Kim-Anne Jannes

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Kim-Anne Jannes (Bild: pd)

Kim-Anne Jannes (geb. 14. Oktober 1971, Solingen/Deutschland) ist eine deutsche ehemalige Goldschmiedin und Hellseherin, die aktuell von der Schweiz aus als Buchautorin, Künstlerin und auf dem Esoterikmarkt als so genanntes Medium für Jenseitskontakte aktiv ist. Jannes ist nach eigenen Angaben auch "Sterbe- und Trauerbegleiterin" und hält Seminare in Heilpraktikerschulen, wo sie über eine hellseherische Suche nach "Blockaden" referierte. Jannes war auch norddeutsche Meisterin im Kunstturnen.

Jannes behauptet, seit ihrer Kindheit über "mediale Fähigkeiten" zu verfügen, die sie dank englischer "Medien" (Mary Taylor und Paul Jacobs) vervollkommnet habe. Ein Vorbild sei das Medium Paul Meek gewesen. Auch habe bereits ihre Mutter mit Tieren gesprochen. Seit Oktober 2003 lebt sie in der Schweiz.

In einem Artikel der Lokalpresse behauptete sie, auch die Ergebnisse von Bürgermeisterwahlen vorab zu kennen. (Die Zeitung verzichtete leider darauf, die Vorhersage zu veröffentlichen - angeblich um nicht das Wahlergebnis zu beeinflussen).[1]

Jannes Cold Reading-Fähigkeiten durch "helle Kräfte" und Engel waren Thema in verschiedenen Fernsehsendungen und Zeitungsartikeln. So trat sie bei Fliege-TV von Fernsehpastor Jürgen Fliege auf (15. Juni 2004), bei Pro7 (Können Hellseher Verbrechen klären? am 29. Juni 2007) und mehrmals bei RTL (Ein Gespür für Mord – Hellseher ermitteln, Nov. 2003).

Jenseitskontaktangebote

Artikel in "Die Welt"
Bild-Zeitung: Leser werden durch makabren Barschel-Kontakt angelockt

Für 80 Euro die Stunde offeriert Kim-Anne Jannes der Kundschaft so genannte Jenseitskontakte.

Für das Privatfernsehen RTL bot sich Jannes am 31. Oktober 2010 in einer Show „Das Medium“[2] als Medium zum 1987 (vor seinerzeit 23 Jahren) verstorbenen ehemaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel an, nur unterbrochen von zwei Werbeunterbrechungen. RTL sah im vermeintlichen Jenseitskontakt eine Form einer "Trauerbegleitung". Vielleicht in Anlehnung an die in den 1950ern verbreitete Persiflage eines Werbeslogans - BILD sprach als erste mit dem Toten[3] - wurde die Jenseitskonversation auch in der Boulevardzeitung "Bild" mit dem Aufmacher ausgeschlachtet: "TV immer verrückter - Toter Barschel spricht bei RTL. Er sagt: Ich bin ermordet worden". Nach Bild-Angaben habe Barschel über Jannes mitteilen lassen, ermordet worden zu sein; nach hellseherischen Ansichten von Jannes habe dieser kurz vor seinem Tod Schritte gehört und sei dann von seinen Mördern (die Barschel aber nicht nennen wollte) voll bekleidet in die Badewanne gelegt worden. Zuvor wurde - laut Jenseits - der am Ende seiner Karriere stehende Politiker durch eine unbekannte Substanz, die aus einem Lüftungsschacht ins Rauminnere geleitet wurde, vergiftet. Die Substanz setzte sich auf die Hautoberfläche, drang dort ein und führte letztendlich zum Tod. Durch das Wasser der Badewanne habe sich dann das Gift so verteilt, dass es nicht mehr nachweisbar war.

Die in die Sendung integrierte Bild-Zeitung vermittelte gleichzeitig den Eindruck einer Distanz zur "verrückten" TV-Sendung. Laut Süddeutscher Zeitung habe Barschel "Herzlich Willkommen in meinem Reich" und "Ach, wie schön, wieder zu Hause zu sein" gesagt. Als ihn Jannes zu seinem Tod befragte, sagte er angeblich: "Das ist jetzt eine lange Geschichte [...]". Als die Witwe den Verstorbenen fragt, "Was ist in dem Zimmer passiert? Hat er gelitten? Wie geht es ihm?", antwortet Uwe Barschel, "Mein Gott, meine arme Freya. Hätte ich gewusst, dass ich gehe, hätte ich ihr noch mal gesagt, wie sehr ich sie liebe."[4]

Der Medienbeauftragte der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD), Markus Bräuer, hat den Sender dafür schon vor der Ausstrahlung der Pilotfolge kritisiert. Eine Hellseherin, die behauptet, in Kontakt zu Toten treten zu können, und das obendrein am Reformationstag, erscheine ihm nicht zeitgemäß, erklärte er.

Die RTL-Sendung mit Barschel-Kontakt enttäuschte ihre Macher, da sie mit 16,7% Einschaltquote unter dem Zwölf-Monats-Normalniveau des Senders lag.

Zitate

  • "Es ist gar nichts Besonderes, sich mit Verstorbenen auszutauschen. Ich unterscheide mich lediglich in der Intensität oder der Schnelligkeit der Wahrnehmung von anderen Menschen. Der Rest kommt durchs Üben und durch eine Portion Talent."[5]

Veröffentlichungen

  • Kim-Anne Jannes: Das Ich als Lehrer des Lebens
  • Kim-Anne Jannes: Das Jenseits und die geistige Welt

Jannes ist auch Autorin für Reiseliteratur.

Weblinks

Quellennachweise