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=== Positionspapier des BMI ===
 
=== Positionspapier des BMI ===
 
Im April/Mai 2020 war Bhakdi an der Erarbeitung eines Positionspapiers eines Mitarbeiters des Krisenmanagements der Abteilung KM4 (Krisenmanagement und Bevölkerungsschutz – Schutz kritischer Infrastrukturen) des deutschen Bundesministeriums des Innern beratend beteiligt.<ref>https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.mitarbeiter-des-bmi-suspendiert-brisantes-corona-papier-war-das-alles-richtig-so.b20f08c6-fd41-4c10-b01a-1995fb60aa2b.html</ref><ref>https://www.abendzeitung-muenchen.de/media.media.5284c61e-1721-4af4-8af1-c1a6330b4b89.original.pdf</ref><ref>https://www.abendzeitung-muenchen.de/media.media.98cfe8dc-2b67-4861-899d-d12b7f65fbe4.original.pdf</ref> Das Bundesministerium distanzierte sich von dem Positionspapier als auf amtlichem Briefpapier zirkulierender „Privatmeinung“ und stellte den Erarbeiter Oberregierungsrat Stephan Kohn vom Dienst frei.<ref>https://www.tagesspiegel.de/politik/zehn-vermeintliche-experten-und-viele-fragezeichen-wie-der-angebliche-corona-geheimreport-im-innenministerium-entstand/25829982.html</ref>
 
Im April/Mai 2020 war Bhakdi an der Erarbeitung eines Positionspapiers eines Mitarbeiters des Krisenmanagements der Abteilung KM4 (Krisenmanagement und Bevölkerungsschutz – Schutz kritischer Infrastrukturen) des deutschen Bundesministeriums des Innern beratend beteiligt.<ref>https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.mitarbeiter-des-bmi-suspendiert-brisantes-corona-papier-war-das-alles-richtig-so.b20f08c6-fd41-4c10-b01a-1995fb60aa2b.html</ref><ref>https://www.abendzeitung-muenchen.de/media.media.5284c61e-1721-4af4-8af1-c1a6330b4b89.original.pdf</ref><ref>https://www.abendzeitung-muenchen.de/media.media.98cfe8dc-2b67-4861-899d-d12b7f65fbe4.original.pdf</ref> Das Bundesministerium distanzierte sich von dem Positionspapier als auf amtlichem Briefpapier zirkulierender „Privatmeinung“ und stellte den Erarbeiter Oberregierungsrat Stephan Kohn vom Dienst frei.<ref>https://www.tagesspiegel.de/politik/zehn-vermeintliche-experten-und-viele-fragezeichen-wie-der-angebliche-corona-geheimreport-im-innenministerium-entstand/25829982.html</ref>
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=== Befürwortung und Werbung für fragwürdige und nicht zugelassene Mittel gegen COVID-19 ===
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Am 19. Februar 2021 erschien Sucharit Bhakdi in einem Video des österreichischen Vereins "Verein zur Förderung der Plattform RESPEKT" (Respekt plus) aus A-8380 Jennersdorf, das Martin Haditsch zugeordnet werden kann. Bei dieser Gelegenheit erzählte Bhakdi, dass mit "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" die Mittel [https://de.wikipedia.org/wiki/Hydroxychloroquin Hydroxychloroquin] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Ivermectin Ivermectin] gegen das Virus wirksam seien. Dann kam er auf das Scharlataneriemittel [[Chlordioxid]] zu sprechen, vor dessen Anwendung (siehe [[MMS]]) zahlreiche Aufsichtsbeörden weltweit warnen. Wörtlich sagte er:
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:''..im übrigen gibt es noch eine Sache die ich loswerden will. Weil, sie ist zwar nicht bewiesen, aber ich bin sicher dass das funktioniert. Es gibt sowas wie Chlordioxid. Ich weiss nicht ob sie je davon gehört haben''.. (unverständlich)...''kaufen...Damit kann man gurgeln. Und - hmm - die Viren, die Coronaviren, die stecken hauptsächlich im Hals. Sie brauchen nur zu gurgeln und ich glaube damit wird die Inzidenz extrem runtergehen. Das ist das was wir auf jeden Fall zu Hause haben.'' (lacht) ''Ich sage nicht dass das evidenzbasiert ist, ich sage nur das macht für uns sehr viel Sinn, weil diese Substanz auch schon durch die Presse gegangen ist. Sie wird in Bolivien gebraucht und die Amerikaner kommen, und die Deutschen kommen und sagen das sind irgendwelche Spinner und die vergiften sich. Aber vielleicht sind es gar keinen solchen Spinner'' (grinst) ''Vielleicht haben die anderen auch mal recht..''<ref>Video: Sucharit Bhakdis neues Buch – präsentiert im Gespräch mit Andreas Sönnichsen und Martin Haditsch, respekt.plus - Odysee, 19. Feb. 2021</ref>
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===Bhakdi als Unterstützer der Great Barrington Declaration===
 
===Bhakdi als Unterstützer der Great Barrington Declaration===
 
Im Oktober 2020 rief Sucharit Bhakdi dazu auf, eine [https://en.wikipedia.org/wiki/Great_Barrington_Declaration Great Barrington Declaration] zu unterzeichnen. Es handelt sich dabei um eine Art Petition, die darauf abzielt dass ein schnelles Ende der Coronavirus-Schutzmassnahmen dadurch erreicht werden könne, dass ein möglichst grosser Teil der Nicht-Risiko-Bevölkerung (zum Beispiel Personen unter 65 Jahren) sich infiziert und so zu einer Herdenimmunität beiträgt. Risikogruppen sollen streng von der Aussenwelt isoliert werden. Die versprochene Freiheit für junge, gesunde Menschen wäre exakt das Gegenteil für Risikogruppen. Die Todeszahlen und der Schaden für die Wirtschaft wären immens. Auch jüngere Menschen können an COVID-19 erkranken und versterben, Spätfolgen können auftreten. Die Declaration wird unter anderem von dem rechten Klimawandelleugner und Ölmilliardär Charles Koch mitfinanziert. Behauptet wird in diesem Zusammenhang dass das dahinter stehende unwissenschaftliche Konzept der Great Barrington Declaration von Gesundheitsexperten unterzeichnet worden sei. Es stellte sich jedoch heraus, dass Unterzeichner falsch eingeordnet worden waren und Fake-Namen auftauchen. Zu den Kritikern der Declaration gehören die Weltgesundheitsorganisatiion WHO<ref>https://www.theguardian.com/world/2020/oct/12/who-chief-says-herd-immunity-approach-to-pandemic-unethical</ref> sowie Experten.<ref>https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2020/10/15/die-great-barrington-declaration/</ref><ref>https://www.theguardian.com/world/2020/oct/06/scientists-call-for-herd-immunity-covid-strategy-for-young</ref> Sie sehen in dem Vorschlag eine gefährlich und unethische<ref>https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/barrington-coronavirus-massnahmen-1.5068325</ref> Strategie, da es unmöglich sei die Gefährdeten tatsächlich vom Rest der Bevölkerung abzuschirmen. Die meisten Experten lehnen die Konzepte der “Herdenimmunität” ab.<ref>https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)32153-X/fulltext</ref> Auch die Gesellschaft für Virologie rät in einer Stellungnahme davon ab und schließt sich der "John Snow Memorandum"-Erklärung im Fachblatt "The Lancet" an, welche die Idee der Great-Barrington-Erklärung ebenfalls zurückweist.<ref>Gesellschaft für Virologie e.V.: Stellungnahme der Gesellschaft für Virologie zu einem wissenschaftlich begründeten Vorgehen gegen die COVID-19-Pandemie</ref> Es ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt ob eine erste Infektion tatsächlich zu einer dauerhaften Immunität führt. In den Niederlanden gab er beispielsweise inzwischen einen "Reinfektionstoten".<ref>https://www.newsweek.com/covid-reinefction-death-netherlands-nevada-man-1538542</ref> In den Niederlanden, Großbritannien und Schweden wurden zeitweise ähnliche Strategien wie der Vorschlag der Great Barrington Declaration umgesetzt, aber wieder verlassen nachdem Fall- und Todeszahlen in die Höhe gingen. Die Infektionen erfassten anders als geplant auch die Alten und entsprechende Risikogruppen.<ref>https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/barrington-coronavirus-massnahmen-1.5068325</ref>
 
Im Oktober 2020 rief Sucharit Bhakdi dazu auf, eine [https://en.wikipedia.org/wiki/Great_Barrington_Declaration Great Barrington Declaration] zu unterzeichnen. Es handelt sich dabei um eine Art Petition, die darauf abzielt dass ein schnelles Ende der Coronavirus-Schutzmassnahmen dadurch erreicht werden könne, dass ein möglichst grosser Teil der Nicht-Risiko-Bevölkerung (zum Beispiel Personen unter 65 Jahren) sich infiziert und so zu einer Herdenimmunität beiträgt. Risikogruppen sollen streng von der Aussenwelt isoliert werden. Die versprochene Freiheit für junge, gesunde Menschen wäre exakt das Gegenteil für Risikogruppen. Die Todeszahlen und der Schaden für die Wirtschaft wären immens. Auch jüngere Menschen können an COVID-19 erkranken und versterben, Spätfolgen können auftreten. Die Declaration wird unter anderem von dem rechten Klimawandelleugner und Ölmilliardär Charles Koch mitfinanziert. Behauptet wird in diesem Zusammenhang dass das dahinter stehende unwissenschaftliche Konzept der Great Barrington Declaration von Gesundheitsexperten unterzeichnet worden sei. Es stellte sich jedoch heraus, dass Unterzeichner falsch eingeordnet worden waren und Fake-Namen auftauchen. Zu den Kritikern der Declaration gehören die Weltgesundheitsorganisatiion WHO<ref>https://www.theguardian.com/world/2020/oct/12/who-chief-says-herd-immunity-approach-to-pandemic-unethical</ref> sowie Experten.<ref>https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2020/10/15/die-great-barrington-declaration/</ref><ref>https://www.theguardian.com/world/2020/oct/06/scientists-call-for-herd-immunity-covid-strategy-for-young</ref> Sie sehen in dem Vorschlag eine gefährlich und unethische<ref>https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/barrington-coronavirus-massnahmen-1.5068325</ref> Strategie, da es unmöglich sei die Gefährdeten tatsächlich vom Rest der Bevölkerung abzuschirmen. Die meisten Experten lehnen die Konzepte der “Herdenimmunität” ab.<ref>https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)32153-X/fulltext</ref> Auch die Gesellschaft für Virologie rät in einer Stellungnahme davon ab und schließt sich der "John Snow Memorandum"-Erklärung im Fachblatt "The Lancet" an, welche die Idee der Great-Barrington-Erklärung ebenfalls zurückweist.<ref>Gesellschaft für Virologie e.V.: Stellungnahme der Gesellschaft für Virologie zu einem wissenschaftlich begründeten Vorgehen gegen die COVID-19-Pandemie</ref> Es ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt ob eine erste Infektion tatsächlich zu einer dauerhaften Immunität führt. In den Niederlanden gab er beispielsweise inzwischen einen "Reinfektionstoten".<ref>https://www.newsweek.com/covid-reinefction-death-netherlands-nevada-man-1538542</ref> In den Niederlanden, Großbritannien und Schweden wurden zeitweise ähnliche Strategien wie der Vorschlag der Great Barrington Declaration umgesetzt, aber wieder verlassen nachdem Fall- und Todeszahlen in die Höhe gingen. Die Infektionen erfassten anders als geplant auch die Alten und entsprechende Risikogruppen.<ref>https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/barrington-coronavirus-massnahmen-1.5068325</ref>
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