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==ScienceFiles und Vanity-Awards==
 
==ScienceFiles und Vanity-Awards==
[[image:ScienceFiles IBC Vanity Title.jpg|Stolz präsentierter und wissenschaftlich wertloser [[Vanity-Award]] der Firma [[International Biographical Centre]], der Anlass für Feststimmung gewesen sein soll|420px|thumb]]
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[[image:ScienceFiles IBC Vanity Title.jpg|Stolz präsentierter, wissenschaftlich wertloser [[Vanity-Award]] der Firma [[International Biographical Centre]], der Anlass für Feststimmung gewesen sein soll|420px|thumb]]
Im Bereich der Anbieter von Scharlatanerieprodukten und [[pseudomedizin]]ischen Diagnose- und Therapiemethoden fällt die Nutzung von [[Vanity-Award]]s (siehe auch den Artikel [https://en.wikipedia.org/wiki/Who%27s_Who_scam Who is Who Scam] in der Wikipedia) zur eigenen Aufwertung und Glaubhaftmachung eigener Überzeugungen auf. Gemeint sind wertlose Auszeichnungen von Zuschussverlagen. Im Allgemeinen werden diese Auszeichnungen in gerahmter Form mit der Post versandt und sind dann kostenpflichtig. Sie sollen dann beispielsweise als Wandschmuck dienen. Qualifikationen irgendeiner Art sind nicht zu erbringen, die Verlage verdienen am Druck und an der Rahmung und gelegentlich am Verkauf von teuren, dickbändigen Werken in denen die wertlosen Vanity-Ehrungen aufgelistet werden. Geld wird auch mit der Weitergabe von Adressen sowie mit kostenpflichtigen Datenbankabfragen verdient. ScienceFiles macht da keine Ausnahme als Kunde von mindestens zwei Vanity-Awards. So schreibt Michael Klein im Juni 2013 "stolz" über Heike Diefenbach:
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Im Bereich der Anbieter von Scharlatanerieprodukten und [[pseudomedizin]]ischen Diagnose- und Therapiemethoden fällt die Nutzung von [[Vanity-Award]]s (siehe auch den Artikel [https://en.wikipedia.org/wiki/Who%27s_Who_scam Who is Who Scam] in der Wikipedia) zur eigenen Aufwertung und Glaubhaftmachung eigener Überzeugungen auf. Gemeint sind wertlose Auszeichnungen von Zuschussverlagen. Im Allgemeinen werden diese Auszeichnungen in gerahmter Form mit der Post versandt und sind kostenpflichtig. Sie sollen dann beispielsweise als Wandschmuck dienen.  
:''..Ich darf mit Stolz vermelden, dass Dr. habil. Heike Diefenbach und ich es geschafft haben, die Genderisten-Gemeinde 2002 mit einem Beitrag in helle Aufruhr zu versetzen, und bis heute haben Sie sich nicht davon erholt. Dr. Diefenbach ist die bedeutendste deutsche Soziologin, die nicht nur im '''[[Vanity-Award|Marquis Who is Who in the World]]''' ''[Hervorhebung Psiram]'' seit Jahren einer der wenigen vertretenen deutschen Sozialwissenschaftler ist, sie blickt vielmehr auf eine große Anzahl von Publikationen zu Bildungsthemen, Themen soziologischer Theoriebildung sowie methodische Beiträge..''<ref>Artikel "Anonymität und das Betreiben von Blogs", ScienceFiles, 29.6.2013</ref>
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[https://en.wikipedia.org/wiki/Marquis_Who%27s_Who Marquis Who is Who] ist ein US-amerikanisches Unternehmen mit fünf Mitarbeitern und ist aktuell (Stand 2018) im Besitz der Firma News Communications, Inc. Im offenen Brief an Wikipedia - Gründer Jimmy Wales kommt der wertlose Kauftitel ins Spiel:
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:..''Wir wissen von Wissenschaftlern, die sich großer internationaler Bekanntheit erfreuen, die führende Kapazität in ihrem Feld sind, im Marquis Who is Who in the World aufeführt sind, und die auf Einladung von Wikipedia-Autoren Beiträge für die Wikipedia erstellt haben..''
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Ein Vanity-Titel reichte nicht, denn an anderer Stelle heisst es bei ScienceFiles zu einem weiteren Vanity-Titel der 2015 erworben wurde:
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Qualifikationen irgendeiner Art sind nicht zu erbringen, die Verlage verdienen am Druck und an der Rahmung sowie gelegentlich am Verkauf von teuren, umfangreichen Werken, in denen die wertlosen Vanity-Ehrungen aufgelistet werden. Verdient wird auch mit Adressenverkauf sowie mit kostenpflichtigen Datenbankabfragen. ScienceFiles stellt als Kunde von mindestens zwei Vanity-Awards keine Ausnahme dar. So schreibt Michael Klein im Juni 2013 "stolz" über Heike Diefenbach:  
:''..Dr. habil. Heike Diefenbach gehört zu den wenigen deutschen Wissenschaftlern, die es zu internationaler Anerkennung gebracht haben. Für ihre außerordentlichen wissenschaftlichen Leistungen wurde Dr. habil. Heike Diefenbach nicht nur (bereits 2005) in Marquis’ Who is Who in the World aufgenommen, sondern zählt seit 2015 auch zu den 2000 Outstanding Intellectuals, die das '''[[International Biographical Centre|International Bibliographical Center in Cambridge]]''' zusammengestellt hat.''
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:'"Ich darf mit Stolz vermelden, dass Dr. habil. Heike Diefenbach und ich es geschafft haben, die Genderisten-Gemeinde 2002 mit einem Beitrag in helle Aufruhr zu versetzen, und bis heute haben Sie sich nicht davon erholt. Dr. Diefenbach ist die bedeutendste deutsche Soziologin, die nicht nur im '''[[Vanity-Award|Marquis Who is Who in the World]]''' ''[Hervorhebung Psiram]'' seit Jahren einer der wenigen vertretenen deutschen Sozialwissenschaftler ist, sie blickt vielmehr auf eine große Anzahl von Publikationen zu Bildungsthemen, Themen soziologischer Theoriebildung sowie methodische Beiträge."''<ref>Artikel "Anonymität und das Betreiben von Blogs", ScienceFiles, 29.6.2013</ref>
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Zum wissenschaftlich nicht nur wertlosen, sondern peinlichen IBC-Titel veröffentlichte man 2015 auch einen eigenen Jubelartikel, der auf der rechten Seite abgebildet ist (zum Vergrössern anklicken).
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[https://en.wikipedia.org/wiki/Marquis_Who%27s_Who Marquis Who is Who] ist ein US-amerikanisches Unternehmen mit fünf Mitarbeitern und aktuell (Stand 2018) im Besitz der Firma News Communications, Inc. Im offenen Brief an Wikipedia-Gründer Jimmy Wales kommt der wertlose Kauftitel ins Spiel:
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:''"Wir wissen von Wissenschaftlern, die sich großer internationaler Bekanntheit erfreuen, die führende Kapazität in ihrem Feld sind, im Marquis Who is Who in the World aufeführt sind, und die auf Einladung von Wikipedia-Autoren Beiträge für die Wikipedia erstellt haben."''
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Auch das [[International Biographical Centre]] (IBC) der Firma Melrose Press Ltd vergibt die entsprechenden wertlosen Schmuckauszeichnungen. Als Verlagsstandort wählte man nicht zufällig Cambridge in Großbritannien. Für eine Gebühr zwischen 100 und 1.000 Dollar bietet das IBC "Auszeichnungen" unabhängig von persönlichen Leistungen an. Diese werden als Award, Diploma oder Zertifikat bezeichnet. Die "symbolisch" genannte Gebühr fällt dabei für Druck, Rahmung und Herstellung der Papiere an. Die in den Personalenzyklopädien der IBC zu den einzelnen Personen wiedergegebenen Angaben stammen dabei von den Personen selbst, die auf diese Weise eine Biographie im gewünschten Sinne beeinflussen können. Im Falle von Zuwendungen durch die verzeichneten Personen kommt es dabei zu einem umfangreicheren Eintrag und diesem Personenkreis wird die Möglichkeit gegeben, beim IBC bestimmte "Auszeichnungen" zu erwerben.<br>Weitere IBC-Kunden sind beispielsweise [[Hans Joachim Kempe]], [[Hans-Joachim Zillmer]], [[Ignat Ignatov]] oder [[Erik Enby]]. Im Internet lassen sich mit Leichtigkeit Personen finden, die mehr als zwanzig verschiedene IBC oder ABC (die US-Variante) ihr eigen nennen. Die Wissenschaftlerin Dana M. Barry (Osaka/Japan) nennt 68 erhaltene Titel von Zuschussverlagen.<ref>DANA M. BARRY, Ph.D. in Engineering from Osaka University, Japan<br>
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An anderer Stelle heißt es bei ScienceFiles zu einem weiteren Vanity-Titel, der 2015 erworben wurde:
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:''"Dr. habil. Heike Diefenbach gehört zu den wenigen deutschen Wissenschaftlern, die es zu internationaler Anerkennung gebracht haben. Für ihre außerordentlichen wissenschaftlichen Leistungen wurde Dr. habil. Heike Diefenbach nicht nur (bereits 2005) in Marquis’ Who is Who in the World aufgenommen, sondern zählt seit 2015 auch zu den 2000 Outstanding Intellectuals, die das '''[[International Biographical Centre|International Bibliographical Center in Cambridge]]''' zusammengestellt hat."''
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Zum wissenschaftlich nicht nur wertlosen, sondern peinlichen IBC-Titel veröffentlichte man 2015 auch einen eigenen Jubelartikel, der auf der rechten Seite abgebildet ist (zum Vergrößern anklicken).
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Auch das [[International Biographical Centre]] (IBC) der Firma Melrose Press Ltd. vergibt entsprechend wertlose Schmuckauszeichnungen. Als Verlagsstandort wählte man nicht zufällig Cambridge in Großbritannien. Für eine Gebühr zwischen 100 und 1.000 Dollar bietet das IBC "Auszeichnungen" unabhängig von persönlichen Leistungen an. Diese werden als Award, Diploma oder Zertifikat bezeichnet. Die "symbolisch" genannte Gebühr fällt dabei für Druck, Rahmung und Herstellung der Papiere an. Die in den Personalenzyklopädien der IBC zu den einzelnen Personen wiedergegebenen Angaben stammen dabei von den Personen selbst, die auf diese Weise eine Biographie im gewünschten Sinne beeinflussen können. Im Falle von Zuwendungen durch die verzeichneten Personen kommt es dabei zu einem umfangreicheren Eintrag und diesem Personenkreis wird die Möglichkeit gegeben, beim IBC bestimmte "Auszeichnungen" zu erwerben.  
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Weitere IBC-Kunden sind beispielsweise [[Hans Joachim Kempe]], [[Hans-Joachim Zillmer]], [[Ignat Ignatov]] oder [[Erik Enby]]. Im Internet lassen sich mit Leichtigkeit Personen finden, die mehr als zwanzig verschiedene IBC oder ABC (die US-Variante) ihr eigen nennen. Der Wissenschaftler Dana M. Barry (Osaka/Japan) nennt 68 erhaltene Titel von Zuschussverlagen.<ref>DANA M. BARRY, Ph.D. in Engineering from Osaka University, Japan<br>
 
AWARDS AND OUTSTANDING ACCOMPLISHMENTS<br>
 
AWARDS AND OUTSTANDING ACCOMPLISHMENTS<br>
  
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