesslich,3242120,16067120.html</ref>. Dies steht allerdings in keinem Zusammenhang mit einer signifikanten Verbesserung der Leistung des Gehirns durch ein mehr an Zucker.  
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Auch hier wird sich in Artikeln auf die Studie der Forscher der Universität von Kalifornien berufen (siehe Zuckerstoffwechsel und Gene). Ähnliche Versuche gab es auch an der University of New South Wales in Australien <ref>https://www.welt.de/gesundheit/article148017029/Warum-zu-viel-Zucker-uns-dumm-macht.html</ref>. Und daraus werden Schlagzeilen abgeleitet:"''Sechs Wochen Süßes und Limo machen dumm"''<ref>http://www.fr-online.de/gesundheit/ernaehrungsstudie-zu-viel-zucker-macht-dumm-und-vergesslich,3242120,16067120.html</ref>. Dies steht allerdings in keinem Zusammenhang mit einer signifikanten Verbesserung der Leistung des Gehirns durch ein mehr an Zucker.  
 
====Ist brauner Zucker besser als weißer====
 
====Ist brauner Zucker besser als weißer====
Dieser Mythos wird bestimmt und aufrechterhalten durch die Assoziation der dunklen Farbe mit Nährstoffgehalten (ähnlich wie bei dunklem Vollkornbrot). Tatsächlich werden aber beide Varianten aus den gleichen Produkten, nämlich aus Zuckerrohr oder -Rübe gewonnen. Sie werden zerkleinert gekocht, gepresst und behandelt. Aus dem Saft entsteht durch Eindampfen ein dickflüssiger Sirup, aus dem brauner Zucker entsteht. Der braune Zucker ist also eine Art „Zwischenprodukt“ auf dem Weg zum weißen Zucker. An seinen Teilchen klebt einfach noch ein wenig mehr Sirup. Dieses wird dann teilweise separat verarbeitet und vertrieben. Ansonsten haben beide Zuckersorten den gleichen Gehalt an Kalorien und Kohlenhydraten und beide bestehen zu fast 99 Prozent aus Saccharose.<ref>http://eatsmarter.de/ernaehrung/ernaehrungsmythen/brauner-zucker-gesuender-weisser-zucker</ref>   
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Dieser Mythos wird bestimmt und aufrechterhalten durch die Assoziation der dunklen Farbe mit Nährstoffgehalten (ähnlich wie bei dunklem Vollkornbrot). Tatsächlich werden aber beide Varianten aus den gleichen Produkten, nämlich aus Zuckerrohr oder -Rübe gewonnen. Sie werden zerkleinert gekocht, gepresst und behandelt. Aus dem Saft entsteht durch Eindampfen ein dickflüssiger Sirup, aus dem brauner Zucker entsteht. Der braune Zucker ist also eine Art „Zwischenprodukt“ auf dem Weg zum weißen Zucker. An seinen Teilchen klebt einfach noch ein wenig mehr Sirup. Dieses wird dann teilweise separat verarbeitet und vertrieben. Ansonsten haben beide Zuckersorten den gleichen Gehalt an Kalorien und Kohlenhydraten und beide bestehen zu fast 99 Prozent aus Saccharose.<ref>http://eatsmarter.de/ernaehrung/ernaehrungsmythen/brauner-zucker-gesuender-weisser-zucker</ref>   
 
====Honig ist besser als Zucker====
 
====Honig ist besser als Zucker====
 
Honig enthält zwar Spuren von Vitaminen, Mineralstoffen und Enzymen. Aber zu 80 Prozent besteht er aus Fruchtzucker, Traubenzucker und anderen Zuckerarten. Der Rest ist Wasser, weshalb Honig eigentlich als eine übersättigte Zuckerlösung zu bezeichnen ist. Von daher sind Aussagen, dass Honig besser als Zucker und wichtig für den täglichen Vitamin- oder Mineralstoffhaushalt ist, nicht korrekt. Im Gegenteil, für Kinder im ersten Lebensjahr kann Honig sogar gefährlich werden. Als Naturprodukt kann er das Bakterium [https://de.wikipedia.org/wiki/Clostridium_botulinum Clostridium botulinum] enthalten, das sich aufgrund der noch nicht stabilisierten Darmflora der Säuglinge im Darm der Kinder einnisten kann. <ref>[http://eatsmarter.de/ernaehrung/ernaehrungsmythen/honig-gesuender-zucker honig-gesuender-zucker?]</ref>
 
Honig enthält zwar Spuren von Vitaminen, Mineralstoffen und Enzymen. Aber zu 80 Prozent besteht er aus Fruchtzucker, Traubenzucker und anderen Zuckerarten. Der Rest ist Wasser, weshalb Honig eigentlich als eine übersättigte Zuckerlösung zu bezeichnen ist. Von daher sind Aussagen, dass Honig besser als Zucker und wichtig für den täglichen Vitamin- oder Mineralstoffhaushalt ist, nicht korrekt. Im Gegenteil, für Kinder im ersten Lebensjahr kann Honig sogar gefährlich werden. Als Naturprodukt kann er das Bakterium [https://de.wikipedia.org/wiki/Clostridium_botulinum Clostridium botulinum] enthalten, das sich aufgrund der noch nicht stabilisierten Darmflora der Säuglinge im Darm der Kinder einnisten kann. <ref>[http://eatsmarter.de/ernaehrung/ernaehrungsmythen/honig-gesuender-zucker honig-gesuender-zucker?]</ref>
 
====Zuckerfreie Lebensmittel enthalten keinen Zucker====
 
====Zuckerfreie Lebensmittel enthalten keinen Zucker====
Dieser "Mythos" ist ein noch recht junger. Womöglich einer derjenigen, die aus kommerziellen Gründen, am meisten künstlich erzeugt, verstärkt und aufrechterhalten werden. Es existieren viele Produkte mit Werbebotschaften "zuckerfrei", "zuckerarm", "zuckerreduziert". Sie sollen kalorienarme Kost suggerieren. Aber "ohne Zucker oder Zuckerzusatz" bedeutet eben nicht immer frei von Zucker. Nach der Health-Claims-Verordnung von 2006, die in der ganzen EU gilt, darf ein Lebensmittel die Aufschrift „zuckerfrei“, „ohne Zucker“ oder ähnliches tragen, wenn es nicht mehr als 0,5 Gramm des Genussmittels auf 100 Gramm oder Millilitern enthält. Es wird aber reichlich getrickst und das auch noch legal. Die diversen Verordnungen lassen für Hersteller viel Spielraum. Auch der Anteil der Kohlehydrate korreliert mit dem Zucker, es ist lediglich eine andere Bezeichnung. Das Endprodukt ist auch Glukose. Nur bei "ungesüßt" ist die Sache eindeutig. Hier dürfen weder Zucker, noch süßende Lebensmittel, noch Süßungsmittel eingesetzt werden. .
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Dieser "Mythos" ist ein noch recht junger. Womöglich derjenige, der aus kommerziellen Gründen, am meisten künstlich erzeugt, verstärkt und aufrechterhalten wird. Es existieren viele Produkte mit Werbebotschaften "zuckerfrei", "zuckerarm", "zuckerreduziert". Sie sollen kalorienarme Kost suggerieren. Aber "ohne Zucker oder Zuckerzusatz" bedeutet eben nicht immer frei von Zucker. Nach der Health-Claims-Verordnung von 2006, die in der ganzen EU gilt, darf ein Lebensmittel die Aufschrift „zuckerfrei“, „ohne Zucker“ oder ähnliches tragen, wenn es nicht mehr als 0,5 Gramm des Genussmittels auf 100 Gramm oder Millilitern enthält. Es wird aber reichlich getrickst und das auch noch legal. Die diversen Verordnungen lassen für Hersteller viel Spielraum. Auch der Anteil der Kohlehydrate korreliert mit dem Zucker, es ist lediglich eine andere Bezeichnung. Das Endprodukt ist auch Glukose. Nur bei "ungesüßt" ist die Sache eindeutig. Hier dürfen weder Zucker, noch süßende Lebensmittel, noch Süßungsmittel eingesetzt werden. .
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In der Regel ist der tatsächliche Gehalt an Zucker dann auch schwer abzuschätzen. Der Vermerk "ohne Zucker" bezieht sich nur auf die Saccharose, also dem weißen Kristallzucker. Nahrungsmittel, die Stärkezucker enthalten, dürfen als "zuckerfrei" deklariert werden, da Stärkezucker nach deutschem Recht nicht als Zucker im Sinne des Gesetzes gilt, egal ob süß oder nicht. Mais, Kartoffeln oder Weizen schmecken zwar nicht süß, aber sie enthalten dennoch reichlich Stärke.  
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In der Regel ist der tatsächliche Gehalt an Zucker schwer abzuschätzen. Der Vermerk "ohne Zucker" bezieht sich nur auf die Saccharose, also dem weißen Kristallzucker. Nahrungsmittel, die Stärkezucker enthalten, dürfen als "zuckerfrei" deklariert werden, da Stärkezucker nach deutschem Recht nicht als Zucker im Sinne des Gesetzes gilt, egal ob süß oder nicht. Mais, Kartoffeln oder Weizen schmecken zwar nicht süß, aber sie enthalten dennoch Stärke.
   
Oder es werden Zuckerersatzstoffe verwendet, die nicht als Zucker ausgewiesen werden müssen und deshalb gar nicht oder ganz am Ende der Zutatenliste auftauchen (z.B Glucosesirup, Maltodextrin, Maltose, Lactose). Ein Tipp wäre auf die Endungen zu achten. Alles, was mit der Silbe "-ose " endet, ist schon mal Zucker.
 
Oder es werden Zuckerersatzstoffe verwendet, die nicht als Zucker ausgewiesen werden müssen und deshalb gar nicht oder ganz am Ende der Zutatenliste auftauchen (z.B Glucosesirup, Maltodextrin, Maltose, Lactose). Ein Tipp wäre auf die Endungen zu achten. Alles, was mit der Silbe "-ose " endet, ist schon mal Zucker.
  
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