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Zu Hamer kursieren im Internet diverse Biografien, die oftmals von Angaben aus Urteilen und Prozessakten, aber auch untereinander abweichen. Auch hat Hamer selbst Angaben zu seiner Biografie gemacht, die mit anderen Quellen nicht exakt in Einklang zu bringen sind.  
 
Zu Hamer kursieren im Internet diverse Biografien, die oftmals von Angaben aus Urteilen und Prozessakten, aber auch untereinander abweichen. Auch hat Hamer selbst Angaben zu seiner Biografie gemacht, die mit anderen Quellen nicht exakt in Einklang zu bringen sind.  
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Hamer wird am 17. Mai 1935 in Mettmann (nahe Düsseldorf) als drittjüngster von vier Söhnen von Heinrich Hamer und Margot Hamer (geb. von Fumetti) geboren (Hamer gibt an es wären sechs gewesen, die Unterschiede lassen sich dadurch erklären, dass nur leibliche Kinder gemeint sind) und wächst zunächst bis zu seinem 7. Lebensjahr bei seinem Großvater in Ostfriesland auf. Sein Vater ist Heinrich Hamer, der von 1945 bis 1969 in Meschede als protestantischer Pastor arbeitete. Hamer gibt jedoch in seinem Buch "Einer gegen Alle" an, dass sein Vater Heinz hieße. Nach Angaben seines Bruders Prof.em. Dr.Dr. Heyo Erke Hamer (verh. mit Margarete Prinzessin zur LIPPE-WEIßENFELD) wären zu Kriegszeiten im Krefelder Elternhaus Juden versteckt worden <ref>http://www.doam.org/archiv/person/person_hamer.html</ref>. Hamer macht sein Abitur 1953 in Krefeld. Er heiratet die Mitstudentin (Humanmedizin) Sigrid Oldenburg im Jahre 1956.  
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Hamer wird am 17. Mai 1935 in Mettmann (nahe Düsseldorf) als drittjüngster von vier Söhnen von Heinrich Hamer und Margot Hamer (geb. von Fumetti) geboren (Hamer gibt an es wären sechs gewesen, die Unterschiede lassen sich dadurch erklären, dass nur leibliche Kinder gemeint sind) und wächst zunächst bis zu seinem 7. Lebensjahr bei seinem Großvater in Ostfriesland auf. Sein Vater ist Heinrich Hamer, der von 1945 bis 1969 in Meschede als protestantischer Pastor arbeitete. Hamer gibt jedoch in seinem Buch "Einer gegen Alle" an, dass sein Vater Heinz hieße. Nach Angaben seines Bruders Prof. em. Dr. Dr. Heyo Erke Hamer (verh. mit Margarete Prinzessin zur LIPPE-WEIßENFELD) wären zu Kriegszeiten im Krefelder Elternhaus Juden versteckt worden <ref>http://www.doam.org/archiv/person/person_hamer.html</ref>. Hamer macht sein Abitur 1953 in Krefeld. Er heiratet die Mitstudentin (Humanmedizin) Sigrid Oldenburg im Jahre 1956.  
 
Nach seinen eigenen Angaben studiert er in Tübingen und Erlangen 8 Semester Theologie und legt 1957 nach eigenen Angaben in Erlangen seinen Magister in evangelischer Theologie ab.<ref>Hamer RG: ''Kurzfassung der Neue Medizin'', 2000, S. 189</ref>. (sogenannter "Fakultätsabschluss" als Magister).
 
Nach seinen eigenen Angaben studiert er in Tübingen und Erlangen 8 Semester Theologie und legt 1957 nach eigenen Angaben in Erlangen seinen Magister in evangelischer Theologie ab.<ref>Hamer RG: ''Kurzfassung der Neue Medizin'', 2000, S. 189</ref>. (sogenannter "Fakultätsabschluss" als Magister).
 
Nach Hamers eigenen Angaben soll er ebenfalls einige Semester lang Physikvorlesungen besucht haben, über einen Studienabschluss ist nichts bekannt. Hamer ist daher nicht, wie auf vielen Internetseiten zu lesen ist, als Physiker anzusehen.  
 
Nach Hamers eigenen Angaben soll er ebenfalls einige Semester lang Physikvorlesungen besucht haben, über einen Studienabschluss ist nichts bekannt. Hamer ist daher nicht, wie auf vielen Internetseiten zu lesen ist, als Physiker anzusehen.  
Am 10. April 1962 schließt er sein Studium der Humanmedizin in Tübingen und Marburg nach den üblichen 12 Semestern mit dem dritten Staatsexamen ab und promoviert im Alter von 28 Jahren im Dezember 1963 über ein augenärztliches Thema (Lutein). Das Datum seiner Dissertation ist in der Deutschen Bibliothek (wo die Arbeit hinterlegt ist) einsehbar. Laut eigenen Angaben hätte Hamer aber 1960 seine Promotion und Approbation bekommen <ref>Hamer RG: ''Kurzfassung der Neue Medizin'', 2000, Seite 189</ref>. Nach Angaben aus Prozessakten <ref>Gerichtsbeschluss des OVG-Koblenz vom 21.12.1990</ref> wurde Hamer erst 1962 Arzt und konnte nicht vorher als Arzt gearbeitet haben. Hamer selbst gibt auch zum Beispiel an, 1960 (also 4 Semester vor Studiumsende) gegenüber seiner eigenen Frau als Famula weisungsbefugt gewesen zu sein, was völlig unmöglich ist. Viel wahrscheinlicher ist, dass sie dort gemeinsam als Studenten eine übliche Famulatur absolvierten (siehe Zitat rechts). [[image:hamer1960.jpg|500px|thumb]]
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Am 10. April 1962 schließt er sein Studium der Humanmedizin in Tübingen und Marburg nach den üblichen 12 Semestern mit dem dritten Staatsexamen ab und wird im Alter von 28 Jahren im Dezember 1963 über ein augenärztliches Thema (Lutein) promoviert. Das Datum seiner Dissertation ist in der Deutschen Bibliothek (wo die Arbeit hinterlegt ist) einsehbar. Laut eigenen Angaben hätte Hamer aber 1960 seine Promotion und Approbation bekommen <ref>Hamer RG: ''Kurzfassung der Neue Medizin'', 2000, Seite 189</ref>. Nach Angaben aus Prozessakten <ref>Gerichtsbeschluss des OVG-Koblenz vom 21.12.1990</ref> wurde Hamer erst 1962 Arzt und konnte nicht vorher als Arzt gearbeitet haben. Hamer selbst gibt auch zum Beispiel an, 1960 (also 4 Semester vor Studiumsende) gegenüber seiner eigenen Frau als Famula weisungsbefugt gewesen zu sein, was völlig unmöglich ist. Viel wahrscheinlicher ist, dass sie dort gemeinsam als Studenten eine übliche Famulatur absolvierten (siehe Zitat rechts). [[image:hamer1960.jpg|500px|thumb]]
 
Anhänger von Hamer und seiner "Neuen Medizin" behaupten dagegen, dass Hamer "Deutschlands jüngster Arzt" gewesen sei. Diese Angabe widerspricht jedoch den veröffentlichen Gerichtsakten und anderen Angaben.
 
Anhänger von Hamer und seiner "Neuen Medizin" behaupten dagegen, dass Hamer "Deutschlands jüngster Arzt" gewesen sei. Diese Angabe widerspricht jedoch den veröffentlichen Gerichtsakten und anderen Angaben.
 
Mit Sicherheit ist bekannt, dass Hamer von 1964 bis 1986 in acht verschiedenen Arztpraxen arbeitete.
 
Mit Sicherheit ist bekannt, dass Hamer von 1964 bis 1986 in acht verschiedenen Arztpraxen arbeitete.
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Im Februar 1972 wird Hamer nach 10 Jahren (üblicherweise reichen dazu fünf aus) Facharzt für innere Medizin. Entgegen verbreiteten falschen Angaben war oder ist Hamer nie Chefarzt, Psychiater, Gynäkologe, Radiologe oder Onkologe gewesen. Auch hat er keinerlei Befähigung als Hochschullehrer, da seine zwei Habilitationsversuche über seine eigene Lehre scheiterten (sowohl in Tübingen als auch in Trnava aus qualitativen Gründen). Im gleichen Jahr 1972 zieht Hamer nach Hamburg, um ein Immobiliengeschäft abzuschließen, das jedoch scheitert. Im Stern vom 24.11.1983 kann man dazu Details nachlesen: ''...Zwischen 1967 und 1976 praktizierten er und seine Frau Sigrid, ebenfalls Ärztin, mit Ausnahme eines kurzen Hamburger Zwischenspiels im Raum Heidelberg. Kollegen fiel das Chaos in der Praxis auf: "Da schwirrten immer Wellensittiche und andere Vögel durch die Behandlungsräume." 1972 meldete sich Dr. Hamer nach Hamburg-Blankenese ab. Jetzt nannte er sich Hamer von Fumetti und wollte in einer alten Villa Eigentumswohnungen ausbauen. Doch das Geld reichte nicht, und ein Gericht untersagte ihm, den neuen Namen zu führen. Der ehemalige Herr von Fumetti kehrte mit einem Schuldenberg nach Heidelberg zurück und eröffnete wieder eine Praxis...''
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Im Februar 1972 wird Hamer nach 10 Jahren (üblicherweise reichen dazu fünf aus) Facharzt für innere Medizin. Entgegen verbreiteten falschen Angaben war oder ist Hamer nie Chefarzt, Psychiater, Gynäkologe, Radiologe oder Onkologe gewesen. Auch hat er keinerlei Befähigung als Hochschullehrer, da seine zwei Habilitationsversuche über seine eigene Lehre scheiterten (sowohl in Tübingen als auch in Trnava aus qualitativen Gründen). Im gleichen Jahr 1972 zieht Hamer nach Hamburg, um ein Immobiliengeschäft abzuschließen, das jedoch scheitert. Im Stern vom 24.11.1983 kann man dazu Details nachlesen: ''...Zwischen 1967 und 1976 praktizierten er und seine Frau Sigrid, ebenfalls Ärztin, mit Ausnahme eines kurzen Hamburger Zwischenspiels im Raum Heidelberg. Kollegen fiel das Chaos in der Praxis auf: "Da schwirrten immer Wellensittiche und andere Vögel durch die Behandlungsräume." 1972 meldete sich Dr. Hamer nach Hamburg-Blankenese ab. Jetzt nannte er sich Hamer von Fumetti und wollte in einer alten Villa Eigentumswohnungen ausbauen. Doch das Geld reichte nicht, und ein Gericht untersagte ihm, den neuen Namen zu führen. Der ehemalige Herr von Fumetti kehrte mit einem Schuldenberg nach Heidelberg zurück und eröffnete wieder eine Praxis...'' (Anmerkung: "Hamer von Fumetti" ist der Name seiner Frau)
 
1976 gibt Hamer nach Auseinandersetzungen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordbaden seine Kassenzulassung zurück. Die KÄV Nordbaden hätte Hamer die Zulassung jedoch offenbar sowieso entzogen, da man ihm Unregelmäßigkeiten vorwarf. Im Jahre 1976 zieht Hamer für einige Monate weiter nach Weiterstadt, wo ihm die Gemeinde einen Kredit über 70.000 DM für die Ausrüstung einer Praxis gewährt. Hamer eröffnet die Praxis jedoch nicht und laut eines Stern-Artikels soll er den Kredit nicht zurückgezahlt, sondern sich stattdessen nach Italien abgesetzt haben. 1978 soll auch seine Frau die Kassenzulassung zurückgegeben haben.
 
1976 gibt Hamer nach Auseinandersetzungen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordbaden seine Kassenzulassung zurück. Die KÄV Nordbaden hätte Hamer die Zulassung jedoch offenbar sowieso entzogen, da man ihm Unregelmäßigkeiten vorwarf. Im Jahre 1976 zieht Hamer für einige Monate weiter nach Weiterstadt, wo ihm die Gemeinde einen Kredit über 70.000 DM für die Ausrüstung einer Praxis gewährt. Hamer eröffnet die Praxis jedoch nicht und laut eines Stern-Artikels soll er den Kredit nicht zurückgezahlt, sondern sich stattdessen nach Italien abgesetzt haben. 1978 soll auch seine Frau die Kassenzulassung zurückgegeben haben.
  
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