Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
358 Bytes hinzugefügt ,  10:34, 2. Aug. 2010
Zeile 37: Zeile 37:  
Mack Lipkin beschrieb einen obskuren elektrischen Apparat, den er bei Patienten mit schmerzenden Fingern und Gelenken als Placebo einsetzte. Dabei stellte er den Strom gar nicht an, sondern drückte nur auf ein paar beeindruckende Knöpfe. Alle Patienten erfuhren eine Linderung, bei sechs Patienten waren die Ergebnisse sogar ausgezeichnet. <ref>http://www.med.nyu.edu/pubs/lipkim01.html</ref>
 
Mack Lipkin beschrieb einen obskuren elektrischen Apparat, den er bei Patienten mit schmerzenden Fingern und Gelenken als Placebo einsetzte. Dabei stellte er den Strom gar nicht an, sondern drückte nur auf ein paar beeindruckende Knöpfe. Alle Patienten erfuhren eine Linderung, bei sechs Patienten waren die Ergebnisse sogar ausgezeichnet. <ref>http://www.med.nyu.edu/pubs/lipkim01.html</ref>
   −
Eine bedeutende Rolle spielt der Placeboeffekt in der '''Schmerzbehandlung'''. Wird einem Probanden absichtlich Schmerz zugefügt, wird er anders reagieren als ein Patienten mit Schmerzen, der Ursachen nicht bekannt sind. E. J. Cassell betont dabei die Rolle des Wissens über die Herkunft des Schmerzes, wobei Schmerz unbekannter Herkunft als quälender empfunden wird. <ref>http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJM198203183061104</ref> Was die Analyse des Schmerzen angeht, kann man diesen in den chronischen und in den akuten Schmerz einteilen. Injiziert man einem Patienten mit akuten lokalisierten Muskelkrämpfen eine Kochsalzlösung in den schmerzhaften Bereich, bringt dies eine größere Besserung als ein lokales Narkotikum. <ref>http://www.nih.gov/</ref>
+
Eine bedeutende Rolle spielt der Placeboeffekt in der '''Schmerzbehandlung'''. Wird einem Probanden absichtlich Schmerz zugefügt, wird er anders reagieren als ein Patienten mit Schmerzen, der Ursachen nicht bekannt sind. E. J. Cassell betont dabei die Rolle des Wissens über die Herkunft des Schmerzes, wobei Schmerz unbekannter Herkunft als quälender empfunden wird. <ref>http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJM198203183061104</ref> Was die Analyse des Schmerzen angeht, kann man diesen in den chronischen und in den akuten Schmerz einteilen.  
 +
Injiziert man einem Patienten mit akuten lokalisierten Muskelkrämpfen eine Kochsalzlösung in den schmerzhaften Bereich, bringt dies eine größere Besserung als ein lokales Narkotikum. <ref>http://www.nih.gov/</ref>
 +
Man kann aufgrund der Erfahrungen annehmen, dass die Wirkung von Placebos weder lokal noch zentral erfolgt, sondern vom Schmerzreiz ablenkt. Wie das im Detail erfolgt, ist noch weitgehend unklar und von vielerlei Faktoren abhängig. Wir wissen etwa, dass bei manchen Menschen Stress den Schmerz verschlimmert, bei anderen hingegen hilft, ihn zu übergehen.
    
In der '''Arzneimittelforschung''' wird ein Placebopräparat dann eingesetzt, wenn es darum geht, den tatsächlichen Nutzen einer pharmakologischen Zubereitung (das sog. Verumpräparat) im Vergleich zu einer Scheinbehandlung zu prüfen. Wirkt Verum nur so gut wie Placebo, ist es nutzlos bzw. hat keine eigenständige, zusätzliche Wirkung bei der entsprechenden Indikation.
 
In der '''Arzneimittelforschung''' wird ein Placebopräparat dann eingesetzt, wenn es darum geht, den tatsächlichen Nutzen einer pharmakologischen Zubereitung (das sog. Verumpräparat) im Vergleich zu einer Scheinbehandlung zu prüfen. Wirkt Verum nur so gut wie Placebo, ist es nutzlos bzw. hat keine eigenständige, zusätzliche Wirkung bei der entsprechenden Indikation.
207

Bearbeitungen

Navigationsmenü