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[[image:rayonexfilter02.png|220px|left|thumb|Anordnung zur Festlegung "der Übertragungsrichtung biophysikalischer Schwingungen". 3,4:&nbsp;Anschlussbuchsen, 5:&nbsp;Isoliermaterial; 6:&nbsp;Glatte Fläche, 7:&nbsp;Raue Fläche (nach <ref name="Filter">Offenlegungsschrift DE&nbsp;19735652: Filter für biophysikalische Resonanzschwingungen. Anmeldetag: 16.08.1997</ref>)]]
 
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Eine Erfindung dazu, ''Filter'' genannt,<ref name="Filter"/> beschreibt eine Vorrichtung, welche "die Übertragungsrichtung biophysikalischer Schwingungen" festlege und die dsehalb auch dagegen schützen würde, dass "schädliche Schwingungen vom Patienten auf den Therapeuten" übergehen. Die Vorrichtung besteht aus einer Metallhülse, in die an beiden Enden ein Laborstecker (Bananenstecker) eingesteckt werden kann. Die leitende Verbindung zwischen den beiden Enden ist durch Isoliermaterial unterbrochen, der behauptete Effekt soll auf geheimnisvolle Weise durch einen Hohlraum in der Hülse mit teils polierten, teils aufgerauten Flächen entstehen. Physikalisch gesehen handelt es sich bei der Anordnung schlicht um einen Kondensator mit einer Kapazität von einigen 10&nbsp;pF; eine irgendwie geartete Richtwirkung ist nicht gegeben. Unterschiedlich raue Flächen sollen auch beim Schutzbecher eine Rolle spielen. Allerdings besteht hier keine galvanische Trennung wie beim "Filter", sondern der Anschluss ist direkt mit dem metallenen Behälter verbunden.
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Eine Erfindung dazu, ''Filter'' genannt,<ref name="Filter"/> beschreibt eine Vorrichtung, welche "die Übertragungsrichtung biophysikalischer Schwingungen" festlege und die deshalb auch dagegen schützen würde, dass "schädliche Schwingungen vom Patienten auf den Therapeuten" übergehen. Die Vorrichtung besteht aus einer Metallhülse, in die an beiden Enden ein Laborstecker (Bananenstecker) eingesteckt werden kann. Die leitende Verbindung zwischen den beiden Enden ist durch Isoliermaterial unterbrochen, der behauptete Effekt soll auf geheimnisvolle Weise durch einen Hohlraum in der Hülse mit teils polierten, teils aufgerauten Flächen entstehen. Physikalisch gesehen handelt es sich bei der Anordnung schlicht um einen Kondensator mit einer Kapazität von einigen 10&nbsp;pF; eine irgendwie geartete Richtwirkung ist nicht gegeben. Unterschiedlich raue Flächen sollen auch beim Schutzbecher eine Rolle spielen. Allerdings besteht hier keine galvanische Trennung wie beim "Filter", sondern der Anschluss ist direkt mit dem metallenen Behälter verbunden.
  
 
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Version vom 11. Oktober 2009, 20:17 Uhr

Paul Schmidt

Die Rayonex Schwingungstechnik GmbH in Lennestadt im Sauerland ist ein Hersteller von Bioresonanz-Geräten und anderen Produkten zwischen Pseudomedizin und Esoterik sowie Betreiber der Paul-Schmidt-Akademie. Diese Einrichtung ist nach dem Ingenieur Paul Schmidt (1922 – 1994) benannt, der die Firma Rayonex 1982 gründete.

Produkte

Die Erzeugnisse von Rayonex drehen sich vor allem um die Bioresonanz nach Paul Schmidt, die laut Rayonex von rund 4.500 Ärzten und Heilpraktikern in Deutschland angewendet würde. Sie werden mit Erklärungen in einer Art Privatphysik und sinnfreien pseudowissenschaftlichen Aussagen beworben; Begriffe wie Frequenz, Resonanz, Interferenz, Überschwingen, Detektor oder Polarisation werden in eigenwilliger Weise benutzt, die wenig oder nichts mit dem üblichen Gebrauch in Naturwissenschaften und Technik gemein hat. Zu einigen der Produkte existieren Patenanmeldungen und Gebrauchsmuster. Bioresonanz Paul Schmidt ist außerdem eine eingetragene Wortmarke.[1] Das Lieferprogramm umfasst:

Bioresonanz-Geräte

Bioresonanzgerät Rayocomp mit Hundedecken-Elektrode

Bei den Geräten (Handelsname: Rayocomp) ist vor allem das Zubehör auffällig. Die bei der Bioresonanztherapie benutzten Elektroden, die bei Rayonex Detektoren heißen, gibt es nicht nur in der üblichen Form aus Metall, die der Patient z.B. in der Hand hält, sondern auch als textile Bänder, Kissen, Handschuhe, Kopfhauben, Füßlinge, Pferdedecken usw., in die metallische Fäden eingewoben sind.[2]

Es sind verschiedene Behälter zum "Testen" und zum "Energetisieren" von Substanzen erhältlich, z.B. könne damit eine Prozedur durchgeführt werden, die sich "Überschwingen von Eigenurin" nennt. Spezielle "Schutzbecher" sollen verhindern, "dass die Schwingungsmuster des angeschlossenen Patienten oder die des Bioresonanzgerätes an die Substanzen gelangen und diese mit fremden Schwingungsmustern verunreinigen".

Anordnung zur Festlegung "der Übertragungsrichtung biophysikalischer Schwingungen". 3,4: Anschlussbuchsen, 5: Isoliermaterial; 6: Glatte Fläche, 7: Raue Fläche (nach [3])

Eine Erfindung dazu, Filter genannt,[3] beschreibt eine Vorrichtung, welche "die Übertragungsrichtung biophysikalischer Schwingungen" festlege und die deshalb auch dagegen schützen würde, dass "schädliche Schwingungen vom Patienten auf den Therapeuten" übergehen. Die Vorrichtung besteht aus einer Metallhülse, in die an beiden Enden ein Laborstecker (Bananenstecker) eingesteckt werden kann. Die leitende Verbindung zwischen den beiden Enden ist durch Isoliermaterial unterbrochen, der behauptete Effekt soll auf geheimnisvolle Weise durch einen Hohlraum in der Hülse mit teils polierten, teils aufgerauten Flächen entstehen. Physikalisch gesehen handelt es sich bei der Anordnung schlicht um einen Kondensator mit einer Kapazität von einigen 10 pF; eine irgendwie geartete Richtwirkung ist nicht gegeben. Unterschiedlich raue Flächen sollen auch beim Schutzbecher eine Rolle spielen. Allerdings besteht hier keine galvanische Trennung wie beim "Filter", sondern der Anschluss ist direkt mit dem metallenen Behälter verbunden.

Polarisator[4]

Aus elektrotechnischer Sicht gleichermaßen dubios ist der Polarisator (ebenfalls eine eingetragene Marke der Rayonex GmbH[5]), ein Kästchen, das mit der Zuleitung einer der Bioresonanz-Elektroden verbunden wird. Im Innern wird die Leitung in einer ringförmigen Schleife geführt, die mit einem weiteren Draht umwickelt ist, durch den ein schwacher Gleichstrom fließt.[4] Der Begriff "Polarisation" stammt aus der Wellentheorie und bezeichnet z.B. bei elektromagnetischen Wellen die Schwingungsebene des elektrischen Feldes. Bei einem drahtgeführten Signal ergibt er überhaupt keinen Sinn. Nach Aussage von Rayonex bedeutet Polarisation im Zusammenhang mit der Bioresonanz nach Paul Schmidt allerdings auch etwas anderes, nämlich "die Rotation der feinstofflichen Schwingungen, die eine wesentlich stärkere regulative Kraft besitzen als unpolare Schwingungen."

Rayonator mit Handelektroden
Aufbau eines Rayonators.[6] 1: Isolierbrücken, 3: Leiterstäbe

Eine wichtige Rolle in Schmidts Gedankengebäude spielt der Rayonator, eine Dose aus Kunststoff, die in bestimmten Standardfällen eine Bioresonanzbehandlung ohne das übliche Bioresonanzgerät ermöglichen soll. Dazu wird folgendes mitgeteilt: "Eine der erfolgreichsten Methoden innerhalb der Bioresonanz nach Paul Schmidt ist die Bereichswerttestung. Hier wird das individuell notwendige Resonanzspektrum ausgetestet und anschließend harmonisiert. Bei der Austestung fallen immer wieder sehr hartnäckig zu harmonisierende Interferenzen auf, die in einem Rayonator fest eingestellt werden können und somit für eine Harmonisierung direkt und schnell verfügbar sind." Neben einem Rayonator, der auf Frequenzen nach Kundenwunsch eingestellt wird (wobei unklar ist, was mit Resonanz und Frequenz gemeint ist; eine Frequenzeinheit wird ebenfalls nicht genannt), gibt es einen "Allergen-Transfer-Rayonator" und einen "Chakra-Rayonator" mit werksseitig vorgegebenen Frequenzen. Im Innern der Rayonatoren befinden sich einer Patentschrift[6] zufolge ein oder mehrere Gebilde aus "parallel angeordneten Leiterstäben, bei dem die Resonanzfrequenz durch gegenseitiges Schränken zweier Isolierbrücken und damit der Leiterstäbe einstellbar ist" (siehe Bild rechts).

Tensoren

Der in verschiedenen Ausführungen erhältliche Rayotensor ist eine Einhand-Wünschelrute für "radiästhetische Messungen". Faktisch handelt es sich um einen 20-30 cm langen Stahldraht mit Holzgriff.

"Biofeld-formende Geräte"

Biofeldformer Duplex

Die Produkte Elo-Rayex, TV-Rayex und Mini-Rayonex sind Kunststoff-Plättchen, die "Resonatoren" enthalten sollen, ähnlich den oben beschriebenen Rayonatoren, und zielen offenbar auf einen ähnlichen Markt ab wie die Scharlatanerie-Produkte Neutralizer, Gabriel-Chip, usw. Das Modell TV-Rayex beispielsweise sei "auf den Frequenzgrundwert 99.50 abgestimmt". Damit soll ein "Defizit auf der Interferenz 99.50", das durch Fernsehgeräte und Computermonitore verursacht werde, behoben werden. Allgemein gegen sog. Elektrosmog soll der Elo-Rayex besser geeignet sein, da er gleich auf mehreren "Resonanzstellen" wirke (Zitat aus der Werbung: "die Analyse eines elektrischen sowie magnetischen Feldes mittels der Bioresonanz nach Paul Schmidt ergibt als Resultat sechs Frequenzgrundwerte: 22.5; 40.0; 77.5; 78.5; 89.5 und 99.5"). Eine positive Wirkung auf den Organismus könne mittels Elektroakupunktur nach Voll, Kinesiologie oder dem Bluttest nach Aschoff nachgewiesen werden.

Belastungen durch Wasseradern usw. könne mit dem Mini-Rayonex und dem Frequenzwert 12.5 begegnet werden. Die Wirkung soll mehrere Meter weit reichen und am besten sein, wenn "der Mini-Rayonex alle paar Tage für ca. 20 Sekunden unter fließendes Wasser gehalten wird". Angeblich wurde das Produkt (Preis: 48 €) bereits über 100.000 Mal verkauft. Für einen ähnlichen Zweck gibt es den Biofeldformer Duplex, ein Gebilde aus Kupferblech, das möglichst im Keller des Hauses aufgestellt werden soll und ebenfalls ein nicht näher beschriebenes "Resonanzsystem" enthalte. Die neueste Ausführung sei in Zusammenarbeit mit einem Prof. Dr. Martin Günter entstanden, der bei Esoterik-Produkten mitunter als Referenz genannt wird.

Geräte zur "Wasserenergetisierung"

Der Rayo-Aqua Wasseraktivator besteht aus einem Edelstahlrohr mit nicht erklärter Funktion, das je nach Modell entweder in die Wasserleitung eingebaut oder senkrecht aufgestellt wird, wobei oben eingefülltes Leitungswasser unten "aufgewertet" herauskommen soll. Wie in der Branche üblich beruft sich Rayonex auf Masaru Emoto und die angebliche Fähigkeit des Wassers, Informationen zu speichern.

Vitalstoffe

Hierbei handelt es sich um Präparate, die zur Regulierung des Säure-Basen-Haushalts dienen sollen. Der Rayonex-Werbung zufolge nähme bei Nahrungsmitteln "der Gehalt an belastenden Säuren stetig zu" (siehe auch: Übersäuerung). Es werden drei Präparate namens Rayobase, Rayovita und Rayoflora zum Einnehmen und der Badezusatz Rayosole verkauft. Die Substanzen sollen auf der Grundlage von Schmidts Bioresonanztherapie entwickelt worden sein. Bezug genommen wird auch auf das Konzept der Entschlackung.

Paul-Schmidt-Akademie

Paulschmidt02.png

Diese Einrichtung bietet Schulungen von Vertriebspartnern in der Bioresonanz nach Paul Schmidt und der Anwendung von anderen Rayonex-Erzeugnissen an. Ferner gibt es Ausbildungskurse zum Baubiologen, eine sog. Heilpraktiker-Schule, bei der man auch Online-Fernkurse absolvieren kann, sowie eine Heilpraktiker-Praxis, Therapiezentrum genannt, in der hauptsächlich Bioresonanz-Behandlungen vorgenommen werden sollen, mit der Möglichkeit, bis zu 11 Personen gleichzeitig zu versorgen.

Quellen

  1. DPMA-Registernummer: 30403232. Wiedergabe der Marke: Bioresonanz Paul Schmidt. Tag der Eintragung: 25.04.2005
  2. Gebrauchsmusterschrift DE 202008015761: Vorrichtung für die Bioresonanztherapie. Anmeldetag: 27.11.2008
  3. 3,0 3,1 Offenlegungsschrift DE 19735652: Filter für biophysikalische Resonanzschwingungen. Anmeldetag: 16.08.1997
  4. 4,0 4,1 Offenlegungsschrift DE 102004001946: Polarisationsvorrichtung für ein Bioresonanzgerät. Anmeldetag: 13.01.2004
  5. DPMA-Registernummer: 30403179. Wiedergabe der Marke: Polarisator. Tag der Eintragung: 25.04.2005
  6. 6,0 6,1 Offenlegungsschrift DE 4010240A: Resonator für hohe Frequenzen. Anmeldetag: 30.03.1990