Zehn Indizien für Quacksalberei: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Zehn Indizien für Quacksalberei''' sind eine Liste typischer Merkmale für unwirksame [[Alternativmedizin|alternativmedizinische]] Verfahren oder allgemeiner für unwirksame medizinische Methoden, die vom seriösen berliner ''arznei-telegramm'' zur leichteren Erkennung veröffentlicht werden <ref>http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0310_b.php3 arznei-telegramm 10/03</ref>. Das arznei-telegramm ist eine unabhängige Einrichtung mit dem Ruf sowohl ''pharmakritisch'' als auch ''quacksalberkritisch'' zu sein.
 
Die '''Zehn Indizien für Quacksalberei''' sind eine Liste typischer Merkmale für unwirksame [[Alternativmedizin|alternativmedizinische]] Verfahren oder allgemeiner für unwirksame medizinische Methoden, die vom seriösen berliner ''arznei-telegramm'' zur leichteren Erkennung veröffentlicht werden <ref>http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0310_b.php3 arznei-telegramm 10/03</ref>. Das arznei-telegramm ist eine unabhängige Einrichtung mit dem Ruf sowohl ''pharmakritisch'' als auch ''quacksalberkritisch'' zu sein.
  

Version vom 4. Oktober 2008, 18:31 Uhr

Quacksalber

Die Zehn Indizien für Quacksalberei sind eine Liste typischer Merkmale für unwirksame alternativmedizinische Verfahren oder allgemeiner für unwirksame medizinische Methoden, die vom seriösen berliner arznei-telegramm zur leichteren Erkennung veröffentlicht werden [1]. Das arznei-telegramm ist eine unabhängige Einrichtung mit dem Ruf sowohl pharmakritisch als auch quacksalberkritisch zu sein.

Die zehn at-Indizien

Verdacht auf Scharlatanerie bzw. Quacksalberei wird umso wahrscheinlicher, je mehr der folgenden Beschreibungen zutreffen:

  • Die Methode bzw. ein Produkt wird durch Hinweis auf exotische Herkunft (Regenwald, Himalaya u.a.) interessant gemacht,
  • soll Heilung bringen, wenn Schulmedizin in auswegloser Situation versagt,
  • soll durch umfangreiche Erfahrungen "untermauert" sein, ohne dass nachvollziehbare Daten aus kontrollierten klinischen Studien zugänglich gemacht werden,
  • soll gegen eine Vielzahl verschiedener Erkrankungen, die nichts miteinander zu tun haben, universell wirksam sein,
  • soll regelmäßig zum Erfolg führen, wobei Misserfolge der Schulmedizin angelastet werden,
  • ist an einzelne Personen beziehungsweise Institutionen gebunden, die die Therapie entwickelt haben und daran verdienen (extrem hohe Preise),
  • soll keine Nebenwirkungen haben oder die Nebenwirkung von Verfahren der Schulmedizin reduzieren oder aufheben,
  • ist kompliziert (strenge Diätvorschriften, komplizierte Anwendungsrichtlinien u.a.), sodass Misserfolge auf Anwendungsfehler zurückgeführt werden,
  • soll schon seit Jahren/Jahrzehnten verwendet werden, ohne offiziell anerkannt zu sein,
  • ist den Behauptungen zufolge so gut, dass unverständlich bleibt, warum keine Zulassung als Arzneimittel existiert.

Esowatch - Ergänzungen

  • Aufdringliches name-dropping von Personen die angeblich die entsprechende Hypothese stützen.
  • Die Erfinder (meist Einzelforscher und sogenannte Privatgelehrte) und hartnäckigen Befürworter schmücken sich gerne mit akademischen Titeln und fälschen gerne ihr Curiculum.
  • Oftmals beobachtet man bei den Erfindern falsche, oder fragliche akademischer Titel (zum Beispiel von sogenannten Title-mills).
  • Entsprechende fragliche Produkte sind häufig chemisch ungenau definiert, ihre Zusammensetzung wird laufend verändert.
  • Der 'Arznei' wird eine intelligente, auswählende Wirkung zugeschrieben. Etwa bei den Schwedenkräutern nach Maria Treben: "Was zuviel ist, lindern sie und was zuwenig ist, ergänzen sie".
  • Nennung von nicht überprüfbaren Verschwörungstheorien um eine angebliche Unterdrückung des Mittels durch staatliche Einrichtungen und im Untergrund agierenden heimlichen Machthabern, Illuminaten, Reptiloiden und Bilderbergern (Beispiel: Germanische Neue Medizin, Miracle Mineral Supplement).
  • Nach dem Tode des Erfinders, nimmt das Interesse an der Methode stark ab oder die Methode gerät quasi in Vergessenheit.
  • Sehr hohe Preise für Mittel, die gleichzeitig im Chemikaliengrosshandel oder als Import aus osteuropäischen Ländern oder Asien zu niedrigen Preisen erhältlich sind.

Weblinks

Quellennachweise