Schröpfen: Unterschied zwischen den Versionen

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Durch das Schröpfen bilden sich Hämatome ("Blutergüsse") und es können sich Blasen bilden. Personen mit Störungen der Blutgerinnung oder Blutarmut (Anämie) sollten auf die blutige Variante verzichten. Bei Hautkrankheiten (z. B. Ekzemen) sollte nicht geschröpft werden.
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Nach der Behandlung spürt der Patient eine länger anhaltende Wärme an den geschröpften Punkten.
  
 
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Version vom 5. Juli 2010, 21:53 Uhr

Schröpfen (auch Fire Cupping - Feuer-Schröpfen) ist die Bezeichnung für ein alternativmedizinisches Behandlungsverfahren mit relativ langer Anwendungsgeschichte, das der sogenannten Entschlackung über die Haut mittels Unterdruck dienen soll.

Ein Wirksamkeitsnachweis im Sinne der behaupteten Wirkungen konnte bislang nicht erbracht werden. Das Schröpfen ist mit der Baunscheidttherapie verwandt.

Methode

Beim Schröpfen werden so genannte Schröpfgläsern (oder Schröpfköpfen) auf die Haut gesetzt. Bevor die Schröpfgläser auf die Haut gesetzt werden, wird in diese warme Luft geleitet. Nach Aufsetzen auf die Haut kühlt die Luft ab und nimmt ein geringeres Volumen ein, woraus sich ein Unterdruck ergibt, der das Glas fest auf der Haut fixiert. Auch kann es dabei zu einer Vorwölbung und Rötung der Haut kommen.

Die Rötung und Vorwölbung wird aus Sicht der Befürworter als ein Anzeichen gewertet, dass es über die Haut zu einer selektiven Ausscheidung nicht näher erläuterter "Schlacken" oder "Schadstoffe" komme.

Blutiges Schröpfen

Beim "blutigen Schröpfen" wird die Haut mit einem Messer (Schröpfschnepper) angeritzt, bevor es zum Schröpfen kommt. Durch den Unterdruck tritt vermehrt Blut aus der verletzten Haut aus.

Trockenes Schröpfen

Beim "trockenen Schröpfen" wird auf das Anritzen der Haut verzichtet.

Das unterstellte Wirkprinzip

Schröpfer berifen sich auf die überholte Humoralpathologie, die Erkrankungen auf ein Zuviel an schlechten Säften (humores) im Körperinneren zurückführte. Diese Säfte sollten von den Schröpfköpfen ausgesaugt werden.

Heute wird auch pseudowissenschaftlich und im Gegensatz zur Humotalpathologie behauptet, dass "Reflexzonen" gereizt würden, die auf innere Organe und Organsysteme einwirken sollen.

Nebenwirkungen

Durch das Schröpfen bilden sich Hämatome ("Blutergüsse") und es können sich Blasen bilden. Personen mit Störungen der Blutgerinnung oder Blutarmut (Anämie) sollten auf die blutige Variante verzichten. Bei Hautkrankheiten (z. B. Ekzemen) sollte nicht geschröpft werden.

Nach der Behandlung spürt der Patient eine länger anhaltende Wärme an den geschröpften Punkten.

Verbreitung

Das Schröpfen ist aus verschiedenen Kulturen bekannt. So kennt man es aus dem klassischen Altertum, und der traditionellen chinesischen Medizin.