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[[image:Werth Fliege.jpg|Ulrich Werth bei "Flieges Welt".(Bild: "Flieges Welt")|300px|thumb]]
 
[[image:Werth Fliege.jpg|Ulrich Werth bei "Flieges Welt".(Bild: "Flieges Welt")|300px|thumb]]
Die '''Periphere Hirnstimulation nach Werth''' (auch ''Werth-Parkinson-Implantat-Therapie, WPIT, Implantatakupunktur nach Werth'', ''ewige Nadel'', ''Werth Parkinson Implant Therapy'' oder ''Peripheral Brain stimulation – PBS'') ist eine seit 2001 bekannte umstrittene [[pseudomedizin]]ische Behandlungsmethode der Parkinsonschen Erkrankung des deutschen Neurologen, Psychiaters und [[Akupunktur|Akupunkteurs]] Ulrich Werth (geb. 24. Oktober 1948). Im Prinzip handelt es sich um eine Variante der [[Ohrakupunktur]] (Aurikulotherapie, Implantatohrakupunktur als Sonderform einer [[Implantatakupunktur]]) mit kleinen Titanstiften, die über sehr lange Zeit als [[Akupunktur|Dauerakupunktur]] im Körper des Behandelten verbleiben sollen.
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Die '''Periphere Hirnstimulation nach Werth''' (auch ''Werth-Parkinson-Implantat-Therapie, WPIT, Implantatakupunktur nach Werth'', ''ewige Nadel'', ''Werth Parkinson Implant Therapy'' oder ''Peripheral Brain stimulation – PBS'') ist eine seit 2001 bekannte umstrittene [[pseudomedizin]]ische Behandlungsmethode der Parkinsonschen Erkrankung des deutschen Neurologen, Psychiaters und [[Akupunktur|Akupunkteurs]] Ulrich Werth (geb. 24. Oktober 1948). Es handelt sich um eine Variante der [[Implantatakupunktur]], ein [[alternativmedizin]]isches Verfahren, bei dem kleine Titan- oder Kunststoffstifte über sehr lange Zeit im Körper des Behandelten verbleiben sollen.
    
Die Periphere Hirnstimulation nach Werth (PBS) wird im Internet, in Illustrierten und im Fernsehen durch ein entsprechendes Marketing und Heilversprechen beworben. So kam Werth mit seiner Methode auch in einer Sendung von "Flieges Welt" des ehemaligen "Fernsehpfarrers" [[Jürgen Fliege]] zu Wort, ohne Kritik befürchten zu müssen. Zu den Versprechen gehört die Behauptung, nach PBS weniger Medikamente (z.B. L-DOPA) einnehmen zu müssen. Auch werden angebliche Therapieerfolge der Methode verbreitet. Die Behandlung soll in Valencia (Spanien) in einer Praxis namens Centro de Medicina Neuro-Regenerativa<ref>Centro de Medicina Neuro-Regenerativa, C/ Isabel la Católica 8, pta. 34ª, 46004 Valencia, Spanien</ref> erfolgen. Dies ist ein Nachfolger der Praxis in Valencia, in der auch Werth tätig war, und die zunächst als "Werth Implantat Therapie Center S.L.U.", später als "Werth Parkinson Center" betrieben wurde. Zeitweise wurde auch ein Institut für Akupunktur und periphere Hirnstimulation GmbH in Magdeburg genannt, wo Werth früher eine Praxis hatte.<ref>Institut für Akupunktur und periphere Hirnstimulation GmbH, Hasselbachplatz 2, D-39104 Magdeburg. Die Firma wurde inzwischen gelöscht.</ref>
 
Die Periphere Hirnstimulation nach Werth (PBS) wird im Internet, in Illustrierten und im Fernsehen durch ein entsprechendes Marketing und Heilversprechen beworben. So kam Werth mit seiner Methode auch in einer Sendung von "Flieges Welt" des ehemaligen "Fernsehpfarrers" [[Jürgen Fliege]] zu Wort, ohne Kritik befürchten zu müssen. Zu den Versprechen gehört die Behauptung, nach PBS weniger Medikamente (z.B. L-DOPA) einnehmen zu müssen. Auch werden angebliche Therapieerfolge der Methode verbreitet. Die Behandlung soll in Valencia (Spanien) in einer Praxis namens Centro de Medicina Neuro-Regenerativa<ref>Centro de Medicina Neuro-Regenerativa, C/ Isabel la Católica 8, pta. 34ª, 46004 Valencia, Spanien</ref> erfolgen. Dies ist ein Nachfolger der Praxis in Valencia, in der auch Werth tätig war, und die zunächst als "Werth Implantat Therapie Center S.L.U.", später als "Werth Parkinson Center" betrieben wurde. Zeitweise wurde auch ein Institut für Akupunktur und periphere Hirnstimulation GmbH in Magdeburg genannt, wo Werth früher eine Praxis hatte.<ref>Institut für Akupunktur und periphere Hirnstimulation GmbH, Hasselbachplatz 2, D-39104 Magdeburg. Die Firma wurde inzwischen gelöscht.</ref>
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==Methode==
 
==Methode==
[[image:Werth2.jpg|Demonstration der Stiftimplantation am Ohrmodell: ''hier sitzt die substantia nigra'' (Bild: "Flieges Welt")|thumb]]
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[[image:Titanimplantat.jpg|Titanstift|thumb]]
 
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[[image:Titanimplantat2.jpg|Titanstift unter dem Mikroskop|thumb]]
 
[[image:Werth4.jpg|Lokalisierung der Implantate (Bild: U. Werth)|thumb]]
 
[[image:Werth4.jpg|Lokalisierung der Implantate (Bild: U. Werth)|thumb]]
[[image:Titanimplantat2.jpg|Titanstift unter dem Mikroskop|left|260px|thumb]]
   
Die Periphere Hirnstimulation nach Werth ist eine Implantatakupunktur, die zum Zwecke einer Behandlung der Parkinson-Krankheit am Ohr des Patienten durchgeführt wird. Wegen der langen Verweildauer der Implantate handelt es sich um eine Dauerohrakupunktur zur "ewigen", also lebenslangen Implantation der eingesetzten kleinen Stifte. Verwendet werden dabei zwischen 70 bis 120 kleine Titantifte (bzw. Titannadeln), die an bestimmten Punkten (0,2 - 0,3 mm große "Reflexpunkte") in das Unterhautfettgewebe der Ohrmuschel implantiert werden. Zu Beginn der PBS wandte Werth nur 20-30 Implantate an, erhöhte dann aber die Zahl später, um Therapieeffekte zu steigern. Die Titanimplantate wurden als Gebrauchsmuster unter der Nummer 20101854 U1 registriert. Die Implantation erfolgt ambulant unter lokaler Betäubung und soll nach Angaben von Werth innerhalb einer halben Stunde durchführbar sein. Nach 6-12 Monaten sollen erneut einige Titanspitzen implantiert werden, um die Therapieeffekte zu steigern. Die Implantate stammen von einer französischen Firma, sollen kein Hinderungsgrund für MRT-Untersuchungen sein und sollen auch kein allergieauslösendes Potential haben. Eine Firma Lametec bietet derartige Implantate an.
 
Die Periphere Hirnstimulation nach Werth ist eine Implantatakupunktur, die zum Zwecke einer Behandlung der Parkinson-Krankheit am Ohr des Patienten durchgeführt wird. Wegen der langen Verweildauer der Implantate handelt es sich um eine Dauerohrakupunktur zur "ewigen", also lebenslangen Implantation der eingesetzten kleinen Stifte. Verwendet werden dabei zwischen 70 bis 120 kleine Titantifte (bzw. Titannadeln), die an bestimmten Punkten (0,2 - 0,3 mm große "Reflexpunkte") in das Unterhautfettgewebe der Ohrmuschel implantiert werden. Zu Beginn der PBS wandte Werth nur 20-30 Implantate an, erhöhte dann aber die Zahl später, um Therapieeffekte zu steigern. Die Titanimplantate wurden als Gebrauchsmuster unter der Nummer 20101854 U1 registriert. Die Implantation erfolgt ambulant unter lokaler Betäubung und soll nach Angaben von Werth innerhalb einer halben Stunde durchführbar sein. Nach 6-12 Monaten sollen erneut einige Titanspitzen implantiert werden, um die Therapieeffekte zu steigern. Die Implantate stammen von einer französischen Firma, sollen kein Hinderungsgrund für MRT-Untersuchungen sein und sollen auch kein allergieauslösendes Potential haben. Eine Firma Lametec bietet derartige Implantate an.
  
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