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'''Spenglersan-Kolloide''' (auch ''Speglersane'') sind [[Homöopathie|homöopathisch]] D9-potenzierte Bakterienprodukte (Nosoden), die zur ''biologische Umstimmung'' beworben werden.  
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'''Spenglersan-Kolloide''' (auch ''Spenglersane'') sind [[Homöopathie|homöopathisch]] D9-[[Potenzierung|potenzierte]] Bakterienprodukte ([[Nosode]]n), die von dem Pharmaunternehmen MECKEL-SPENGLERSAN&nbsp;GmbH aus Bühl<ref>Meckel-Spenglersan, Pharmazeutische Präparate, Steinfeldweg 13, D-77815 Bühl (Baden)</ref> zu einer "biologischen Umstimmung" und als vermeintliche ''Immunmodulatoren'' beworben werden. Die Spenglersan&nbsp;GmbH arbeitet mit dem Verein [[Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin e.V.]] (ZAEN) zusammen. Vor seinem Tod übertrug Spengler seine Rezepturen und Rechte an seinen Nachfolger Paul Meckel. Heute heißt die Firma daher Meckel-Spenglersan.
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Die Erfindung stammt von Carl Spengler, die Methode wurde aber erst nach seinem Tode nach ihm benannt.
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Die Spenglersan&nbsp;GmbH bietet zudem so genannte Spenglersan ''Entoxin''-Mittel zur [[Entschlackung|''Entgiftung und Ausleitung'']] nach Vorstellungen eines Ewald Kleine an und vertreibt Mittel zu einer ''Cluster-Eigenbluttherapie''. Im Programm sind auch Vorrichtungen für einen [[Spengler-Test|Spenglersan Kolloid Blut-Test]].
Spengler sprach selbst von ''Immunkörpern''. Eines seiner Mittel, das ''Kolloid T'' sollte an Tuberkulose Erkrankte heilen können.
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[[category:Alternativmedizin]]
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Die Erfindung stammt von Carl Spengler (1860 - 1937, zuletzt Kurarzt in Davos), wurde aber erst nach seinem Tod nach ihm benannt. Spengler sprach selbst von ''Immunkörpern''. Eines seiner Mittel, das ''Kolloid&nbsp;T'', sollte an Tuberkulose Erkrankte heilen können.
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Zu den Spenglersan-Kolloiden existieren einige wenige Veröffentlichungen in naturheilkundlichen Zeitschriften aus den 1950er bis 1970er Jahren. Kontrollierte wissenschaftliche Studien, die eine Wirksamkeit dieser Mittel belegen könnten, existieren nicht. Gesetzliche Krankenkassen erstatten die Kosten wegen fehlenden Wirksamkeitsnachweises nicht.
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Die Deutsche Krebsgesellschaft wies darauf hin, dass die Spenglersan-Verfahren nicht wissenschaftlich belegt sind.
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==Spenglersan Kolloid&nbsp;M: Die unwirksame sog. ''Malariaprophylaxe''==
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In Schweden mussten 1996 fünf Patienten mit Malaria behandelt werden, die sich durch das Mittel ''Spenglersan Kolloid&nbsp;M'' in Westafrika (Guinea Conacry) vor einer Malariainfektion geschützt glaubten, anstatt sich einer etablierten, herkömmlichen Malaria-Prophylaxe zu unterziehen. Spenglersan Kolloid&nbsp;M besteht aus extrem verdünnten Bestandteilen, Plasmodien, die die Ursache für die Malaria sind. Lediglich eine der Personen wendete zeitweilig Mefloquin (''Lariam'') an. Die Personen infizierten sich jedoch 1995 (P.&nbsp;falciparum und P.&nbsp;ovale). Die Malariafälle führten zu Warnungen schwedischer Ärzte vor derartigen ''homöopathischen Malariaprophylaxe''-Maßnahmen, die sie als ''nicht effektiv'' bezeichneten.<ref>[http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9815426 Carlsson T, Bergqvist L, Hellgren U.: Homeopathic Resistant Malaria. J Travel Med. 1996 Mar 1;3(1):62]</ref>
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==Literatur==
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*Sauer, Gabius, Vehling-Kaiser. "Krebsbehandlungsmethoden" ohne nachgewiesene Wirkung
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==Quellennachweise==
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<references/>
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[[category:Heilmittel in der Pseudomedizin]]
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[[category:Homöopathie]]
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