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Eine weitere These des Gall bestand darin, dass, wie beim Muskel, bei häufigem Gebrauch einer Region diese an Größe zunehmen würde. Aus diesem Grunde würden am Schädel Wölbungen sichtbar werden und so ließen sich besonders stark entwickelte Gehirnregionen von außen nachweisen. Diese Lehre vom Zusammenhang zwischen Schädelform und Charakter nannte er Schädellehre oder Oranologie. Sein Schüler Spurzheim nannte sie ab 1818 Phrenologie.  
 
Eine weitere These des Gall bestand darin, dass, wie beim Muskel, bei häufigem Gebrauch einer Region diese an Größe zunehmen würde. Aus diesem Grunde würden am Schädel Wölbungen sichtbar werden und so ließen sich besonders stark entwickelte Gehirnregionen von außen nachweisen. Diese Lehre vom Zusammenhang zwischen Schädelform und Charakter nannte er Schädellehre oder Oranologie. Sein Schüler Spurzheim nannte sie ab 1818 Phrenologie.  
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Der Franzose Pierre Flourens überprüfte Galls Thesen an Tieren experimentell und kam zum Ergebnis, dass nicht bestimmte Bereiche des Gehirns alleine für spezifische Verhaltensreaktionen verantwortlich sind, sondern sämtliche Gehirnregionen an allen geistigen Funktionen mitwirken. Damit würde die Verletzung einer bestimmten Region alle höheren Funktionen gleichermaßen betreffen. Diese später als Äquipotentialtheorie bezeichnete These wurde in der Fachwelt rasch akzeptiert. Vielleicht auch deshalb, weil Galls Theorie als „materialistisch“ galt und zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine idealistische Gegenbewegung zum französischen Materialismus einsetzte. Man wandte sich gegen die Vorstellung, der menschliche Geist sei rein biologisch erklärbar.
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Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde aber auch die Äquipotentialtheorie angegriffen, weil man am Beispiel der fokalen Epilepsie erkannte, dass verschiedene motorische und sensorische Vorgänge in unterschiedlichen Teile der Großhirnrinde lokalisiert sind. Es entstand der zelluläre Konnektionismus, der der Äquipotentialtheorie diametral entgegengesetzt war.
    
Aus dem nicht nutzbaren Konzept der Phrenologie entwickelten sich jedoch im Laufe der Zeit weitere Verfahren:
 
Aus dem nicht nutzbaren Konzept der Phrenologie entwickelten sich jedoch im Laufe der Zeit weitere Verfahren:
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