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==Groteske Desinformation==
 
==Groteske Desinformation==
 
[[image:OlympusIX70.jpg|TIRF Lichtmikroskop Olympus IX70|300px|thumb]]
 
[[image:OlympusIX70.jpg|TIRF Lichtmikroskop Olympus IX70|300px|thumb]]
Am 20.&nbsp;Juni 2008 verbreitete der Webauftritt [[FAKTuell]] ein Interview von Lanka mit [[Christoph Lenz]] (alias ''Christopher Ray''), in dem Lanka eine für ihn, aber auch für FAKTuell blamable Falschinformation verbreitet. Zur Vorgeschichte: Ausgangspunkt war eine im Mai 2008 erschienene, wissenschaftliche Arbeit in der renommierten Fachzeitschrift ''nature'', die eine mikroskopische Serienaufnahme der zellulären Enstehung einzelner Virionen des HI-Virus zeigte und als wichtigste neue Erkenntnis belegte, dass der Partikelzusammenbau, das budding und die Freisetzung in etwa 5-6&nbsp;Minuten im Bereich der Zellmembran abläuft.<ref>Jouvenet N, Bieniasz PD, Simon SM: Imaging the biogenesis of individual HIV-1 virions in live cells, Nature, 25. Mai 2008 PMID: 18500329</ref><ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,555949,00.html Jens Lubbadeh: Premiere: Forscher filmen Geburt eines HI-Virus. Spiegel Online Wissenschaft, 28. Mai 2008</ref>
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Am 20.&nbsp;Juni 2008 verbreitete der Webauftritt [[FAKTuell]] ein Interview von Lanka mit [[Christoph Lenz]] (alias ''Christopher Ray''), in dem Lanka eine für ihn, aber auch für FAKTuell blamable Falschinformation äußert. Zur Vorgeschichte: Ausgangspunkt war eine im Mai 2008 erschienene, wissenschaftliche Arbeit in der renommierten Fachzeitschrift ''nature'', die eine mikroskopische Serienaufnahme der zellulären Enstehung einzelner Virionen des HI-Virus zeigte und als wichtigste neue Erkenntnis belegte, dass der Partikelzusammenbau, das budding und die Freisetzung in etwa 5-6&nbsp;Minuten im Bereich der Zellmembran abläuft.<ref>Jouvenet N, Bieniasz PD, Simon SM: Imaging the biogenesis of individual HIV-1 virions in live cells, Nature, 25. Mai 2008 PMID: 18500329</ref><ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,555949,00.html Jens Lubbadeh: Premiere: Forscher filmen Geburt eines HI-Virus. Spiegel Online Wissenschaft, 28. Mai 2008</ref>
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Ähnliche Aufnahmen wurden bereits vorher bei anderen Viren durchgeführt. Die Forscher konnten die Viren mit Hilfe einer lichtmikroskopischen Technik filmen, die mit fluoreszierendem Farbstoff markierte Eiweiße (gag) einsetzte. Die Fluoreszenz ist ein typisches, optisches Phänomen und hat nichts mit der Elektronenmikroskopie zu tun. Das Verfahren ist als TIRF-Verfahren bekannt (Total internal reflection fluorescence microscopy);<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/TIRF</ref><ref>[http://www.photonik.de/fileadmin/pdf/fachaufsaetze/photonik_2006_06_48.pdf Christian May, Anja Schué: TIRF-Mikroskopie – einfacher durch
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Ähnliche Aufnahmen wurden bereits vorher bei anderen Viren durchgeführt. Die Forscher konnten die Viren mit Hilfe einer lichtmikroskopischen Technik filmen, die mit fluoreszierendem Farbstoff markierte Eiweiße (gag) einsetzte. Die Fluoreszenz ist ein typisches, optisches Phänomen und hat nichts mit der Elektronenmikroskopie zu tun. Das Verfahren ist als TIRF-Verfahren bekannt (Total internal reflection fluorescence microscopy);<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/TIRF</ref><ref>[http://www.photonik.de/fileadmin/pdf/fachaufsaetze/photonik_2006_06_48.pdf Christian May, Anja Schué: TIRF-Mikroskopie – einfacher durch innovative Scannertechnologie. Photonik 6/2006, 48-49</ref> mehrere Hersteller bieten dafür geeignete Mikroskope an und es lassen sich Auflösungen bis hinab zu 70&nbsp;nm erreichen. Einzelne Proteine können erkannt werden. Bei dieser Arbeit wurde ein TIRF-Mikroskop des Typs Olympus IX-70 eingesetzt. Dass die mikroskopischen Aufnahmesequenzen mit fluoreszierenden Farbstoffen realisiert wurden, wird dabei explizit und korrekt in der Einleitung zu dem FAKTuell-Artikel erwähnt.<ref>http://www.faktuell.de/content/view/2160/1/</ref> Lanka wurde von Lenz mit dieser Arbeit konfrontiert und meinte dazu:  
innovative Scannertechnologie. Photonik 6/2006, 48-49</ref> mehrere Hersteller bieten dafür geeignete Mikroskope an und es lassen sich Auflösungen bis hinab zu 70&nbsp;nm erreichen. Einzelne Proteine können erkannt werden. Bei dieser Arbeit wurde ein TIRF-Mikroskop des Typs Olympus IX-70 eingesetzt. Dass die mikroskopischen Aufnahmesequenzen mit fluoreszierenden Farbstoffen realisiert wurden, wird dabei explizit und korrekt in der Einleitung zu dem FAKTuell-Artikel erwähnt.<ref>http://www.faktuell.de/content/view/2160/1/</ref> Lanka wurde von Lenz mit dieser Arbeit konfrontiert und meinte dazu:  
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:''Das Bild, welches die Geburt eines HIV zeigen soll, ist eine Aufnahme in einem Raster-Elektronenmikroskop. [...] Allen Arten der Elektronenmikroskopie ist gemeinsam, dass der Elektronenstrahl nur im Vakuum seine im Vergleich zur Lichtmikroskopie viel stärkere Auflösung erzielen kann. Damit Aufnahmen von Zellen im Vakuum des Elektronenmikroskops überhaupt abgebildet werden können, müssen die Zellen zuvor sehr stark chemisch-mechanisch fixiert, entwässert und mit einer Metallschicht bedampft werden [...] Auf jeden Fall kann es nicht sein, dass in dieser Aufnahme irgendein biologischer Vorgang gezeigt wird, denn die Zellen müssen zur Darstellung im Elektronenmikroskop chemisch fixiert und vollkommen entwässert werden, sonst würden sie im Vakuum explodieren und gar nichts mehr wäre sichtbar. Ich vermute, dass diese Behauptung, dass im Elektronenmikroskop die Geburt eines HIV sichtbar gemacht wurde, die übrigens jedem Schüler und Studenten als Betrug auffallen sollte, einfach nur eventuell aufkommende Zweifel an der Aids-Theorie im Keim ersticken soll [...] Was gezeigt wird ist, dass in eine Zelle eingebrachter Leuchtfarbstoff die chemisch fixierte, d.h. getötete Zelle wieder verlässt und diese Leuchtfarbstoffbläschen als HIV ausgegeben werden [...] Die Autorin sagt, dass sie in eine Zelle Eiweiße hineingegeben hat, [...] Diese Eiweiße sind mit einem Leuchtfarbstoff verbunden worden [...]''.  
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:''"Das Bild, welches die Geburt eines HIV zeigen soll, ist eine Aufnahme in einem Raster-Elektronenmikroskop. [...] Allen Arten der Elektronenmikroskopie ist gemeinsam, dass der Elektronenstrahl nur im Vakuum seine im Vergleich zur Lichtmikroskopie viel stärkere Auflösung erzielen kann. Damit Aufnahmen von Zellen im Vakuum des Elektronenmikroskops überhaupt abgebildet werden können, müssen die Zellen zuvor sehr stark chemisch-mechanisch fixiert, entwässert und mit einer Metallschicht bedampft werden [...] Auf jeden Fall kann es nicht sein, dass in dieser Aufnahme irgendein biologischer Vorgang gezeigt wird, denn die Zellen müssen zur Darstellung im Elektronenmikroskop chemisch fixiert und vollkommen entwässert werden, sonst würden sie im Vakuum explodieren und gar nichts mehr wäre sichtbar. Ich vermute, dass diese Behauptung, dass im Elektronenmikroskop die Geburt eines HIV sichtbar gemacht wurde, die übrigens jedem Schüler und Studenten als Betrug auffallen sollte, einfach nur eventuell aufkommende Zweifel an der Aids-Theorie im Keim ersticken soll [...] Was gezeigt wird ist, dass in eine Zelle eingebrachter Leuchtfarbstoff die chemisch fixierte, d.h. getötete Zelle wieder verlässt und diese Leuchtfarbstoffbläschen als HIV ausgegeben werden [...] Die Autorin sagt, dass sie in eine Zelle Eiweiße hineingegeben hat, [...] Diese Eiweiße sind mit einem Leuchtfarbstoff verbunden worden [...]"''.  
    
Hier wendet Lanka einen alten Desinformationstrick an: Die Vermengung von falschen Unterstellungen mit nachvollziehbar erscheinender Kritik. Einerseits erfindet Lanka, dass es sich hier um eine elektronenmikroskopische Aufnahme handeln soll (was die Autoren gar nicht angeben) und gleichzeitig weist er darauf hin, dass hier ein optischer Effekt vorläge, da er sich auf die Fluoreszenz bezieht. Beides widerspricht sich, da die Elektronenmikroskopie kein lichtmikroskopisches Verfahren ist und die Autoren der Studie ihr Verfahren zur Sichtbarmachung der Virionen genau beschreiben und keinen Anlass zur Vermutung geben, dass es sich um eine EM-Aufnahme handeln könnte. Auch ist in ihrem Artikel von lebenden Zellen (Zitat: "living cells") die Rede, an denen die Beobachtungen stattfanden, und auch der Titel der Arbeit spricht von "live cells". Offenbar fiel auch dem medizinischen Laien Lenz die Argumentation von Lanka auf, da er nochmals nachfragte.
 
Hier wendet Lanka einen alten Desinformationstrick an: Die Vermengung von falschen Unterstellungen mit nachvollziehbar erscheinender Kritik. Einerseits erfindet Lanka, dass es sich hier um eine elektronenmikroskopische Aufnahme handeln soll (was die Autoren gar nicht angeben) und gleichzeitig weist er darauf hin, dass hier ein optischer Effekt vorläge, da er sich auf die Fluoreszenz bezieht. Beides widerspricht sich, da die Elektronenmikroskopie kein lichtmikroskopisches Verfahren ist und die Autoren der Studie ihr Verfahren zur Sichtbarmachung der Virionen genau beschreiben und keinen Anlass zur Vermutung geben, dass es sich um eine EM-Aufnahme handeln könnte. Auch ist in ihrem Artikel von lebenden Zellen (Zitat: "living cells") die Rede, an denen die Beobachtungen stattfanden, und auch der Titel der Arbeit spricht von "live cells". Offenbar fiel auch dem medizinischen Laien Lenz die Argumentation von Lanka auf, da er nochmals nachfragte.
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==Natur tut nur Gutes==
 
==Natur tut nur Gutes==
 
[[image:haemophilusinfluenzae.jpg|Gangrän nach Haemophilus influenzae Infektion<ref>http://www.cispimmunize.org/mediapgs/slides/182.html</ref>|thumb]]
 
[[image:haemophilusinfluenzae.jpg|Gangrän nach Haemophilus influenzae Infektion<ref>http://www.cispimmunize.org/mediapgs/slides/182.html</ref>|thumb]]
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