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Eine Möglichkeit, diese Preisforderungen in Relation zu setzen, findet man auf der Seite der Universität Marburg: ''“Der Preis für ca. 500 ml Ayahuasca liegt bei etwa 20 Nuevos Soles (etwa 4 Euro). Je nach Teilnehmerzahl, Stärke des Ayahuasca und persönlicher Gewohnheit des Schamanen reicht eine Flasche für mehrere Sitzungen“''; diese Angabe bezieht sich auf den Marktpreis im einheimischen, nicht-indigenen Kontext in Peru.<ref name="uni-marburg">http://www.uni-marburg.de/fb03/ivk/vk/titelseiten/ayahuasca abgerufen 04.11.2012</ref>
 
Eine Möglichkeit, diese Preisforderungen in Relation zu setzen, findet man auf der Seite der Universität Marburg: ''“Der Preis für ca. 500 ml Ayahuasca liegt bei etwa 20 Nuevos Soles (etwa 4 Euro). Je nach Teilnehmerzahl, Stärke des Ayahuasca und persönlicher Gewohnheit des Schamanen reicht eine Flasche für mehrere Sitzungen“''; diese Angabe bezieht sich auf den Marktpreis im einheimischen, nicht-indigenen Kontext in Peru.<ref name="uni-marburg">http://www.uni-marburg.de/fb03/ivk/vk/titelseiten/ayahuasca abgerufen 04.11.2012</ref>
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===Todesfall nach Ayahuasca-Konsum===
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===Todesfälle in Retreats bzw. nach Ayahuasca-Konsum===
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In den meisten Retreats wird den Kunden nicht nur Ayahuasca verabreicht, sondern zuvor weitere Zubereitungen, die sie auf den Ayahuasca-Trip vorbereiten sollen. Todesfälle sind sowohl nach Ayahuasca-Konsum wie auch nach dem Konsum des sogenannten „Tabaktees“ im Vorfeld der Ayahuasca-Erfahrung vorgekommen.
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====Tod nach Ayahuasca-Konsum====
 
Im August 2012 starb in Peru ein Tourist aus den USA nach Konsum des Ayahuasca-Gebräus. Der Fall erregte einiges Aufsehen, da der Plastikschamane den Todesfall vertuschen wollte und die Leiche selbst vergraben hatte. Erst die Bemühungen der Angehörigen führten dazu, dass der „Schamane“ schließlich die Leichenbeseitigung einräumte. Er hatte den Kunden trotz anderslautender Werbung nach dem Konsum von Ayahuasca in einer Hütte in seinem Retreat allein gelassen und nicht überwacht; der Mann wurde erst am nächsten Morgen tot aufgefunden. Er hatte für den Ayahuasca-Konsum die Summe von US$ 1.200 bezahlt.<ref>http://www.dailymail.co.uk/news/article-2202459/Kyle-Joseph-Nolan-death-Peruvian-shaman-confesses-buried-body-U-S-teen-spiritual-retreat.html abgerufen 04.11.2012</ref>  
 
Im August 2012 starb in Peru ein Tourist aus den USA nach Konsum des Ayahuasca-Gebräus. Der Fall erregte einiges Aufsehen, da der Plastikschamane den Todesfall vertuschen wollte und die Leiche selbst vergraben hatte. Erst die Bemühungen der Angehörigen führten dazu, dass der „Schamane“ schließlich die Leichenbeseitigung einräumte. Er hatte den Kunden trotz anderslautender Werbung nach dem Konsum von Ayahuasca in einer Hütte in seinem Retreat allein gelassen und nicht überwacht; der Mann wurde erst am nächsten Morgen tot aufgefunden. Er hatte für den Ayahuasca-Konsum die Summe von US$ 1.200 bezahlt.<ref>http://www.dailymail.co.uk/news/article-2202459/Kyle-Joseph-Nolan-death-Peruvian-shaman-confesses-buried-body-U-S-teen-spiritual-retreat.html abgerufen 04.11.2012</ref>  
    
Inzwischen sind im Internet Schilderungen vorhanden, nach denen das Alleinlassen der Kunden auf dem Trip bei diesem "Schamanen" der Regelfall gewesen sein soll, da dieser für sich in Anspruch nahm, die Überwachung telepathisch vornehmen zu können und statt dessen fernsah. Zudem werden weitere absurde Behauptungen des Plastikschamanen wiedergegeben, der u.a von Marsianern abstammen will, die bereits Atlantis und Lemuria bewohnten. Ferner habe der Schamane das Ayahuasca nicht selbst hergestellt, sondern auf dem Markt erworben, so dass er die genaue Zusammensetzung des von ihm verabreichten Gebräus selbst nicht kannte. Dieses Retreat ist inzwischen geschlossen; es wurde übrigens von einem US-Bürger betrieben, der "Schamane" war nur Angestellter des eigentlichen Besitzers.<ref>http://www.rpp.com.pe/2012-09-11-madre-de-dios-curandero-confeso-que-enterro-a-joven-norteamericano-noticia_520815.html abgerufen 04.11.2012</ref>
 
Inzwischen sind im Internet Schilderungen vorhanden, nach denen das Alleinlassen der Kunden auf dem Trip bei diesem "Schamanen" der Regelfall gewesen sein soll, da dieser für sich in Anspruch nahm, die Überwachung telepathisch vornehmen zu können und statt dessen fernsah. Zudem werden weitere absurde Behauptungen des Plastikschamanen wiedergegeben, der u.a von Marsianern abstammen will, die bereits Atlantis und Lemuria bewohnten. Ferner habe der Schamane das Ayahuasca nicht selbst hergestellt, sondern auf dem Markt erworben, so dass er die genaue Zusammensetzung des von ihm verabreichten Gebräus selbst nicht kannte. Dieses Retreat ist inzwischen geschlossen; es wurde übrigens von einem US-Bürger betrieben, der "Schamane" war nur Angestellter des eigentlichen Besitzers.<ref>http://www.rpp.com.pe/2012-09-11-madre-de-dios-curandero-confeso-que-enterro-a-joven-norteamericano-noticia_520815.html abgerufen 04.11.2012</ref>
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====Todesfälle durch Vorbereitungstränke====
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Zwei weitere Todesfälle ereigneten sich 2015, jedoch nicht durch den Genuss von Ayahuasca, sondern den eines sogenannten „Tabaktees“, der in Vorbereitung auf den Ayahuasca-Trip gereicht wurde.<ref>http://www.stuff.co.nz/national/71864946/kiwi-matthew-dawsonclarke-dies-in-peru-after-tobacco-purge</ref><ref>http://www.cbc.ca/news/canada/toronto/jennifer-logan-dies-after-drinking-tobacco-purge-tea-in-peru-1.2945727</ref> Matthew Dawson-Clarke (24) erhielt den Tabaktee im Kapitari Ayahuasca Retreat bei Iquitos, Peru und starb an Herzversagen. Zeitungsberichten zufolge hatte er den Tee am Morgen zu sich genommen und hatte danach den Tag über Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung gezeigt; der Herzstillstand trat gegen 18:30 Uhr ein. Erst als Erste-Hilfe-Maßnahmen nicht griffen, wurde Dawson-Clarke letztlich in ein Krankenhaus in Iquitos verbracht, wo er für tot erklärt wurde.<ref>http://www.stuff.co.nz/national/71864946/kiwi-matthew-dawsonclarke-dies-in-peru-after-tobacco-purge</ref>
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Die kanadische Staatsbürgerin Jennifer Logan (32) wurde ebenfalls nach dem Konsum von Tabaktee „bei einer Zeremonie mit einem Schamanen“ krank. Auch Logan mußte erst per Boot und Motorrad ins Krankenhaus transportiert werden; bei Ankunft war jedoch ärztliche Hilfe zu spät. Eine Autopsie ergab, dass Logan an einer Lungenembolie verstarb. Sie hatte einen vierzehntägigen Aufenthalt im Canto Luz Centre außerhalb von Puerto Maldonado gebucht.<ref>http://www.cbc.ca/news/canada/toronto/jennifer-logan-dies-after-drinking-tobacco-purge-tea-in-peru-1.2945727</ref>
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Canto Luz ist ein von einer Europäerin betriebenes Retreat, in dem eine Peruanerin als „Schamanin“ fungiert. Canto Luz gehört einer Mariya Garnet, einer im Jahr 2000 nach Kanada ausgewanderte Russin, die behauptet, sich bereits in Sibirien dem „heilenden Schamanismus“ zugewendet zu haben. Die Schamanin des Retreats, Reyna Luz Edery Flores, wird beschrieben als ''“the main mestizo ayahuascqera“''[sic]. Da der Begriff „mestizo“ im Zusammenhang mit Edery Flores verwendet wird<ref>http://www.cantoluz.com/#!team/c13md</ref>, hat sie sehr wahrscheinlich keinerlei Bindungen an eine indigene Ethnie. Canto Luz bietet sieben- und vierzehntägige Retreats zum Preis von USD 950 bzw. USD 1.850 an.<ref>http://www.cantoluz.com/#!retreats-overview/c1i7j</ref> Sie haben mehrere Videos auf YouTube eingestellt, um Kundschaft anzuziehen und sind offenbar eine relativ neue Erscheinung auf dem Markt, da Anfang 2013 ein Spendenaufruf veröffentlicht wurde, in dem es hieß, der Retreat werde am 1. April 2013 eröffnen. Die Spendenkampagne zielte auf Spendeneinnahmen von USD 20.000 ab und erreichte eine Gesamtsumme von USD 31.665, die 133 Spender in knapp einem Monat aufbrachten.<ref>https://www.indiegogo.com/projects/call-to-action-join-us-in-preserving-traditional-wisdom-pristine-amazon#/story</ref>
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Das Kapitari Center, in dem der andere Todesfall eintrat, wird angeblich von einem peruanischen Schamanen namens Luis Culquiton alias Don Lucho geleitet und es sind keine Informationen verfügbar, ob das Gelände Culquiton gehört oder er ebenfalls nur als Strohmann eingesetzt ist. Ganz in Übereinstimmung mit den üblichen Vermarktungsstrategien wird Culquiton beschrieben als „aus einer langen Ahnenreihe von Naturheilern“, andererseits behauptet die Webseite: „... er entdeckte die Heilungsfähigkeiten der Pflanzen ganz allein, in jungen Jahren“, „ein etablierter, selbst ausgebildeter Schamane“<ref>http://www.kapitari.org/ </ref> und: „Er hat nie eine formale Ausbildung bei einem anderen Schamanen durchlaufen“.<ref>http://www.kapitari.org/about-don-lucho/</ref> Dies ist jedoch nicht positiv zu sehen, sondern vielmehr sollten Kunden dies als ernsthafte Warnung auffassen, dass sich ein Besuch dort als Teilnahme an einem langfristigen Experiment nach der Methode „Versuch und Irrtum“ erweisen kann.
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Auch Kapitari bietet Retreats von 7 und 14 Tagen an; der siebentägige Retreat kostet USD 650 und umfasst vier Ayahuasca-Trips und eine „Reinigung mit Tabaksaft“. Die Seite stellt zudem klar: ''“Die Anreise dauert ungefähr eineinhalb Stunden und umfasst einen Fußmarsch von ca. 45 Minuten, daher sollten Anreisende gut in Form sein.“''<ref>http://www.kapitari.org/ayahuasca-ceremonies/authentic-ayahuasca-retreat-in-iquitos-peru/</ref> Der Todesfall eines Kapitari-Kunden zeigt deutlich auf, dass diese Entfernung eine weitere Gefahr für die Kundschaft bedeutet, wenn medizinische Hilfe benötigt wird.
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Ein weiterer interessanter Aspekt ist die auf der Seite angebotene Information darüber, wohin die Einnahmen fließen:
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:''"Of the $650 that you pay us:
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:''$300 goes to Kapitari and Don Lucho. A portion of which pays for the running of Kapitari and anything left over is spent on Don Lucho’s permaculture and community projects.
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:''$300 is split between the retreat facilitators & Outer Travels Inner Journeys.
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:''$50 is given as an additional bonus to the Peruvian staff at Kapitari who work hard all week to look after the guests."''<ref>http://www.kapitari.org/ayahuasca-ceremonies/authentic-ayahuasca-retreat-in-iquitos-peru/ </ref>
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Der größere Teil der Einnahmen wird also zwischen dem Schamanen, den „retreat facilitators“ und dem Reiseveranstalter geteilt; der Begriff „retreat facilitators“ ist jedoch alles andere als eindeutig und bezeichnet nicht notwendigerweise die Angestellten. Wäre dies der Fall, könnten die Webseitenbetreiber sehr viel deutlicher formulieren: USD 200 gehen an die Angestellten und USD 150 an den Reiseveranstalter. Zwar wird mit dieser Mitteilung der Anschein der Transparenz erweckt, durch die vage und knapp gehaltenen Aussagen wird jedoch mehr verschleiert als Information geboten.
    
==Konsequenzen für die indigene Bevölkerung==
 
==Konsequenzen für die indigene Bevölkerung==
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