Nise Yamaguchi

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Nise Hitomi Yamaguchi (geb. 6. Mai 1959 in Maringa / Brasilien) ist eine brasilianische prmovierte Ärztin und Anthroposophin. Sie gilt als Beraterin des brasilianischen Staatspräsidenten Jair Bolsonaro. In der Presse wird Yamaguchi einem "parallelen Kabinett" zugeordnet, welches Regierungsentscheidungen vorbereite.[1] Laut Presseberichten soll eine nicht offizielle Beratungsgruppe des Staatspräsidenten Bolsonaro zugearbeitet haben und dabei auf das Mittel Hydroychloroquin gesetzt haben sowie auf die Bildung einer allgemeinen Herdenimmunität (imunidade por contaminação) und durch Verzicht auf Schutzmassnahmen. (analog zur Great Barrington Declaration) Die Gruppe entwickelte offenbar ein Konzept zur Pandemie, welches sich deutlich von der Strategie des Gesundheitsministeriums unterschied. Der Einfluss der genannten Gruppe war offenbar zu Beginn der Pandemie am grössten.

In Brasilien breitete sich tatsächlich das neue Coronavirus schnell aus und es kam zu überdurchschnittlich hohen Sterbezahlen sowie zur Entwicklung einer besonders infektiösen Variante des Virus. Kritiker von Bolsonara machten für die hohen Sterbezahlen nicht nur Bolsonaro verantwortlich, sondern auch die genannte inoffizielle Beratergruppe. Der Verdacht eines "parallelen Kabinetts" sowie die hohen Sterbezahlen führten zur Bildung einer entsprechenden parlamentarischen Untersuchungskommission CPI, die unter anderem Yamaguchi vorlud.

Yamaguchi war mehrmals als Gesundheitsministerin von Brasilien im Gespräch. Yamaguchi ist Leiterin des anthroposophischen Instituto Ita Wegman do Brasil und ist auch für die Lobbyorganisation Mahle-Stiftung GmbH tätig.

Wegen ihres Einsatzes des Mittels Hydrochloroquin gegen die in Brasilien besonders dramatische Verbreitung des neuen Coronavirus verlor Yamaguchi ihre Arbeitsstelle am Albert-Einstein-Krankenhaus in São Paulo, wo sie als Onkologin und Spezialistin für Infektionskrankheiten arbeitete. Hydroxychloroquin hatte sich in Studien als wirkungslos herausgestellt.

Beruflicher Werdegang

Nise Yamaguchi studierte bis 1982 an der Medizinischen Fakultät der Universität São Paulo und wurde 1988 Fachärztin für Immunologie und Allergien am Hospital das Clínicas der Medizinischen Fakultät der Universität São Paulo (HCFMUSP). Sie absolvierte zudem Kurse zur anthroposophischen Medizin in Deutschland und der Schweiz.

Postionen zu Zeiten der Coronaviruspandemie

Yamaguchi ist Verfechterin des Antimalariamittels Hydrochloroquin als Mittel gegen das neue Coronavirus CoV-2. Hydrochloroquin stellte sich jedoch in Studien als wirkungslos gegen das Virus heraus.[2] In der entsprechenden deutschen Leitlinie ("S3-Leitlinie - Empfehlungen zur stationären Therapie von Patienten mit COVID-19 Stand 23.02.2021") wird explizit vom Einsatz von Chloroquin und Ivermectin abgeraten.

Zitat: Bewertung: Chloroquin/Hydroxychloroquin soll bei hospitalisierten COVID-19 Patienten zur COVID-19-Behandlung nicht verabreicht werden.[3]

Der Hersteller von Hydrochloroqui weist selbst auf die Wirkungslosigkeit hin. Yamaguchi reagierte auf die negativen Testergebnisse mit Hydrochloroquin bei COVID-19 mit der Verbreitung einer Verschwörungstheorie nach der das angeblich hilfreiche Mittel von Grossmächten "unterdrückt" werde, um die eigene Bevölkerung sterben zu lassen.

Weblinks

Quellennachweise