Roberto Kistler

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Foreneintrag aus digigalleria.net[1]

Roberto Kistler ist ein Befürworter und Anbieter von Miracle Mineral Supplement (MMS) und Schwarzer Salbe aus Oberrohrdorf im Kanton Aargau in der Schweiz. Eigenen Aussagen zufolge wurde er von Jim Humble ausgebildet und von ihm mit der Phantasiebezeichnung "Minister of Health" (d.h. Gesundheitspfarrer) zertifiziert. Die Bezeichnung ist kein Nachweis einer medizinischen Befähigung.

Werbung und Vermarktung von MMS und Schwarzer Salbe

Kistler betrieb zwei Internetseiten. Die Webseite mms-schweiz.ch diente als Werbeplattform für MMS und Schwarze Salbe, zu der er umfangreiche Anwendungsempfehlungen gab, aber auch darauf hinwies, dass der Verkauf dieser Mittel zu Heilzwecken verboten ist. Die Mittel selber vermarktete er auf seiner zweiten Internetseite robertos.ch getarnt unter anderen Bezeichnungen und Anwendungsgebieten; da der Verkauf von MMS und Schwarzer Salbe für medizinische Zwecke verboten ist, wurde somit ein Zusammenhang mit Kistlers medizinischen Aussagen vermieden. Im Juli 2014 prüften Aargauer Gesundheitsbehörden die Sperrung seiner Internetseiten.[2] Neben MMS vermarktete Kistler auch Schwarze Salbe, die er als "Roberto's Schwarze Salbe" bezeichnete und getarnt als "indianische Lederpflege" verkaufte.[3] Die Salbe empfahl er neben der äußerlichen auch für die innere Anwendung. Dazu sollte sie in Form von Gelatinekapseln oder in Wasser aufgelöst eingenommen werden. Für die Dauer der Anwendung riet Kistler von der Einnahme von Schmerzmitteln ab. Bei Auftreten von Nebenwirkungen sollte die Dosis reduziert werden oder die Kapsel sei "in Brot zu hüllen".[4]

Im alternativen Krebsforum digigalleria.net schrieb eine Nutzerin, dass Kistler die Schwarze Salbe unter falscher Deklaration als angebliches "Lederpflegeset" nach Deutschland "schummelt".[1]

Im Dezember 2014 löschte Kistler seine Internetseite mms-schweiz.ch "aus verschiedenen Gründen". Zuvor hatte das Amt für Verbraucherschutz des Kantons Aargau verfügt, dass er "die zur missbräuchlichen Verwendung angebotenen Produkte" nicht mehr bewerben oder abgeben darf. Einige Monate zuvor hatte Kistler zunächst die Werbung und das Verkaufsangebot für Schwarze Salbe von seinen Seiten genommen und schließlich seinen Online-Shop und die Seite robertos.ch ganz eingestellt. Zur Frage der bisher unverkauften MMS-Produkte in Kistlers Besitz geht das Amt "davon aus, dass er sie verkaufen will".[5]

Auskünfte, Beratungen, Schulungen

Kistler bot zu MMS Schulungen sowie persönliche und telefonische Beratungen an.[6] In den Beratungsgesprächen promotete er MMS, indem er umfangreiche Hinweise zur Anwendung des Mittels gab:

  • Was ist MMS
  • Die spezifischen Eigenschaften von MMS
  • Die Wirkweise von MMS in und auf dem Körper
  • Anwendungsmethoden von MMS
  • Kombinationen von MMS mit anderen Mitteln

In "Roberto's MMS-Crashkurs" sollte Interessenten in vier Stunden die Anwendung und die angeblichen Wirkungen von MMS vermittelt werden.[7] Die gleiche Schulung bot Kistler auf seiner Internetseite robertos.ch an, allerdings ohne Nennung der Bezeichnung MMS, mit dem Titel "Crashkurs: Einführung in den Umgang mit Roberto's Chemikalien".[8]

Quellenverzeichnis

  1. 1,0 1,1 http://www.digigalleria.net/krebs-nur-eine-krankheit/viewtopic.php?f=11&t=118&start=40#p2547
  2. Aargauer Behörden gehen gegen Javelwasser-Heiler vor. Aargauer Zeitung, 20. Juli 2014
  3. www.robertos.ch/Natur-Produkte/
  4. www.mms-schweiz.ch/tumore-brustkrebs-hautkrebs-schwarze-salbe.html
  5. Javelwasser als Medizin? Websites eines Wunderheilers müssen weg. Aargauer Zeitung, 11. Januar 2015
  6. www.mms-schweiz.ch/auskuenfte-beratung-schulung.html
  7. www.mms-schweiz.ch/kursangebot.html
  8. www.robertos.ch/Crashkurs,i1.htm