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*'''Überhaupt keine Kondensstreifen''' auch in großer Höhe gibt es, wenn im Sommer bei Lufttemperaturen am Boden von 25°C und mehr in der unteren Tropopause (10-12 km) durch erhöhte Thermik die Temperatur auf ca. -40°C oder darüber ansteigt und gleichzeitig die relative Luftfeuchte dort oben unter 30% liegt. Dies ist beispielsweise im ''chemtrailfreien'' Südeuropa im Sommer der Fall. Unter 25% Luftfeuchte in 10 km Höhe gibt es keine Eiskristallstreifen (Sublimationsstreifen).
 
*'''Überhaupt keine Kondensstreifen''' auch in großer Höhe gibt es, wenn im Sommer bei Lufttemperaturen am Boden von 25°C und mehr in der unteren Tropopause (10-12 km) durch erhöhte Thermik die Temperatur auf ca. -40°C oder darüber ansteigt und gleichzeitig die relative Luftfeuchte dort oben unter 30% liegt. Dies ist beispielsweise im ''chemtrailfreien'' Südeuropa im Sommer der Fall. Unter 25% Luftfeuchte in 10 km Höhe gibt es keine Eiskristallstreifen (Sublimationsstreifen).
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Über Europa bedecken Kondensstreifen im Jahresmittel am Tage etwa 0,7% des Himmels; nachts dagegen (wenn Kondensstreifen wärmedämmend wirken) liegt der Wert bei etwa 0,25%. Im Mittel bedecken Kondensstreifen also etwa 0,5% des Himmels.
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Über Europa bedecken Kondensstreifen im Jahresmittel am Tage etwa 0,7% des Himmels; nachts dagegen (wenn Kondensstreifen wärmedämmend wirken) liegt der Wert bei etwa 0,25%. Im Mittel bedecken Kondensstreifen also etwa 0,5% des Himmels in Europa. Global gesehen betrug 1992 die Bedeckung der weltweiten Erdoberfläche durch Kondensstreifen 0,1%.<ref>Victoria Williams, Robert B. Noland, Ralf Toumi "Reducing the climate change impacts of aviation by restricting cruise altitudes", Transportation Research Part D: Transport and Environment, Volume 7, Issue 6, November 2002, Pages 451–464</ref>
    
Wenn ein Flugzeug durch die nicht immer ebene und gleichmäßige (sondern wellige) Grenze zwischen wärmerer und kälterer Luft fliegt, kann es dann so aussehen, als ob der Kondensstreifen plötzlich ein- oder ausgeschaltet wird, bei Verwirbelungen auch mehrmals. Es ist ja bekannt, dass über größeren asphaltierten (schwarzen) Flächen bei Sonneneinstrahlung sehr warme Luft (auch abgeschnürt als warme Luftblasen oder paketartige Thermik oder als Schlauchthermik) aufsteigen kann, aber über anderen Flächen am Boden (feuchte Wiesen) weniger stark aufsteigt. Derartige Phänomene können benachbart existieren. Die Folge sind dann die berüchtigten Hüpfer und Schaukeleien beim Flug in Kleinflugzeugen. Wenn Kondensstreifen sich lange genug halten, können sie durch Winde und Luftwirbel die seltsamsten Formen annehmen - wie natürliche Wolken auch. Unterschiedliche Farben kommen durch unterschiedliche Lichtbrechung und -reflexion oder Mischungen von beidem zustande. Diese Erscheinungen werden auf den Internetseiten der Chemtrail-Befürworter als nicht normale Erscheinungen und somit angebliche Beweise für Chemikalien und gegen Kondensstreifen dargestellt. Dabei handelt es sich um Erscheinungen, die meteorologisch oder physikalisch widerspruchsfrei erklärbar sind und keiner zusätzlichen Hypothesen oder Verschwörungstheorien bedürfen.
 
Wenn ein Flugzeug durch die nicht immer ebene und gleichmäßige (sondern wellige) Grenze zwischen wärmerer und kälterer Luft fliegt, kann es dann so aussehen, als ob der Kondensstreifen plötzlich ein- oder ausgeschaltet wird, bei Verwirbelungen auch mehrmals. Es ist ja bekannt, dass über größeren asphaltierten (schwarzen) Flächen bei Sonneneinstrahlung sehr warme Luft (auch abgeschnürt als warme Luftblasen oder paketartige Thermik oder als Schlauchthermik) aufsteigen kann, aber über anderen Flächen am Boden (feuchte Wiesen) weniger stark aufsteigt. Derartige Phänomene können benachbart existieren. Die Folge sind dann die berüchtigten Hüpfer und Schaukeleien beim Flug in Kleinflugzeugen. Wenn Kondensstreifen sich lange genug halten, können sie durch Winde und Luftwirbel die seltsamsten Formen annehmen - wie natürliche Wolken auch. Unterschiedliche Farben kommen durch unterschiedliche Lichtbrechung und -reflexion oder Mischungen von beidem zustande. Diese Erscheinungen werden auf den Internetseiten der Chemtrail-Befürworter als nicht normale Erscheinungen und somit angebliche Beweise für Chemikalien und gegen Kondensstreifen dargestellt. Dabei handelt es sich um Erscheinungen, die meteorologisch oder physikalisch widerspruchsfrei erklärbar sind und keiner zusätzlichen Hypothesen oder Verschwörungstheorien bedürfen.
    
Wolkenbilder, wie sie von Chemtrail-Anhängern als Folge des ''Versprühens'' von Chemikalien behauptet werden, sind bereits in der Zeit vor dem ersten Flug eines Motorflugzeuges (Gebrüder Wright) photographisch dokumentiert worden, zum Beispiel in dem im Jahre 1905 erschienenen Buch ''Clouds studies''.<ref>Clayden aW: http://contrailscience.com/files/Cloud_Studies.pdf</ref> Erste Contrails (also Kondensstreifen) sind aus der Zeit kurz nach dem ersten Weltkrieg dokumentiert<ref>http://docs.lib.noaa.gov/rescue/mwr/049/mwr-049-07-0412c.pdf</ref><ref>Everett Wells: Artikel in Scientific American, ”Clouds formed by Airplanes“, 7.6.1919, Seite 60</ref>, als es gelang, mit immer leistungsfähigeren Motorflugzeugen in immer größere Höhen aufzusteigen. Der erste Bericht über einen Kondensstreifen geht auf einen Flug des Piloten Franz Zeno Diemer im Jahre 1919 zurück, der über München eine Flughöhe von 9.300&nbsp;m erreichte.
 
Wolkenbilder, wie sie von Chemtrail-Anhängern als Folge des ''Versprühens'' von Chemikalien behauptet werden, sind bereits in der Zeit vor dem ersten Flug eines Motorflugzeuges (Gebrüder Wright) photographisch dokumentiert worden, zum Beispiel in dem im Jahre 1905 erschienenen Buch ''Clouds studies''.<ref>Clayden aW: http://contrailscience.com/files/Cloud_Studies.pdf</ref> Erste Contrails (also Kondensstreifen) sind aus der Zeit kurz nach dem ersten Weltkrieg dokumentiert<ref>http://docs.lib.noaa.gov/rescue/mwr/049/mwr-049-07-0412c.pdf</ref><ref>Everett Wells: Artikel in Scientific American, ”Clouds formed by Airplanes“, 7.6.1919, Seite 60</ref>, als es gelang, mit immer leistungsfähigeren Motorflugzeugen in immer größere Höhen aufzusteigen. Der erste Bericht über einen Kondensstreifen geht auf einen Flug des Piloten Franz Zeno Diemer im Jahre 1919 zurück, der über München eine Flughöhe von 9.300&nbsp;m erreichte.
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==Nebenstromverhältnis von Strahltriebwerken==
 
==Nebenstromverhältnis von Strahltriebwerken==
 
Die Kondensstreifen, die in der Szene als Chemtrail bezeichnet werden, sollen vorrangig aus Flugzeugen mit Strahltriebwerk stammen. Prinzipiell entstehen Kondensstreifen aber auch aus den Abgasen von Kolbenmotoren und Turboprop-Motoren.
 
Die Kondensstreifen, die in der Szene als Chemtrail bezeichnet werden, sollen vorrangig aus Flugzeugen mit Strahltriebwerk stammen. Prinzipiell entstehen Kondensstreifen aber auch aus den Abgasen von Kolbenmotoren und Turboprop-Motoren.
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