Sokal-Affäre

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Als Sokal Affaire ist ein Experiment bekannt geworden, das der amerikanische Physiker Alan Sokal (Physikprofessor der New York University) im Jahre 1996 durchführte und das bis heute für Debatten um den Missbrauch wissenschaftlicher Veröffentlichungen und Medien für pseudowissenschaftliche und beliebige Aussagen sorgte.

Das Experiment

Alan Sokal reichte 1996 einen Fachartikel in der für ihre postmoderne Ausrichtung bekannten Zeitschrift Social Text (Duke University Press) ein. Der Titel der Arbeit lautete Transgressing the Boundaries: Towards a Transformative Hermeneutics of Quantum Gravity (deutsch: Die Grenzen überschreiten: Auf dem Weg zu einer transformativen Hermeneutik der Quantengravitation) und war in typischem Slang pseudowissenschaftlicher postmoderner Literatur verfasst. Die Zeitschrift Social Text druckte die Arbeit unbeanstandet ab, obwohl der Inhalt der Arbeit aus nichts weiter als der Aneinanderreihung verschiedener Zitate verschiedener Autoren bestand und die Arbeit selbst mit Leichtigkeit als kompletter Unsinn hätte erkannt werden können.

Kurz nach der Veröffentlichung bekannte Sokal in einer anderen Zeitschrift, Lingua Franca, dass es sich bei dem Aufsatz um eine Parodie handle. 1997 veröffentlichte Sokal zusammen mit seinem belgischen Kollegen Jean Bricmont dazu ein Buch mit dem Titel Impostures Intellectuelles (übersetzt: Intellektuelle Hochstapeleien, deutscher Titel: Eleganter Unsinn), in dem er seine Thesen erklärt und an Beispielen von Texten bedeutender postmoderner französischer Philosophen erläutert.

Die Folgen

Die Sokal-Affire löste im akademischen Milieu und der Presse eine öffentliche Diskussion aus, wie dieser Vorfall im Besonderen und die Seriosität der postmodernen Philosophie im Allgemeinen zu bewerten sei.

Literatur

  • Alan Sokal/Jean Bricmont: Impostures Intellectuelles (Intellektuelle Betrügereien), Paris 1997
    • deutsche Ausgabe: Eleganter Unsinn. Wie die Denker der Postmoderne die Wissenschaft mißbrauchen, München 1999

Weblinks