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Gegen drei Uhr morgens endete die aufgeladene Atmosphäre in einer Schießerei mit einem Schwerverletzten. Zündfunke war das "ausgeliehene" Schlauchboot des Vittorio Emanuele von dessen Motoryacht ''Aniram'' (Vorname seiner Ehefrau Marina rückwärts geschrieben). Der völlig betrunkene und nur mit einer Unterhose bekleidete, aber schwer bewaffnete Sohn des letzten italienischen Königs ging wütend an Bord der ankernden ''Coke'' und begann sich zunächst dadurch zu rächen, dass er anfing, eine Taucher-Pressluftflasche an Bord der ''Coke'' zu entleeren. Vorher hatte er noch sein halbautomatisches M1 Garand durch Einklinken eines Ladestreifens scharfgemacht. Seine Frau Maria Doria hatte ihm angeblich vorher noch angeraten, sich zu bewaffnen (Vittorio Emanuele war allerdings in der Vergangenheit von seiner Frau auch schon einmal als "großes Kind" bezeichnet worden). So hatte er ein amerikanisches Gewehr dabei, dessen Besitz in Frankreich illegal ist. Bei dem Gewehr soll es sich um ein M1 Garand gehandelt haben, das später im Prozess als Kriegswaffe eingestuft wurde. Italienische Journalisten bezeichneten es als "Waffe zur Elefantenjagd". Die Waffe hatte er persönlich vom philippinischen Diktator Ferdinand Marcos geschenkt bekommen. Die Ehefrau von Emanuele, "principessa" Marina Doria, soll dann mit den Scheinwerfern eines Autos versucht haben, die Kampfzone zu beleuchten, während eine Schar von Zuschauern an Land zusah. Es kam sodann zu Handgreiflichkeiten an Bord der ''Coke'', Schüsse fielen, Zeugen berichteten vom kopfnahen Pfeifen der Kugeln. Beleidigungen wie "Mein Hodenprinz" oder "Ich bringe euch alle um!" wurden ausgetauscht und am nächsten Tage wurde die völlig zerrissene Unterhose von Emanuele von der Polizei als Beweismittel vom Meeresgrund gesichert (hellblau, Marke King-Kong).
 
Gegen drei Uhr morgens endete die aufgeladene Atmosphäre in einer Schießerei mit einem Schwerverletzten. Zündfunke war das "ausgeliehene" Schlauchboot des Vittorio Emanuele von dessen Motoryacht ''Aniram'' (Vorname seiner Ehefrau Marina rückwärts geschrieben). Der völlig betrunkene und nur mit einer Unterhose bekleidete, aber schwer bewaffnete Sohn des letzten italienischen Königs ging wütend an Bord der ankernden ''Coke'' und begann sich zunächst dadurch zu rächen, dass er anfing, eine Taucher-Pressluftflasche an Bord der ''Coke'' zu entleeren. Vorher hatte er noch sein halbautomatisches M1 Garand durch Einklinken eines Ladestreifens scharfgemacht. Seine Frau Maria Doria hatte ihm angeblich vorher noch angeraten, sich zu bewaffnen (Vittorio Emanuele war allerdings in der Vergangenheit von seiner Frau auch schon einmal als "großes Kind" bezeichnet worden). So hatte er ein amerikanisches Gewehr dabei, dessen Besitz in Frankreich illegal ist. Bei dem Gewehr soll es sich um ein M1 Garand gehandelt haben, das später im Prozess als Kriegswaffe eingestuft wurde. Italienische Journalisten bezeichneten es als "Waffe zur Elefantenjagd". Die Waffe hatte er persönlich vom philippinischen Diktator Ferdinand Marcos geschenkt bekommen. Die Ehefrau von Emanuele, "principessa" Marina Doria, soll dann mit den Scheinwerfern eines Autos versucht haben, die Kampfzone zu beleuchten, während eine Schar von Zuschauern an Land zusah. Es kam sodann zu Handgreiflichkeiten an Bord der ''Coke'', Schüsse fielen, Zeugen berichteten vom kopfnahen Pfeifen der Kugeln. Beleidigungen wie "Mein Hodenprinz" oder "Ich bringe euch alle um!" wurden ausgetauscht und am nächsten Tage wurde die völlig zerrissene Unterhose von Emanuele von der Polizei als Beweismittel vom Meeresgrund gesichert (hellblau, Marke King-Kong).
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Es sollen zwei Schüsse gefallen sein: Ein Schuss in die Luft und der Schuss, der Dirk Hamer schwer verletzte. Ein Zeuge war Mauro Sabatini, der "comandante" der Motoryacht ''Master''. Nach Sabatinis Aussage habe der erste Schuss beide Polyester-Bordwände der Yacht ''Master'' durchschlagen, um durch eine Scheibe der ''Mapagia'' hindurch Dirk Hamer schwer zu verletzen.<ref>http://archivio.panorama.it/home/articolo/idA020001037998</ref> Laut Aussage der anwesenden Schwester Birgit habe ihr Bruder laut "Anestesia, anestesia" gerufen. Der Schuss traf den unter Deck schlafenden Dirk Hamer in den Unterbauch, eine Hauptschlagader eines Bein verletzend. Es entstand eine stark blutende Wunde mit großem Blutverlust. Emanuele konnte auf keinen Fall gezielt den nicht sichtbaren Sohn Hamers im Visier gehabt haben (wie dessen Vater später wiederholt behauptete). Ziel war vielmehr Nicky Pende, denn dieser hatte mit seiner Gruppe zuletzt mit einem Schlauchboot abgelegt. Der junge Hamer wurde recht spät nach Marseille in eine Klinik gebracht, wo ihm ein Bein amputiert werden musste. Vorher war er von einem überforderten Inselarzt notdürftig versorgt worden. Es gelang auch nicht (wie Emanuele zunächst versprach), den privaten Helikopter von Emanuele einzusetzen. Gegen den ausdrücklichen Rat der Marseiller Ärzte ließ Ryke Geerd Hamer seinen schwer verletzten Sohn nach Heidelberg verlegen, wo er am 7.&nbsp;Dezember 1978 verstarb. Der Leiter der Intensivstation des Krankenhauses in Marseille, Professor Michel Olmer, hatte in diesem Zusammenhang der Familie "inakzeptables" Verhalten vorgeworfen, weil sie "einen Kranken ohne Benachrichtigung" nach Heidelberg transportiert habe.<ref>Artikel: ''Vorwürfe gegen Hamers Eltern. Prinz von Savoyen auf freiem Fuß gesetzt - Gutachter zur Todesursache gehört'', Kölner Stadt-Anzeiger, 15.11.1991</ref>  
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Es sollen zwei Schüsse gefallen sein: Ein Schuss in die Luft und der Schuss, der Dirk Hamer schwer verletzte. Ein Zeuge war Mauro Sabatini, der "comandante" der Motoryacht ''Master''. Nach Sabatinis Aussage habe der erste Schuss beide Polyester-Bordwände der Yacht ''Master'' durchschlagen, um durch eine Scheibe der ''Mapagia'' hindurch Dirk Hamer schwer zu verletzen.<ref>http://archivio.panorama.it/home/articolo/idA020001037998</ref> Laut Aussage der anwesenden Schwester Birgit habe ihr Bruder laut "Anestesia, anestesia" gerufen. Der Schuss traf den unter Deck schlafenden Dirk Hamer in den Unterbauch, eine Hauptschlagader eines Beins verletzend. Es entstand eine stark blutende Wunde mit großem Blutverlust. Emanuele konnte auf keinen Fall gezielt den nicht sichtbaren Sohn Hamers im Visier gehabt haben (wie dessen Vater später wiederholt behauptete). Ziel war vielmehr Nicky Pende, denn dieser hatte mit seiner Gruppe zuletzt mit einem Schlauchboot abgelegt. Der junge Hamer wurde recht spät nach Marseille in eine Klinik gebracht, wo ihm ein Bein amputiert werden musste. Vorher war er von einem überforderten Inselarzt notdürftig versorgt worden. Es gelang auch nicht (wie Emanuele zunächst versprach), den privaten Helikopter von Emanuele einzusetzen. Gegen den ausdrücklichen Rat der Marseiller Ärzte ließ Ryke Geerd Hamer seinen schwer verletzten Sohn nach Heidelberg verlegen, wo er am 7.&nbsp;Dezember 1978 verstarb. Der Leiter der Intensivstation des Krankenhauses in Marseille, Professor Michel Olmer, hatte in diesem Zusammenhang der Familie "inakzeptables" Verhalten vorgeworfen, weil sie "einen Kranken ohne Benachrichtigung" nach Heidelberg transportiert habe.<ref>Artikel: ''Vorwürfe gegen Hamers Eltern. Prinz von Savoyen auf freiem Fuß gesetzt - Gutachter zur Todesursache gehört'', Kölner Stadt-Anzeiger, 15.11.1991</ref>  
    
Emanuele wurde später in einem umstrittenen Prozess zu sechs Monaten wegen unerlaubten Waffenbesitzes verurteilt. Die Projektile aus dem M1-Magazin wurden von der Polizei nicht asserviert. Auch die Boote wurden nicht beschlagnahmt. Die Tatwaffe verschwand später auf merkwürdige Weise, so dass ein Vergleich von Waffe und einem möglichen Projektil nicht mehr möglich war. Offenbar waren hier auch eingreifende politische Entscheidungsträger sowie inkompetente oder überforderte Ermittler im Spiel. 2006 wurde Vittorio Emanuele wegen anderer Vorwürfe (kriminelle Vereinigung, Manipulation von Spielgeldautomaten usw.) erneut inhaftiert. In einem von einer versteckten Abhöranlage aufgezeichneten Geständnis wurde dabei bekannt, dass er mit Sicherheit der Schütze war, da er dies einem Zellengenossen mitteilte.
 
Emanuele wurde später in einem umstrittenen Prozess zu sechs Monaten wegen unerlaubten Waffenbesitzes verurteilt. Die Projektile aus dem M1-Magazin wurden von der Polizei nicht asserviert. Auch die Boote wurden nicht beschlagnahmt. Die Tatwaffe verschwand später auf merkwürdige Weise, so dass ein Vergleich von Waffe und einem möglichen Projektil nicht mehr möglich war. Offenbar waren hier auch eingreifende politische Entscheidungsträger sowie inkompetente oder überforderte Ermittler im Spiel. 2006 wurde Vittorio Emanuele wegen anderer Vorwürfe (kriminelle Vereinigung, Manipulation von Spielgeldautomaten usw.) erneut inhaftiert. In einem von einer versteckten Abhöranlage aufgezeichneten Geständnis wurde dabei bekannt, dass er mit Sicherheit der Schütze war, da er dies einem Zellengenossen mitteilte.
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