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'''Stefan Thomas Josef Lanka''' (geb. 27.&nbsp;September 1963) ist ein deutscher Biologe, [[Pseudowissenschaft]]ler und [[Verschwörungstheorie|verschwörungstheoretischer]] Buchautor der in seinen Werken, auf Vorträgen und im Internet mit unhaltbaren und abwegigen Behauptungen auftritt. Lanka wird insbesondere in der [[Germanische Neue Medizin|GNM]]-Szene, bei [[Impfgegner]]n sowie den Ablehnern der Tatsache, dass das [[HIV/AIDS-Leugnung|HI-Virus Erreger von AIDS]] ist, zitiert. Lankas Überzeugungen fanden aufgrund fehlender Belege und der Widersprüchlichkeit zu Erkenntnissen der Biologie im wissenschaftlichen Bereich keinerlei Beachtung. Da seine grotesken Aussagen zu Infektionskrankheiten, die er mit Spekulationen über politischen Verschwörungen vermischt, von Laien auf Anhieb nicht überprüft werden können, geht von diesen eine Gefahr aus, denn Lanka verneint jegliche Bedeutung von Viren im Zusammenhang mit Erkrankungen des Menschen und versucht auf diese Weise Bemühungen zur Prävention und Therapie viral bedingter Erkrankungen zu verhindern. Seiner Meinung nach gäbe es also keine Viren, die ursächlich für Krankheiten wären. Die Tatsache der Existenz von Infektionskrankheiten wird von ihm geleugnet.<ref>Zitat Stefan Lanka: [...] Als wir vor über 10&nbsp;Jahren bei AIDS begannen, die Infektionstheorie zu überprüfen, waren wir uns der Dimension nicht bewusst. Damals hielten wir AIDS für einen Ausrutscher. Heute haben wir, einfach indem wir konsequent nach den Beweisen gefragt haben, bewiesen, dass die gesamte Infektionstheorie widerlegt ist. Die gesamte Infektionstheorie gründet in Irreführung [..] aus: Interview mit Lanka in [[Faktuell]] 18.&nbsp;November 2006</ref> Die wissenschaftliche Medizin bezeichnet er als wichtigste Stütze von Diktaturen und undemokratischen Regierungen.
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'''Stefan Thomas Josef Lanka''' (geb. 27.&nbsp;September 1963) ist ein deutscher Biologe, [[Pseudowissenschaft]]ler und [[Verschwörungstheorie|verschwörungstheoretischer]] Buchautor der in seinen Werken, auf Vorträgen und im Internet mit unhaltbaren und abwegigen Behauptungen auftritt. Lanka wird insbesondere in der [[Germanische Neue Medizin|GNM]]-Szene, bei [[Impfgegner]]n sowie den Ablehnern der Tatsache, dass das [[HIV/AIDS-Leugnung|HI-Virus Erreger von AIDS]] ist, zitiert. Lankas Überzeugungen fanden aufgrund fehlender Belege und der Widersprüchlichkeit zu Erkenntnissen der Biologie im wissenschaftlichen Bereich keinerlei Beachtung. Da seine grotesken Aussagen zu Infektionskrankheiten, die er mit Spekulationen über politischen Verschwörungen vermischt, von Laien auf Anhieb nicht überprüft werden können, geht von diesen eine Gefahr aus, denn Lanka verneint jegliche Bedeutung von Viren im Zusammenhang mit Erkrankungen des Menschen und versucht auf diese Weise Bemühungen zur Prävention und Therapie viral bedingter Erkrankungen zu verhindern. Seiner Meinung nach gäbe es also keine Viren, die ursächlich für Krankheiten wären. Die Tatsache der Existenz von Infektionskrankheiten wird von ihm geleugnet.<ref>Zitat Stefan Lanka: [...] Als wir vor über 10&nbsp;Jahren bei AIDS begannen, die Infektionstheorie zu überprüfen, waren wir uns der Dimension nicht bewusst. Damals hielten wir AIDS für einen Ausrutscher. Heute haben wir, einfach indem wir konsequent nach den Beweisen gefragt haben, bewiesen, dass die gesamte Infektionstheorie widerlegt ist. Die gesamte Infektionstheorie gründet in Irreführung [...] aus: Interview mit Lanka in [[FAKTuell]] 18.&nbsp;November 2006</ref> Die wissenschaftliche Medizin bezeichnet er als wichtigste Stütze von Diktaturen und undemokratischen Regierungen.
    
Lanka betreibt einen eigenen Verlag namens [[klein-klein-verlag]], über den er seine Werke verbreiten kann. Seine Annahmen werden auch über den [[Copix Verlag]] propagiert.
 
Lanka betreibt einen eigenen Verlag namens [[klein-klein-verlag]], über den er seine Werke verbreiten kann. Seine Annahmen werden auch über den [[Copix Verlag]] propagiert.
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Lanka ist bekannter Anhänger der [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]]&nbsp;(GNM). Im September 2007 kam es jedoch zu einem Rechtsstreit zwischen Lanka und [[Ryke Geerd Hamer]] um Markenrechte an Grafiken der GNM.<ref>http://anonym.to/?http://www.klein-klein-verlag.de/pdf/Unterlassungserklaerung.pdf</ref><ref>http://anonym.to/?http://www.klein-klein-verlag.de/pdf/Hamer-Abmahnung.pdf</ref>
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Lanka ist bekannter Anhänger der [[GNM|Germanischen Neuen Medizin]] (GNM). Im September 2007 kam es jedoch zu einem Rechtsstreit zwischen Lanka und [[Ryke Geerd Hamer]] um Markenrechte an Grafiken der GNM.<ref>http://anonym.to/?http://www.klein-klein-verlag.de/pdf/Unterlassungserklaerung.pdf</ref><ref>http://anonym.to/?http://www.klein-klein-verlag.de/pdf/Hamer-Abmahnung.pdf</ref>
    
==Kurzbiographie==
 
==Kurzbiographie==
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[[image:tollwut.jpg|Tödliche Tollwut beim Menschen|thumb]]
 
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[[image:clostridiumtetani2.jpg|Erreger Clostridium tetani ('Tetanus')|left|thumb]]
 
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[[image:starrkrampf.jpg|Starrkrampf bei Cl. tetani|thumb]]
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[[image:clostridiumtetani.jpg|Cl. tetani-Infektion|left|thumb]]
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[[image:Leishmaniose.jpg|Kutane Leishmaniose (Aleppobeule)|thumb]]
 
[[image:Leishmaniose.jpg|Kutane Leishmaniose (Aleppobeule)|thumb]]
 
Ein immer wieder gern vorgebrachtes Argument gegen die Existenz von pathogenen Viren sind die Henle-Koch-Postulate aus dem 19.&nbsp;Jahrhundert. So formulierte Koch 1890 auf der 10.&nbsp;Internationalen Medizinischen Konferenz in Berlin: "''[...] drittens, dass er von dem Körper vollkommen isoliert und in Reinkultur hinreichend oft umgezüchtet, imstande ist, von neuem die Krankheit zu erzeugen [...]''". Koch bringt hier zum Ausdruck, dass der vermutete Erreger für eine Erkrankung aus dem erkrankten Individuum isoliert und bei einer Übertragung auf ein gesundes Individuum, die selben Krankheitssymptome auslösen muss. Der Begriff '''Virus''' geht auf Cornelius Aulus Celsus aus dem ersten Jahrhundert vor Christus zurück, der diesen erstmalig verwendete. Gemeint waren hiermit "Gifte", welche Krankheiten übertrugen. So wurde der Begriff auch eine ganze Zeit in seiner Bedeutung verwendet, bis dann im 17.&nbsp;Jahrhundert die ersten Lichtmikroskope entwickelt wurden (bis auf extrem seltene Ausnahmen sind Viren lichtmikroskopisch nicht zu sehen). Ab da wurden nur noch solche "Erreger" als Virus bezeichnet, welche man im Lichtmikroskop nicht sehen konnte. Erste Versuche und Befunde, welche zu dem heutigen Verständnis des Wortes "Virus" beitrugen, fanden 1892 durch Dimitri&nbsp;I. Iwanowski und 1898 durch Martinus Willem Beijerinck, Friedrich Löffler und Paul Frosch statt. Dies war also lange nach Kochs Rede in Berlin. Was Koch 1890 nämlich nicht wissen konnte, waren die Schwierigkeiten der Kultivierung von Viren. Mit Bakterien, und Koch war Bakteriologe, ist es relativ einfach, auch wenn es da die eine oder andere Schwierigkeit gibt. Mit Viren sieht die Sache schon ganz anders aus. Influenza-Viren werden noch heute trotz aller Fortschritte noch immer in Hühnereiern vermehrt. Sie lassen sich eben nicht wie Bakterien auf Nährplatten züchten. Außerdem verbietet sich aus wohl einsichtigen Gründen die Isolierung eines Erregers, um ihn dann auf einen gesunden Menschen zu übertragen. Derartige Versuche mit Menschen sind zum Glück verboten. Es gibt aber (leider) gut dokumentierte (Un)Fälle, bei denen sich 3&nbsp;Mitarbeiter mit dem HI-Virus bei ihrer Arbeit infiziert haben. Die Infektionsquelle war jedoch kein infiziertes Material von Patienten, sondern klonierte Viren, also deren reine DNA. Eine dieser drei Personen entwickelte nach 68&nbsp;Monaten ''Pneumocycstis'' pneumonia, ein für die AIDS-Symptome wichtiges Kriterium. Weiterhin lag der CD4-Wert bei&nbsp;50. Gesunde Personen weisen einen CD4-Wert von 500-1.200 auf. Da diese Person erst 83&nbsp;Monate nach der Infektion mit einer Behandlung begann, ziehen hier auch nicht die Argumente des AIDS-Kritikers Peter Duesberg. Duesberg hat lange Zeit behauptet, dass die eigentlichen AIDS-Symptome nicht durch die HI-Viren ausgelöst werden, sondern durch Drogen (Poppers) und ungesunden (homosexuellen) Lebenswandel.
 
Ein immer wieder gern vorgebrachtes Argument gegen die Existenz von pathogenen Viren sind die Henle-Koch-Postulate aus dem 19.&nbsp;Jahrhundert. So formulierte Koch 1890 auf der 10.&nbsp;Internationalen Medizinischen Konferenz in Berlin: "''[...] drittens, dass er von dem Körper vollkommen isoliert und in Reinkultur hinreichend oft umgezüchtet, imstande ist, von neuem die Krankheit zu erzeugen [...]''". Koch bringt hier zum Ausdruck, dass der vermutete Erreger für eine Erkrankung aus dem erkrankten Individuum isoliert und bei einer Übertragung auf ein gesundes Individuum, die selben Krankheitssymptome auslösen muss. Der Begriff '''Virus''' geht auf Cornelius Aulus Celsus aus dem ersten Jahrhundert vor Christus zurück, der diesen erstmalig verwendete. Gemeint waren hiermit "Gifte", welche Krankheiten übertrugen. So wurde der Begriff auch eine ganze Zeit in seiner Bedeutung verwendet, bis dann im 17.&nbsp;Jahrhundert die ersten Lichtmikroskope entwickelt wurden (bis auf extrem seltene Ausnahmen sind Viren lichtmikroskopisch nicht zu sehen). Ab da wurden nur noch solche "Erreger" als Virus bezeichnet, welche man im Lichtmikroskop nicht sehen konnte. Erste Versuche und Befunde, welche zu dem heutigen Verständnis des Wortes "Virus" beitrugen, fanden 1892 durch Dimitri&nbsp;I. Iwanowski und 1898 durch Martinus Willem Beijerinck, Friedrich Löffler und Paul Frosch statt. Dies war also lange nach Kochs Rede in Berlin. Was Koch 1890 nämlich nicht wissen konnte, waren die Schwierigkeiten der Kultivierung von Viren. Mit Bakterien, und Koch war Bakteriologe, ist es relativ einfach, auch wenn es da die eine oder andere Schwierigkeit gibt. Mit Viren sieht die Sache schon ganz anders aus. Influenza-Viren werden noch heute trotz aller Fortschritte noch immer in Hühnereiern vermehrt. Sie lassen sich eben nicht wie Bakterien auf Nährplatten züchten. Außerdem verbietet sich aus wohl einsichtigen Gründen die Isolierung eines Erregers, um ihn dann auf einen gesunden Menschen zu übertragen. Derartige Versuche mit Menschen sind zum Glück verboten. Es gibt aber (leider) gut dokumentierte (Un)Fälle, bei denen sich 3&nbsp;Mitarbeiter mit dem HI-Virus bei ihrer Arbeit infiziert haben. Die Infektionsquelle war jedoch kein infiziertes Material von Patienten, sondern klonierte Viren, also deren reine DNA. Eine dieser drei Personen entwickelte nach 68&nbsp;Monaten ''Pneumocycstis'' pneumonia, ein für die AIDS-Symptome wichtiges Kriterium. Weiterhin lag der CD4-Wert bei&nbsp;50. Gesunde Personen weisen einen CD4-Wert von 500-1.200 auf. Da diese Person erst 83&nbsp;Monate nach der Infektion mit einer Behandlung begann, ziehen hier auch nicht die Argumente des AIDS-Kritikers Peter Duesberg. Duesberg hat lange Zeit behauptet, dass die eigentlichen AIDS-Symptome nicht durch die HI-Viren ausgelöst werden, sondern durch Drogen (Poppers) und ungesunden (homosexuellen) Lebenswandel.
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==Groteske Desinformation==
 
==Groteske Desinformation==
 
[[image:OlympusIX70.jpg|TIRF Lichtmikroskop Olympus IX70|300px|thumb]]
 
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Am 20.&nbsp;Juni 2008 wurde von dem Webauftritt [[FAKTuell]] ein Interview von Lanka mit [[Christoph Lenz]] (alias ''Christopher Ray'') verbreitet, in dem Lanka eine für ihn aber auch für FAKTuell blamable Falschinformation verbreitet. Zur Vorgeschichte: Ausgangspunkt war eine im Mai 2008 erschienene, wissenschaftliche Arbeit in der renommierten Fachzeitschrift nature, die eine mikroskopische real-time Serienaufnahme der zellulären Enstehung einzelner Virionen des HI-Virus zeigte und als wichtigste, neue Erkenntnis belegte, dass der Partikelzusammenbau, das budding und die Freisetzung in etwa 5-6 Minuten im Bereich der Zellmembran abläuft.<ref>Jouvenet N, Bieniasz PD, Simon SM: Imaging the biogenesis of individual HIV-1 virions in live cells, Nature, 25. Mai 2008 PMID: 18500329</ref><ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,555949,00.html</ref>
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Am 20.&nbsp;Juni 2008 wurde von dem Webauftritt [[FAKTuell]] ein Interview von Lanka mit [[Christoph Lenz]] (alias ''Christopher Ray'') verbreitet, in dem Lanka eine für ihn aber auch für FAKTuell blamable Falschinformation verbreitet. Zur Vorgeschichte: Ausgangspunkt war eine im Mai 2008 erschienene, wissenschaftliche Arbeit in der renommierten Fachzeitschrift nature, die eine mikroskopische real-time Serienaufnahme der zellulären Enstehung einzelner Virionen des HI-Virus zeigte und als wichtigste, neue Erkenntnis belegte, dass der Partikelzusammenbau, das budding und die Freisetzung in etwa 5-6&nbsp;Minuten im Bereich der Zellmembran abläuft.<ref>Jouvenet N, Bieniasz PD, Simon SM: Imaging the biogenesis of individual HIV-1 virions in live cells, Nature, 25. Mai 2008 PMID: 18500329</ref><ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,555949,00.html</ref>
 
Ähnliche Aufnahmen wurden bereits vorher bei anderen Viren durchgeführt. Die Forscher konnten die Viren mit Hilfe einer lichtmikroskopischen Technik filmen, die mit fluoreszierendem Farbstoff markierte Eiweiße (gag) einsetzte. Die Fluoreszenz ist ein typisches, optisches Phänomen und hat nichts mit der Elektronenmikroskopie zu tun. Das Verfahren ist als TIRF-Verfahren bekannt (Total internal reflection fluorescence microscopy)<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/TIRF</ref><ref>http://www.photonik.de/fileadmin/pdf/fachaufsaetze/photonik_2006_06_48.pdf</ref>, mehrere namhafte Hersteller bieten dafür geeignete Mikroskope an (Carl Zeiss Micro-Imaging, Olympus und Leica Microsystems), und es lassen sich Auflösungen bis hinab zu 70nm erreichen. Einzelne Proteine können erkannt werden. Bei dieser Arbeit wurde ein TIRFM-Mikroskop des Typs Olympus IX-70 eingesetzt. Dass die mikroskopischen Aufnahmesequenzen mit fluoreszierenden Farbstoffen realisiert wurden, wird dabei explizit und korrekt in der Einleitung zu dem FAKTuell-Artikel erwähnt.<ref>http://www.faktuell.de/content/view/2160/1/</ref>
 
Ähnliche Aufnahmen wurden bereits vorher bei anderen Viren durchgeführt. Die Forscher konnten die Viren mit Hilfe einer lichtmikroskopischen Technik filmen, die mit fluoreszierendem Farbstoff markierte Eiweiße (gag) einsetzte. Die Fluoreszenz ist ein typisches, optisches Phänomen und hat nichts mit der Elektronenmikroskopie zu tun. Das Verfahren ist als TIRF-Verfahren bekannt (Total internal reflection fluorescence microscopy)<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/TIRF</ref><ref>http://www.photonik.de/fileadmin/pdf/fachaufsaetze/photonik_2006_06_48.pdf</ref>, mehrere namhafte Hersteller bieten dafür geeignete Mikroskope an (Carl Zeiss Micro-Imaging, Olympus und Leica Microsystems), und es lassen sich Auflösungen bis hinab zu 70nm erreichen. Einzelne Proteine können erkannt werden. Bei dieser Arbeit wurde ein TIRFM-Mikroskop des Typs Olympus IX-70 eingesetzt. Dass die mikroskopischen Aufnahmesequenzen mit fluoreszierenden Farbstoffen realisiert wurden, wird dabei explizit und korrekt in der Einleitung zu dem FAKTuell-Artikel erwähnt.<ref>http://www.faktuell.de/content/view/2160/1/</ref>
 
Lanka wurde von Lenz mit dieser Arbeit konfrontiert und meinte dazu: ''Das Bild, welches die Geburt eines HIV zeigen soll, ist eine Aufnahme in einem Raster-Elektronenmikroskop. [...] Allen Arten der Elektronenmikroskopie ist gemeinsam, dass der Elektronenstrahl nur im Vakuum seine im Vergleich zur Lichtmikroskopie viel stärkere Auflösung erzielen kann. Damit Aufnahmen von Zellen im Vakuum des Elektronenmikroskops überhaupt abgebildet werden können, müssen die Zellen zuvor sehr stark chemisch-mechanisch fixiert, entwässert und mit einer Metallschicht bedampft werden [...] Auf jeden Fall kann es nicht sein, dass in dieser Aufnahme irgendein biologischer Vorgang gezeigt wird, denn die Zellen müssen zur Darstellung im Elektronenmikroskop chemisch fixiert und vollkommen entwässert werden, sonst würden sie im Vakuum explodieren und gar nichts mehr wäre sichtbar. Ich vermute, dass diese Behauptung, dass im Elektronenmikroskop die Geburt eines HIV sichtbar gemacht wurde, die übrigens jedem Schüler und Studenten als Betrug auffallen sollte, einfach nur eventuell aufkommende Zweifel an der Aids-Theorie im Keim ersticken soll [...] Was gezeigt wird ist, dass in eine Zelle eingebrachter Leuchtfarbstoff die chemisch fixierte, d.h. getötete Zelle wieder verlässt und diese Leuchtfarbstoffbläschen als HIV ausgegeben werden [...] Die Autorin sagt, dass sie in eine Zelle Eiweiße hineingegeben hat, [...] Diese Eiweiße sind mit einem Leuchtfarbstoff verbunden worden [...]''. Hier wendet Lanka einen alten Desinformationstrick an: Die Vermengung von falschen Unterstellungen mit nachvollziehbar erscheinender Kritik. Einerseits erfindet Lanka, dass es sich hier um eine elektronenmikroskopische Aufnahme handeln soll (was die Autoren gar nicht angeben) und gleichzeitig weist er darauf hin, dass hier ein optischer Effekt vorläge, da er sich auf die Fluoreszenz bezieht. Beides widerspricht sich da die Elektronenmikroskopie kein lichtmikroskopisches Verfahren ist und die Autoren der Studie ihr Verfahren zur Sichtbarkeitsmachung der Virionen genau beschreiben und keinen Anlass geben, zu vermuten, dass es sich um eine EM-Aufnahme handeln könnte. Auch ist in ihrem Artikel von lebenden Zellen (Zitat: ''living cells'') die Rede, an denen die Beobachtungen stattfanden, und auch der Titel der Arbeit spricht von ''live cells''. Aber selbst dem medizinischen Laien Lenz schien hier zu dämmern, dass Lanka hier trickst, denn er fragte doch noch mal nach...
 
Lanka wurde von Lenz mit dieser Arbeit konfrontiert und meinte dazu: ''Das Bild, welches die Geburt eines HIV zeigen soll, ist eine Aufnahme in einem Raster-Elektronenmikroskop. [...] Allen Arten der Elektronenmikroskopie ist gemeinsam, dass der Elektronenstrahl nur im Vakuum seine im Vergleich zur Lichtmikroskopie viel stärkere Auflösung erzielen kann. Damit Aufnahmen von Zellen im Vakuum des Elektronenmikroskops überhaupt abgebildet werden können, müssen die Zellen zuvor sehr stark chemisch-mechanisch fixiert, entwässert und mit einer Metallschicht bedampft werden [...] Auf jeden Fall kann es nicht sein, dass in dieser Aufnahme irgendein biologischer Vorgang gezeigt wird, denn die Zellen müssen zur Darstellung im Elektronenmikroskop chemisch fixiert und vollkommen entwässert werden, sonst würden sie im Vakuum explodieren und gar nichts mehr wäre sichtbar. Ich vermute, dass diese Behauptung, dass im Elektronenmikroskop die Geburt eines HIV sichtbar gemacht wurde, die übrigens jedem Schüler und Studenten als Betrug auffallen sollte, einfach nur eventuell aufkommende Zweifel an der Aids-Theorie im Keim ersticken soll [...] Was gezeigt wird ist, dass in eine Zelle eingebrachter Leuchtfarbstoff die chemisch fixierte, d.h. getötete Zelle wieder verlässt und diese Leuchtfarbstoffbläschen als HIV ausgegeben werden [...] Die Autorin sagt, dass sie in eine Zelle Eiweiße hineingegeben hat, [...] Diese Eiweiße sind mit einem Leuchtfarbstoff verbunden worden [...]''. Hier wendet Lanka einen alten Desinformationstrick an: Die Vermengung von falschen Unterstellungen mit nachvollziehbar erscheinender Kritik. Einerseits erfindet Lanka, dass es sich hier um eine elektronenmikroskopische Aufnahme handeln soll (was die Autoren gar nicht angeben) und gleichzeitig weist er darauf hin, dass hier ein optischer Effekt vorläge, da er sich auf die Fluoreszenz bezieht. Beides widerspricht sich da die Elektronenmikroskopie kein lichtmikroskopisches Verfahren ist und die Autoren der Studie ihr Verfahren zur Sichtbarkeitsmachung der Virionen genau beschreiben und keinen Anlass geben, zu vermuten, dass es sich um eine EM-Aufnahme handeln könnte. Auch ist in ihrem Artikel von lebenden Zellen (Zitat: ''living cells'') die Rede, an denen die Beobachtungen stattfanden, und auch der Titel der Arbeit spricht von ''live cells''. Aber selbst dem medizinischen Laien Lenz schien hier zu dämmern, dass Lanka hier trickst, denn er fragte doch noch mal nach...
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*Am 27.&nbsp;März 2007 wurden Lanka und der mitangeklagte Klaus Senoner<ref>http://www.marienklinik.bim.name/index.php?id=44</ref> in Bozen (Italien) wegen Beleidigung verurteilt. Ein Zivilverfahren über eine von Lanka zu zahlende Entschädigung von 300.000&nbsp;Euro ist noch anhängig.<ref>Aktenzeichen N.&nbsp;940/06&nbsp;R.G.&nbsp;DIB. und N.&nbsp;9126/04&nbsp;R.G.&nbsp;P.M.</ref>
 
*Am 27.&nbsp;März 2007 wurden Lanka und der mitangeklagte Klaus Senoner<ref>http://www.marienklinik.bim.name/index.php?id=44</ref> in Bozen (Italien) wegen Beleidigung verurteilt. Ein Zivilverfahren über eine von Lanka zu zahlende Entschädigung von 300.000&nbsp;Euro ist noch anhängig.<ref>Aktenzeichen N.&nbsp;940/06&nbsp;R.G.&nbsp;DIB. und N.&nbsp;9126/04&nbsp;R.G.&nbsp;P.M.</ref>
 
*Am 6.&nbsp;Juli 2007 wurde Lanka vom Landgericht Stuttgart nach §&nbsp;185&nbsp;StGB (Beleidigung) zu 60&nbsp;Tagessätzen verurteilt (Aktenz.: LG&nbsp;Stuttgart 41&nbsp;Ns&nbsp;Js&nbsp;91553/05).
 
*Am 6.&nbsp;Juli 2007 wurde Lanka vom Landgericht Stuttgart nach §&nbsp;185&nbsp;StGB (Beleidigung) zu 60&nbsp;Tagessätzen verurteilt (Aktenz.: LG&nbsp;Stuttgart 41&nbsp;Ns&nbsp;Js&nbsp;91553/05).
*Im März 2009 wurde Lanka wegen Beleidigung des ehemaligen Leiters des Robert Koch Instituts Prof. Reinhard Kurth zu 50&nbsp;Tagessätzen a 15&nbsp;Euro (Summe 750&nbsp;Euro) verurteilt. Lanka hatte zuvor Kurth einen ''Massenmörder'' genannt.<ref>Verfahren vom 24.&nbsp;März 2009 am Amtsgericht Tiergarten in Berlin, AZ: (234&nbsp;Cs)3012PLs14916/07(133/08)</ref><ref>http://www.paraphaenomenalia.org/wp-content/uploads/2009/09/03-Amtsgericht-Strafbefehl.pdf</ref>
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*Im März 2009 wurde Lanka wegen Beleidigung des ehemaligen Leiters des Robert Koch Instituts Prof. Reinhard Kurth zu 50&nbsp;Tagessätzen á&nbsp;15&nbsp;Euro (Summe 750&nbsp;Euro) verurteilt. Lanka hatte zuvor Kurth einen ''Massenmörder'' genannt.<ref>Verfahren vom 24.&nbsp;März 2009 am Amtsgericht Tiergarten in Berlin, AZ: (234&nbsp;Cs)3012PLs14916/07(133/08)</ref><ref>http://www.paraphaenomenalia.org/wp-content/uploads/2009/09/03-Amtsgericht-Strafbefehl.pdf</ref>
*Am 9.&nbsp;Dezember 2009 kam es zu einer Verurteilung Lankas zu 40&nbsp;Tagessätzen á&nbsp;120&nbsp;€ (Summe 4.800&nbsp;Euro) Strafe wegen Beleidigung, weil er dem Bautzener Landrat und sechs leitenden Kreisangestellten in einem Fax "kriminelle Energie" und "Idiotie" unterstellt hat. (Aktenzeichen 40Cs160Js3022/09). Der Beleidigung war der Streit um ein Kleinkind vorausgegangen, das gegen den Willen seiner Eltern geimpft worden war. Das Familiengericht hatte den Eltern das Sorgerecht entzogen, weil das lebensbedrohlich erkrankte Kind nach Ansicht von Ärzten dringend geimpft werden musste und sich in einem schlechten Ernährungszustand befand.<ref>http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2335497</ref><ref>http://www.unglauben.org/2572/vortragsreisen-des-stefan-lanka/</ref><br>Das LG Bautzen verwarf am 13. April 2010 die Berufung des Angeklagten<ref>http://www.lexisnexis.de/rechtsnews/lg-bautzen-berufung-des-angeklagte-dr.-l-verworfen-178874</ref>. Prozessbericht: [http://www.paraphaenomenalia.org/3054/impfgegner-in-bautzen]<ref>Sächsische Zeitung:''Impfgegner erleidet Schlappe vor dem Landgericht'', 13. April 2010</ref><ref>Sächsiche Zeitung:''Das Gericht ist keine Theaterbühne'', Artikel von Christoph Scharf, 13. April 2010</ref><ref>LausitzNews.de:''Impfgegner geht in Berufung'', Artikel von Jens Kaczmarek, vom 13.04.2010</ref>
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*Am 9.&nbsp;Dezember 2009 kam es zu einer Verurteilung Lankas zu 40&nbsp;Tagessätzen á&nbsp;120&nbsp;€ (Summe 4.800&nbsp;Euro) Strafe wegen Beleidigung, weil er dem Bautzener Landrat und sechs leitenden Kreisangestellten in einem Fax "kriminelle Energie" und "Idiotie" unterstellt hat. (Aktenzeichen 40Cs160Js3022/09). Der Beleidigung war der Streit um ein Kleinkind vorausgegangen, das gegen den Willen seiner Eltern geimpft worden war. Das Familiengericht hatte den Eltern das Sorgerecht entzogen, weil das lebensbedrohlich erkrankte Kind nach Ansicht von Ärzten dringend geimpft werden musste und sich in einem schlechten Ernährungszustand befand.<ref>http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2335497</ref><ref>http://www.unglauben.org/2572/vortragsreisen-des-stefan-lanka/</ref><br>
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Das LG&nbsp;Bautzen verwarf am 13.&nbsp;April 2010 die Berufung des Angeklagten.<ref>http://www.lexisnexis.de/rechtsnews/lg-bautzen-berufung-des-angeklagte-dr.-l-verworfen-178874</ref> Prozessbericht: [http://www.paraphaenomenalia.org/3054/impfgegner-in-bautzen]<ref>Sächsische Zeitung:''Impfgegner erleidet Schlappe vor dem Landgericht'', 13.&nbsp;April 2010</ref><ref>Sächsiche Zeitung:''Das Gericht ist keine Theaterbühne'', Artikel von Christoph Scharf, 13.&nbsp;April 2010</ref><ref>LausitzNews.de:''Impfgegner geht in Berufung'', Artikel von Jens Kaczmarek, vom 13.&nbsp;April 2010</ref>
    
==Zitate==
 
==Zitate==
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[[category:Anhänger der Germanischen Neuen Medizin]]
 
[[category:Anhänger der Germanischen Neuen Medizin]]
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[[category:HIV/AIDS-Leugnung]]
 
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[[category:Kritiker der wissenschaftlichen Medizin]]
 
[[category:Pseudowissenschaftler]]
 
[[category:Pseudowissenschaftler]]
 
[[category:Verschwörungstheoretiker]]
 
[[category:Verschwörungstheoretiker]]
[[category:Kritiker der wissenschaftlichen Medizin]]
 
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