Waveex: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Waveex''' ist der Name eines Scharlatanerieprodukts der österreichischen Firma Vital-Energy GmbH aus Hausmening. Das Produkt ist den so genannten [[Elektrosmogschutzprodukt]]en zuzuordnen. Es handelt sich bei Waveex um 24,90 € teure Aufkleber, die auf WLAN-Router, Mobiltelefone, Notebook und andere Geräte geklebt werden sollen um eine vermeintlich positive Wirkung zu entfalten.
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[[image:Waveex.jpg|thumb|Der dreieckige Waveex-Aufkleber auf einem Mobiltelefon]]
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'''Waveex''' ist der Name eines Scharlatanerieprodukts der österreichischen Firma Vital-Energy GmbH aus Hausmening, das den so genannten [[Elektrosmogschutzprodukt]]en zuzuordnen ist. Es handelt sich bei Waveex um rund 25 € teure Aufkleber, die auf Mobiltelefone und andere Geräte geklebt werden sollen, um dort eine für den Benutzer gesundheitlich positive Wirkung zu entfalten.
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==Waveex-Chip==
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Vom Hersteller wird der Waveex-Chip kurz und technisch ungenau beschrieben. Demnach habe dieser zwei äußere Schichten aus Kunststoff, zwischen denen sich  "Schaltkreise aus Silberfarbe" befänden, die über einen nicht plausibel erläuterten Effekt und ohne Verbrauch von Energie behauptete "Magnetfeldgradienten im Niederfrequenzbereich (0-30 Hz) glätten" und "verträglich machen" sollen.
  
Zur Glaubhaftmachung verweist der Hersteller auf ein enschlägig bekanntes Institut, das [[International Institute for Research on Electromagnetic Compatibility]] von [[Walter Medinger]]. Diese erstellt seit Jahren kostenpflichtige Auftragsgutachten für Scharlatanerieprodukte, die stets positiv für die (dafür zahlenden) Hersteller ausfallen. Ein weiteres Gutachten stammt von einem [[Bernd Bruns]] (Institut für Naturheilkunde in Wiesbaden), der dazu die [[Dunkelfeldmikroskopie]] einsetzte. Bruns will dabei festgestellt haben, dass der Waveex-Chip das Blutbild des Menschen ''positiv beeinflußt'', indem es eine behauptete [[Geldrollenbildung]] hemme.  
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Zur Glaubhaftmachung der angeblichen positiven Wirkung auf den Organismus verweist der Hersteller auf das einschlägig bekannte [[International Institute for Research on Electromagnetic Compatibility]] von [[Walter Medinger]]. Dieses erstellt seit Jahren Auftragsgutachten für Scharlatanerieprodukte. Eine Spezialität von Medinger ist der so bezeichnete Nachweis, dass Produkte wie Waveex angebliche niederfrequente Magnetfelder verringern bzw. in gesundheitlich vorteilhafter Weise beeinflussen. Ein weiteres Gutachten stammt von [[Bernd Bruns]] (Institut für Naturheilkunde in Wiesbaden), der dazu die [[Dunkelfeldmikroskopie]] einsetzte. Bruns will festgestellt haben, dass der Waveex-Chip das Blutbild des Menschen "positiv beeinflusst", indem es eine behauptete [[Geldrollenbildung]] hemme.
==Waveex - Chip==
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Vom Hersteller wird der Waveex - Chip kurz und technisch ungenau beschrieben. Demnach habe dieser zwei äußere Schichten aus Kunststoff, zwischen denen sich (Zitat) ''Schaltkreise aus Silberfarbe'' befinden sollen, die über einen nicht plausibel erläuterten Effekt und ohne Verbrauch von Energie behauptete ''Magnetfeldgradienten im Niederfrequenzbereich (0-30 Hz) glätten'' und ''..verträglich machen'' sollen.
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Aufkleber und "Chips" wie Waveex sind nur eines von vielen analogen [[Elektrosmogschutzprodukt]]en auf dem Markt. Zielpersonen sind leichtgläubige Menschen, die sich vor [[Elektrosmog]] fürchten, oder sich für [[Elektrosensibilität|elektrosensibel]] halten.
[[category:Elektrosmogschutz]]
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==Artikel in der Zeitschrift Natural Medicine==
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2018 stellte die südafrikanische Alternativmedizin-Zeitschrift Natural Medicine (Herausgeberin: Daleen Totten) ihr Erscheinen nach 18 Jahren ein. Die Zeitschrift vermarktete Waveex in Südafrika und Totten vermarktet es weiterhin über ihre Firma Dreamcatcher Trade (Pty) Ltd. Die bei dieser Zeitschrift angestellte Journalistin Natasha Bolognesi weigerte sich 2017, einen werbeähnlichen und [[pseudowissenschaft]]lichen Artikel zum Produkt Waveex (''Protective effects of Waveex chip against mobile phone radiation on the model of developing quail embryo'', Autor: der Ukrainer Igor Yakymenko) zu bearbeiten. Aufgrund dieser Weigerung verlor sie im Juli 2017 ihre Arbeitsstelle. Sie teilte ihrer Herausgeberin auch mit, dass mehrere Behörden im Ausland vor Waveex warnen (Australian Radiation Protection and Nuclear Safety Agency und die amerikanische FTC). Bolognesi klagte vor einem Arbeitsgericht. Vor Gericht wurde auch eine Studie über Waveex als Beweismittel eingereicht, aber bei der Urteilsfindung nicht berücksichtigt: PS van der Merwe und AJ Otto (MESA Solutions) ''Radiated Electromagnetic Interference Evaluation of Waveex Mobile Technology Enhancement Device'' vom 25. Juli 2017. Die Studie stellte die Wirkungslosigkeits des Produkts fest:
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:''"The magnitude of the time domain pulses induced in the magnetic field pick-up loop antenna did not change when the Waveex device was installed or not [...] The device was evaluated in terms of its effect on both the radiated E- and H-field levels of a mobile phone when a call is made. The up- and down-link frequencies of the PUT were calculated from the phone’s service mode information and confirmed during the measurements. Radiated E-field and H-field measurements were made without the Waveex device installed, and then repeated with it installed. In no scenario did the device affect the measured E- or H-fields in either the frequency or the time domains."''
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Die Journalistin kündigte selbst, als das Arbeitsgericht ihre Weigerung als Arbeitsverweigerung einstufte. Für die Zeitschrift war die Entlassung der Journalistin gleichzeitig auch das Ende ihres Erscheinens.<ref>[https://www.groundup.org.za/article/how-journalist-took-ethical-stand-and-risked-her-job/ How a journalist took an ethical stand and risked her job] GroundUp, 9. April 2018</ref>
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
Medizin-Transparent.at :[https://www.medizin-transparent.at/waveex Waveex: dubioser Aufkleber gegen Handystrahlung], 27. April 2017
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*[https://www.medizin-transparent.at/waveex Waveex: dubioser Aufkleber gegen Handystrahlung] Medizin-Transparent.at, 27. April 2017
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*[https://www.konsument.at/waveex052017 Waveex: Handystrahlung senken?] KONSUMENT, 27. April 2017
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==Quellennachweise==
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<references/>
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[[category:Elektrosmogschutz]]
 
[[category:Elektrosmogschutz]]
 
[[category:Scharlatanerie]]
 
[[category:Scharlatanerie]]

Aktuelle Version vom 3. Januar 2022, 22:22 Uhr

Der dreieckige Waveex-Aufkleber auf einem Mobiltelefon

Waveex ist der Name eines Scharlatanerieprodukts der österreichischen Firma Vital-Energy GmbH aus Hausmening, das den so genannten Elektrosmogschutzprodukten zuzuordnen ist. Es handelt sich bei Waveex um rund 25 € teure Aufkleber, die auf Mobiltelefone und andere Geräte geklebt werden sollen, um dort eine für den Benutzer gesundheitlich positive Wirkung zu entfalten.

Waveex-Chip

Vom Hersteller wird der Waveex-Chip kurz und technisch ungenau beschrieben. Demnach habe dieser zwei äußere Schichten aus Kunststoff, zwischen denen sich "Schaltkreise aus Silberfarbe" befänden, die über einen nicht plausibel erläuterten Effekt und ohne Verbrauch von Energie behauptete "Magnetfeldgradienten im Niederfrequenzbereich (0-30 Hz) glätten" und "verträglich machen" sollen.

Zur Glaubhaftmachung der angeblichen positiven Wirkung auf den Organismus verweist der Hersteller auf das einschlägig bekannte International Institute for Research on Electromagnetic Compatibility von Walter Medinger. Dieses erstellt seit Jahren Auftragsgutachten für Scharlatanerieprodukte. Eine Spezialität von Medinger ist der so bezeichnete Nachweis, dass Produkte wie Waveex angebliche niederfrequente Magnetfelder verringern bzw. in gesundheitlich vorteilhafter Weise beeinflussen. Ein weiteres Gutachten stammt von Bernd Bruns (Institut für Naturheilkunde in Wiesbaden), der dazu die Dunkelfeldmikroskopie einsetzte. Bruns will festgestellt haben, dass der Waveex-Chip das Blutbild des Menschen "positiv beeinflusst", indem es eine behauptete Geldrollenbildung hemme.

Aufkleber und "Chips" wie Waveex sind nur eines von vielen analogen Elektrosmogschutzprodukten auf dem Markt. Zielpersonen sind leichtgläubige Menschen, die sich vor Elektrosmog fürchten, oder sich für elektrosensibel halten.

Artikel in der Zeitschrift Natural Medicine

2018 stellte die südafrikanische Alternativmedizin-Zeitschrift Natural Medicine (Herausgeberin: Daleen Totten) ihr Erscheinen nach 18 Jahren ein. Die Zeitschrift vermarktete Waveex in Südafrika und Totten vermarktet es weiterhin über ihre Firma Dreamcatcher Trade (Pty) Ltd. Die bei dieser Zeitschrift angestellte Journalistin Natasha Bolognesi weigerte sich 2017, einen werbeähnlichen und pseudowissenschaftlichen Artikel zum Produkt Waveex (Protective effects of Waveex chip against mobile phone radiation on the model of developing quail embryo, Autor: der Ukrainer Igor Yakymenko) zu bearbeiten. Aufgrund dieser Weigerung verlor sie im Juli 2017 ihre Arbeitsstelle. Sie teilte ihrer Herausgeberin auch mit, dass mehrere Behörden im Ausland vor Waveex warnen (Australian Radiation Protection and Nuclear Safety Agency und die amerikanische FTC). Bolognesi klagte vor einem Arbeitsgericht. Vor Gericht wurde auch eine Studie über Waveex als Beweismittel eingereicht, aber bei der Urteilsfindung nicht berücksichtigt: PS van der Merwe und AJ Otto (MESA Solutions) Radiated Electromagnetic Interference Evaluation of Waveex Mobile Technology Enhancement Device vom 25. Juli 2017. Die Studie stellte die Wirkungslosigkeits des Produkts fest:

"The magnitude of the time domain pulses induced in the magnetic field pick-up loop antenna did not change when the Waveex device was installed or not [...] The device was evaluated in terms of its effect on both the radiated E- and H-field levels of a mobile phone when a call is made. The up- and down-link frequencies of the PUT were calculated from the phone’s service mode information and confirmed during the measurements. Radiated E-field and H-field measurements were made without the Waveex device installed, and then repeated with it installed. In no scenario did the device affect the measured E- or H-fields in either the frequency or the time domains."

Die Journalistin kündigte selbst, als das Arbeitsgericht ihre Weigerung als Arbeitsverweigerung einstufte. Für die Zeitschrift war die Entlassung der Journalistin gleichzeitig auch das Ende ihres Erscheinens.[1]

Weblinks

Quellennachweise