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'''Antonio (Tony) Agpaoa''' (geb. 2. Juni 1939, gest. 1982) war ein philippinischer Geschäftsmann und [[Geistheilen|Geistheiler]] aus Baguio und ein bekannter Anwender der sogenannten [[Psychische Chirurgie|Psychochirurgie]], bei der Kunden vorgegaukelt wird, dass zu Heilungszwecken ein chirurgischer Eingriff vorgenommen wird. In Wirklichkeit wird dieser Eingriff nur mit Zauberkünsten und Tricks vorgetäuscht. Neben seinen Wunderfähigkeiten zu Geistheil-Operationen soll Agpaoa auch brennbare Gegenstände alleine durch das Fixieren mit den Augen in Brand gesetzt haben. Seine Aktivitäten als Anbieter [[alternativmedizin]]ischer Scheinbehandlungen und Empfänger von darauf bezogenen ''Spenden'' führten zu einer Verurteilung wegen Betruges. Seine Scheineingriffe konnte mehrmals als Täuschung erkannt werden.
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'''Antonio (Tony) Agpaoa''' (geb. 2. Juni 1939, gest. 1982) war ein philippinischer Geschäftsmann und [[Geistheilen|Geistheiler]] aus Baguio und ein bekannter Anwender der so genannten [[Psychische Chirurgie|Psychochirurgie]], bei der Kunden vorgegaukelt wird, dass zu Heilungszwecken ein chirurgischer Eingriff vorgenommen werde. In Wirklichkeit wird dieser Eingriff nur mit Zauberkünsten und Tricks vorgetäuscht. Neben seinen Wunderfähigkeiten zu Geistheil-Operationen soll Agpaoa auch brennbare Gegenstände allein durch das Fixieren mit den Augen in Brand gesetzt haben. Seine Aktivitäten als Anbieter [[alternativmedizin]]ischer Scheinbehandlungen und Empfänger von darauf bezogenen ''Spenden'' führten zu einer Verurteilung wegen Betruges. Seine Scheineingriffe konnten mehrmals als Täuschung erkannt werden.
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Agpaoa soll sich nach eigenen Aussagen an nur von ihm sichtbaren [[Aura|Auren]] seiner Kunden orientiert haben und damit Erkrankungen ''erspüren''. Wie viele andere Psychochirurgen auch, berief sich Agpaoa auch auf Hilfsgeister, in seinem Falle ''Protector'' genannt.
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Agpaoa soll sich nach eigenen Aussagen an nur von ihm sichtbaren [[Aura|Auren]] seiner Kunden orientiert und damit Erkrankungen ''erspürt'' haben. Wie viele andere Psychochirurgen berief sich Agpaoa auch auf Hilfsgeister, in seinem Falle ''Protector'' genannt.
    
Agpaoa gehörte ursprünglich der [[Spiritismus|spiritistischen]] ''Unio Espiritista Cristiana de Filipinas'' an, die ihn jedoch ausschloss, als bekannt wurde, dass er für seine Psycho-Operationen Geld nahm.
 
Agpaoa gehörte ursprünglich der [[Spiritismus|spiritistischen]] ''Unio Espiritista Cristiana de Filipinas'' an, die ihn jedoch ausschloss, als bekannt wurde, dass er für seine Psycho-Operationen Geld nahm.
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==Kommerzielle Aktivitäten==
 
==Kommerzielle Aktivitäten==
Agpaoa gründete nach dem Rauswurf aus der UECF die Firma ''Philippine Spiritual Church of Science and Revelation, Incorporated'' und brachte es als Betreiber eines Friseursalons, eines Nachtclubs, eines Reisebüros und eines Schneiderateliers zu Wohlstand. Weitere Einkünfte erzielte er aus der Zucht von Kampfhähnen und den Einnahmen seines 5-Sterne Hotels ''Diplomat Hotel'' in Banguio City, dessen Wert auf mehrere Millionen Dollar geschätzt wurde. Anteile an dem Hotel hatte auch die deutsche Heilpraktikerin Sigrun Seutemann, die in Deutschland für Nachschub an Agpaoa-Kunden sorgte. Das Hotel wurde hauptsächliche für ausländische Kunden von Agpaoa genutzt und ist heute nur noch eine verfallene Ruine.
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Agpaoa gründete nach dem Ausschluss aus der UECF die Firma ''Philippine Spiritual Church of Science and Revelation, Incorporated'' und brachte es als Betreiber eines Friseursalons, eines Nachtclubs, eines Reisebüros und eines Schneiderateliers zu Wohlstand. Weitere Einkünfte erzielte er aus der Zucht von Kampfhähnen und den Einnahmen seines 5-Sterne Hotels ''Diplomat Hotel'' in Banguio City, dessen Wert auf mehrere Millionen Dollar geschätzt wurde. Anteile an dem Hotel hatte auch die deutsche Heilpraktikerin Sigrun Seutemann, die in Deutschland für Nachschub an Agpaoa-Kunden sorgte. Das Hotel wurde hauptsächliche für ausländische Kunden von Agpaoa genutzt und ist heute nur noch eine verfallene Ruine.
    
==Kriminalgeschichte==
 
==Kriminalgeschichte==
In den USA wurde Agpaoa im Oktober 1967 von eigenen Kunden wegen Betruges verklagt und zu 25.000 Dollar verurteilt. Er flüchtete daraufhin zurück in die Philippinen. Versuche, ihn dort zu verurteilen, misslangen hingegen.
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In den USA wurde Agpaoa im Oktober 1967 von eigenen Kunden wegen Betruges verklagt und zu 25.000 Dollar verurteilt. Er flüchtete daraufhin zurück auf die Philippinen. Versuche, ihn dort zu verurteilen, misslangen hingegen.
    
==Rummel um Agpaoa in Deutschland==
 
==Rummel um Agpaoa in Deutschland==
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Im Mai 1971 flogen Reporter der deutschen Illustrierten "Stern" und "Neue Revue" mit einer Gruppe von 19 Patienten, dem Parapsychologen Hans Bender aus Freiburg und dem Hamburger Internisten Wartenberg auf die Philippinen zu Tony Agpaoa nach Baguio. Die Gruppe blieb rund zwei Wochen auf den Philippinen und sah bei Agpaoa eine Reihe von Behandlungen. Kurze Zeit nach der Rückkehr dieser Gruppe erschien in der "Neuen Revue" ein unkritischer Bericht über Tony Agpaoa. Der "Stern" veröffentlichte dagegen einen kritischen Bericht über "den Heiland mit den flinken Fingern".<ref>Stern Nr. 29 vom 11. Juli 1971</ref> Agpaoa wurde als "genialer Taschenspieler" entlarvt, der mit künstlichen Folien offene Wunden imitiere und mit einem Zweikomponenten-Farbstoff Blut vortäusche. Als Beweis wurde ein Farbphoto gezeigt, auf dem die Trickfolie zu sehen war.<ref>Stern 29/1971, S. 28</ref>
 
Im Mai 1971 flogen Reporter der deutschen Illustrierten "Stern" und "Neue Revue" mit einer Gruppe von 19 Patienten, dem Parapsychologen Hans Bender aus Freiburg und dem Hamburger Internisten Wartenberg auf die Philippinen zu Tony Agpaoa nach Baguio. Die Gruppe blieb rund zwei Wochen auf den Philippinen und sah bei Agpaoa eine Reihe von Behandlungen. Kurze Zeit nach der Rückkehr dieser Gruppe erschien in der "Neuen Revue" ein unkritischer Bericht über Tony Agpaoa. Der "Stern" veröffentlichte dagegen einen kritischen Bericht über "den Heiland mit den flinken Fingern".<ref>Stern Nr. 29 vom 11. Juli 1971</ref> Agpaoa wurde als "genialer Taschenspieler" entlarvt, der mit künstlichen Folien offene Wunden imitiere und mit einem Zweikomponenten-Farbstoff Blut vortäusche. Als Beweis wurde ein Farbphoto gezeigt, auf dem die Trickfolie zu sehen war.<ref>Stern 29/1971, S. 28</ref>
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Die Illustriertenberichte über philippinischen Heiler weckten auch das Interesse des deutschen Fernsehens. Unmittelbar nach Erscheinen des Sternberichtes machte sich am 10.&nbsp;Juli 1971 eine Reportergruppe unter Immo Vogel für die Sendung "Report" der ARD auf die Reise zu Tony Agpaoa und zog dabei den auf den Philippinen tätigen deutschen Arzt Lothar Lissner zu Rate.
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Die Illustriertenberichte über philippinischen Heiler weckten auch das Interesse des deutschen Fernsehens. Unmittelbar nach Erscheinen des Berichtes im "Stern" machte sich am 10.&nbsp;Juli 1971 eine Reportergruppe unter Immo Vogel für die Sendung "Report" der ARD auf die Reise zu Tony Agpaoa und zog dabei den auf den Philippinen tätigen deutschen Arzt Lothar Lissner zu Rate.
    
Am 2.&nbsp;August 1971 wurde der Bericht über Agpaoa und seine Tricks mit Folien in der Sendung "Report" ausgestrahlt. Zitat: ''[...] Die folgenden Aufnahmen zeigen, die Bauchöffnungen sind Täuschungen. Geschickte Täuschungen allerdings. Er spannt eine Art Folie über die Bauchdecke. Bei genauem Hinsehen wird deutlich, wie ihm das Folienmaterial, das die Öffnungen darstellen soll, aus den Fingern gleitet! Hier deutlich sichtbar unterhalb des Zeigefingernagels! [...]'' Nach Agpaoas Ansicht würde es sich bei der Folie um paranormal gebildetes [[Ektoplasma]] handeln. Schlusskommentar des Report-Fernsehberichtes vom 2.&nbsp;August 1971: ''[...] Seit heute ist wieder eine deutsche Gruppe bei Agpaoa. Wiederum schieben Schwerkranke notwendige Operationen auf mit Hoffnung auf einen Wunderheiler! [...]'' Am 9.&nbsp;August 1971 brachte das "Gesundheitsmagazin" des ZDF ebenfalls einen aufklärenden Filmbericht über Agpaoa.
 
Am 2.&nbsp;August 1971 wurde der Bericht über Agpaoa und seine Tricks mit Folien in der Sendung "Report" ausgestrahlt. Zitat: ''[...] Die folgenden Aufnahmen zeigen, die Bauchöffnungen sind Täuschungen. Geschickte Täuschungen allerdings. Er spannt eine Art Folie über die Bauchdecke. Bei genauem Hinsehen wird deutlich, wie ihm das Folienmaterial, das die Öffnungen darstellen soll, aus den Fingern gleitet! Hier deutlich sichtbar unterhalb des Zeigefingernagels! [...]'' Nach Agpaoas Ansicht würde es sich bei der Folie um paranormal gebildetes [[Ektoplasma]] handeln. Schlusskommentar des Report-Fernsehberichtes vom 2.&nbsp;August 1971: ''[...] Seit heute ist wieder eine deutsche Gruppe bei Agpaoa. Wiederum schieben Schwerkranke notwendige Operationen auf mit Hoffnung auf einen Wunderheiler! [...]'' Am 9.&nbsp;August 1971 brachte das "Gesundheitsmagazin" des ZDF ebenfalls einen aufklärenden Filmbericht über Agpaoa.
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Filmmaterial über Agpaoas Operationen findet sich auch beim Institut für den Wissenschaftlichen Film in Göttingen.
 
Filmmaterial über Agpaoas Operationen findet sich auch beim Institut für den Wissenschaftlichen Film in Göttingen.
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In einem Falle konnte durch eine in der Schweiz durchgeführte Analyse nachgewiesen werden, dass Agpaoa Schafsblut einsetzte, um seine Kunden und Untersucher zu täuschen. Eine Nachweis von Agpaoa Täuschungen findet sich auch in einer Veröffentlichung von Stanley Krippner <ref>*Krippner, Stanley. “Psychic Healing in the Philippines” in “Humanistic Psychology” vol. 16, 4. (1976).</ref>. Der amerikanische Zauberkünstler James Randi fand zudem heraus, dass sich Agpaoa in den USA (San Francisco) einem tatsächlichen chirurgischen Eingriff wegen einer Blinddarmentzündung unterzog<ref>Randi J: ''FlimFlam'' Buffalo, N.Y.: Prometheus Books, 1982</ref> und stellte die naheliegende Frage, warum sich Agpaoa nicht stattdessen psycho-chirurgischen Kollegen anvertraute.
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In einem Falle konnte durch eine in der Schweiz durchgeführte Analyse nachgewiesen werden, dass Agpaoa Schafsblut einsetzte, um seine Kunden und Untersucher zu täuschen. Eine Nachweis von Agpaoas Täuschungen findet sich auch in einer Veröffentlichung von Stanley Krippner <ref>*Krippner, Stanley. “Psychic Healing in the Philippines” in “Humanistic Psychology” vol. 16, 4. (1976).</ref>. Der amerikanische Zauberkünstler James Randi fand zudem heraus, dass sich Agpaoa in den USA (San Francisco) einem tatsächlichen chirurgischen Eingriff wegen einer Blinddarmentzündung unterzog<ref>Randi J: ''FlimFlam'' Buffalo, N.Y.: Prometheus Books, 1982</ref> und stellte die naheliegende Frage, warum sich Agpaoa nicht stattdessen psycho-chirurgischen Kollegen anvertraute.
    
==Literatur==
 
==Literatur==
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