Varizenverödung nach Linser

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Die Varizenverödung nach Linser (auch Varizenverödung mit konzentrierter Kochsalzlösung oder biologische Krampfadern-Verödung) ist eine Methode aus der Alternativmedizin, die auf Karl Linser (1895-1976, nicht verwandt mit Paul Linser) zurück geht.[1] Die Methode wurde auch als "biologische Krampfadern-Verödung" bekannt. Ziel ist dabei die Entfernung der Krampfadern (Varikosen). Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland übernehmen die Kosten nicht. Anwender war unter anderem Max Otto Bruker. Zuletzt machten die Ärzte Sundaro Köster und Berndt Rieger mit einer abgewandelten Methode auf sich aufmerksam.

In Deutschland wird diese Methode von mehreren Heilpraktikern angeboten. Eine deutsche Heilpraktikerin muss sich laut der NDR-Sendung Panorama (Sendung vom 31. Oktober 2019) wegen schwerer Nebenwirkungen, die acht Operationen zur Folge hatten, vor Gericht verantworten.

Die S2 - Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie erwähnt die Methode nicht in ihren Therapievorschlägen.[2] In der Medizin wurde diese Methode inzwischen verlassen. Grund dafür ist vor allem die oftmals nicht ausreichenden Wirkung.

Befürworter der Varizenverödung mit konzentrierter Kochsalzlösung benennen zumeist fälschlich Paul Linser als Erfinder der Methode. Da häufig in der Alternativmedizin Autoren bestehende Artikel weiterverwenden ohne die Angaben kritisch zu prüfen, wird sich diese falsche Behauptung noch weiter verbreiten.

Methode

Dem Patienten werden durch Injektion von konzentrierter Kochsalzlösung (22% oder 27%) in Flußrichtung der Venen die Varizen verödet, sodass es zu einer Thrombose mit folgender Nekrose kommt. anschließend muss für mehrere Wochen ein Kompressionsstrumpf getragen werden. In menschlichen Körperflüssigkeiten liegt die normale Konzentration von Natriumchlorid (Kochsalz) bei 0,9 %. Dies bedeutet dass hier mit der 24 bis 30 fachen Salzkonzentration vorgegangen wird.

Varizenverödung mit Quecksilber nach Paul Linser

Die ab 1911 praktizierte Krampfaderentfernung mit Quecksilber (Sublimat) wurde in Deutschland von Paul Linser (1871 - 1963, Hautklinik Universität Tübingen) ab etwa 1911 eingeführt. Die Therapie erwies sich jedoch als nierenschädigend.

Siehe auch

Quellennachweise

  1. Wolfgang Hach, Jörg D Gruss, Viola Hach-Wunderle, Michael Jünger: VenenChirurgie: Leitfaden für Gefäßchirurgen, Angiologen, Dermatologen und Phlebologen, Schattauer Verlag, 2007
  2. http://www.phlebology.de/leitlinien-der-dgp-mainmenu/280-leitlinie-zur-diagnostik-und-therapie-der-krampfadererkrankung#kap08