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Am 10.&nbsp;April 1962 schloss er sein Studium der Humanmedizin in Tübingen und Marburg nach den üblichen 12&nbsp;Semestern mit dem dritten Staatsexamen ab und wurde im Alter von 28&nbsp;Jahren im Dezember 1963 über ein augenärztliches Thema (Lutein) promoviert. Das Datum seiner Dissertation ist in der Deutschen Bibliothek (wo die Arbeit hinterlegt ist) einsehbar. Laut eigenen Angaben hätte Hamer aber 1960 seine Promotion und Approbation bekommen.<ref>Hamer RG: ''Kurzfassung der Neue Medizin'', 2000, Seite 189</ref> Nach Angaben aus Prozessakten<ref>Gerichtsbeschluss des OVG-Koblenz vom 21.&nbsp;Dezember 1990</ref> wurde Hamer erst 1962 Arzt und konnte nicht vorher als Arzt gearbeitet haben. Hamer selbst gibt auch zum Beispiel an, 1960 (also 4&nbsp;Semester vor Studiumsende) gegenüber seiner eigenen Frau als Famula weisungsbefugt gewesen zu sein, was völlig unmöglich ist. Viel wahrscheinlicher ist, dass sie dort gemeinsam als Studenten eine übliche Famulatur absolvierten (siehe Zitat rechts).[[image:hamer1960.jpg|500px|thumb]]
 
Am 10.&nbsp;April 1962 schloss er sein Studium der Humanmedizin in Tübingen und Marburg nach den üblichen 12&nbsp;Semestern mit dem dritten Staatsexamen ab und wurde im Alter von 28&nbsp;Jahren im Dezember 1963 über ein augenärztliches Thema (Lutein) promoviert. Das Datum seiner Dissertation ist in der Deutschen Bibliothek (wo die Arbeit hinterlegt ist) einsehbar. Laut eigenen Angaben hätte Hamer aber 1960 seine Promotion und Approbation bekommen.<ref>Hamer RG: ''Kurzfassung der Neue Medizin'', 2000, Seite 189</ref> Nach Angaben aus Prozessakten<ref>Gerichtsbeschluss des OVG-Koblenz vom 21.&nbsp;Dezember 1990</ref> wurde Hamer erst 1962 Arzt und konnte nicht vorher als Arzt gearbeitet haben. Hamer selbst gibt auch zum Beispiel an, 1960 (also 4&nbsp;Semester vor Studiumsende) gegenüber seiner eigenen Frau als Famula weisungsbefugt gewesen zu sein, was völlig unmöglich ist. Viel wahrscheinlicher ist, dass sie dort gemeinsam als Studenten eine übliche Famulatur absolvierten (siehe Zitat rechts).[[image:hamer1960.jpg|500px|thumb]]
 
Anhänger von Hamer und seiner "Neuen Medizin" behaupten dagegen, dass Hamer "Deutschlands jüngster Arzt" gewesen sei. Diese Angabe widerspricht jedoch den veröffentlichen Gerichtsakten und anderen Angaben.
 
Anhänger von Hamer und seiner "Neuen Medizin" behaupten dagegen, dass Hamer "Deutschlands jüngster Arzt" gewesen sei. Diese Angabe widerspricht jedoch den veröffentlichen Gerichtsakten und anderen Angaben.
Mit Sicherheit ist bekannt, dass Hamer von 1964 bis 1986 in acht verschiedenen Arztpraxen arbeitete.
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Mit Sicherheit ist bekannt, dass Hamer von 1964 bis 1986 in acht verschiedenen Arztpraxen arbeitete, so von 1964 bis 1966 in Hirschau.
    
Im Februar 1972 wurde Hamer nach 10&nbsp;Jahren (üblicherweise reichen dazu fünf aus) Facharzt für Innere Medizin. Entgegen verbreiteten falschen Angaben war Hamer nie Chefarzt, Psychiater, Gynäkologe, Radiologe oder Onkologe. Auch hat er keinerlei Befähigung als Hochschullehrer, da seine zwei Habilitationsversuche über seine eigene Lehre scheiterten (sowohl in Tübingen als auch in Trnava aus qualitativen Gründen). Im gleichen Jahr 1972 zog Hamer nach Hamburg, um ein Immobiliengeschäft abzuschließen, das jedoch scheiterte. Im Stern vom 24.&nbsp;November 1983 kann man dazu Details nachlesen: ''Zwischen 1967 und 1976 praktizierten er und seine Frau Sigrid, ebenfalls Ärztin, mit Ausnahme eines kurzen Hamburger Zwischenspiels im Raum Heidelberg. Kollegen fiel das Chaos in der Praxis auf: "Da schwirrten immer Wellensittiche und andere Vögel durch die Behandlungsräume." 1972 meldete sich Dr.&nbsp;Hamer nach Hamburg-Blankenese ab. Jetzt nannte er sich Hamer von Fumetti und wollte in einer alten Villa Eigentumswohnungen ausbauen. Doch das Geld reichte nicht, und ein Gericht untersagte ihm, den neuen Namen zu führen. Der ehemalige Herr von Fumetti kehrte mit einem Schuldenberg nach Heidelberg zurück und eröffnete wieder eine Praxis.'' (Anmerkung: "Hamer von Fumetti" ist der Name seiner Mutter)
 
Im Februar 1972 wurde Hamer nach 10&nbsp;Jahren (üblicherweise reichen dazu fünf aus) Facharzt für Innere Medizin. Entgegen verbreiteten falschen Angaben war Hamer nie Chefarzt, Psychiater, Gynäkologe, Radiologe oder Onkologe. Auch hat er keinerlei Befähigung als Hochschullehrer, da seine zwei Habilitationsversuche über seine eigene Lehre scheiterten (sowohl in Tübingen als auch in Trnava aus qualitativen Gründen). Im gleichen Jahr 1972 zog Hamer nach Hamburg, um ein Immobiliengeschäft abzuschließen, das jedoch scheiterte. Im Stern vom 24.&nbsp;November 1983 kann man dazu Details nachlesen: ''Zwischen 1967 und 1976 praktizierten er und seine Frau Sigrid, ebenfalls Ärztin, mit Ausnahme eines kurzen Hamburger Zwischenspiels im Raum Heidelberg. Kollegen fiel das Chaos in der Praxis auf: "Da schwirrten immer Wellensittiche und andere Vögel durch die Behandlungsräume." 1972 meldete sich Dr.&nbsp;Hamer nach Hamburg-Blankenese ab. Jetzt nannte er sich Hamer von Fumetti und wollte in einer alten Villa Eigentumswohnungen ausbauen. Doch das Geld reichte nicht, und ein Gericht untersagte ihm, den neuen Namen zu führen. Der ehemalige Herr von Fumetti kehrte mit einem Schuldenberg nach Heidelberg zurück und eröffnete wieder eine Praxis.'' (Anmerkung: "Hamer von Fumetti" ist der Name seiner Mutter)
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