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Nach dem Erscheinen von Qanon traten vermehrt Fake-Anon Texte und Trittbrettfahrer im Internet auf. Zu nennen sind beispielsweise MegaAnon oder WH Anon. In deutschsprachigen, angeblichen Qanon-Texten fallen bisweilen Texte auf, die steigende Goldkurse ankündigen und tatsächlich von den zahlreichen in der [[Truther]]szene aktiven Goldhändlern stammen könnten, die von Prepperängsten profitieren. Neben Trittbrettfahrern treten inzwischen auch zahlreiche Personen auf, die behaupten, Qanon-Texte deuten zu können.  
 
Nach dem Erscheinen von Qanon traten vermehrt Fake-Anon Texte und Trittbrettfahrer im Internet auf. Zu nennen sind beispielsweise MegaAnon oder WH Anon. In deutschsprachigen, angeblichen Qanon-Texten fallen bisweilen Texte auf, die steigende Goldkurse ankündigen und tatsächlich von den zahlreichen in der [[Truther]]szene aktiven Goldhändlern stammen könnten, die von Prepperängsten profitieren. Neben Trittbrettfahrern treten inzwischen auch zahlreiche Personen auf, die behaupten, Qanon-Texte deuten zu können.  
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Anhänger der Qanon-Botschaften bezeichnen sich typischerweise als "Anons". Nach Angaben des Journalisten Willy Sommer (the Daily Beast) sei der typische Qanon-Anhänger höheren Alters (middle aged) und sei einer Bevölkerungsgruppe zuzuordnen, die leicht für beliebige Angaben aus dem Internet ansprechbar sei. Auch sei der typische Qanon-Anhänger den Wählern der Republikanischen Partei zuzuodnen.<br>Beliebt sind in dieser Szene entsprechende Qanon-T-Shirts. Im Juli 2018 verbreitete der konservative US-amerikanische Sender Fox News Bilder des US-Präsidenten Donald Trump zusammen mit Anons, die Plakate "we are Q" vorzeigten, und berichtete explizit darüber. Dies wurde umgehend von "Q" in seinen Twitter-Meldungen aufgegriffen. Die Washington Post befasste sich auch mit Qanon-Anhängern. Wenn einige Tage lang keine neuen Qanon-Meldungen eintreffen, käme es zu einer regelrechten Beunruhigung der Szene. So schreibe etwa ein Anhänger: ''“Please tell me where to go, ... I feel lost without Q.”''<ref>https://www.washingtonpost.com/news/morning-mix/wp/2018/08/01/we-are-q-a-deranged-conspiracy-cult-leaps-from-the-internet-to-the-crowd-at-trumps-maga-tour/</ref>
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Anhänger der Qanon-Botschaften bezeichnen sich typischerweise als "Anons". Spiegel-Online sprach von "Trumps Trollen".<ref>http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-und-die-verschwoerungstheorie-qanon-trumps-trolle-kriechen-hervor-a-1221463.html</ref> Nach Angaben des Journalisten Willy Sommer (the Daily Beast) sei der typische Qanon-Anhänger höheren Alters (middle aged) und sei einer Bevölkerungsgruppe zuzuordnen, die leicht für beliebige Angaben aus dem Internet ansprechbar sei. Auch sei der typische Qanon-Anhänger den Wählern der Republikanischen Partei zuzuodnen.<br>Beliebt sind in dieser Szene entsprechende Qanon-T-Shirts. Im Juli 2018 verbreitete der konservative US-amerikanische Sender Fox News Bilder des US-Präsidenten Donald Trump zusammen mit Anons, die Plakate "we are Q" vorzeigten, und berichtete explizit darüber. Dies wurde umgehend von "Q" in seinen Twitter-Meldungen aufgegriffen. Die Washington Post befasste sich auch mit Qanon-Anhängern. Wenn einige Tage lang keine neuen Qanon-Meldungen eintreffen, käme es zu einer regelrechten Beunruhigung der Szene. So schreibe etwa ein Anhänger: ''“Please tell me where to go, ... I feel lost without Q.”''<ref>https://www.washingtonpost.com/news/morning-mix/wp/2018/08/01/we-are-q-a-deranged-conspiracy-cult-leaps-from-the-internet-to-the-crowd-at-trumps-maga-tour/</ref>
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Ein bewaffneter Qanon-Anhänger, der arbeitslose Matthew Wright, versperrte im Juni 2018 eine Straße über die Hoover-Staumauer (Arizona/Nevada) mit einem gepanzerten Fahrzeug. Er forderte von der US-Regierung die Veröffentlichung eines "OIG report". Dieser war jedoch bereits veröffentlicht, sodass unklar blieb, was Wright mit der Aktion bezweckte. Er war mit einem Gewehr, einem Revolver und Munition bewaffnet. Wright floh vor der Polizei, konnte aber festgenommen werden und ihm wurde Terrorismus und die Verwendung von Schusswaffen bei einer Straftat zur Last gelegt. Aus dem Gefängnis schrieb Wright an US-Präsident Trump und verwendete dabei ein Q-Emblem.
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Mindestens ein Straftäter liess sich bislang (Stand: August 2018) von Qanon beeinflussen und zu einer Straftat hinreissen. (Einzelheiten in einem Abschnitt weiter unten).
   
==Qanon==
 
==Qanon==
 
Zur Identität von Qanon / Q Clearance Patriot wird nichts mitgeteilt, wobei der Buchstabe Q möglicherweise auf eine behauptete Sicherheitseinstufung hindeuten soll, daher auch die Bezeichnung "Q-clearance patriot". Die verbreiteten Behauptungen und Prophezeiungen sind jedoch so formuliert, dass der Leser den Eindruck gewinnen soll, es könne sich um eine Person oder einen Personenkreis aus dem Umfeld des US-amerikanischen Präsidenten handeln. Ausnahmslos wird Trump in ein positives Licht gestellt und vor Kritik in Schutz genommen. Der anonyme Autor Qanon ist auch Autor eines Buchs.
 
Zur Identität von Qanon / Q Clearance Patriot wird nichts mitgeteilt, wobei der Buchstabe Q möglicherweise auf eine behauptete Sicherheitseinstufung hindeuten soll, daher auch die Bezeichnung "Q-clearance patriot". Die verbreiteten Behauptungen und Prophezeiungen sind jedoch so formuliert, dass der Leser den Eindruck gewinnen soll, es könne sich um eine Person oder einen Personenkreis aus dem Umfeld des US-amerikanischen Präsidenten handeln. Ausnahmslos wird Trump in ein positives Licht gestellt und vor Kritik in Schutz genommen. Der anonyme Autor Qanon ist auch Autor eines Buchs.
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==Durch Qanon inspirierte Straftaten==
 
==Durch Qanon inspirierte Straftaten==
 
Die verbreiteten fake news, Gerüchte und vagen Angaben inspirierten mehrere Straftäter:
 
Die verbreiteten fake news, Gerüchte und vagen Angaben inspirierten mehrere Straftäter:
*Im Juli 2018 verbarrikadierte ein bewaffneter Qanon-Anhänger mit einem gepanzerten Kleinlastwagen den Hoover-Staudamm in Nevada. Dort sperrte er den Autoverkehr und verlangte die Veröffentlichung eines Berichts, der angeblich Hillary Clinton und Obama mit einem Kindersex-Ring in Verbindung bringe. Der genannte Bericht war jedoch bereits veröffentlicht. Als der Täter flüchtete, konnte ihn die Polizei mit einer reifenzerstörenden Sperre stoppen und festnehmen.  
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*Ein bewaffneter Qanon-Anhänger, der arbeitslose Matthew Wright, versperrte im Juni 2018 eine Straße über die Hoover-Staumauer (Arizona/Nevada) mit einem gepanzerten Fahrzeug. Er forderte von der US-Regierung die Veröffentlichung eines "OIG report", der angeblich Hillary Clinton und Obama mit einem Kindersex-Ring in Verbindung bringe. (siehe die widerlegte Pizzagate-Verschwörungstheorie) Dieser Bericht war jedoch bereits veröffentlicht, sodass unklar blieb, was Wright mit der Aktion bezweckte. Er war mit einem Gewehr, einem Revolver und Munition bewaffnet. Wright floh vor der Polizei, konnte aber mit einer reifenzerstörenden Sperre gestoppt und festgenommen werden. Ihm wurde Terrorismus und die Verwendung von Schusswaffen bei einer Straftat zur Last gelegt. Aus dem Gefängnis schrieb Wright an US-Präsident Trump und verwendete dabei ein Q-Emblem.  
 
*In Arizona marschierte eine Gruppe namens "Veterans on Patrol" schwer bewaffnet in ein Obdachlosenlager ein, weil sie dort ein Kartell vermutete, das Kinderhandel betreibt.  
 
*In Arizona marschierte eine Gruppe namens "Veterans on Patrol" schwer bewaffnet in ein Obdachlosenlager ein, weil sie dort ein Kartell vermutete, das Kinderhandel betreibt.  
 
*Rechtsanwalt Michael Avenatti, der unter anderem die Pornodarstellerin Stormy Daniels vertritt, die behauptet, Sex mit Trump gehabt zu haben, musste feststellen, dass ein Q-Anhänger vor seinem Fenster patroullierte.
 
*Rechtsanwalt Michael Avenatti, der unter anderem die Pornodarstellerin Stormy Daniels vertritt, die behauptet, Sex mit Trump gehabt zu haben, musste feststellen, dass ein Q-Anhänger vor seinem Fenster patroullierte.
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