Transmutation: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Begriff '''Transmutation''' bezeichnet in der Chemie die Umwandlung eines chemischen Elementes in ein anderes.
 
Der Begriff '''Transmutation''' bezeichnet in der Chemie die Umwandlung eines chemischen Elementes in ein anderes.
  
Transmutationen finden unter Extrembedingungen in Sonnen statt und sind in der Natur beim radioaktiven Zerfall zu beobachten. Sie können aber prinzipiell auch durch Menschenhand gesteuert stattfinden. Dies ist beispielweise während Atom- und Wasserstoffbombenexplosionen der Fall. Auch können durch Neutronenbeschuss oder Beschuss mit geladenen Teilchen Transmutationen ablaufen, etwa in Atomreaktoren. Bereits seit den 1940er Jahren wird großtechnisch Plutonium 239 und Uran 233 aus Uran 238 und Thorium 232 gewonnen, um Atombomben herstellen zu können.
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Transmutationen finden unter Extrembedingungen in Sonnen statt (u.a. Kernfusion) und sind in der Natur beim radioaktiven Zerfall zu beobachten. Sie können aber prinzipiell auch durch Menschenhand gesteuert stattfinden. Dies ist beispielweise während Atom- und Wasserstoffbombenexplosionen der Fall. Auch können durch Neutronenbeschuss oder Beschuss mit geladenen Teilchen Transmutationen ablaufen, etwa in Atomreaktoren. Bereits seit den 1940er Jahren wird großtechnisch Plutonium 239 und Uran 233 aus Uran 238 und Thorium 232 gewonnen, um Atombomben herstellen zu können.
  
 
Theoretisch könnten Transmutationen praktische Anwendung zur Golderzeugung oder Entsorgung radioaktiver Isotope eine Rolle spielen. Jedoch ist der Energieaufwand für eine praktische Anwendung zu groß.
 
Theoretisch könnten Transmutationen praktische Anwendung zur Golderzeugung oder Entsorgung radioaktiver Isotope eine Rolle spielen. Jedoch ist der Energieaufwand für eine praktische Anwendung zu groß.

Version vom 12. September 2010, 19:19 Uhr

Der Begriff Transmutation bezeichnet in der Chemie die Umwandlung eines chemischen Elementes in ein anderes.

Transmutationen finden unter Extrembedingungen in Sonnen statt (u.a. Kernfusion) und sind in der Natur beim radioaktiven Zerfall zu beobachten. Sie können aber prinzipiell auch durch Menschenhand gesteuert stattfinden. Dies ist beispielweise während Atom- und Wasserstoffbombenexplosionen der Fall. Auch können durch Neutronenbeschuss oder Beschuss mit geladenen Teilchen Transmutationen ablaufen, etwa in Atomreaktoren. Bereits seit den 1940er Jahren wird großtechnisch Plutonium 239 und Uran 233 aus Uran 238 und Thorium 232 gewonnen, um Atombomben herstellen zu können.

Theoretisch könnten Transmutationen praktische Anwendung zur Golderzeugung oder Entsorgung radioaktiver Isotope eine Rolle spielen. Jedoch ist der Energieaufwand für eine praktische Anwendung zu groß.

Ursprünglich wurde der Begriff von Alchemisten verwendet, die jahrhundertelang daran glaubten, alleine durch herkömmliche chemische Reaktionen oder magische Handlungen aus anderen Elementen Gold herstellen zu können. Derartige Hypothesen waren auch noch im 17., 18. und 19. Jahrhundert in der Diskussion.

Verwendung in der Pseudowissenschaft

Trotz fehlender Nachweise, enttäuschender Experimente und entgegen den etablierten Erkenntnissen der Chemie, hält sich bis heute hartnäckig das Gerücht, es sei möglich, mit geringem Aufwand Transmutationen durchzuführen, etwa zur Bereitstellung von Energie. Um derartige Hypothesen nicht in Zusammenhang mit den tatsächlich möglichen Transmutationen unter Extrembedingungen zu bringen, wurde der Begriff CANR (Chemically Assisted Nuclear Reactions) eingeführt. Ein Beispiel für derartige Überlegungen sind Spekulationen über angeblich erfolgreich verlaufene Experimente der kalten Fusion, beispielsweise durch Elektrolyse. Meist wird dazu im Rahmen von Verschwörungstheorien angegeben, mächtige Interessengruppen würden derartige Experimente verhindern oder vertuschen. Derartige Spekulationen werden beispielsweise von Anhängern des Amerikaners Lyndon LaRouche verbreitet.[1]

Eine Sonderrolle spielen Hypothesen um mögliche Biologische Transmutationen in der Biologie, die ab dem 17. Jahrhundert diskutiert wurden und auch noch heute vereinzelt Anhänger finden.

Quellennachweise