Gerhard Pirchl

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Gerhard Pirchl (18. August 1942 - 13. Dezember 2013) war ein Maschinenbauingenieur aus Bludenz in Österreich, der glaubte, durch Pendeln an zahlreichen Orten "Steinadern" entdeckt zu haben. Diese der Wissenschaft nicht bekannten Adern würden ein "längsdrehendes Kraftfeld" abstrahlen. Ursache seien vor vielen tausend Jahren vergrabene kleine gelbliche Steine, die Pirchl Raetiasteine nannte. Er sprach auch von "Navigationskraftlinien" und behauptet, die Raetiasteine bildeten ein "6.000 Jahre altes Navigationssystem".

Steinkreis in Bürserberg

Bekannt wurde Pirchl in Österreich vor allem durch seine Entdeckung einer angeblichen prähistorischen Kultstätte nahe der Gemeinde Bürserberg in Vorarlberg. Dort träfen über 50 Steinadern sternförmig zusammen. Die Strahlung dieses "Kraftortes" sei sehr intensiv und mit einem Pendel noch in 20 km Entfernung feststellbar. Pirchl entdeckte außerdem kreisförmig um diese Stelle angeordnete Felsblöcke. Mit öffentlichen Geldern wurden von der Gemeinde Bürserberg angeblich umgefallene Felsblöcke aufgerichtet, fehlende ersetzt und nicht in das Schema passende entfernt, sowie Werbung für das "megalithische Himmelsobservatorium" betrieben. 2003 und 2004 wurden sogar "wissenschaftliche Tagungen" abgehalten. Ein erhoffter Zustrom an Touristen blieb jedoch aus.

Im Auftrag der Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft ASFINAG, dem Betreiber der österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen, hat Pirchl außerdem unfallträchtige Straßen "entstört". Seiner Theorie zufolge verstärkten sich die "Strahlen" von in einer Reihe liegenden Raetiasteinen, was bei Autofahrern zu Blackouts und folglich zu Unfällen führen könne. Um die "Störzonen" zu finden, fuhr Pirchl die fraglichen Strecken mit dem Auto ab, in dem er ein Pendel mitführte. Die anschließende Entstörung war zunächst recht aufwändig, weil zahlreiche Steine vergraben werden mussten, die den schädlichen Kraftfeldern entgegenwirkten. Später entwickelte Pirchl einen "Entstörungswagen", in dem sich eine Anzahl Raetiasteine als "Kraftfeldkompensator" befanden. Die Entstörung konnte nun durch einfaches Befahren des Straßenabschnitts bewirkt werden. Die ASFINAG hatte in der Vergangenheit häufiger Rutengänger eingesetzt und solche Maßnahmen noch 2008 als besonders kostengünstigen Beitrag zur Verkehrssicherheit verteidigt.

Literatur und Weblinks