Phonophorese: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Firma Abaton Vibra aus Leinfelden-Echterdingen bietet statt Stimmgabeln "Planeten-Klangschalen" an und hat sich das Wort ''Planetenschale'' als Marke schützen lassen. In Form von Tonträgern vermarktet werden Coustos Vorstellungen von dem Österreicher [[Thomas Chochola]].
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* Die Firma Abaton Vibra aus Leinfelden-Echterdingen bietet statt Stimmgabeln "Planeten-Klangschalen" an und hat sich das Wort ''Planetenschale'' als Marke schützen lassen.
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* In Form von Tonträgern vermarktet werden Coustos Vorstellungen von dem Österreicher [[Thomas Chochola]].
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* Ein Verfahren, das ebenfalls mit "Akupunktur-Stimmgabeln" arbeitet, ist [[Tama-Do]]. Dessen Befürworter behaupten, dass die Stimmgabeln im Mikroskop deutlich sichtbare Änderungen an menschlichen Zellen bewirken würden.
  
Ein Verfahren, das ebenfalls mit "Akupunktur-Stimmgabeln" arbeitet, ist [[Tama-Do]]. Dessen Befürworter behaupten, dass die Stimmgabeln im Mikroskop deutlich sichtbare Änderungen an menschlichen Zellen bewirken würden.
 
 
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Version vom 8. Juni 2010, 12:04 Uhr

Phonophorese02.jpg

Phonophorese oder Sonophorese bezeichnet ursprünglich die Verstärkung des Transports eines Wirkstoffs durch die Haut mittels Ultraschall. In der Alternativmedizin wird unter Phonophorese (auch Tonpunktur, Tonakupunktur, Phonopunktur) dagegen ein stark esoterisch geprägtes Behandlungsverfahren verstanden, bei dem Körperteilen mittels Stimmgabeln mechanische Schwingungen zugeführt werden.

Methode

Hans Cousto
Phonophorese03.jpg

Die Stimmgabel soll an Akupunkturpunkten oder Chakren aufgesetzt werden. Durch die Behandlung würden das Wohlbefinden gesteigert, "Blockaden gelöst" und "das Energiesystem gestärkt". Konkrete Indikationen werden selten genannt. Vielmehr wird die Phonophorese zur Ergänzung anderer Praktiken empfohlen, z.B. der Fußreflexzonenmassage, oder als Alternative zur Akupunktur für Personen, die Angst vor den Akupunkturnadeln haben.

Als eine Art theoretischer Unterbau werden die Ideen des Schweizers Hans Cousto (geb. 1948) genannt, der in Esoterikkreisen als Entdecker der "kosmischen Oktave" oder "Planetentöne" gilt, die er 1978 "nach der Einnahme mehrerer Zauberpilze" gefunden haben will. Allerdings hatten sich bereits seit den 1950er-Jahren der französische Arzt Jean Lamy und der Stuttgarter Arzt Erwin Schick mit der "Tonakupunktur" beschäftigt und dafür auch den Begriff Phonophorese benutzt.

Coustos Überlegungen sind eine reine Zahlenspielerei, bei der er die Kehrwerte von Umlauf- und Rotationsdauern von Himmelskörpern sooft verdoppelt, bis sie in den Frequenzbereich üblicher Stimmgabeln fallen, also in den Bereich von etwa 100 Hz bis zu einigen 100 Hz. Ähnliches macht Cousto z.B. mit Spektrallinien der elektromagnetischen Strahlung des Wasserstoffatoms. Hier teilt er die Frequenzen sooft durch 2, bis sie in den gewünschten Frequenzbereich fallen. Beispielsweise sei die Rydbergkonstante 3,2899 x 1015 Hz, die in der Atomphysik eine Rolle bei der Erklärung von Strahlungsspektren spielt, "in der 43. Unteroktave ein fis' mit 373,808 Hz".[1][2]

Den gefundenen Frequenzen werden bestimmte Bedeutungen zugeschrieben und es sind entsprechende Stimmgabeln im Handel. Ein Grundset besteht häufig aus 7 Tönen, die wie folgt den Chakren zugeordnet werden:

Chakra Ton Frequenz, Hz Wirkung
Scheitelchakra Ton des platonischen Jahres 172,06 fördert das Heitere und Klare im Geist
Stirnchakra Venuston 221,23 Balance zwischen Intellekt und Intuition
Halschakra Merkurton 141,27 fördert die intelligente Kommunikation
Herzchakra Jahreston 136,10 entspannend, beruhigend, lockernd
Nabelchakra Sonnenton 126,22 fördert das Gefühl für die eigene Mitte
Sexualchakra Synodischer Mondton 210,42 fördert die erotische Kommunikation
Wurzelchakra Tageston 194,18 dynamisierend, vitalisierend, stärkend

Weitere Töne werden beleglos aus anderen himmelsmechanischen Daten von Planeten und Monden abgeleitet, aber z.B. auch aus "Schumann-Resonanzen". Es ergeben sich stets ähnliche Frequenzen, die üblicherweise auf 1/100 Hz genau angegeben werden. Ein Sortiment aus 20 Stimmgabeln für die Phonophorese kostet je nach Ausführung zwischen 500 und 1.200 Euro.

Elektronische Phonophorese

Phonophorese06.png
Akustik-Pointer

Bereits 1974 hatte der Stuttgarter Arzt Erwin Schick, der zeitweise auch an der Entwicklung der Elektroakupunktur nach Voll beteiligt war, eine Apparatur vorgestellt, die er "Phonophoresegerät" nannte. Dabei werden mit einem elektromechanischen Geber Schwingungen auf Hautpunkten appliziert, die "nach den klassischen Regeln der Akupunktur" ausgewählt werden sollen. Schick ordnete bestimmte Frequenzen bestimmten Organen oder Körperfunktionen zu. Während die Anregung zunächst einfach sinusförmig war, wobei die Frequenz in Halbtonschritten wählbar ist, ermöglichten spätere Geräteversionen eine Amplituden- und Frequenzmodulation. Die behauptete therapeutische Wirkung soll damit erheblich größer sein, weil beispielsweise eine Amplitudenmodulation mit einer Frequenz von 23 Hz die "Hauptresonanzfrequenz für Mechanorezeptoren" anrege.

Das Gerät mit dem Namen Akustik-Pointer wird von der Firma Mesomatic in Kernen bei Stuttgart hergestellt. Geeignet sei es vor allem zur Schmerztherapie, zur Unterstützung von Behandlungen im Rahmen der Osteopathie, bei Allergien sowie bei Hormonstörungen. Da die Anwendung schmerzlos ist, empfehlen einige Anwender das Gerät besonders zur Behandlung von Kindern.

Weitere Varianten

  • Die Firma Abaton Vibra aus Leinfelden-Echterdingen bietet statt Stimmgabeln "Planeten-Klangschalen" an und hat sich das Wort Planetenschale als Marke schützen lassen.
  • In Form von Tonträgern vermarktet werden Coustos Vorstellungen von dem Österreicher Thomas Chochola.
  • Ein Verfahren, das ebenfalls mit "Akupunktur-Stimmgabeln" arbeitet, ist Tama-Do. Dessen Befürworter behaupten, dass die Stimmgabeln im Mikroskop deutlich sichtbare Änderungen an menschlichen Zellen bewirken würden.

Quellen

  1. Hans Cousto (1999): H2. Der Klang der Wasserstoffmoleküle. Musikalische Transkription der Wasserstoffspektren. Die physikalischen Grundlagen zur Anhörung der Quantentheorie. PDF
  2. Hans Cousto (2003): H2. Der Klang der Wasserstoffmoleküle. (Teil 2) Stimmschlüssel für Akustiker. PDF