Widerlegte falsifizierbare Kernaussagen der Germanischen Neuen Medizin

Aus Psiram
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die auf den ehemaligen deutschen Arzt Geerd Ryke Hamer zurückgehende Aussenseiterlehre Germanische Neue Medizin hat eine lediglich pseudowissenschaftliche Basis und kann sich nur auf retrospektive anekdotenhafte "Verifikationen" und erfundene einfach strukturierte "Naturgesetze" stützen, die keinerlei wissenschaftliche Relevanz haben.

Der Erfinder Hamer hat darüberhinaus nie selbst wissenschaftlich publiziert (wenn man von seiner Promotion über ein augenärztliche Thema absieht), sein Habilitationsversuch an der Universität Tübingen schlug aufgrund fehlender Belege und wegen mangelnder Wissenschaftlichkeit eklatant fehl. Hamers Hypothesen und Ansichten sind dagegen in seinen eigenen Büchern zu finden, die er ausschliesslich in einem eigenen Verlag herausbringt. Der Verkauf der Bücher trägt außerdem zu seiner Finanzierung und zur Verbreitung seiner Lehre bei.

Zu von Hamer angegebenen Behandlungserfolgen seiner Methode fehlen neutrale Beweise die nachprüfbar wären. Stattdessen gibt es eine Vielzahl an ernst zu nehmenden Berichten über ein völliges Versagen mit Todesfolge für die Patienten.

Obwohl die GNM aufgrund zum Teil absurder Hypothesen, interner Widersprüche sowie einem offensichtlichen Kontrast zur tausende Jahre alten Medizingeschichte keine Relevanz in Diskussionen der wissenschaftlichen Medizin hat, so konnte sie dennoch bei einer Minderheit von Ärzten, Therapeuten, Patienten sowie den Medien Beachtung finden. Viele deutsche und ausländische Patienten fühlten sich von dieser Lehre angezogen. Dies konnte offenbar geschehen, weil Hamer ein vorgeblich "in sich geschlossenes" komplettes primitives und vereinfachendes medizinisches Erklärungsmodell entwickelte, das einerseits Patientenerwartungen befriedigt und berücksichtigt aber andererseits auch Anziehungskraft auf Massenmedien (insbesondere Boulevardpresse) hat. Aus diesem Grunde, und aufgrund der Tatsache daß es zu einer Vielzahl von vermeidbaren Fehlbehandlungen und Todesfällen im Zusammenhang mit der GNM kam, haben sich verschiedene Fachverbände und Experten zur GNM zu Wort gemeldet und in diesem Zusammenhang Material veröffentlicht.

Hamer's Ansichten sind häufig nicht überprüfbar, er nennt zumeist keine überprüfbaren Quellen oder Referenzen. Dennoch hat er sich mehrfach eindeutig falsifizierbare und überprüfbare Angaben gemacht. Eine Vielzahl dieser Angaben können sehr leicht durch eine Durchsicht der Fachliteratur widerlegt werden.

Komplex Händigkeit

Die Händigkeit, also die Frage nach Links- oder Rechtshändigkeit (bzw Beidhändigkeit), spielt in der Neuen Medizin eine große Rolle da hier davon ausgegangen wird daß die Händigkeit in Zusammenhang mit einer möglichen Hemispherendominanz zu sehen sei und daher Auswirkungen auf organische Erkrankungen aufgrund von "DHS" nach "Konflikten" aus hamerscher Sicht hätte. Im Rahmen der GNM werden hauptsächlich zwei Verfahren zur Händigkeitsprüfung angewandt, die aber jeweils nicht validiert sind und wissenschaftlich unbekannt sind. Eine Recherche in Datenbanken ergab keinerlei Treffer für den hamerschen "Bet-Test" und den "Klatschtest". Wissenschaftliche Händigkeitsprüfungen (zB nach Rife), die komplizierter und zeitraubender umzusetzen sind werden im GNM-Umfeld gemieden. Eine wissenschaftlich zu nennende Diskussion findet nicht statt. Die Folgen der offenbar nicht aussagekräftigen Tests waren für Patienten verunsichernde unterschiedliche "Prüfergebnisse" des gleichen Probanden bei unterschiedlichen Therapeuten. In der Weltbevölkerung gibt es mehr Rechts- als Linkshänder, wobei umerzogene Linkshänder hier berücksichtigt sind. Nichtrechtshänder (also Linkshänder und Beidhänder) bilden etwa 5-30% der Bevölkerung, allgemein geht man von 15% aus, Frauen sind etwas häufiger Rechtshänderinnen. Zur Händigkeit gibt es viele Hinweise für eine Vererbung. Kinder von zwei Linkshändern sind zu 40% ebenfalls Linkshänder.

  • Hamer gibt an (Vermächtnis einer neuen Medizin Seite 479) daß bei eineiigen Zwillingen stets einer Rechtshänder und einer Linkshänder sei. Dies belegt er nicht und ist ausserdem eindeutig falsch. Sowohl bei den ein- als auch zweieiigen Zwilligen ist der Prozentsatz der Linkshänder gleich hoch wie bei Nichtzwillingen (siehe Medland 2003) oder war nur leicht erhöht. In 76% aller Fälle eines Linkshänders ist sein Zwillingsgeschwister ebenfalls Linkshänder/in. Auch Beziehungen von Eigenschaften der Fingerabdrücke zur Händigkeit existieren: siehe Coren, Are fingerprints a genetic marker for handedness? Behav Genet. 1994 Mar;24, wie wären diese Merkmale anders als über die Vererbung zu erklären ? Die Papillarlinien verändern sich ab Geburt ja nicht mehr. Die Händigkeit ist nicht die einzige Lateralisierung des Menschen. Laut Reiss von der Uni Dresden sind 4 Lateralisierungen beim Menschen bekannt. Rechts wird bei allen Lateralisierungen bevorzugt. Nach Reiss: Hand:91%, Fuss:74%,Auge:66% und Ohr 63%.
  • Hamer legt sich fest auf welcher Körperseite Menschen Kleinkinder halten oder wiegen: es sei immer die Gegenseite der dominanten Hand (Vermächtnis einer neuen Medizin Seite 299). Auch dies stimmt nicht. 70-80% aller Menschen und auch die Mehrheit der Primaten wiegen ein Baby auf der linken Seite und zwar unabhängig von der Frage ob sie Rechtshänder sind oder nicht. Salk war 1960 der erste der dokumentierte dass in der Mehrheit der Fälle ein Kind links gehalten wird, und zeigte 1973 daß es keine Beziehung zur Händigkeit gibt. Das gleichte fand de Chateau. Er stellte 1983 fest daß es keine Beziehung zur Händigkeit gab. Zum gleichen Ergebnis kam Georgia Mason: Zitat: ...80 per cent of women hold it against the left side of their body, regardless of whether they are left- or right-handed. Now researchers have discovered the female chimpanzees and gorillas show the same bias (Animal Behaviour, vol 39, p 1224). Zitat Ende. Diese Meinung wird auch von weiteren anderen Forschern vertreten.

Komplex radiologische Diagnostik / GNM-eigene CT - Interpretationen

Die Diagnostik der Germanischen Neuen Medizin beruft sich nach Aussagen ihrer Befürworter auf eine besondere Interpretation von Computertomographien des Schädels, die allerdings in sich widersprüchlich ungenau formuliert ist. Selbst GNM-Anhänger haben Probleme von Hamer erstellte CT-Diagnosen nachzuvollziehen. Laut GNM-Lehre soll es im Rahmen eines angenommenen DHS zu radiolgisch erkennbaren Veränderungen kommen, den sogenannten hamerschen Herden. Diese seien den Radiologen bislang unbekannt geblieben, äußerte sich dazu der Nichtradiologe Hamer. Bei Betrachtung von CTs die derartige Veränderungen zeigen sollen, zeigt sich jedoch daß diese entweder durchgehend mit technischen Artefakten verwechselt werden, oder aber daß Strukturen die Rönrgenärzten seit lange bekannt sind und in der Fachliteratur beschrieben werden, GNM-typisch umdefiniert werden ohne sich dabei (wie in der Medizin sonst üblich) auf pathologische Befunde zu stützen.

Ein Teil der im CT sichtbaren Veränderungen soll nach Hamer instantan einsetzen, ohne Zeitverzug. Dabei werden morphologische Veränderungen, Zu- oder Abnahmen von Gehirnsubstanz verneint. Die im CT dabei erkannten Ringstrukturen der sogenannten ca-HHs (in Wirklichkeit Ringartefakte) ständen in einem Zusammenhang mit funktionellen Veränderungen. Die angenommene veränderte Hirnaktivität äussere sich sodann in angeblichen Kurzschlüssen oder einer veränderten Beugung der Röntgenstrahlung. Dies ist jedoch auszuschliessen, da eine unterschiedliche Beugung Dichtedifferenzen (Massedifferenzen) voraussetzen müsste. Somit widerspricht sich diese Hypothese.

Die in der GNM gemeinten Veränderungen seien gleichzeitige Veränderungen, die Organveränderungen bedingten. Prinzipiell wird jedoch nicht der Frage nachgegangen ob es sich um eventuelle retrograde Degenerationen handeln könnte, die in der experimentellen Anatomie (zusammen mit speziellen Färbemethoden) bei Tierexperimenten angewandt werden.

Prinzipiell bedeutet jede Computertomographie eine hohe Strahlendosis. Daher muss von einer solchen Untersuchung eine hoher Nutzen ausgehen, der die Strahlenbelastung und auch die Kosten gerechtfertigt und die Entscheidung zur Untersuchung muß wohl erwogen werden. Die Belastung liegt bei etwa 4 milliSievert bei einer isolierten Schädeluntersuchung und entspricht in etwa der Gesamtdosis die ein Mensch auf Meereshöhe durch natürlich und künstliche Strahlung pro Jahr erhält. Eine Gesamtkörperuntersuchung ergibt die 5-fache Belastung von 20 mSv (5 Jahresdosen). Eine klassische AP-Aufnahme entspricht im Gegensatz dazu einer Belastung von nur etwa 0,1 mSv. In GNM-Kreisen ist es dagegen üblich auch bei banalen Erkrankungen eine CT-Untersuchung zu erwägen, was ein Verstoss gegen das Primum nil nocere-Prinzip medizinischer Ethik ist. Da Radiologen prinzipiell nur nach gegebener Indikation untersuchen, kursieren in GNM-Kreisen die Namen von Radiologen (auch in Spanien), denen unterstellt wird großzügig präsentierte Indikationen zu akzeptieren von denen sie auch gleichzeitig finanziell profitieren. Nach Aussagen der Fernsehsendung Kontraste (ARD) soll es in diesem Zusammenhang zu einem Ermittlungsverfahren gegen einen deutschen Radiologen gekommen sein, der von einem Heilpraktiker aus Köln (M.) überredet worden sein soll, einen radiologischen Befund zu fälschen.

interne offensichtliche Widersprüche der GNM-Lehre

  • Hamer liess seinen eigenen Hodentumor erfolgreich chirurgisch an der Universtätsklinik Tübingen operieren. Bis heute (nach 26 Jahren) scheint kein Rezidiv aufgetreten zu sein. Nach seinen eigenen Angaben gehört er aber damit zu jenen angeblich 2% die eine herkömmliche Krebstherapie überlebt haben, gleichzeitig verstarb jedoch seine eigene Ehefrau 1985 an Brustkrebs. Aus Zeugenaussagen ist bekannt daß er hierbei einen enttäuschenden GNM-Therapieversuch unternahm der jedoch erstaunlicherweise trotz angeblich zu erwartender Wahrscheinlichkeit von etwa 95% nicht überlebt wurde. Die Gesamtwahrscheinlichkeit dieser Konstellation liegt nach GNM also bei lediglich 1:1000, während sie aus Betrachtung der modernen Medizin als eine häufige und realistische Konstellation anzusehen wäre.
  • Die Angaben zur Krebsentstehung widersprechen der Beobachtung daß Krebs erst nach einer relativ langen Latenzzeit auftritt. Hamer's eigener Hodenkrebs soll durch den Tod seines Sohnes ausgelöst worden sein, dieser trat jeoch lediglich 2 Monate vor der Beobachtung seiner Symptome auf. Typische Latenzzeiten liegen bei Erwachsenen jedoch bei 5-70 Jahren, im Mittel bei 8 Jahren. Lediglich bei Kindern sind kürzere Latenzzeiten bekannt.
  • Es gibt im Tierreich mehrere gut untersuchte Krebsformen die von Tier zu Tier durch Bisse oder den Deckakt übertragbar sind. Dazu gehören das Sticker-Sarkom der Hunde (CTVT) und die DFTD tumoren des tasmanischen Beutelteufels. Darüber hinaus lässt sich Krebs bei Inzucht-Versuchstieren experimentell übertragen. Diese Form der Krebsentstehung ist mit der GNM nicht kompatibel. Selbst die im Reagenzglas induzierte Veränderung einer isolierten Zelle zu einer Krebszelle bedürfte des Einflusses einer steuernden zellulären Psyche, die es aber nicht gibt.
  • Morphin (Morphium). Laut GNM wäre die Anwendung dieses potenten Schmerzmittels tödlich. Tatsächlich sind jedoch die Nebenwirkungen des Morphins gut bekannt. Patienten dosieren sich beispielsweise oft selbst indem sie nur die gerade erforderliche Menge an Tropfen einnehmen die zur Schmerzlinderung ausreicht. Morphin hat auch keinen ceiling-Effekt. Der Konsum von Morphin liegt in Deutschlanfd bei etwa 7,5 Kg/1 Million Einwohner/Jahr und liegt damit weit unter dem Verbrauch in Dänemark mit 75 Kg. Dennoch ist die Prognose und Mortalität eines deutschen Krebskranken nicht besser als die eines dänischen Patienten. Morphin kann neben seiner schmezstillenden Wirkung auch kausal bei Krebserkrankungen wirksam sein: Studien zeigen daß dieses Opiat postoperativen Stress mindert und daher eine Auswirkung auf das Immunsystem hat. Genauere Untersuchungen zeigen, daß die stressmindernde Wirkung gegenüber der bekannten Hemmung des Immunsystems durch Morphin überwiegt.

publizierte Falschangaben ohne Beleg

Krebsdeutschland.jpg

Hamer äusserte sehr viele Angaben die sich als überprüfbar und eindeutig fehlerhaft herausgestellt haben:

  • Angaben zur Prognose bei Krebs. Seiner Meinung nach würden nur wenige Prozent aller Patienten eine übliche Therapie überleben und gibt oft den falschen Wert 2% an und verbreitet dabei unter Betroffenen und Angehörigen eine unnötige Angst. In Wirklichkeit überleben heute in Deutschland etwa 55% der Patienten länger als 5 Jahre. Dabei ist seit Jahren regelmässig eine Zunahme dieses Wertes zu beobachten, während seit den neunziger Jahren gleichzeitig auch die altersbereinigten Neuerkrankungen rückläufig sind. Die deutschen werte werden dabei allerdings noch von anderen Ländern übertroffen. In den USA liegt die Prognose mittlerweile bei etwa 65%. 1995 gab das National Cancer Institute (USA) für 1920 noch den Wert von 20% an.
  • Angaben zur Chemotherapie bei Krebs. Die Chemotherapie ist das drittwichtigste Therapiekonzept der modernen Krebsbehandlung und wird häufig nur zusammen mit einem anderen Verfahren eingesetzt. Der zusätzliche Gesamtnutzen auf alle Krebserkrankungen bezogen, liegt bei Werten um 10%. Die vielen Fälle bei denen keine Chemotherapie erfolgt sind dabei mit eingerechnet. Bei einigen Erkrankungen haben sich Zytostatika als sehr wirksam erwiesen: die ALL (Leukämie) im Kindesalter wird heute zu 80% überlebt, während dies in den 60er Jahren nur bei etwa 5% der Fall war. Ähnliche gute Ergebnisse gibt es für den Hodenkrebs und das Hodgkin-Lymphom.
  • Zahlenangaben zur Krebsinzidenz. Hamer spricht immer wieder von 1500 täglich ermordeten Krebskranken in Deutschland, 2007 begrenzt er dies auf nichtjüdische Krebskranke. 2002 erkrankten in Deutschland insgesamt 420.000 Mensch an Krebs, und 210.000 starben an Krebs. 210000/365 ist aber nur 575, die Angabe ist also grob falsch. ausserdem: 1500 x 365 = 547500. Nach Hamer würden also mehr Menschen an Krebs sterben als an dieser Krankenheit erkranken. dies wäre nur zu erklären wenn jährlich konstant etwa 300.000 sterbende Krebskranke einwandern würden, was absurd ist.
  • Bei einer Anzahl von Krebserkrankungen zeigt sich eine starke Erblichkeit die mit der GNM-Lahre nicht kompatibel ist. Beispiele sind die Familiäre adenomatöse Polyposis, Xeroderma pigmentosum, einige Formen des Brustkrebses, das Louis-Bar Syndrom, Gardner Syndrom, Turcot Syndrom, und die familiäre Form des Retinoblastoms. Darüber hinaus ist bekannt daß etwa 1/6 aller Krebserkrankung durch Onkoviren bedingt sind (Beispiel HPV, HIV, Burkitt-Lymphom).
  • Hamer behauptet es gäbe keine krebsauslösende Substanzen, Asbest hätte nur desshalb eine schädliche Wirkung da die Patienten über Asbest fehlinformiert wären. (eine autoimmunisierende Ansicht). Dies kann aber für die ersten Studien zum Thema nicht zutreffen.
  • Metastasen gibt es laut GNM nicht. Zweitkrebs wären jeweils Neuerkrankungen. Dem steht jedoch die Beobachtung von isolierten zirkulierenden Krebszellen gegenüber, die im venösen und arteriellen Blut und in der Lymphe gefunden wurden. Zudem auch im Urin und Stuhl von Krebspatienten. Moderne PCR-Methoden lassen keine Zweifel.
  • Laut Hamer wäre seine Methode verboten. Im Januar 2007 versuchte ein Arzt aus Braunschweig über ein experimentelles GNM-Thema zu promovieren. Dies wurde zwar nicht möglich, dennoch hatte dies keine weiteren Konsequenzen. Der Internetauftritt Faktuell von Hameranhängern befragte sämtliche deutsche Ärztekammern und konnte keinen Hinweis auf ein GNM-Verbot finden.
  • Laut GNM gibt es keine Hirntumoren, diese würden seinen biologischen Gesetzen ja widersprechen. Daher werden sie einfach wegdefiniert. Frau Levy-Montalcini erhielt den Nobelpreis über die Entdeckung der Teilungsfähigkeit von Nervenzellen. Ein Vielzahl von unterschiedlichen Hirntumoren sind exakt beschrieben und lassen sich unterscheiden: Astrozytome, Glioblastome, Ependymome, Pinealome, Schwannome, Menigeome und so weiter und so fort.

Komplex Psyche und Krebs

Laut der hamerschen Germanischen Neuen Medizin gibt es ausschliessliche eine psychisch gesteuerte Krebsentstehung. Seit vielen Jahrhunderten wird über eine mögliche psychische Ursache (Psychogenese) von Krebserkrankungen diskutiert, zuerst von Hippokrates, später von Galen. Spätestens seit Peregrinus Laziosi von Forli (1265 - 1345), dem Heiligen der katholischen Krebskranken, wird auch über psychologische Unterstützung bei Krebs und die Spontanremissionen diskutiert. Peregrinus soll der erste gewesen sein, der behauptete spontan von Krebs gesundet zu sein. Er soll sich über Nacht von seinem Tumor am Schienbein geheilt haben. Im 19. Jahrhundert ging man vielerorts noch davon aus, daß sogenannte Nervenzusammenbrüche dem Krebs vorangingen. Der Glaube an eine psychische Ursache von Krebs ist tief bei einem Teil der Bevölkerung verwurzelt. 40% der Australier glaubt daß Stress Krebs auslöst und 38% aller Kanadierinnen glaubt daß Stzress die Ursache von Brustkrebs sei. Auch viele Artikel in populärwissenschaftlichen oder unseriösen Publikationen oder Fernsehsendungen fördern diesen Glauben. Eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien stellt dies jedoch in Abrede und belegt nur sehr schwache oder nicht vorhandene Einflüsse der Psyche auf Krebsentstehung und Krankheitsverlauf. Gerade neuere, methodisch bessere Ergebnisse zeigen daß dies der Fall ist.

Bei dieser Frage muß zwischen direkten Einflüssen und indirekten unterschieden werden. Einerseits kann die Interaktion zwischen Psyche und dem Immunsystem die Krebsentstehung prinzipielle beeinflussen. andererseits ist jedoch bekannt daß unsere Psyche unsere Lebensgewohnheiten beeinflusst und daher auch unsere Bereitschaft zu krebsförderndem oder -hemmendem Verhalten. Wer sich viel aufregt raucht vielleicht auch mehr oder bewegt sich weniger, trinkt mehr Alhohol oder geht seltener zum Arzt. Des weiteren muss klar zwischen einer psychischen individuellem Profil eines Menschen und den psychischen Folgen einer schweren Erkrankung getrennt werden. Eine allgemein akzeptierte Theorie einer psychosomatischen ursache von Krebses gibt es nicht. Die Krebsentstehung wird heute multifaktoriell gesehen, mit psycho-sozialen Faktoren die nur sekundär von Bedeutung sind. Die heutige Forschung innerhalb der Psychoonkologie beschäftigt sich aktuell mehr mit den Fragen einer möglichst optimalen Unterstützung des Krebskranken. Das Thema des typus carcinomatosus, des cancer-prone Typus C nach Grossarth-Matticek ist aufgrund der Studienlage ad acta, genauso wie neurotische Modelle (Krebs als Geburtserlebnis, Libidostau) der dynamischen Psychologie. In der Folge wurde in vielen Studien (mehrere hundert) untersucht ob es kausale Zusammenhänge zwischen der Depression, Stress (chron. oder akut), traumatisch erlebten Ereignissen (life-event 11.September 2001, Tod eines Angehörigen) und Krebes gäbe. Viele Untersuchungen beschäftigten sich dabei mit dem häufigen Brustkrebs. Ebenso gibt es viele Arbeiten zum Thema des sogenannten coping-style, der Bewältugung der eigenen Erkrankung. Beachtung hatte man dem figting-spirit gewidmet, dem rationalen lösungsorienten Herangehen als Gegensatz zur Verzweiflung und des Sich-Aufgebens.

  • Die Spontanremissionen. diese treten bei etwa jeden 50.000 - 100.000 Menschen auf. Dennoch können wie bei anderen Verläufen auch, später Rezidive auftreten. Bis heute ist es nicht gelungen spontane Remissionen gezielt zu induzieren. Dennoch wird heute in der wissenschaftlichen Medizin auch mit der BCG-Impfung bei Blasenkrebs gearbeitet und der therapeutischen Hyperthermie, es war ja beobachtet worden das spontane Remissionen nach hohem Fieber und Infekten auftraten. Einsehr bekannter Fall ist der des Patienten Wright, der mehrmals nach Placebo-Gabe sich von Krebs vorübergehend erholte, bis er dann dennoch starb.

Der fall Wright aus dem Jahre 1957: "Psychologist Bruno Klopfer was treating a man named Wright who had advanced cancer of the lymph nodes. All standard treatments had been exhausted and Wright appeared to have little time left. His neck, armpits, chest, abdomen, and groin were filled with tumors the size of oranges, and his spleen and liver were so enlarged that two quarts of milky fluid had to be drained out of his chest every day. Wright heard about an exciting new drug called Krebiozen, and he begged his doctor to let him try it. At first the doctor refused because the drug was being tried on people with a life expectancy of at least three months. Finally the doctor gave in and gave Wright an injection of Krebiozen on Friday, but in his heart of hearts he did not expect Wright to last the weekend. "To his surprise, on the following Monday he found Wright out of bed and walking around. Klopfer reported that his tumors had 'melted like snowballs on a hot stove' and were half their original size. Ten days after Wright's first treatment, he left the hospital and was, as far as his doctors could tell, cancer free. When he entered the hospital he had needed an oxygen mask to breathe, but when he left, he was well enough to fly his own plane at 12,000 feet with no discomfort. "Wright remained well for about two months, but then articles began to appear asserting that Krebiozen actually had no effect on cancer of the lymph nodes. Wright, who was rigidly logical and scientific in his thinking, became very depressed, suffered a relapse, and was readmitted to the hospital. This time his physician decided to try an experiment. He told Wright that Krebiozen was every bit as effective as it had seemed, but that some of the initial supplies of the drug had deteriorated during shipping. He explained, however, that he had a new highly concentrated version of the drug and could treat Wright with this. The physician used only plain water and went through an elaborate procedure before injecting Wright with the placebo. "Again the results were dramatic. Tumor masses melted, chest fluid vanished, and Wright was quickly back on his feet and feeling great. He remained symptom-free for another two months, but then the AMA announced that a nationwide study of Krebiozen had found the drug worthless for the treatment of cancer. This time Wright's faith was completely shattered. His cancer blossomed anew and he died two days later." (Brono Klopfer, Psychological Variables in Human Cancer, Journal of Prospective Techniques 31, 1957, pp. 331-40.)

The best known sample of the placebo response, is perhaps the case of Mr Wright, documented in 1957 by Dr Phillip West and Dr Bruno Klopfer. Mr Wright had advanced widespread lymphosarcoma, and as standard treatment has failed, he was expected to live no more than a few weeks. A then new drug (Krebiozen) was being tested as a potential cancer cure, and on Mr Wright`s request, he was included in the trial. Shortly after the first injection of the drug, the patient`s tumor masses “melted like snowballs on a hot stove”. Wright was soon released, apparently free of malignancy. Two months later, shortly after the worthlessness of the drug was being published in newspapers, Mr Wright`s tumours returned. Dr Klopfer, suspecting that this was due to Wright`s expectations, again involved Mr Wright, pretending to give him a double-strength of a new, more active form of the drug, while merely treating him with distilled water. Again the tumours disappeared and Mr Wright was symptom-free for another two months. Then a report from the American Medical Association stating beyond doubt that Krebiozen was worthless, was published in the newspapers. Wright`s tumours reappeared and he died within two days. It is said that it was his total belief in the efficacy of a worthless drug that mobilized a healing placebo response by activating all the major systems of mind-body communication and healing, namely endocrine, autonomic nervous and immune systems. Riferimenti per questo caso: http://webspace.quinnipiac.edu/thomas/InformedConsentPlaceboEffectACLMversion2.pdf Rossi, EL (1986). The psychobiology of mind-body healing. (First edition) WW Norton & Company, Inc. Watkins, A (1997). Mind-body medicine. A clinicians guide to psychoneuroimmunology. (First edition) Churchill &Livingston.

siehe auch: Christine Reynaert, « Psychogenèse » du cancer : entre mythes, abus et réalité, Bulletin du Cancer Vol 87 numero 9 655 sept 2000. testo integrale: http://www.john-libbey-eurotext.fr/fr/revues/medecine/bdc/e-docs/00/01/13/99/article.md?type=text.html

Komplex Verschwörungstheorien

Stellungnahmen zur GNM

Literatur zur Händigkeit

  • Rife DC: Handedness, with special reference to twins, Genetics 28 1940
  • Sattler, J.B., "Linkshänder und umgeschulte Linkshänder in der Ergotherapie". In: praxis ergotherapie, Heft 2/99, S. 98-110
  • Hardyck C - Petrinovich LF (1977) "Left-handedness," Psychological Bulletin, 84, S.385
  • Perelle Ehrman L, An international study of human handedness: the data, Behav Genet. 1994 Mai;24(3):217-27
  • Raymond M (1996), Frequency-dependent maintenance of left-handedness in humans, Proceedings of the Royal Society of London, B, 263, 1627
  • http://www.linkshaender-beratung.de/deutsch/TestungArt.htm
  • Medland, Special twin environments, genetic influences and their effects on the handedness of twins and their siblings, Twin Res. 2003 Apr;6(2):119)
  • Springer SP - Searleman A,Laterality in twins: the relationship between handedness and hemispheric asymmetry for speech, Behav Genet. 1978 Jul;8(4):349
  • Reiss M, Laterality in twins,Z. Morphol Anthropol. 1996 Sep;81(2):141
  • Sieratzki in Epidemiol Psichiatr Soc. 2002 Jul-Sep;11(3):170
  • Bogren in Acta Psychiatr Scand. 1984 Jan;69(1)
  • Nakamichi 'A child-holding thought experiment: students prefer to imaging holding an infant on the left side of the body, Percept Mot Skills. 1995 Apr;80(2):687
  • Harris in Brain Cogn. 2000 Jun-Aug;43(1-3):246-52: Side preference in adults for holding infants: contributions of sex and handedness in a test of imagination.
  • http://www.sussex.ac.uk/press_office/bulletin/13feb04/article1.shtml
  • Georgia Mason, Science: Why do humans and apes cradle babies on their left side?, 21 Juli 1990 in newscientist Ausgabe 1726
  • de Chateau in J Nerv Ment Dis. 1983 Apr;171(4):241
  • Coren, Are fingerprints a genetic marker for handedness? Behav Genet. 1994 Mar;24
  • Reiss 1997: Percept Mot Skills. 1997 Oct;85(2)

Literatur zum Komplex Psyche und Krebs